belajboy schrieb:
-Basics haben: Bett, Handtücher, Drogerieprodukte, Lebensmittel, Besteck, Geschirr, Waschpulver...
Die "basics" sollte man sich möglichst schon vor dem Umzug an einem bestimmten Platz aufbewahren, denn so kann man immerhin (sollte es z.B. zu Verspätung des Lieferfahrzeuges kommen) immer noch in der neuen Wohnung zumindest das nötigste erledigen: Zähne putzen, waschen, schlafen. Wobei bei mir natürlich die basics eher sind:
-Handtuch, Zahnbürste, Zahnpasta, Seife, Overall, Isomatte und Schlafsack, ggf. Grundausstattung Werkzeug.
Auch ein BW-Essbesteck ist nicht so verkehrt, dank Fast- und Fingerfood jedoch nicht mehr allzu essentiell. Es hängt hier aber auch immer davon ab, wie man den Umzug gestaltet. Bei mir war es meistens so, daß ich oft ein Speditionsunternehmen mit dem Transport beauftragt hatte und nach Verladung dann erst den Flieger betrat, ggf. ein zwei Tage in der neuen Wohnung noch ohne (fast) alles auskommen musste. Vor Ort war der erste Gang dann meist zum Baumarkt, dann zu Ikea: Grundbedürfnisse sicherstellen. Da Ikea-Bücherregale bei mir meist nicht über mehrere Umzüge oder Jahre halten (hoffnungslos überladen), ist ein Umzug die beste Ausrede, neue Möbel zu kaufen. Auch Nägel, Kreppband, Folien, Farben, etc. kaufe ich meist vor Ort (nach), um während der Wartezeit auf den Spediteur die Wände (fertig-) streichen zu können. Bis dahin wird auf Iso-Matte im Schlafsack geschlafen.
Wurde innerhalb des selben Landes umgezogen, kam natürlich der eigene Wagen zum Einsatz: Hier wurde stets zusätzlich noch die Luxus-Variante Matratze+Decke eingepackt, Wasserkocher, Kaffee-Bausatz, Zucker, 2 Tassen, min. 1 Löffel, Laptop. Und was sonst noch so reinpasste. Vorteil: Man brauchte sich auch nicht mehr um ein neues Transportmittel kümmern, und Kaffee gab's auch noch! Noch dazu musste man nicht schwerbeladen durch die öffentlichen Verkehrsmittel ziehen oder im Regen ausharren.
Der vollständige Einzug dauerte bei mir meist so um ein halbes Jahr rum, erst dann war das meiste angeschafft, ausgepackt, aufgebaut und es ging dann nur noch um Luxus. Manchmal lebte ich aber auch ein ganzes Jahr aus Kartons mit nur dem wirklich nötigsten Satz an Mobiliar.
Mittlerweile würde ich allerdings Umzüge vermeiden wollen, es ist schlichtweg zu viel geworden. Als wir nach Deutschland zurückkamen, war's bereits ein zwölftonner (voll- bzw. überladen, Tetris sei Dank), seitdem ist noch einiges dazugekommen. Auch wenn wir nur ungern hier bleiben, ist ein erneuter Umzug dann doch mit viel Streß (auch für unsere Tiere) verbunden, der nur unter bestimmten Umständen nötig wäre.
Aber eines gilt immer: Ohne sinnvolle und langfristige Planung geht's nicht (gut).
Planungsphase:
-Wo geht's hin (Wichtig, da im Ausland ggf. auch eine neue Steuernummer etc. beantragt werden muß)?
-Was muß mit?
-Passt es in die neue Bude?
-Wird's wirklich benötigt oder wäre eine Entsorgung/Neuanschaffung nicht besser?
-Wie verpacke ich es (Glas, etc.)?
-Wie viele Kartons brauche ich?
-Wo kann ich noch Kapazitäten sparen, ggf. durch Zerlegen von Möbeln, etc?
-Ungefähres Ladevolumen?
-Wie wird's transportiert?
-Was muß zuerst eingeladen werden, was zuletzt?
-Was muß in der alten Wohnung noch gemacht werden, was muß entsorgt werden?
-Was kann in der neuen Wohnung bereits gemacht werden, bevor ich den Kram da rein packe (z.B. Wände neu streichen)?
-Wie viel Zeit brauche ich für Verladung, etc (Wichtig für Kündigungsfristen, Urlaub, Beginn des neuen Mietvertrages, etc.)?
-Muß ich ggf. auch eine bestimmte Zeit ohne meinen Krempel auskommen (Lieferzeit)?
-Wo kriege ich was zu essen her, wie komme ich von A nach B?
-Was für Fristen bestehen für Ummeldung (2 Wochen), etc.?
-Was kann ich bereits vorher erledigen (Strom, Gas, Wasser, Post)?
-Was wird zuerst aufgebaut, was danach eingeräumt?
Dann geht's los mit verpacken. Wichtig dabei ist, es so zu verpacken, daß es nur so viel Schaden wie nötig nehmen kann. Es geht immer etwas zu Bruch, es muß nur nicht alles sein, und auch nicht unbedingt Omas Urne. Wichtig ist, zu bedenken, daß Helfern (insbesondere bezahlten/gewerblichen Helfern) das Umzugsgut nicht unbedingt so wichtig ist, wie einem selbst. Um die wichtigsten Sachen also besser noch eine zusätzliche Lage Polsterung, bevor das geliebte Erinnerungsstück nur noch ein Scherbenhaufen ist, weil's jemand als Tand abtat und es warf.
Behördengänge kann man machen, hat man vor Ort sein Bett gebaut und so ungefähr die ersten beiden Tage überstanden, eine gewisse Grundordnung ins Umzugschaos gebracht (hilfreich ist hierbei auch eine Beschriftung der Umzugskartons: Was ist drin, wo soll's hin). Grundlegende Beleuchtung, (Transport-)wege/Durchgänge, Bett, Sitzmöglichkeit und Nahrungsaufnahme/-zubereitung sowie Fragen rund um Hygienebedarf sollten so früh wie möglich nach Ankunft geregelt werden. Wenn möglich bereits beim Ausladen bereits schon die Kartons auf die Zielorte verteilen und passend stapeln (Glas und Porzellan immer unter die Kartons mit den schweren Bleiakkus und den Hanteln, etc.).
Hast Du Bettzeug, Kochgeschirre, Essbesteck, Hygieneartikel und ein paar Sätze Kleidung zum Wechseln ausgepackt und sinnvoll verstaut, kannst Du Dich erst einmal zurücklehnen und die Behördengänge erledigen, dann gemächlich alles weitere. Wichtig ist erst einmal ein Platz zum Schlafen, Essen und natürlich auch, daß Du Deine Rechnungen und Steuerbescheide auch unter der neuen, richtigen Adresse erhältst. Einen Fernseher oder gar die Playstation wirst Du in den ersten Tagen sicherlich nicht brauchen. Man kann auch bei einer Tasse Kaffee auf der Terasse gut entspannen.