Veränderungen in Deutschland zur verbesserten Lebenssituation

Der Sozialstaat gräbt der Marktwirtschaft das Wasser ab.
Marktwirtschaft bezweckt positive Rückkopplung von Anbieterprofit in Nachfragerkaufkraft
als optimaler Entwicklungsmotor der Menschheit.
Arbeitgeber der Anbieter sind die immer alles bezahlenden möglichst kaufkräftigen Nachfrager.
Genau das wird allenthalben arbeitsgesetzlich ausgebremst.
Es gibt keine aktive Wirtschaftspolitik für vollwertige Marktteilnahme und damit
keine freiheitlich marktwirtschaftliche Leistungsgesellschaft.
Das ist Wurzel globalen Übels:
der Profit wird nicht mental leistungsadäquat generiert und auch nicht leistungsanteilig abgeschöpft.
Anbieterrecht, Anbieternetze und user value fehlen.
Dazu gibt es auch keine Wirtschaftswissenschaften, die der marktwirtschaftlichen Doppelrolle
von Anbietern und Nachfragern per Erwerbsphase unterlagert sind.
Es gibt nur Anlegernetze mit shareholder value.
 
Wieso hängt ihr euch jetzt an der Zeitarbeit so auf, wenn im Eingangspost steht:

- Zeitarbeitsfirmen müssen das doppelte bezahlen (Problem mit geringerem Lohn gelöst)
- Keine Pflicht zu arbeiten (Jobcenter können abgeschafft werden)

Der Thread sollte dazu da sein, rauszufinden was vielleicht nicht ganz durchdacht oder vergessen wurde und nicht um über Dinge zu diskutieren die eh geändert werden sollen.
 
Nunja, "nicht geändert werden sollen". Ich bin ja gerne bereit, die Konditionen auszuhandeln wenn jemand schlüssige Argumente vorbringen kann, warum die beiden Punkte nicht gehen können. Fachkräftemangel und offene Stellen geht nicht, das habe ich aber schon in dem Thread hier geklärt, dass das eine reine Farce ist:
Änderungen des bestehenden Sozialversicherungssystems

Der Drops hingegen ist schon gelutscht.

@mospider
Du brauchst jemanden für die Aushilfe, weil dein Arbeiter krank ist. Nun stellst du jemanden ein, der eine Hilfstätigkeit ausführen muss. Derjenige bekommt den doppelten Lohn für seine Arbeit als Zeitarbeiter in der Hilfstätigkeit. Bräuchtest du einen Facharbeiter, stellst du einen Facharbeiter ein, und der bekommt den doppelten Lohn als Zeitarbeiter. Vielleicht kannst du auch deine "normalen" Arbeiter irgendwie locken mehr zu machen. Vielleicht machen sie Überstunden mit 8 Mann, sodass diejenigen dann nur 150% kosten anstatt 200%. In jedem Fall ist das das Problem des ArbeitGEBERS und nicht ArbeitNEHMERS. Der ist ja krank.

Wenn du für die Stelle niemanden besetzen kannst, weil der so hoch ausgebildet ist, zeigt das nur, wie wichtig derjenige im Unternehmen ist. (Ja nach Unternehmen) Wenn der Chef ausfällt kann den wohl auch keiner so wirklich ersetzen bei ner kleineren Bude. Nur versuchen es zu stemmen werden diejenigen, die für ihn arbeiten. Sonst schießen sie sich selbst ins Bein.

Selbst Urlaub kann man mit einer guten Ausgleichregelung durchaus kompensieren. Letztlich kann man nur unverschuldete Dinge nicht richtig kompensieren, und das wäre eben Krankheit oder Tod, irgendwas kurzfristiges.

Wie man das wieder lösen kann? Na durch eine Versicherung, die den Arbeitgeber im Falle einer Krankheit schützt, nicht 200% bezahlen zu müssen, sondern nur 100%. Der Rest geht dann als Versicherungskosten drauf. Das aber ist wie oben erwähnt Problem des Arbeitgebers.
 
Wir brauchen ab und zu Zeitpersonal um kurzfristige Auftragsspitzen abzufangen. Wir verdienen nichts an diesen Leuten und ich würde lieber nicht auf diese Möglichkeit zurückgreifen - unsere Kunden wollen wir allerdings zufriedenstellen.

Ob unsere Mitarbeiter hochqualifiziert sind, ist wohl eine Definitionssache. Sie sollten selbstständig arbeiten können, mit Kunden sprechen, Formulare ausfüllen und ab un zu auswärts arbeiten. Solche Leute sind für uns nur schwer zu finden.
Ein Problem zeichnet sich schon seit über 20 Jahren ab. Der Nachwuchs im Handwerk hat meistens max. einen Hauptschulabschluss und kann kaum lesen oder schreiben. Dass diese bis zum Eintreten ins Arbeitsleben nur "abgehangen" haben, hilft auch nicht groß. Plötzlich einer geregelten Arbeit nachzugehen, ist für viele nach so einem Werdegang kaum möglich.
 
mospider schrieb:
Wir brauchen ab und zu Zeitpersonal um kurzfristige Auftragsspitzen abzufangen. Wir verdienen nichts an diesen Leuten und ich würde lieber nicht auf diese Möglichkeit zurückgreifen .
und warum stellt ihr bei auftragsspitzen keine kurzfristig beschäftigten ein?
 
Weil wir überhaupt kein Personal über die üblichen Wege finden. Nur durch Empfehlungen meldet sich ab und zu jemand, der von einem anderen Unternehmen zu uns wechseln möchte. Der würde aber nicht seinen bestehenden Arbeitsvertrag kündigen, um kurzfristig bei uns zu arbeiten.
 
Onkelhitman schrieb:
- die gesetzliche Sozialversicherung sollte beibehalten und ausgeweitet werden

Erstmal glaube ich du willst ein Deutschland schaffen, in dem keiner mehr leben will :D

Aber was genau schwebt dir da vor? Entweder habe ich es in deinem endloslangen Text überlesen oder du hast dich dazu nicht geäußert.

Onkelhitman schrieb:
- Abschaffung der Beitragsbemessungsgrenze, gleichzeitig Anpassung der Steuersätze

Selbst arbeitest du wohl nicht nehme ich an? Ansonsten kann ich mir so einen abstrusen Beitrag nicht anders erklären... Wieso sollte man in unbegrenzter Höhe dieses ineffiziente System alimentieren? Ich bin unheimlich froh darüber, dass ich mich aus der gesetzlichen Versicherung lösen konnte!

Onkelhitman schrieb:
- jeder in Deutschland (fraglich ob auch Asylbeantrager und Flüchtling) ist in der deutschen, gesetzlichen Krankenversicherung, der Beitragssatz ist nach unten zu korrigieren (da ja die Beitragsbemessungsgrenze nicht mehr existieren würde)

Wieso sollten Asylbenatrager und "Flüchtlinge" mit versichert sein? Ich schätze mal wie so viele andere auch hast du das Sozialsystem und den Sinn dahinter nicht verstanden...

Onkelhitman schrieb:
Witwen-/Witwer- und Waisenrenten fallen weg
Dadurch würdest du alle Frauen welche die Hausfrau gemacht haben ins Unheil stürzen..


Onkelhitman schrieb:
- Pensionen werden abgeschafft und der gesetzlichen Rentenversicherung hinzugefügt

Bin ich auch dagegen, da müsstest du das Besoldungssystem grundlegend ändern.
Aber du kannst ja auch mal überlegen, wieso der Staat das so handhabt, weil es für ihn so am günstigsten kommt....


Onkelhitman schrieb:
- Einwanderung besser reglementiert mit Auflagen, schnellere Bearbeitung von Asyl- und Flüchtlingsströmen

Stimme ich dir vollkommen zu, es kann nicht sein das die Grenzen offen wie ein Scheunentor sind und man nicht kontrolliert wer da überhaupt kommt.

Onkelhitman schrieb:
- Umänderung der Rundfunkgebühren in eine gesetzliche Grundversorgung mit öffentlich zugänglichen Film/Musik/Serien-Nutzungsrechten und maximal 5 € im Monat sowie der Rest privat. Die Durchsetzung der Industrie durch sich selber und nicht durch den Staat

Für diesen Propagandamist wäre mir 1 cent im Monat zu viel. Der Mist gehört ganz abgeschafft!

Onkelhitman schrieb:
- Freibeträge und Subventionen abschaffen

Auch ein sehr schlechter Punkt! Z.b. gehört der Anbau von hochwertigen Biolebensmitteln staatlich gefördert. Subventionen sinnvoll einsetzen, wäre da ein besserer Punkt! ;-)

Onkelhitman schrieb:
- Euro abschaffen und eigene Währung einführen
Wäre meiner Ansicht nach auch ein sehr wichtiger Punkt um das Land wieder auf vordermann zu bringen, die jetzige Transferunion bringt uns nur Elend auf Dauer...



Onkelhitman schrieb:
-50% Besteuerung von Erbschaften AUSSER dem ersten Haus, s.u.
- Grundstücke werden nur noch mit Zeitverträgen verpachtet an entweder Privatpersonen, oder aber an Unternehmen. Eine Weitervermietung in irgend einer Form ist nicht gewünscht und unterliegt dem Staat
- erstes Grundstück für eine Privatperson muss nicht gekauft werden,sondern nur das Haus
muss abbezahlt werden. Das erste Haus erben ist frei inkl. Grundstück (nur Erschließungskosten). Das zweite Grundstück mit Haus kostet dann was.
- Bei Vererbung bekommt der Erbe das Haus, sofern eine Grundstücksgröße und Haus- (wohnungsgröße) nicht überschritten wird. Das Grundstück geht dann per weiterer Pacht auf ihn über. Sollten mehrere Kinder das Haus und Grundstück erben, ist die Größe des Grundstücks und Hauses mit der Anzahl der Erben zu multiplizieren, es sei denn, die Erben besitzen schon ein Grundstück und Haus. Dann ist es wie ein Neubau zu berechnen bei VORHANDENEM Haus und muss daher mit 50% besteuert werden (das Haus), sowie ggf. eine Grundstücksabgabe (ein absoluter Wert bemessen anhand der Grundstücksgröße)Andernfalls zahlt der Staat die Erben für 50% der Hauskosten AUS! Demnach, wenn jemand das Haus nicht möchte, weil er kein Geld für die 50% Abgaben hat, und schon ein Haus besitzt, dann bekommt er von seinem geerbten Haus 50% der Hauskosten (Grundstückskosten gab es ja keine) vom Staat, und dieser besitzt nun ein Grundstück mit Haus.

Bist du irgendwie ein verkappter Kommunist? :freak:
Wieso sollte ich das Haus welches meine Großeltern gebaut haben abgeben und mich dann wieder einmieten, was ist denn das für ein bs bitteschön?
Da hat man ja absolut keine Anreize mehr sich was aufzubauen!



Onkelhitman schrieb:
- Einwanderung besser reglementiert mit Auflagen, schnellere Bearbeitung von Asylanträgen (ist derjenige wichtig für Deutschland? Wir haben einen Fachkräftemangel, also brauchen wir Fachkräfte. Für "einfachere Arbeiten" haben wir selber genügend Arbeitslose. Warum etwas anbieten, was nicht da ist? Gleichzeitig aber Deutschkurse anbieten und kostenfrei durchführen bei Fachkräften, evtl. Unterkünfte für die Übergangszeit zur Verfügung stellen)

Glaubst du den Mist den du da schreibst eig selbst? Wir haben keinen Fachkräftemangel in Deutschland! Ergo brauchen wir auch keine so genannten "Fachkräfte" und nein auch an Ziegenhirten haben wir keinen Bedarf in dem Ausmaße. Wir haben vielleicht einen Mangel an Leuten die für 30k im Jahr als Ingenieur arbeiten wollen, da die Mittelständler und andere den Hals nicht voll genug kriegen können, aber das wars dann auch schon!
Ein Blick in die Arbeitslosenstatistiken wirkt da wahre Wunder ;-)
Daher brauchen wir eig. gar keine Einwanderung, da durch so Themen wie Industrie 4.0 die Arbeitsplätze weiter abnehmen werden.
Unfassbar wie viele hier fernab jeglicher Realität leben :(



Onkelhitman schrieb:
Zu den Flüchtlingen ein eigener Punkt. Wenn Deutschland soweit ist, dass die eigene Bevölkerung in keiner Hinsicht mehr vor Problemen steht, dann ist es durchaus möglich, Gelder zur Verfügung zu stellen, um Flüchtlingen zu helfen. Momentan ist es ein sehr aktuelles und wieder einmal emotionales Thema. Rein rechtlich muss Deutschland laut der Dublin Verordnung keine Flüchtlinge aufnehmen, wenn diese vorher durch ein anderes Land angereist kämen. Jeder Flüchtling ist daher eine "Kulanzleistung" Deutschlands. Das Thema ist hochkomplex und würde dieses hier sprengen. Ich schreibe es daher kurz: Man könnte Flüchtlinge aufnehmen, es ständen sicherlich auch in ländlichen Gegenden genug Häuser für eine Unterkunft zur Verfügung. Gleichzeitig müsste man eine Infrastruktur in diesen Gebieten besitzen, die eine einfache Versorgungslinie erbringen kann. Essen, Trinken, Wasser, ärztliche Versorgung etc. etc. Es ist hochkomplex und frisst nun einmal Geld. Ich halte eine Veränderung der deutschen Gesetze zur Reglementierung der Importe/Exporte und Waren ansich für zielführender, da nachhaltiger. Ein Ende des Flüchtlingsstroms ist nicht in Sicht. Je stabiler aber die Situation im Land, desto mehr kann man einkalkulieren aufzunehmen an Flüchtlingen.

Sind teilweise mal gute Ansätze von dir vorhanden.
Wir sollten gar keine "Flüchtlinge" aufnehmen, weil viele davon einfach nur Wirtschaftsflüchtlinge sind. (Wer was anderes behauptet, darf mir gerne Zahlen liefern, aber das wird wohl schwierig, wenn man jeden unkontrolliert ins Land lässt -.-)
Man sollte sich erstmal um die Probleme im eigenen Land kümmern, bevor man anfängt anderen zu helfen. Wir haben ca. 600 000 Renter wo die Rente gerade so für die Miete ausreicht! (Allein wie viele aktuell am Flaschensammeln sind, einfach nur traurig so eine Entwicklung)
Des Weiteren haben wir ca. 12 Millionen arme Menschen in Deutschland. Wieso nicht erstmal denen helfen bevor man anderen hilft?
Hier empfehle ich auch mal einen Blick in den Vermögensbericht von der EZB, da ist Deutschland weit abgeschlagen, also nichts mit reichem Land wie es viele hier denken...
Und erst wenn diese Probleme gelöst sind, kann man über die Aufnahme von wirklichen Flüchtlingen nachdenken.


Onkelhitman schrieb:
Die gesetzliche Krankenversicherung unterliegt keiner Beitragsbemessungsgrenze mehr , ebenso ALLE in der gesetzlichen Krankenversicherung zahlen (auch Selbstständige), so kann man davon ausgehen, dass man die Krankenversicherungsbeiträge sowie Pflegeversicherungsbeiträge aus diesen Überschüssen zahlen kann.

Die haben jetzt schon Überschüsse! Solltest nur mal schauen für was für nen Quatsch die teilweise verwendet werden... Ich sag mal nur Stichwort Gastarbeiter.
 
mospider schrieb:
Weil wir überhaupt kein Personal über die üblichen Wege finden.
und woran könnte das, nach deiner Meinung, liegen?
Der würde aber nicht seinen bestehenden Arbeitsvertrag kündigen, um kurzfristig bei uns zu arbeiten.
müsste er auch garnicht, Stichwort Nebentätigkeit. wiegesagt wir reden um kurzfristige Beschäftigungsverhältnisse und nicht um befristete Arbeitsverhältnisse
 
und woran könnte das, nach deiner Meinung, liegen?
Es möchte kaum noch jemand ins Handwerk, weil es da zum großen Teil um harte Arbeit geht, bei der man sich schmutzig macht. Meist werden Menschen mit schlechter Bildung oder diejenigen die eh kein Bock haben in diese Richtung gedrängt. Es gab in unserem Bereich bei Gesellenprüfungen Durchfallquoten von 100%, und das ist kein Versäumnis der ausbildenden Betriebe.

Andrerseits lohnt es sich für viele nicht, für einen Stundenlohn von deutlich unter 20€ arbeiten zu gehen. Wenn jemand verheiratet ist, mit 2-3 Kindern und die Frau arbeitet nicht, dann steht man sich ohne Arbeit genau so gut oder besser(man kann nebenbei ein wenig tun).

müsste er auch garnicht, Stichwort Nebentätigkeit. wiegesagt wir reden um kurzfristige Beschäftigungsverhältnisse und nicht um befristete Arbeitsverhältnisse
Wie soll das gehen? Da soll jemand zwischen 7-18 Uhr, 8 Stunden bei seiner Firma arbeiten und dann noch mal 8 Stunden bei uns? Das funktioniert im Handwerk nicht. Vielleicht in einem Büro.
 
Zuletzt bearbeitet:
mospider schrieb:
Es möchte kaum noch jemand ins Handwerk, weil es da zum großen Teil um harte Arbeit geht, bei der man sich schmutzig macht. Meist werden Menschen mit schlechter Bildung oder diejenigen die eh kein Bock haben in diese Richtung gedrängt.

Andrerseits lohnt es sich für viele nicht, für einen Stundenlohn von deutlich unter 20€ arbeiten zu gehen. Wenn jemand verheiratet ist, mit 2-3 Kindern und die Frau arbeitet nicht, dann steht man sich ohne Arbeit genau so gut oder besser(man kann nebenbei ein wenig tun).
da haben wirs, die Konditionen sind schlechter geworden. bloss das ist nicht die schuld der arbeitslosen und der Arbeitnehmer, sondern der Arbeitgeber.

einerseits ist es verständlich, denn der Arbeitgeber ist nicht das sozialamt. aber anderer seits kann man sich nicht dahinstellen und sagen wir haben fachkräftemangel, weil man weder zeit noch Geld investieren will

Wie soll das gehen? Da soll jemand zwischen 7-18 Uhr, 8 Stunden bei seiner Firma arbeiten und dann noch mal 8 Stunden bei uns? Das funktioniert im Handwerk nicht. Vielleicht in einem Büro.

geht sehr wohl, ich mache selber ab und zu ne Nebentätigkeit in der baubranche. denn kurzfristige beschäftigungsverhälltnise heisst nicht 5 tage die Woche a 8 stunden. ich kann dir sagen woran das liegt, ihr sucht kein personal weil ihr kurzfristig auftragsspitzen habt, weil ihr eure (stamm?) kunden zu frieden stellen wollt, sondern ihr sucht personal weil ihr mehr aufträge angenohmen habt als im jahr üblich oder weil eurer Stammpersonal nicht reicht und ihr weder zeit noch Geld investieren wollt
 
da haben wirs, die Konditionen sind schlechter geworden. bloss das ist nicht die schuld der arbeitslosen und der Arbeitnehmer, sondern der Arbeitgeber.

einerseits ist es verständlich, denn der Arbeitgeber ist nicht das sozialamt. aber anderer seits kann man sich nicht dahinstellen und sagen wir haben fachkräftemangel, weil man weder zeit noch Geld investieren will

Wir sind ein sehr soziales familiengeführtes Unternehmen. Wer einmal hier ist, der geht nicht mehr. Wir können vieles besser machen als andere, können aber nicht das System ändern. Es war schon vor 20 Jahren absehbar, dass wir irgendwann amerikanische Verhältnisse bekommen und man 2 Jobs braucht um über die Runden zu kommen. Das ist im Rahmen der Globalisierung nicht zu stoppen. Der einige Ausweg ist, sich ständig zu bilden.

geht sehr wohl, ich mache selber ab und zu ne Nebentätigkeit in der baubranche. denn kurzfristige beschäftigungsverhälltnise heisst nicht 5 tage die Woche a 8 stunden. ich kann dir sagen woran das liegt, ihr sucht kein personal weil ihr kurzfristig auftragsspitzen habt, weil ihr eure (stamm?) kunden zu frieden stellen wollt, sondern ihr sucht personal weil ihr mehr aufträge angenohmen habt als im jahr üblich oder weil eurer Stammpersonal nicht reicht und ihr weder zeit noch Geld investieren wollt

Das geht bei uns nicht. Außerdem arbeiten wir hauptsächlich mit wenigen Stammkunden und Rahmenverträgen. Wenn wir die Arbeit ablehnen, dann holen wir uns Konkurrenz in unserem Wirkungsbereich. Dadurch könnten wir über kurz oder lang weniger Aufträge bekommen und müssten das Personal reduzieren.
 
mospider schrieb:
Der einige Ausweg ist, sich ständig zu bilden.

hier würde ich sagen jain. denn zuviel Bildung kann im Arbeitsmarkt ein Fallstrick werden, denn ist man überqualifiziert, ist man dem Arbeitgeber zu teuer. ist der Arbeitgeber in einem Arbeitgeberverband wird's nix mit dem Job, da er an den Tarif gebunden ist

auch gab es eine zeit wo der Arbeitgeber bereit war seine leute fortzubilden, aber heute?
 
Heute wird viel mehr von Seiten der Arbeitgeber in Sachen Qualifikation der Mitarbeiter investiert. Gerade große Unternehmen und Ämter als Auftraggeber, verlangen eine ganze Menge in diesem Bereich. Ohne diese, teilweise sehr teuren Schulungen, bekommt man keinen Auftrag mehr.
 
mospider schrieb:
Gerade große Unternehmen und Ämter als Auftraggeber, verlangen eine ganze Menge in diesem Bereich.

und was ist mit den kleinen mittelständiges unternehmen? da hat sich einiges geändert. und wo du gerade Ämter sagst, gerade im Bauwesen interessiert es den Ämtern wenig, da wird ne Ausschreibung gemacht und die billigste Firma bekommt den Auftrag, egal was für Qualifikation die Arbeitnehmer haben
 
overflow schrieb:
Der Sozialstaat gräbt der Marktwirtschaft das Wasser ab.

Na besser so als anders herum, oder? Deutschland täte etwas mehr Sozialstaat und etwas weniger Staat für den Kapitalismus ganz gut.
 
mospider schrieb:
Heute wird viel mehr von Seiten der Arbeitgeber in Sachen Qualifikation der Mitarbeiter investiert. Gerade große Unternehmen und Ämter als Auftraggeber, verlangen eine ganze Menge in diesem Bereich. Ohne diese, teilweise sehr teuren Schulungen, bekommt man keinen Auftrag mehr.

Das gilt auch für den Handel.
Früher hat man 1000 Waren verkauft und brauchte 1 Zettel für den Zoll.
Heute muss man 1000 Zettel ausfüllen (ja ich weiß zum Teil ja gerechtfertigt) um 1 Stk. von irgendwas (an Firmenkunden) verkaufen zu können.
Für einen Großteil davon muss man ne Qualitätsausbildung haben um diese überhaupt zu verstehen, manches kann man gar nicht bestätigen.
Somit kann man als Kleinstbetrieb aufgrund der Erfordernisse schon gar nicht mehr an große Firmen liefern.

Ich kenne das deutsche System leider nicht im Detail, daher kann ich dazu nix beitragen.
Finde es (als Österreicher) aber super dass ihr euch eure Krankenkasse aussuchen könnt (bei uns gibts nur die gesetzlich zugewiesene)
Dass ein Familienvater weniger Steuern zahlt als ein Alleinstehender. (bei uns gibts 40€ Steuererlass für Alleinverdiener p.M.)
Und dass die KFZ Steuer nur einen Bruchteil von unserer KFZ Steuer ausmacht :D (ein 90PS Auto kostet bei uns 2-3x soviel an Steuer)
Gibt vmtl. auch viele negative Geschichten wie zB Soli Beitrag oder Kirchensteuer (auf alles) - finde dennoch dass DE ein besseres (bzw. faireres Steuersystem) als Österreich hat
 
Dass ein Familienvater weniger Steuern zahlt als ein Alleinstehender. (bei uns gibts 40€ Steuererlass für Alleinverdiener p.M.)

Da finde ich persönlich euer Steuersystem aber sympathischer. :D
 
Darksteve schrieb:
Dass ein Familienvater weniger Steuern zahlt als ein Alleinstehender. (bei uns gibts 40€ Steuererlass für Alleinverdiener p.M.)

Die Steuergesetzgebung dient im Idealfall dazu, Ungerechtigkeiten und soziale Schieflagen zu kompensieren, nebst der Finanzierung des Staates. Gerade bei dem von dir genannten Beispiel schüttel ich über beide Fälle den Kopf. Warum? Für Kinderlosigkeit können viele nichts, sie zahlen aber Kindergärten und Schulen (völlig egal ob privat oder staatlich) mit.
Tendenziell haben z.B. in Deutschland vor allem Unterschichtler und wirklich Reiche viele Kinder. Die einen zahlen nicht in den Steuertopf, die anderen haben Zuwendungen wie Steuernachlässe bzw. Kindergeld überhaupt nicht nötig, bekommen sie aber trotzdem. Die Mitte schlägt sich mit 1,2 maximal 3 Kindern herum und hat dadurch im Idealfall ein Bruchteil der Kosten eines Kindes kompensiert, in Wahrheit kommen Kinderlose mit gleichem Einkommen, trotz der staatlichen Förderung von Familien, besser davon.

Bezüglich der Krankenkassen: Du hast bei uns die Auswahl, an gesetzlichen KKs, aber du zahlst indirekt diesen Wahnsinn an Mitarbeitern/Chefetagen und unterschiedlichen Leistungen auch mit. Eine Kasse würde reichen, 3-10 würden Wettbewerb bedeuten, in Deutschland haben wir aber 123 (Januar 2015), das waren sogar einmal über 6900 (Anfang der 1930er Jahre).
 
mospider schrieb:
Da finde ich persönlich euer Steuersystem aber sympathischer. :D

Mir gefällt das schweizer Modell noch besser: Die (prozentualen) Zwangsabgaben sind vergleichsweise gering* und alles was man über die Pflichtversicherung und Pflichtrente hinaus macht ist einem selbst überlassen. Klar kommt man mit den gesetzlichen Sachen net weit, dh man muss sich auch hier noch zusätzlich versichern, aber wenn ich mein Gehalt mit dem vergleiche was ich in DE bekommen habe, dann sieht es so aus, dass mir in CH vom Netto selbst nach Abzug der Miete und der Zusatzversicherungen noch mehr übrig bleibt als ich in DE überhaupt an Netto bekommen hätte BEVOR ich damit dann irgendwas wie meine Wohnung oder meine Zusatzrente bezahlt habe.

In einer der schweizer Tageszeitungen stand neulich, dass man das Arbeitslosengeld wieder reduzieren möchte, um die Leute bei der Stellensuche ein bisschen besser zu motivieren. Und so sollte es auch sein. Sozialstaat in allen Ehren, aber ich habe keine Lust fast die Hälfte von meinem Gehalt abzudrücken damit sich von dem Geld ein Langzeitarbeitsloser irgendwo im Osten nen schicken neuen Fernseher kaufen kann oder irgendwelche Löcher im Haushalt gestopft werden für die ich nix kann. Der Staat sollte sich grad so viel nehmen dass er funktioniert und die Infrastruktur aufrecht erhalten bzw. ausbauen kann, und der Rest sollte den Bürgern überlassen sein. Wenn man den Leuten ein soziales Netz anbietet das sie im Notfall mehr oder weniger garantiert auffängt, dann wird es auch immer Leute geben die das in Anspruch nehmen weil sie damit auch so durchkommen und nicht die Ambition haben im Leben gross was zu erreichen.

*zum Vergleich, bei meinem letzten Job in DE habe ich 45% Abgaben gezahlt. In CH habe ich nur noch 25% Abgaben bei einem von der Kaufkraft her vergleichbaren Gehalt.
 
Da kann ich dir nur zustimmen. Durch meinen Firmenwagen habe ich sogar mehr als 50% Abzüge. Wenn ich da immer höre, dass ledige Leute ohne Kinder noch mehr zahlen sollten, könnte ich Kotzen.
 
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