Vergleich der Virtualisierungslösungen - Aufwand, Geschwindigkeit, Features, ...

Krik

Fleet Admiral
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Juni 2005
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Moin,


ich möchte hier eine Diskussion über Virtualisierungslösungen starten. Dabei möchte ich vor allem die persönlichen positiven und negativen Erfahrungen der User hören. Das finde ich viel besser, als auf irgendwelche Charts zu starren.

Ich fange mal an, damit ihr versteht, wie ich das meine:


VMware Server 2
Die Installation unter Linux ist nicht immer ganz einfach. Gerade bei ArchLinux hatte ich immer wieder Probleme, es vernünftig hin zu bekommen. Läuft es aber erst mal, ist es nicht schlecht. Die Weboberfläche gefällt und dass da gleich eine Art VMware Player Browser Plugin mit drin ist, ist super! Leider ist die Performance der Weboberfläche und des Plugins eher mäßig. Eine Remote-Verbindung in die VMs ist wesentlich performanter. Nachteilig ist eindeutig der relativ hohe RAM-Verbrauch. (Bei mir) 300 MB für den Hypervisor? Finde ich etwas übertrieben. Für 300 MB hätte ich noch zwei Linux-VMs aufziehen können.


QEMU-KVM
Einfach eingerichtet, flexible Konfiguration über XML-Dateien und per Virtual Maschine Manager auch über das Netzwerk administrierbar. Erlaubt begrenzte Paravirtualisierung, was will man mehr? Auf Wunsch wird automatisch ein VNC-Server und/oder serielle Konsole pro VM gestartet. Interessantes Feature.
Ich finde es sehr performant; im Moment ist es meine bevorzugte Virtualisierungslösung.


MS Hyper-V
Diese halte ich im Augenblick für die schlechteste Lösung. Sehr unperformant (oder es lag an Server 2008), recht wenig Einstellungsmöglichkeiten. Dafür ist es voll in Server 2008 integriert. Insgesamt gesehen, mag ich es aber nicht.


Ich hätte gerne ein paar Meinungen über Xen gesehen. Es scheint die performanteste Lösung zu sein, aber mir fehlt ein wenig die stärkere Trennung zwischen Xen und der dom0. Irgendwie ist das ein und dasselbe, wenn ich das bei meinen Recherchen richtig verstanden habe.
Meinungen über ESXi hätte ich auch gerne. Es ist ja immerhin der Nachfolger vom VMware Server 2. Ich frage mich schon, was ich da geändert hat.


Ich will in absehbarer Zeit meinen Server neu aufsetzen und dieses Mal die Sache mit der Virtualisierung voll durchziehen. Warum? Weil ich es kann. :D
Darum versuche ich gerade alle Technologien zu vergleichen.


Gruß, Laurin
 
wenn du einen dedizierten server für virtualisierungen hälst, würde ich dir zu xen(extrem performant, aber schlecht zu sichern) oder ESXi(eine winzigkeit langsamer als xen, aber guter support und erweiterungen) raten
 
Kannst du das genauer ausführen? Darauf kommt es mir nämlich an. ;)
 
Bei den Vorurteilen bzgl. Hyper-V macht es wohl wenig Sinn, etwas darüber zu schreiben. In meinem letzten Unternehmen hatten wir ESX, Xen und Hyper-V im Einsatz, wodurch meine Kollegen und ich gute Vergleichsmöglichkeiten hatten.
 
also der esxi existiert in einer gratis-version und ist eine ganz andere schiene als der vmware server, ein "bare-metal-hypervisor" der quasi diekt auf der hardware läuft mit aktuell 140mb footprint. xenserver ist praktisch das gleiche modell mit einem angepassten linux als host. bei xen musst du die VMs herunterfahren, damit du sie sichern/exportieren kannst. tut man das nicht, läuft einem der speicher auf dem lvm voll...in den KBs kann man das alles gut nachlesen. es wird versucht das zu beheben, sieht aber nach einem designfehler aus.
was hast du eigentlich genau vor, dann könnte man etwas gezielter antworten;-)
 
@FBrenner
Naja, Vorurteile sind da weniger im Spiel; es ist eher der Rechner der einfach nicht leistungsstark genug ist.
Mich würde sehr interessieren, wie ESX, Xen usw. bei euch im Unternehmen angekommen ist. Würdest du etwas davon bevorzugen? Warum?

@Andreas75
Ich habe nicht konkretes vor, eigentlich nur mit VMs rumspielen und hier und da einen virtualisierten Server aufziehen.
Und jepp, es ist ein dedizierter Billig-Server unterm Schreibtisch (Athlon II X2 215 [2x 2,7 GHz], 2 GB RAM [sollen 6 GB werden - bei diesen Speicherpreisen], viele Festplatten). Der ist für's Backup vom Arbeits-PC zuständig und soll zukünftig auch als Switch dienen (ne Bridge ist schnell eingestellt, nicht das Problem).
 
Zuletzt bearbeitet:
na dann zieh dir mal die free-versionen von esxi und xenserver und fang an zu spielen...einer von beiden wird jeweils schon an den controllern und netzwerkkarten scheitern;-)
 
Ich würde Hyper-V bevorzugen ;)
Die ESX Cluster sind Jahre lang vollkommen problemlos gelaufen. Allerdings hatte Hyper-V mit V2 funktionstechnisch keinerlei Nachteil ggü. dem ESX. Letztendlich waren die einfache Konfiguration (Clustering), Bedienbarkeit und die Lizenzkosten die ausschlagebenden Faktoren, warum ESX durch Hyper-V abgelöst wurde.

Der kleinere Footprint ist meiner Meinung nach - zumindest in größeren Unternehmen - vernachlässigbar. Bei den aktuellen Serverkosten kann man sich auch eine full blown Server 2008R2 Installation leisten ;)
 
Interessant. Dann muss ich wohl eine ältere Version von Hyper-V ausprobiert haben (MSDNAA gibt wohl doch nicht alles an aktuellen Technologien her :-/). Die Software hat mich überhaupt nicht überzeugt.

@Andreas
Sobald ich mit der Neuinstallation des Servers anfange, gebe ich mal Bescheid, was von dem beiden läuft. Falls ich doch nicht einfach KVM verwende. ^^
 
Zu Hyper-V... Die management Funktionen sind ohne SCVMM eher standard Kost, mit SCVMM eine ganz andere Liga... Nachteil aus meiner sicht, der recht überschaubare Bereich an unterstützten Gast Betriebssystemen.
Zu XenServer... Mit den richtigen Software-Lösungen (Veeam, PHD) ist das Backup überhaupt kein Problem. Management ok, man muss bei erweiterten Konfigurationstask jedoch die Konsole benutzen, weil es dafür kein Menü o.ä. im XenClient gibt.
vSphere... Ist halt das Urgestein, funktioniert so wie es soll. Lizenzkosten im Vergleich zu den anderen sehr hoch.
vmware Server... wird nicht mehr Supportet, lahm, alt alt alt... Für nen kurzen Test ok aber mehr auch nicht.
 
@Sumatra
Yep, Hyper-V spielt seine Stärken beim Einsatz von Microsoft Software aus (SCVMM, SCOM, SCDPM). Es kommt halt darauf an, was man virtualisieren möchte und welche Verträge das Unternehmen hat. Beim Einsatz von Hyper-V auf Server 2008 R2 Datacenter inkl. des entsprechenden Enterprise Agreements, braucht man für die Microsoft Software (virtualisierte OS Lizenzen, System Center Paket) nichts mehr zahlen.

Der ESX hat viel mehr Features, gerade was das Netzwerk angeht. Natürlich muß man sich aber auch im klaren sein, welche man überhaupt benötigt. Je nach Anzahl virtualisierter Windows Rechner ist der Preisunterschied allerdings nicht zu verachten.

Man kann die ganzen Lösungen schlecht vergleichen, da sie auf unterschliedliche Zielgruppen ausgelegt sind. Evtl. hätte man die Auswahl in diesem Thread auf kostenlose Produkte einschränken sollen.
 
sumatrabarbe: im büro betreiben wir ein paar produktive VM auf vmware server 1, einen alten nt domaincontroller und ein paar xp...darf man garnicht laut erzählen;-)
 
Also erst mal ist der ESX nicht der Nachfolger des VMware Server. Der VMWare Server ist der Nachfolger des GSX, ESX ist eine kommplett eigene Schiene und wie auch schon richtig bemerkt ein Bare-Metal Hypervisor wie Xen und Hyper-V mittlerweile auch.
Bedienen kannst du den VMware Server auch mit dem vShpere Client des ESX, damit geht es um einiges flüssiger als mit der Weboberfläche.

Wir haben vor ca. 1 1/2 Jahren für einen großen Kunden eine Vergleichstudie zwischen ESX, Xen und Hyper-V gemacht. Hier konnte vorallem beim Funktionsumfang und bei den TCO der ESX sich von den anderen absetzen. Klar hat sich seit dem einiges geändert, aber der ESX hat noch eine Funktion die gerade bei der Kostenbetrachtung ein enormer Vorteil ist: Transparent Page Sharing.
Dadurch werden bei vielen virtuellen Maschinen mit gleichem Speicherinhalt doppelte Speicherseite refferenziert und belegen dadurch nur einmal Platz. Hier sind Einsparungen bis zu 50% drin und da der Arbeitsspeicher immer die erste Ressource ist die zu neige geht kann man hier im Vergleich zu Hyper-V und Xen die Hälfte der Hosts einsparen.

Für einen kleinen Testserver unterm Schreibtisch mag das alles relativ egal sein, ich würde aber trotzdem den ESXi in der kostenlosen Variante bevorzugen.
 
So mal eingeworfen: KVM kann auch Page Sharing.
 
Die Kosten für die Gastsysteme spielen in der Betrachtung keine Rolle, da man die bei jeder der drei Lösungen gleich sind.
Ja KVM kann es auch, ist jedoch nicht wirklich "Enterprise-fähig".
 
Warum sind die Kosten gleich? Mit der Datacenter Edition hast Du keinerlei Kosten für MS Gastbetriebssysteme, bei den anderen Lösungen schon. Das ist doch ein erheblicher Unterschied.
 
Ich kann aber auch mit VMware oder Xen Datacenter Editionen kaufen und dann beliebig viele Instanzen laufen lassen. Dieses Recht ist nicht an ein bestimmtes Virtualisierungsprodukt gebunden.
 
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