Telekom IPv6

[Mario_74]

Moin moin

heute wurde mein SVDL Telekomanschluss geschaltet. Wie ich in der FB7590 sehe, wurde mir neben der IPv4 auch eine IPv6 Adresse zugeteilt.
Ist es heutzutage empfehlenswert komplett auf IPv6 umzusteigen? Im Moment ist bei mir unter IPv6-Anbindung noch der Modus "Native IPv4-Anbindung verwenden" ausgewählt.

 

[Dodo Bello]

Es ist keine "entweder oder" Entscheidung. Du kannst bzw. solltest beide öffentlichen Stacks parallel betreiben, damit deine Clients jeden Dienst ideal ansprechen/erreichen können.

IPv6 ist immer das "bessere Protokoll", sodass bei voller Kompatibilität der Clients, Dienste und Route dieses dann gewählt wird. Bei der Telekom erhältst du zudem /56 IPv6 Adressen, sodass du bei dir im LAN Standard-konform Ordnung halten kannst.

 

[Autokiller677]

Lass es so, wie es ist. Bei Dual-Stack der Telekom (also v4 und v6 parallel) ist die Einstellung "Native v4 Anbindung" nötig, sonst gehts nicht.

Du kannst höchstens noch schauen, dass die FB auch im Heimnetzt v6 Adressen verteilt, hier der letzte Abschnitt: https://avm.de/service/fritzbox/fri...3_IPv6-Unterstutzung-in-FRITZ-Box-einrichten/

Dann bist du beim Optimum.

 

[SlaterTh90]

Man kann ausschließlich auf IPv6 setzen, allerdings glaube ich nicht, dass das mit ner Fritzbox 7590 klappt. Die kann vermutlich kein NAT64, was man heutzutage ziemlich sicher noch benötigt, um dann von IPv6 aus auf IPv4 Dienste zuzugreifen. Hat auch nicht wirklich einen Vorteil für das Heimnetz, jedenfalls fällt mir so keiner ein.

 

[Raijin]

Was meinst du mit "umsteigen"? Sofern der Router IPv6 unterstützt und du es am PC auch aktiviert hast, wird beispielsweise Windows stets den IPv6-Weg gehen ohne dass du es überhaupt merkst. IPv6 wird von Windows priorisiert, wenn es verfügbar ist. Bei der reinen Nutzung gibt es daher effektiv gar keinen Umstieg. Du gibst im Browser computerbase.de ein und wenn IPv6 verfügbar ist, wird bevorzugt IPv6 genutzt, ganz automatisch.

Anders verhält es sich, wenn du von außen auf dein Netzwerk zugreifen willst, beispielsweise um Daten auf bzw. von deinem NAS zu kopieren (Stichwort: VPN). Da unterscheidet sich der Zugriff grundlegend, weil du bei korrekter IPv6-Konfiguration direkt auf das Gerät, bei IPv4 via NAT (Portweiterleitung) über den Router zugreifst.

Da IPv4 bereits seit den 80er Jahren der Tod vorhergesagt wird, weil die IP-Adressen knapp werden bzw. sind, sollte man es vermeiden, IPv6 aktiv zu unterbinden, indem man es beispielsweise im Router oder im PC deaktiviert. Also lass es wie es ist und freu dich, dass es funktioniert. Erst dann, wenn du Probleme mit der Verbindung bekommst, kann man zu Testzwecken IPv6 abschalten, um zu prüfen ob es an IPv4 vs IPv6 liegt.

 

[Mario_74]

Alles klar. Vielen Dank für die zahlreichen Antworten!

 

[Hayda Ministral]

Moin moin

Wie ich in der FB7590 sehe, wurde mir neben der IPv4 auch eine IPv6 Adresse zugeteilt.
Ist es heutzutage empfehlenswert komplett auf IPv6 umzusteigen?

Nein, ist es nicht. Denn Du würdest weder Dir noch jemandem sonst damit einen Gefallen tun. "Bestenfalls würdest Du Dir also nicht schaden". (das war auch das was der Mitspieler beim russischen Roulette als letztes hörte)

 

[jaegerschnitzel]

Lass es so, wie es ist. Bei Dual-Stack der Telekom (also v4 und v6 parallel) ist die Einstellung "Native v4 Anbindung" nötig, sonst gehts nicht.

Das stimmt so aber nicht.

Mit "native IPv6-Anbindung verwenden" klappts bei mir auch. Die Fritz!Box baut dann gleichzeitig beide Verbindungen auf.
Bei "native IPv4-Anbindung verwenden" wird zuerst eine IPv4-Verbindung aufgebaut. Dann wird geprüft, ob der Provider IPv6 via IPv4 tunneln möchte und wenn das nicht der Fall ist (was bei der Telekom zutrifft) wird die IPv6-Verbindung aufgebaut.

Funktionieren tut also beides, die "IPv6-Anbindung verwenden"-Variante ist technisch korrekt und minimal schneller.

 

[bender_]

Das stimmt so aber nicht.

Und dazu hast Du jetzt ein dreiviertel Jahr gebraucht um das rauszufinden?

 

[jaegerschnitzel]

Und dazu hast Du jetzt ein dreiviertel Jahr gebraucht um das rauszufinden?

Nein, ich bin zufällig auf den Thread gestoßen und wollte die Aussage so nicht stehenlassen.

 

[Autokiller677]

Gut, meine Erfahrung da ist schon was älter, hat sich dann wohl geändert. Ich probiere nachher mal die native v6 Verbindung.

 

[bender_]

Kann man Wissenschaft draus machen oder einfach in der Anleitung nachlesen:

Immer eine native IPv4-Anbindung nutzen (empfohlen)​

Wählen Sie diese Einstellung aus, wenn an Ihrem Internetanschluss IPv4 unterstützt wird. Wählen Sie diese Einstellung auch dann aus, wenn an Ihrem Internetanschluss IPv4 und IPv6 unterstützt werden.

Bei dieser Auswahl werden die IPv4- und die IPv6-Verbindungen folgendermaßen ausgehandelt:

• Zunächst wird eine native IPv4-Verbindung für die Kommunikation mit dem IPv4-Bereich des Internets aufgebaut.
• Falls die FRITZ!Box per DHCPv4 einen 6RD-Server gelernt hat, wird ein 6RD-Tunnel für die Kommunikation mit dem IPv6-Bereich des Internets aufgebaut.
• Wenn die FRITZ!Box keinen 6RD-Server gelernt hat, dann wird versucht, mit dem Dual-Stack-Verfahren, eine native IPv6-Verbindung aufzubauen.
• Falls weder ein 6RD-Tunnel noch eine native IPv6-Verbindung zustande kommt, kann die Kommunikation mit dem IPv6-Bereich des Internets nicht stattfinden.

Immer eine native IPv6-Anbindung nutzen​

Wählen Sie diese Möglichkeit nur dann aus, wenn Ihr Internetanbieter IPv6 an Ihrem Anschluss unterstützt. Falls Ihr Internetanbieter IPv6 nicht unterstützt und Sie haben diese Einstellung ausgewählt, dann werden nur IPv4-Verbindungen aufgebaut. Verbindungen in den IPv6-Bereich des Internets sind in diesem Fall nicht möglich.

Bei dieser Auswahl werden die IPv6- und die IPv4-Verbindungen folgendermaßen ausgehandelt:

• Zunächst wird eine native IPv6-Verbindung für die Kommunikation mit dem IPv6-Bereich des Internets aufgebaut.
• Falls die FRITZ!Box per DHCPv6 ein AFTR-Gateway bezogen hat, wird für die Kommunikation mit dem IPv4-Bereich des Internets das Dual-Stack-Lite-Verfahren genutzt.
  Dual Stack Lite muss vom Internetanbieter unterstützt werden. Bei diesem Verfahren werden IPv4-Pakete in IPv6-Paketen getunnelt. Die getunnelten Pakete werden zum AFTR-Server (Address Family Transition Router) beim Internetanbieter gesendet. Der AFTR-Server leitet die IPv4-Pakete in den IPv4-Bereich des Internet weiter. Auch NAT (Network Address Translation) erfolgt in diesem Fall nicht mehr in der FRITZ!Box, sondern im AFTR-Server.
• Falls kein AFTR-Gateway bezogen wurde und die native IPv6-Verbindung nicht aufgebaut werden konnte, wird eine native IPv4-Verbindung aufgebaut.

Quelle: http://help.avm.de/fritzbox.php?oem...ternet_ipv6&deviceFeatures=&userSettings=1100
Wirklich falsch war die Aussage von @Autokiller677 nicht, vielleicht nicht ganz vollständig.

Jetzt können wir die Leiche auch wieder einbuddeln...