News US-Gericht: „Die ganze Gesellschaft profitiert“ von Google Books

Reglohln schrieb:
[...]
Aber wenn mittlerweile selbst Zitate auf kommerziellen Seiten ab einer gewissen Länge nicht mehr rechtens sind und der News-Dienst von Google ja auch schon aufgrund viel kürzerer Ausschnitte gerügt wurde, verstehe ich eben nicht, warum ein halbes Buch auf einmal "OK" ist.[...]

Du gibst dir die Antwort ja schon selbst. Wer mit den Werken Anderer oder auch Ausschnitten davon kommerzielle Absichten verfolgt oder dem Urheber wirtschaftlichen Schaden zufügt, verstößt gegen das Urheberrecht.

Da der Richter der Ansicht war, dass Google das nicht tut, sondern im Gegenteil eher zum Vorteil der Urheber beiträgt, ist eben das Urteil so ausgefallen. Und das ist soweit auch nachvollziehbar würde ich sagen.
 
@Hansdampf: Aja - Google ist also nicht kommerziell? Auch der News-Dienst wurde gerügt und dort ist auch keine Werbung geschaltet. Und es steht mMn weiterhin im Konflikt mit dem Leistungsschutzrecht.
 
Reglohln schrieb:
Wieso ist sie da naiv? Klar, Bittorrent ansich ist naiv, aber hier geht es um die Sache ansich: Lieschen stellt urheberrechtlich geschützten Content an viele andere bereit. Google macht das auch, bekommt aber noch Recht, wohingegen Lieschen wohl den Kürzeren ziehen würde, wenn sie sich gegen eine anschließende Abmahnung gerichtlich wehren würde. Klar, alles nur eine Annahme, aber ziemlich denkbar.

Ok definiert nach FREUD: Lieschen ist naiv da in ihr (damit ist ihre Psyche gemeint) keine nachweisbare Hemmung, bei der Durchführung respektive Verbreitung des geistigen Eigentums auftrat. Folglich war sie entweder naiv oder frech (ignorierte die Hemmung) und stupid (was auf den konsekutiven Gedankengang bei Kenntnis der Hemmung schließt).
Die Art und Weise ist bei Google eine andere (frech). Es ist kein direkter Download möglich, es ist kein vollständiges Werk abrufbar und es wird ein Verweis zum Kauf geboten. Sämtliche torrents sind da anders orientiert, nämlich geradlinig zum full-download ohne Abstriche.
Hauptpunkt ist aber nach wie vor: Bereicherung der Gemeinschaft (am Bsp. Google Books) gegen Bereicherung des Einzelnen (Filesharing).
Sicherlich alles eine Sache der Argumentierung, gewürzt mit einem Schuss Suggestion.
 
Wo ist das Problem solange nur Ausschnitte frei zugänglich sind?

Finde das Urteil gut, und wenn mir die Textausschnitte schon reichen für meine Arbeit und ich das Buch aufgrund dessen nicht mehr kaufe(n muss), hab ich eben Glück.

Paar Seiten abfotografieren kann ich auch in der Buchhandlung, da verdient der Autor auch nix an mir.

Ist doch bei google dasselbe.

Wiedermal ein Fall wo irgendwelche Gesetze/Urheberrechte den technsichen Fortschritt behindern. Sollen die Autoren halt ihre Bücher nur noch in nicht digitaler Form ganz klassisch anbieten, aber das will man ja auch nicht, man will für sich selber den technischen Fortschritt schon nutzen.

Ich mein wie soll die Alternative aussehen? Soll ich mir erst 1000 Bücher kaufen nur um sie dann durchsuchen zu können?

Das Problem ist sehr oft auch dass man manche Informationen nur in Büchern findet, weil manche Sachen im Internet nur sehr oberflächig erklärt werden (das Problem hatte ich auch im Studium)

Durch eine Indexierung von Büchern kann man hier unmengen von Zeit sparen. Bei Musik gibts auch 30sekunden Hörproben, also sollte es sowas bei Büchern auch geben. Bei Romanen ist es einfach, da kann ich mir durch einen kurzen Auschnitt ein Bild davon machen ob mir der Stil des Autor gefällt. Bei Sachbüchern ist es aber eher schwierig, weil ich ja wissen will ob genau das was ich suche ausführlich behandelt wird. So kommt es auch vor dass es Bücher gibt die manche Dinge sehr detailiert erklären, der Autor dann aber andere Sachen ein paar Seiten später nur oberflächig anschneidet weil er sich mit dem anderen Thema selber vielleicht nicht so gut auskennt.

All sowas kann man mit der Indexierung schnell rausfinden und erkennen.
 
unique28 schrieb:
Statt über die USA zu jammern, sollten wir in Europa die USA besser mal als Vorbilder nehmen und zb. häufig genutzte Lernbücher kostenlos zur Verfügung stellen. Bildung ist einer der wenigen Rohstoffe den wir in Europa haben/hatten..

Die sind kostenlos. Habe mir während des Studium kein einziges Buch kaufen müssen.
Alles in der Bibi zu finden und 80% davon auch als PDF.

Man müsste eher Tablets vergünstigen, da man die PDF auch irgendwie gescheit lesen muss :D
 
Sicherlich keine einfache Thematik.
Sollte den Leuten der Zugriff auf Fachbücher (auch wenn nur teilweise) offen stehen, um selbst wissenschaftliche Arbeiten oder allgemein Arbeiten im Zusammenhang mit Bildung zu verfassen? Eigentlich ja.
Sollten diese Leute eine Vergütung an den Autor der entsprechenden Bücher leisten? Schließlich erlangt man Kenntnisse, ohne Grundlagenforschung/-recherche zu betreiben, für die der Autor div. Aufwendungen zu leisten hatte. Eigentlich ja.
Sollten diese Leute gleich ein ganzes Buch kaufen, um vielleicht nur sehr wenige Seiten zu lesen, die für die zu erstellende Arbeit relevant sind? Zumal hochwertige Fachbücher preislich meist fast schon im dreistelligen Bereich liegen. Eigentlich nein.

Letztendlich würde das zu einer philosophischen Diskussion führen. Meiner persönlichen Meinung nach wäre die beste Lösung ein "Bildungstarif". Vergleichbare Systeme sind altbekannt und funktionieren mehr oder minder gut. Die Konsumenten der Bücher kämen so zu einem angemessenen Preis zu der Menge an Information, die jeweils notwendig ist.

Was Google hier aber durchführt ist beinahe als Enteignung des Vertriebsweges der entsprechenden Autoren zu sehen.
Manche Autoren möchten die vollen Ertragsmöglichkeiten aus ihrem Werk nutzen. Andere möchten zwar auch Geld verdienen, aber die Bildung anderer unterstützen. Manche publizieren ausschließlich für Bildungszwecke.
Jeder Autor/Verlag hat eine andere Sicht auf die Dinge, aber die tatsächliche Entscheidung sollte dennoch bei diesen verbleiben. Google nimmt hier (anscheinend!) allerdings den Autoren/Verlagen diese Entscheidung ab, ohne eine wirkliche Legitimation dazu zu besitzen.
 
Google nimmt hier (anscheinend!) allerdings den Autoren/Verlagen diese Entscheidung ab, ohne eine wirkliche Legitimation dazu zu besitzen.

Die Autoren müssen in meinen Augen aber auch mit der Zeit gehen. Wenn ich mir in einem Buchladen kostenlos ein Bild des Buches machen kann und drin blättern kann, wieso sollte man dies nicht dann auch im Internet machen dürfen?

Wenn ein Autor das nicht möchte dann soll sein Buch aber auch in der Buchhandlung nur eingeschweißt rumstehen sodass man nicht die Möglichkeit bekommt vorher mal drin zu lesen.

Ich bezweifele sehr stark dass man hier dann mehr Geld machen würde.

Naja begreife nicht was das mit Enteignung zu tun hat. Wenn ich das Auto meines Nachbarn vermesse und mir ne Liste von seiner Ausstattung mache hat es folglich auch nichts mit Enteignung zu tun.

Muss ich ihn auch fragen ob ich mal kurz das Teil abmessen darf mit nem Maßband wenn es auf öffentlichem Grund steht?

In denke es geht auch weniger um Enteignung sondern eher da drum dass wieder irgendwelche Spinner meinen ihnen entgehen da jetzt 50cent Gewinn weil ganz vielleicht eventuell die ein oder andere Person das Buch nicht mehr kauft nun. Andererseits kommen mit Sicherheit auch mindestens genausoviele Leute hinzu die grade dadurch erst aufmerksam auf das Buch werden. Daher finde ich es sehr gewagt zu behaupten hier entstehe irgendeine Art von finanzieller Schaden.

Im Grunde doch genauso wie mit dem Filesharing wo die Industrie auch bei jedem Download mit einem verkauften Exemplar weniger rechnet.
 
Zuletzt bearbeitet:
FrAGgi schrieb:
Ich finde, es ist immer so eine Sache. Meiner Meinung nach dürften die eingescannten Bücher nur für Bildungseinrichtungen (Schulen, Universitäten, etc) zugänglich sein.

Für einen Schüler/Studenten ist es also OK kostenlos an das Buch zu kommen, für einen normalen Menschen nicht? Das ist doch gaga :D

Ganz ehrlich: sollen sie doch die Autoren fragen. Wenn jemand Zeit und Mittel hat ein Buch Seite für Seite abzuscannen wird er wohl auch in der Lage sein, einen Verlag/Autor darüber zu informieren und um Erlaubnis zu fragen. Dann wird je ISBN der Status gespeichert und fertig ist der Lack. Es wird sicherlich viele Autoren geben, die gerne bereit sind 20% ihres Buches zur Verfügung zu stellen als Werbung, und die die nicht wollen sollen halt offline bleiben und in Vergessenheit geraten :D
 
den schüler lassen wir mal weg. als ich in der schule war, so etwa vor 5 jahren hat man sowieso einfach immer wikipedia zitiert und von bibliographieren resp. zitieren konnte erst recht keine rede sein. aber als student ist man auf eine breite bücherauswahl angewiesen, die man aber meist nur für dieses eine referat/arbeit benötigt hat. ich hatte selber das problem, dass das buch in keiner bibliothek verfügbar war. das war natürlich ärgerlich und in einem fall entschied ich mich dann das buch zu kaufen, da es doch essentiell für meine arbeit war. und gerade sachbücher sind im vergleich zu romanen teurer. richten diese sich doch nur an ein kleines fachinteressiertes publikum. zumindest habe ich diesen eindruck. und wenn ich dank google schon einmal weiss, was im buch drin steht, ist das für mich eine sehr grosse hilfe. manchmal scheint es anhand des titels, dass das buch brauchbar ist, aber z.b. anhand des inhaltsverzeichnisses merkt man dann, dass es doch nicht sein thema enthält.
 
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mambokurt schrieb:
Für einen Schüler/Studenten ist es also OK kostenlos an das Buch zu kommen, für einen normalen Menschen nicht? Das ist doch gaga :D

Ganz ehrlich: sollen sie doch die Autoren fragen. Wenn jemand Zeit und Mittel hat ein Buch Seite für Seite abzuscannen wird er wohl auch in der Lage sein, einen Verlag/Autor darüber zu informieren und um Erlaubnis zu fragen. Dann wird je ISBN der Status gespeichert und fertig ist der Lack. Es wird sicherlich viele Autoren geben, die gerne bereit sind 20% ihres Buches zur Verfügung zu stellen als Werbung, und die die nicht wollen sollen halt offline bleiben und in Vergessenheit geraten :D

Man zahlt 250€ Studienbeitrag / Semester. Ein normaler Mensch der sich solche Bücher antut, ist üblicherweise ein Student oder verdient Geld.
 
Man kommt doch bei google auch nicht kostenlos an die Bücher.

1. gibts keine kompletten Bücher
2. kann man die nicht speichern
 
$LeEP schrieb:
  • Wenn Lieschen Müller Teile eines urheberrechtlich geschützten Werkes bei Bittorrent hochlädt, wird sie abgemahnt.
  • Wenn Google Teile eines urheberrechtlich geschützten Werkes jedem im Internet zur Verfügung stellt, nützt das der Gesellschaft.
Wenn Lieschen eine Plattform wie Google Books gründet, kann man über das Argument nehmen. Aber so ist es ja eben nicht.

Muss sagen die USA ist in Sachen Kundenfreundlichkeit uns in einigen Belangen voraus. Auch wenn es die ein oder andere komische Gerichtsentscheidung gab und gibt ...
Angefangen bei Netflix und Co. bis hin zu nun eben Google Books. Das ermöglicht jedem einen auch bezahlbaren Zugang zu diesen Medien.

Dass die Autoren nichts mehr verdienen ist auch eher quatsch, zumal die Bücher die Google hier digitalisiert auch nicht die neuesten sind.
Ergo haben sie für die Autoren schon einen mehr als üppigen Stundenlohn eingespielt. Dazu werden nur deswegen nicht plötzlich keine Bücher mehr verkauft. Kann das Urteil also nur befürworten.
 
Reglohln schrieb:
@Hansdampf: Aja - Google ist also nicht kommerziell? Auch der News-Dienst wurde gerügt und dort ist auch keine Werbung geschaltet. Und es steht mMn weiterhin im Konflikt mit dem Leistungsschutzrecht.

Ob der Konzern Google als solches kommerziell arbeitet ist da nicht von Belang! Das Digitalisieren und Indexieren von Büchern wird von Google ohne kommerzielle Absicht betrieben. Was die sonst noch so machen ist egal!
 
Natürlich reicht bei wissenschaftlichen Büchern oft der Ausschnitt, der bei Google Books verfügbar ist. Gerade in diesen Fällen handelt es sich aber in um Werke, die der Gemeinschaft ohnehin frei zur verfügung stehen sollten, da der Staat bzw. die Bürger die Kosten ohnehin gänzlich oder zu einem enormen Teil trägt und Wissenschaft am besten dann funktioniert, wenn sämtliche Informationen frei verfügbar sind. Die Verlage bereichern sich an diesen Büchern, oft muss man für die Promotion ordentlich draufzahlen (weil ein wiss. Verlag Pflicht und Self-Publishing wissenschaftlicher Selbstmord ist).
Hinzu kommt, wie erwähnt, der Umstand, dass diese Bücher oft nur in Kleinauflagen verfügbar sind.

Einige unterschlagen hier auch etwas, dass Fair Use nicht von dem Richter erfunden wurde, sondern einen Rechtsgrundsatz in den USA darstellt, den die Rechteverwerter in den letzten Jahrzehnten immer weiter ausgehöhlt haben. Jetzt wurde das Prinzip endlich mal wieder gestärkt.
 
Wie kommst du denn darauf, dass wissenschaftliche Arbeiten zum großen teil vom Staat finanziert werden? Dem ist leider nicht so. Ich frage mich so langsam wie ich vor fast zwanzig Jahren überhaupt meine Diplomarbeit schreiben konnte. Wikipedia gab es noch nicht und das Internet steckte noch in den Kinderschuhen. Die Literaturrecherche gestaltete sich zwar als zeitlich aufwendiger, aber auch ich musste mir nicht alle Bücher, die ich nicht in der Bibliothek erhalten habe, kaufen. Die meisten Verlage waren so freundlich, mir die benötigten Kapitel gegen ein recht geringes Endgeld zu schicken. Das galt auch für einzelne Artikel aus Fachzeitschriften. Das war eben alles etwas aufwendiger, aber durchaus auch ohne riesigen finanziellen Aufwand möglich.
 
@ Sinthuria: Die Leute, die diese Arbeiten schreiben, werden direkt oder indirekt vom Staat finanziert, über ihr Gehalt, über Stipendien, staatliche Subventionen usw. In Deutschland nahezu immer direkt. Wenn ein Doktorand einige Tausend für den Druck seiner Doktorarbeit zahlen muss, dann kommt der Staat indirekt sogar für die Druckkosten auf.
 
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Also erst einmal, manche werfen hier, sofern ich nicht falsch liege was das US-Recht betrifft, durcheinander: Deutsches und amerikanisches Recht. Zitate wurden doch im deutschen Recht eingeschränkt, nicht in den Staaten, oder? Falls ja, dann würde dieser Vergleich hinken.

Nun zum Thema:
Als Wissenschaftler habe ich eine positive Meinung zu Googles Büchersystem. Ganz einfach, weil ich der Meinung bin, das Wissen gehört der gesamten Menschheit. Sofern es um Fachbücher geht, finde ich es ok, wenn diese partiell eingescannt werden. Diese werden eh weniger an Studenten verkauft, sondern vielmehr an Forscher und deren Institute sowie Bibliotheken. Dies wird beim Verkauf auch bereits kalkuliert.
Auszüge reichen da in der Regel eh nicht, da in Büchern viel mehr steht. Aber man kann so vielleicht das geeignete Buch finden und dann kaufen.
 
In den USA gibt es fair use zum Wohle aller, bei uns zählen nur einseitig die Interessen der Urheber bzw. Rechteverwerter, die eigentlichen Urheber haben bei uns ja auch nichts zu melden. Letzteres muss sich ändern wenn unsere Medienunternehmen jemals innovativ und konkurrenzfähig sein sollen aber wie schon beim Leistungsschutzrecht passiert das genaue Gegenteil. Durch falsche, einseitige Interessendurchsetzung schaufelt sich die deutsche Medienbranche so ihr eigenes Grab und hat es auch nicht anders verdient.
 
Ich finde das Urteil gut.

Für mich stellt Google Books eine Plattform dar, die es mir z.B. ermöglicht hat, auch in vergriffene Bücher hineinzulesen. Und ich denke da nicht an Bücher, die ohnehin in jeder Bib. stehen. Teilweise war ich im Studium (besonders gen Ende hin) geradezu auf seltene Bücher angewiesen - vor allem da ich nicht nur mit Sekundärliteratur arbeiten wollte/konnte. Google Books hat mir nicht nur einmal Reisen nach New York, Oxford oder Petersburg erspart, da ich die Bücher eben zumindest in Teilen dort einsehen konnte.
Eine Plattform, die meine Suchoptionen um einiges erweitert hat, und mir dadurch half, in meinen Arbeiten eben nicht nur das verwenden zu können, was es in den Bibliotheken der Umgebung eben gibt, oder was ich ohnehin mein eigen nennen kann (das ist nämlich zumindest im Vergleich zu Google Books nicht viel - auch wenn ein paar Schmankerl dabei sind). Auf diese Weise konnte ich z.B. auch Zitaten nachgehen, sie in einen größeren Kontext einordnen und kam auf diese Weise zu teilweise überraschenden Ergebnissen.

Als weitaus wichtiger empfinde ich jedoch die Tatsache, dass der Konzern Google (bisher) mit dem Books-projekt scheinbar keine kommerziellen Interessen verfolgt. Ich denke da vor allem daran, dass es nicht wenige Bücher gegeben hat, die es heute eben nicht mehr gibt, weil die letzten Exemplare einem Brand zum Opfer gefallen sind, oder weil die Absatzzahlen eben nicht hoch genug waren, als dass ein Vertrag sich auf einen Nachdruck hätte einlassen wollen.
Und genau davor kann eine (komplette) Digitalisierung durchaus einen Schutz darstellen - nicht zuletzt könnte aus der Database von Google jederzeit ein Faksimile-Druck eines vergriffenen Werkes erstellt werden. Auch wenn die Rechte im Einzelfal dann zu prüfen wären, ist das in jedem Fall besser, als ein Buch einfach unwiederbringlich verloren zu haben, weil die letzte Bibliothek die es hatte, eben einem U-Bahnbau oder einem Brand zum Opfer gefallen ist, und eben kein Nachdruck möglich ist.

Damit sehe ich den Service in erster Linie als Archiv, welches gerade jene Titel zugänglich hält, mit denen sich eben kein Geld verdienen lässt. Abgesehen davon, waren zu der Zeit, da Google Books mit der arbeit anfing, nahezu alle größeren Bibliotheken der Welt mit eigenen Scan-Programmen befasst - ein großteil dessen, was nun bei Google Books zugänglich ist, wäre ohnehin irgendwann digital zu haben gewesen - nur eben NICHT über eine zentrale Suchmaschine, sondern über hunderte von Bibliotheken-websites.

Außerdem habe ich so meine Probleme, ein Portal als Urheberrechtsverletzer zu betrachten, welches die Bücher weder komplett, noch zum Download anbietet, wie z.B. das oben weiter schon erwähnte "Springer-Link" (das hat mit dem Axel-Springer-Verl. übrigens nichts zu tun).
Wenn Google Books dafür hätte belangt werden können, dann hätte man als nächsten Schritt wohl das Probelesen in Buchläden unter Strafe gestellt.
 
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