@ Drullo321
Also den Editor von AoE2 halte ich für durchaus gelungen und einfach zu bedienen. Das erstellen der Maps und das vornhemen aller Grundeinstellungen ist kinderleicht und auch das Trigger-System ist einfach zu bedienen und kann eigentlich in fünf Minuten erlernt werden. Lediglich das AI-Scripting geht in die Reichtung des Programmierens, ist aber weder unmenschlich kompliziert noch besonders relevant für Multiplayermaps. Fand das Pendant von WarCraft3 komplizierter. Im übrigen sind auch für AoE2 durchaus seit jeher Playermaps in Umlauf (auch Maps die ein DotA-Ähnliches Prinzip verfolgten gab es bereits bei AoE2 - natürlich nicht so stark Heldenbezogen aber immerhin mit einer Art levelup von Einheiten usw.)
Allerdings bin ich soweiso kein besonderer Freund von zum Vornherein erstellten Karten, da sie den grossen Nachteil haben, dass einer, mehrere oder alle Spieler sie bereits kennen. Dies führt fast unweigerlich dazu, dass die Spiele gleichfrömiger und weniger abwechslungsreich und spannend werden. Ich habe WC3 selbst ein wenig online gespielt und viele Replays von guten oder sogar proefsionellen Spielern gesehen (die ja meistens ziemlich gleich verlaufen), was mich zur Einsicht gebracht hat, dass WarCraft3 wegen diversen Faktoren (bereits bekannte immergleiche Maps, zu geringes Einheitenlimit, zu geringe Befestigungsmöglichkeiten) kaum annähernd so spannende, abwechslungsreiche und strategische Matches hervorbringen kann wie AoE2. Ausnahmen gibts immer (aber eigentlich nur weil es hin und wieder langweilige AoE2 Matches gibt und selten weil es richtig spannende WC3 Matches gäbe).
Und bei der Grafik kann m an wohl geteilter Ansicht sein. Doch ich persönlich halte die AoE2 Grafik für eine Paradebeispiel zeitloser Darstellung bei der fast alles richtig gemacht wurde. Die Übersichtlichkeit ist genial und auch nach 8 Jahren sieht sie viel weniger angestaubt aus als die meisten Grafiken, welche Jahre später entwickelt wurden. Vor allem die 3D Grafiken veralten ja quasi im Jahrestakt. Wobei WC3 hierbei noch zu den positiven Fällen gehört: dessen Grafik ist für 3D Verhältnise tatsächlich weniger gealtert als die meisten Konkurrenzprodukte.
@ Shagrath
Gut, so wie hier oft von SupCom (und Vorgänger) geschwärmt wird, mag es tatsächlich auch ein Paradebeispiel sein. Ich selbst hatte aufgrund meiner Rechenpower nicht die Muse es besonders ausführlich zu testen (werd ich vielleicht bei Gelegenheit nachholen müssen), doch ich hab darin durchaus auch ein gutes Spiel erkannt.
Insbesondere auf einen grossen Online-Erfahrungsschatz kann ich deswegen nicht zurückgreifen, aber ich war (oder bin) aufgrund des Spielaufbaus der Meinung, dass es dennoch nicht ganz die AoEschen Qualitäten erreichen kann (hier spielen teilweise auch die Faktoren rein, die ich in der Replik an Drullo bereits erwähnte).
Wenn du die Wichtigkeit des Micromanagments bei AoE2 so betonst, scheinst du aber möglicherweise die Wichtigkeit des Macromanagments zu unterschätzen. In der Tat scheitern im Multiplayer die Kontrahenten zwar manchmal an mangelndem Micromanagment, meiner Meinung nach häufiger ist die Ursache der Niederlage im Endeffekt beim Macromanagment / der Gesamt-, Nebenbei- und Vorausplanung zu suchen.
Aber ich schätze mal wenn man nicht mit einer gewissen Intensivität dieses Spiel gespielt hat, kann man das nicht erfassen (ich weiss nicht wie intensiv du AoE2 kennst), genauso wie ich das z.B. bei SupCom nicht kann. Deswegen gehe ich hier immer von den Voraussetzungen aus, welche die Spielmechanik für ein spannendes Spiel bietet, und diese schätze ich einfach bei AoE2 als besonders hoch ein. Aber mein 'Agozentrismus' kann mir hier vielleicht bei den Bewertungskriterien auch nen Strich durch die Rechnung machen.