Überwachung des Stromverbrauchs

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Moin moin Leute,

ein Kommilitone und ich haben aktuell folgendes Projekt: Wir möchten unseren Freunden helfen ihren Stromverbrauch zu senken. Dafür möchten wir neben einer anfänglichen Beratung auch langfristig den Stromverbrauch - natürlich nur bei Einverständnis ;) - überwachen und die Personen über den Verlauf informieren. Damit die Person jedoch nicht monatlich den Zählerstand ablesen soll, möchten wir die Überwachung automatisieren.

Leider haben die wenigsten Kunden ein SmartMeter oder möchten in diesen investieren. Stattdessen suchen wir nach einer möglichst günstigen Möglichkeit, um wenigstens die monatlichen Strom-Werte abzulesen oder im besten Fall eine live-Ablesung zu ermöglichen.

Variante 1: Verwendung einer IP-Kamera (ca. 60€), dadurch können jedoch nur monatlich die Werte abgelesen werden, da ansonsten der Aufwand zu hoch wird.

Variante 2: "Anzapfen" des Stromzähler, dafür fehlt wahrscheinlich die rechtliche und fachliche Voraussetzung :(

Variante 3: SmartMeter Marke Eigenbau mit Fernablesung

Was haltet ihr davon? Hat vielleicht jemand eine bessere Idee? Unsere sind wie ihr seht noch nicht sehr ausgereift und wir hoffen auf euer Know-How ;)

Wir freuen uns bereits auf eure Antworten :):):)
 
infrarot ipcam (im schalterschrank ists meist dunkel..), automatisch standbild alle x tage zum ftp hoch laden lassen (kann die cam-software normalerweise) und per ocd auslesen, in datenbank speichern und verwerten.

Dürfte die einfachste variante sein ohne tiefgreifende eingriffe- und günstig sowie skalierbar noch dazu.
 
Anstelle die Leute 1x im Monat in den Keller laufen zu lassen wollt ihr denen jeweils eine IP Kamera für 60 Euro hinstellen um die Werte digital zu bekommen? Schnappsidee

Macht ein Onlinewebinterface mit einer Datenbankanbindung und vergebt jedem ein Login. Dann schickt ihr jedem einmal im Monat eine E-Mail, dass sie doch mal bitte nachsehen könnten. Alternativ sollen sie dann einfach ein Foto vom Zähler mit ihren Smartphones machen und ihr übertragt dann den Zählerstand.

Damit die Leute am Ball bleiben würde ich einen kleinen Preis ausschreiben. Die Gewinnchance steigt desto mehr Strom jemand einsparen konnte ( prozentual gerechnet ). Wer regelmässig und pünktlich abliest bekommt einen Bonus von 5% auf diesen Wert angerechnet. Am Ende gibt es dann eine kleine Lotterie und derjenige der am fleißigsten war bekommt die höchste Gewinnchance und so weiter.
 
Hmm, naja was hat man dann aber von solch einem Summenwert (Alle Verbraucher in einer Wohnung, Stichtag: Zählerstand am Ende jeden Monats) ?! Was soll dabei rauskommen ? "Sehr geehrte Teilnehmer, ihr Stromverbrauch ist über dem Durchschnitt eines ähnlich gelagerten Haushaltes" ? IMO nicht wirklich zielführend.

Ich würde da mal eher so 5-10 Leistungsmesser besorgen (ab 10 Euro). Diese kann man quasi als Zwischensteckdose nutzen, ggf. macht man noch Verteilersteckdosen dran. Dann könnte man Verbrauchergruppen definieren und so etwas sinniger Auswerten und auch halbwegs zielführende Aussagen / Empfehlungen geben, wo nun ggf. "Energiefresser" vorhanden sind und was man tun könnte, um Energie zu sparen. Festinstallierte Geräte (E-Herd) und festmontierte Leuchten würden damit zwar "rausfallen" aber IMO ist es so noch besser als 60 Euro und Aufwand zu investieren um 1x im Monat einen Zählerstand "von hinten durch die Tür mit der Kneifzange" via CAM aufzuzeichnen, den man in 2 Minuten auch mal eben ablesen und notieren kann.

Diese Leistungsmesser kann man auch so mal ganz gut verwenden, um Geräte einzeln hinsichtlich ihres Verbrauches zu untersuchen. Diese Werte könnte man dann nutzen, um gezielt zu ermitteln, ob z.B. der Kühlschrank der Größe X mit der Kühlleistung Y ein "Stromfresser" ist oder nicht. Dazu muss man sich aber auch die Mühe machen, die Daten von energieeffizienten Vergleichsgeräten parat zu haben. Nicht jedes "ältere" Gerät muss eine "Energieschleuder" sein !
Oder auch zum Herausfinden von Standbuy-"Strom-Schmarotzern" sind kleine Leistungsmesser gut geeignet. Mit solch einer oder einer ähnlichen Analyse wäre dem geneigten Energiesparinteressenten sicher deutlich mehr geholfen.

Wie gesagt, den Summenwert aller Verbraucher kann jeder halbwegs gesunde Mensch selber am Zähler ablesen. Im Zweifel bekommt er sogar einmal im Jahr eine Rechnung, wo der Wert für 12 Monate aufgeführt ist.
 
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Erst einmal Danke an euch alle für die schnellen Antworten :) In den letzten Tagen haben wir uns einige Gedanken über eure Vorschläge gemacht und müssen sagen, wir waren echt begeistert.

@Mexxim: Stimmt, die Kamera sollte auf jeden Fall auch im Dunkeln etwas erkennen können. Leider stehen dann noch immer die hohen Kosten zu Buche

@Suxxess: Zwar etwas hart formuliert, aber durchaus berechtigt. Würdest du denn an so einem Wettbewerb teilnehmen? Der Gedanke kam uns bereits ebenfalls, haben wir jedoch verworfen, da die Rückmeldung kam, dass nicht jeder Lust hätte, 1x im Monat den Zählerstand abzulesen. Deswegen überlegen wir, wie wir eleganter an den Verbrauch gelangen.

@Schiller72: Die Idee mit den Leistungsmessern gefällt uns sehr. Zwar trifft sie nicht den Kern unserer Frage, da wir damit keine monatliche Auslese erreichen können, sorgt im Gegenzug aber dafür, dass der Kunde wirklich aktiv in das Stromsparen eingebunden wird. Dies ließe sich sehr gut mit der Idee von Suxxess verbinden. Dann wäre beispielsweise die rechtzeitige Meldung der Daten damit verbunden, dass der Kunde einen Leistungsmesser kostenfrei mieten kann.
 
Wenn es nur darum geht, Leistung einzusparen, in dem man Geräte nur verstauben lässt, hat man recht wenig erreicht. Erstens hat derjenige dann Geld ausgegeben für etwas, was er nicht nutzt, zweitens altern die Geräte, ohne daß sie ihren Kaufwert abtragen, da sie nicht genutzt werden, noch dazu nehmen sie unnötig Wohnraum weg.

Sinnvoller wäre es, gezielt sowohl Wirk- als auch Blindleistung zu messen, für einzelne Großverbraucher wie z.B. Kühlschränke, Wäschetrockner, Fernseher, etc, und diese Werte einerseits mit den Werten des Gerätes im fabrikneuen Zustand zu vergleichen sowie mit neueren Geräten ähnlicher Preis- sowie Leistungsklasse, ggf. auch Alternativen.

Zur Ermittlung der Rentabilität einer Neuanschaffung sind dann auch noch Nutzungszeiten im Jahresmittel sowie Gesamtnutzungsdauer zu ermitteln. Ggf. gehören dazu auch Betrachtungen zum Wertverlust, Wiederverkaufswahrscheinlichkeit sowie Nutzwert.

Das wäre eine sinnvolle Beratung. Das ein Fernseher, der 24h am Tag läuft, mehr Strom verbraucht als eine Glühbirne, die lediglich mal eine Stunde im Monat den Dachboden erleuchtet, sollte wohl jedem klar sein.

Das sollte jetzt nicht dazu dienen, Euer Konzept mies zu machen, ich halte es jedoch persönlich für nicht weit genug durchdacht. Das ganze erinnert mich schwer an die Zeit, da jemand von der Verwaltung bei uns durch die Maschinenhalle ging und überall an die Lichtschalter einen Sticker packte, daß die Lichter bei Verlassen des Raumes ausgeschaltet werden sollten, während im Hintergrund die Schleifringläufer fleißig die Halle wärmten.
 
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Twostone schrieb:
... Sinnvoller wäre es, gezielt sowohl Wirk- als auch Blindleistung zu messen, für einzelne Großverbraucher wie z.B. Kühlschränke, Wäschetrockner, Fernseher, etc, und diese Werte einerseits mit den Werten des Gerätes im fabrikneuen Zustand zu vergleichen sowie mit neueren Geräten ähnlicher Preis- sowie Leistungsklasse, ggf. auch Alternativen. ...

Du weißt aber schon ,dass die Blindleistung zumindest in Deutschland keinerlei Rolle in Bezug auf den zu zahlenden Strompreis hat ?!
In anderen Ländern ist das teilweise anders geregelt. In Deutschland zahlt der private Endabnehmer ausschließlich die abgenommene Wirkleistung. Nur bei wirklichen Blindleistungsschleudern in signifikantem Umfang könnte der Netzbetreiber Probleme machen, dass aber eher aufgrund der Störbelastung.

Und man darf Blindleistung vs. Wirkleistung auch nicht unbedingt als Hauptindikator für Energieeffizienz ansehen. Das Verhältnis von Blind-/ und Wirkleistung ist "nur" ein Indikator dafür, neben anderen deutlich bedeutsameren.
 
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Schiller72 schrieb:
Du weißt aber schon ,dass die Blindleistung zumindest in Deutschland keinerlei Rolle in Bezug auf den zu zahlenden Strompreis hat ?!

So nicht ganz richtig: Wenn der Haushalt einen zu hohen Blindleistungsanteil hat, wird das EVU ebenfalls auch einen Blindleistungszähler verordnen. Ist aber eher selten, da der einzelne Haushalte kaum nennenswerte Leistung bezieht.
Auch lässt sich Blindleistung nur selten vermeiden. Sie zu beschränken, ist dennoch sinnvoll, da es sich im Grunde um nicht genutzte Leistung handelt.

Schiller72 schrieb:
Und man darf Blindleistung vs. Wirkleistung auch nicht unbedingt als Hauptindikator für Energieeffizienz ansehen. Das Verhältnis von Blind-/ und Wirkleistung ist "nur" ein Indikator dafür, neben anderen deutlich bedeutsameren.

Solltest Du meinen Post etwas aufmerksamer gelesen haben, könntest Du tatsächlich auch feststellen, daß ich auch andere Faktoren als für die Beratung/Effizienzsteigerung aufgeführt habe, wenngleich auch nur impliziert. Wie aber soll eine Laie den Leistungsfaktor eines Gerätes messen können, geschweige denn den Sollwert errechnen? Bleiben nur Vergleiche.

Da die Jungs aber den Großteil der erforderlichen Arbeiten zur Ermittlung sinnvoller Faktoren sowieso nicht durchführen dürfen, habe ich auch gleich darauf verzichtet, eine Dissertation zu diesem Thema zu schreiben sondern habe nur erwähnt, daß man ein wenig mehr machen sollte, als bloß Zählerstände abzulesen.
 
Twostone schrieb:
Solltest Du meinen Post etwas aufmerksamer gelesen haben, könntest Du tatsächlich auch feststellen, daß ich auch andere Faktoren als für die Beratung/Effizienzsteigerung aufgeführt habe, wenngleich auch nur impliziert. Wie aber soll eine Laie den Leistungsfaktor eines Gerätes messen können, geschweige denn den Sollwert errechnen? Bleiben nur Vergleiche.

Da die Jungs aber den Großteil der erforderlichen Arbeiten zur Ermittlung sinnvoller Faktoren sowieso nicht durchführen dürfen, habe ich auch gleich darauf verzichtet, eine Dissertation zu diesem Thema zu schreiben sondern habe nur erwähnt, daß man ein wenig mehr machen sollte, als bloß Zählerstände abzulesen.

Gelesen habe ich deinen Post durchaus, das handhabe ich immer so. ;) Und hättest du meinen Post weiter oben genauer gelesen, dann hättest du feststellen können, dass auch ich den Jungs für ihr Vorhaben weitere Vorschläge gemacht habe, z.B. sich auf bestimmte Verbraucher oder Verbrauchergruppen oder aber Geräte bei einer "Energieverbrauchsmessung" zu beziehen und so ggf. unter Einbeziehung von "guten" Vergleichswerten für Kunden sinnvolle Handlungsempfehlungen ableiten zu können. In diesem Bereich waren unsere Vorschläge für den TO sogar relativ ähnlich.
Ich wollte aber eben nicht das Thema Blindleistung für so ein Projekt in den Vordergrund stellen, weil es a) für Privathaushalte so gut wie keine Bedeutung hat und b) auch im Sinne der Energieeffizienz im Privathaushalt kein wesentlicher Indikator ist. Warum sollten die Jungs nun also Blindleistungen messen bzw. sich damit auseinandersetzen ?! Man nehme z.B. einen Kühlschrank, da kommt es doch eher auf dessen Dämmung an, das Kühlmittel, den Kompressor und die Regelung. Bei einer Lampe, auf die Art die Lichterzeugungstechnik. Bei Audi-Verstärkern auf die Verstärkungsart Class A A/B oder D-Amp. Und so weiter und so weiter.
Last but not Least lassen sich Blindleistungsanteile im Netz (so ferne diese im Rahmen liegen) auch mehr oder weniger gut handhabbar vom Netzbetreiber adaptiv kompensieren. Was ein Schaltnetzteil mit Activ oder Passiv FC macht ist ja im kleinen nichts anders.
 
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