Was tun bei Mobbing durch Vorgesetzten?

Steve2024

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Hallo Leute.

Ich habe einen Vorgesetzten, der mich in unregelmäßigen Abständen mobbt. Angefangen hat das Ganze vor ungefähr einem Jahr, als er begonnen hat, mich immer mal wieder als "dick" oder indirekt als "dumm" zu bezeichnen.

Ich hatte jetzt etwas längere Zeit Ruhe vor ihm, bis ich vor ein paar Tagen mit mehreren Kolleginnen gemeinsam Pause gemacht hatte. Dieser Vorgesetzte war dann kurz zu uns gekommen und hatte nach recht kurzer Zeit die Bemerkung fallen gelassen, ob ich zugenommen hätte und das ich ja weniger gewogen hätte, als ich bei der Firma (Anmerkung: Das war vor knapp drei Jahren) angefangen hatte. Gestern hat sich dann eine sehr ähnliche Situation abgespielt. Ich habe mich mit einem anderen Arbeitskollegen unterhalten, bis dieser Vorgesetzte kam und sich am Gespräch beteiligt hatte. Im Laufe des Gesprächs war ihm dann aufgefallen, dass ich eine Hose von Camp David an hatte, worauf er dann meinte: "Ich wusste gar nicht, dass Dieter Bohlen so eine beschissene Figur hat".

Dazu muss man wissen, dass er solche Sprüche noch nie gebracht hat, wenn ich mich mit ihm unter vier Augen unterhalten habe, sondern immer nur dann, wenn auch andere Leute dabei gewesen sind. Daher ist meine persönliche Vermutung, dass er mich mit diesen Sprüchen vor den anderen bloßstellen will, bzw. dass er denkt, dass er sich die "Anerkennung" der anderen Arbeitskollegen einholt, wenn er mich beleidigt.

Ich persönlich muss zugeben, dass es mir nicht schaden würde, wenn ich ein paar Kilo abnehmen würde. Das "kuriose" ist allerdings: Dieser Vorgesetzte ist zwar schätzungsweise 20 Zentimeter größer als ich, hat allerdings einen wesentlich dickeren Bauch als ich und dürfte mindestens das Doppelte wiegen. Wenn er mich also als "dick" bezeichnet, sollte er vielleicht mal in den Spiegel schauen...

Jedenfalls fühle ich mich von diesen Sprüchen stark gemobbt und verletzt, zumal das wie gesagt keine Ausnahmen waren, sondern sowas in der Art in der Vergangenheit mehrmals vorgefallen ist. Meinem Chef habe ich von diesen Sprüchen nichts erzählt, weil ich weiß, dass das nichts bringen würde und er mit so etwas überfordert wäre. Einen Betriebsrat haben wir nicht, weil unser Unternehmen dafür zu klein ist. Daher gibt es da leider auch niemanden, an den ich mich wenden könnte.

Wichtig ist auch noch die Info, dass dieser Vorgesetzte vor zwei Wochen gekündigt hat und nur noch bis zum Ende des Monats im Unternehmen ist. Daher hat sich dieses Problem für mich in ein paar Wochen zum Glück so oder so gelöst. Allerdings fand ich es schon sehr auffällig, dass er diese Sprüche ausgerechnet jetzt gebracht hat, nachdem ich wie gesagt längere Zeit Ruhe davor hatte. Meine Vermutung ist, dass ihm jetzt nach seiner Kündigung quasi alles egal zu sein scheint und er sich daher jetzt nochmal zusätzlich dazu ermutigt fühlt, mich vor den anderen zu schikanieren. Da er jetzt innerhalb von ein paar Tagen zweimal einen dummen Spruch über mein Gewicht gebracht hat, habe ich die Befürchtung, dass das jetzt in den nächsten Wochen noch öfters vorkommen könnte. Und auch, wenn er das Unternehmen in ein paar Wochen verlässt, habe ich natürlich keine Lust, mich bis dahin weiterhin von ihm beleidigen zu lassen.

Daher würde ich jetzt gerne mal wissen, wie ihr an meiner Stelle auf dieses Mobbing reagieren würdet? Meine Reaktion sah bislang in der Regel so aus, dass ich versucht habe, nicht großartig auf diese Sprüche einzugehen. Was allerdings nicht der richtige Weg zu sein scheint, da er sich offensichtlich dazu ermutigt fühlt, damit weiterzumachen, solange ich mich nicht dagegen wehre...
 
Wo liegt das Problem, ihm klipp und klar zu sagen, dass er diese Anzüglichkeiten zu lassen hat und Du Dich von ihm gemobbt fühlst? Eine klare Ansage bewirkt immer am allermeisten!
 
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Wenn es in der Firma einen Personalrat/Betriebsrat gibt: den umgehend informieren/einschalten.
Gerade heutzutage braucht sich kein Arbeitnehmer blöd anpöbeln zu lassen.
Hatte so 'nen Fall mal vor 30 Jahren. Der Gang zum Betriebsrat hat für Ruhe gesorgt.
 
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Steve2024 schrieb:
Daher würde ich jetzt gerne mal wissen, wie ihr an meiner Stelle auf dieses Mobbing reagieren würdet?
Naja ihm sagen, das er das lassen soll. Oder wenn man es drauf hat gut kontern, denn er hat ja auch bissel Übergewicht
 
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Steve2024 schrieb:
Im Laufe des Gesprächs war ihm dann aufgefallen, dass ich eine Hose von Camp David an hatte, worauf er dann meinte: "Ich wusste gar nicht, dass Dieter Bohlen so eine beschissene Figur hat".
Meine Worte würde ich wie folgt wählen.

"Schon mal in den Spiegel geschaut? Im Gegensatz zu dir, mache ich in den Klamotten eine gute Figur!"

CU
redjack
 
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Die Sache hat vor über einem Jahr angefangen und hast nichts unternommen.
Soll kein Vorwurf sein, jeder Mensch ist anders.
Aber dann würde ich die letzten drei Wochen einfach aussitzen und keinen Gedanken an den Typen verschwenden.
 
Nachdem im aktuellen Fall der Vorgesetzte ohnehin das Unternehmen verlässt, ist das direkte Ansprechen wahrscheinlich wirklich die bessere Option.

In einem Vorlaufenden Verhältnis ist das allerdings nicht nur schwierig (psychologisch), sondern kann auch die Situation verschlimmern. In dem Fall würde ich zwingend empfehlen den Sachverhalt zu dokumentieren.
Wenn, wie hier beschrieben, die Übergriffe nur mündlich sind, dann selbst schriftlich protokollieren wann genau, was genau gesagt wurde.
Grade wenn dies vor anderen Passiert ist, diese im Nachgang nach ihrer Wahrnehmung der Situation fragen und diese ebenfalls Protokollieren und ggf. Fragen ob sie bereit sind das im Nachgang zu bestätigen bzw. das Protokoll zu unterschieben.

Dann auch zeitnah/parallel eine Beschwerde einreichen. Je nach Verfügbarkeit in der Priorität Betriebsrat>HR>nächsten Vorgesetzten.
Leider kann es bei all diesen Instanzen auch vorkommen, dass diese die Seite des Vorgesetzten einnehmen oder das ganze unter den Teppich kehren wollen. Deshalb sollte auch jegliche Kommunikation mit diesen Stellen schriftlich festgehalten oder protokolliert werden.
Bereits bei erster Beschwerde Protokolle vorweisen zu können hilft dies zu verhindern, da den Stellen schnell bewusst werden sollte, was der nächste Schritt sein wird, wenn diese keine Unterstützung und liefern und für Maßnahmen sorgen.
Nämlich der Gang zum Anwalt für Arbeitsrecht.

Will man nicht im ersten Schritt machen, aber es ist schlimmstenfalls der Weg den man gehen muss, und spätestens hier werden all die Protokolle extrem Wertvoll um nicht nur eine Aussage gegen Aussage Situation zu haben.
Das wissen aber auch die anderen und werden es deshalb wahrscheinlich nicht soweit kommen lassen, denn dann ist der einfachere Weg disziplinarisch gegen den Vorgesetzten vorzugehen.
 
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Steve2024 schrieb:
Dazu muss man wissen, dass er solche Sprüche noch nie gebracht hat, wenn ich mich mit ihm unter vier Augen unterhalten habe, sondern immer nur dann, wenn auch andere Leute dabei gewesen sind. Daher ist meine persönliche Vermutung, dass er mich mit diesen Sprüchen vor den anderen bloßstellen will, bzw. dass er denkt, dass er sich die "Anerkennung" der anderen Arbeitskollegen einholt, wenn er mich beleidigt.
Also wenn ich so was lese, dann bin ich der Ansicht, dass diese Firma toxisch ist.

Es tut mir leid für dich, wenn du so was durchmachen musst. In meiner beruflichen Laufbahn habe ich schon einiges gesehen und ich weiß, dass es Menschen gibt, die wg. ihrer Position sich nicht trauen was in dem Moment zu sagen.

Wie würde ich in der Situation reagieren? Gleich vor allen den Typen zu Sau machen. So, dass die anderen merken, was Sache ist und man es so mit sich nicht umgehen lässt. Und wieso schrieb ich, dass die Firma toxisch ist? Weil, wenn er es sagte und keiner von den anderen reagiert, ist kein gutes Zeichen. Entweder war keiner in der Gruppe auf der gleichen oder höheren Position und wenn ja, dann wäre es richtig schlimm hier nicht reagiert zu haben. Oder das Mobben wird in der Firma, wo du bist "gelebt".

Und bei solchen Sachen geht es um eine Machtdemonstration. Hier fällt mir gleich der Film Enthüllung ein.
Steve2024 schrieb:
Ich persönlich muss zugeben, dass es mir nicht schaden würde, wenn ich ein paar Kilo abnehmen würde.
Ich kenne auch solche Kollegen. Aber es ist kein Grund diese Personen schlecht zu behandeln.

Man kann hart mit jemanden diskutieren. Fachlich, aber nicht persönlich. Das macht was aus.

An sich würde ich an deiner Stelle längerfristig den Arbeitgeber wechseln.
Ergänzung ()

redjack1000 schrieb:
"Schon mal in den Spiegel geschaut? Im Gegensatz zu dir, mache in den Klamotten eine gute Figur!"
Das ist meiner Meinung nach zu weich. Man sollte schon härter reagieren und deutlich machen, dass die Person gegenüber die rote Linie bereits stark überschritten hat.
 
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Vielen Dank für eure Antworten.

Zunächst mal: Ja, ich ärgere mich auch selber darüber, dass ich nicht direkt von Anfang an etwas gegen diese Sprüche unternommen habe. Ein selbstbewusster Typ hätte wahrscheinlich direkt nach dem ersten Spruch eine klare Linie gezogen. Mit der richtigen Reaktion hätte dieser Vorgesetzte gegen mich wahrscheinlich einmal so einen Spruch gebracht – und danach nie wieder. Warum ich das jetzt mehrmals mit mir habe machen lassen, liegt wohl zum einen daran, dass ich recht schlecht darin bin, mich gegen solche Sprüche zu wehren. Hinzu kommt, dass dieser Mann fast zwei Meter groß ist und sehr viel "Masse" hat, wodurch er eine Statur hat, die ihm einen gewissen "Respekt" einbringt. Außerdem passt man bei einem Vorgesetzten natürlich nochmal eher auf, was man sagt. Wenn eine Person, die in der Hierarchie der Firma auf dem gleichen Level ist wie ich, so einen Spruch gebracht hätte, wäre es mir natürlich auch wesentlicher leichter gefallen, darauf zu reagieren.

Trotzdem sind das alles natürlich auch keine Gründe dafür, weshalb man solche Sprüche erdulden muss. Da er das Unternehmen ja in knapp drei Wochen verlässt, habe ich auch schon darüber nachgedacht, ob ich es jetzt mit diesen Sprüchen einfach "aussitze". Andererseits schadet es natürlich jedes Mal meinem Selbstvertrauen, wenn ich mich gegen solche Beleidigungen nicht wehre, zumal ich wie gesagt noch nicht einmal stark übergewichtig bin. Ich habe natürlich keine Lust mehr darauf, mir solche Sprüche von einem Mann anhören zu müssen, der mehr als doppelt so viel wiegt wie ich. Und selbst, wenn ich jetzt genauso dick wäre wie er, müsste ich mir solche Sprüche natürlich trotzdem nicht bieten lassen.

Wie bereits angesprochen, haben wir leider keinen Betriebsrat, ansonsten hätte ich diese Vorfälle wahrscheinlich bereits längst gemeldet. Die Idee, diese Vorfälle zu protokollieren, finde ich grundsätzlich aber ziemlich gut. Zumal die jüngsten beiden Vorfälle wie gesagt noch extrem frisch sind.

Der erste der beiden Sprüche war vor drei Arbeitskolleginnen gefallen, die das auf jeden Fall alle klar und deutlich mitbekommen haben. Allerdings habe ich so meine Zweifel, ob die drei diesen Vorfall freiwillig bezeugen würden, zumal die drei eigentlich ein recht gutes Verhältnis zu diesem Vorgesetzten haben und es schade finden, dass er die Firma verlässt. Dazu muss man wissen, dass das alles drei junge Frauen sind und er denen gegenüber wesentlich netter ist als zu mir. Solche Beleidigungen wie bei mir würde er denen gegenüber garantiert niemals äußern.

Der zweite Spruch gestern war wie gesagt unter sechs Augen gefallen. Bei diesem anderen Arbeitskollegen weiß ich, dass er sich in der Vergangenheit mehrmals mit diesem Vorgesetzten gefetzt hat und die beiden nicht unbedingt das beste Verhältnis haben.

Ansonsten gibt es meiner Einschätzung nach nur zwei andere Möglichkeiten, sich zu wehren – die hier auch bereits genannt wurden:
Entweder man kontert mit einem "lockeren" Spruch (beispielsweise über das Gewicht des Vorgesetzten). Ich habe allerdings das Problem, dass ich bei solchen Beleidigungen innerlich ziemlich schnell aufgebracht bin und diesen Spruch dann wahrscheinlich nicht so sonderlich locker rüberbringen könnte.

Oder man sagt der anderen Person halt ganz deutlich, dass sie mit diesen Sprüchen aufhören soll.
 
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Wenn es einen Betriebsrat gibt, dann nach § 84 bei diesem eine Beschwerde einlegen, der Betriebsrat leitet dies an die Geschäftsleitung und bittet um Abhilfe, kommt die Geschäftsleitung dem nicht nach, kann der Weg über ein Arbeitsgericht gegangen werden.

Wichtig dabei, dem Arbeitnehmer dürfen dabei keine Nachteile entstehen.

Gibt es keinen Betriebsrat, dann unmittelbar zum nächsthöheren Vorgesetzten deines Vorgesetzten und diesem die Sachlage schildern und auch da um Abhilfe bitten.
 
Goldsmith schrieb:
Wenn es einen Betriebsrat gibt, dann nach § 84 bei diesem eine Beschwerde einlegen,
Es gibt keinen.
Steve2024 schrieb:
Zunächst mal: Ja, ich ärgere mich auch selber darüber, dass ich nicht direkt von Anfang an etwas gegen diese Sprüche unternommen habe. Ein selbstbewusster Typ hätte wahrscheinlich direkt nach dem ersten Spruch eine klare Linie gezogen.
Es ist so gelaufen und du kannst es nicht mehr rückgängig machen.
Steve2024 schrieb:
Oder man sagt der anderen Person halt ganz deutlich, dass sie mit diesen Sprüchen aufhören soll.
Wenn sich bis zu seinem Angang es anbietet, dann kannst du dein Frust loswerden. Musst du für dich entscheiden. Aber wie ich schrieb, wäre diese Firma für mich verbrannt. Die anderen werden dich dann wohl auch schon mit anderen Augen sehen.
 
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Für mich wäre es völlig egal, ob der Vorgesetzte bereits gekündigt hat und in zwei Wochen geht, das würde ich so nicht stehen lassen und würde mich dagegen wehren. So etwas geht einfach nicht.
 
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@Goldsmith mit welcher Zielsetzung?

Wenn der Vorgesetzte bleiben würde wären als Ergebnis einer Beschwerde ein Ändern des Verhaltens und ggf. die Option zu einem Vorgesetzten wechsel (Abteilungswechsel) anzustreben.
Mit dem Verlassen des Vorgesetzten sind beide Zielsetzungen irrelevant.

Man könnte eine Formale Entschuldigung einfordern, dass ist aber zum einen auch nicht wirklich hilfreich und gar nicht so leicht durchzusetzen. Ein Eintrag in die Personalakte wird man erreichen, aber auch der ist ohne weitere Beschäftigung in der Firma in wenigen Wochen Schnee von Gestern.
Wenn du denkst man könne dadurch wirklich noch Einfluss auf ein etwaiges Arbeitszeugnis haben, dann fürchte ich, dass das Wunschvorstellungen sind. Schon alleine weil das wahrscheinlich schon fertig ausgestellt oder zumindest im Finalen Stadium ist, und die Reaktion auf solche Beschwerden oftmals Monate dauert.

Immer daran denken, die Firma hat in erster Linie ein Interesse den Betriebsfrieden wieder herzustellen. Das gilt auch für einen Betriebsrat.
Wenn man hier meint als Racheaktion auf den Tisch hauen zu müssen, dann ist der Anwalt und das Arbeitsgericht gleich die erste Adresse. Allerdings ist unter den Umständen auch da Fraglich ob ein Gericht in diesem Fall noch Maßnahmen für gerechtfertigt hält.

Es ist halt nicht ganz Optimal, dass @Steve2024 gerade erst jetzt aktiv werden will, wo die Situation ohnehin dabei ist sich aufzulösen.

Einzig wenn der bald ehm. Vorgesetzte noch ein Zeugnis für @Steve2024 ausstellen soll (bei anstehenden Vorgesetzten wechsel eigentlich zu empfehlen) kann die das direkte einreichen der Beschwerde helfen, gegen etwaige Schnitzer im Zeugnis zu argumentieren. Wenn man die aber selbst gar nicht erkennt (oder prüfen lässt), kann die Beschwerde aber diese auch erst provozieren.
 
Die Zielsetzung ist klar, man wurde gemobbt und kann dies nun stehen lassen, weil der Vorgesetzte geht, oder man lässt solche Äußerungen einem gegenüber nicht zu, weil man angegriffen wurde und man sich das nicht gefallen lassen will.
 
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In deinem Fall, würde ich die letzten Wochen auch einfach nur noch aussitzen.

Steve2024 schrieb:
Dazu muss man wissen, dass er solche Sprüche noch nie gebracht hat, wenn ich mich mit ihm unter vier Augen unterhalten habe, sondern immer nur dann, wenn auch andere Leute dabei gewesen sind.
In solchen Situationen (unter vier Augen) wäre es dann gut gewesen, es anzusprechen und zu sagen, dass man das nicht will. Das geht meistens ganz ruhig. Schweigen bedeutet für den Anderen halt dann auch nur "So schlimm scheint es ja nicht zu sein, sonst würde er ja etwas sagen." Eventuell hätte das schon gereicht (ohne Garantie).

Steve2024 schrieb:
Zunächst mal: Ja, ich ärgere mich auch selber darüber, dass ich nicht direkt von Anfang an etwas gegen diese Sprüche unternommen habe.
Du konntest ja nicht wissen, wie sich das entwickelt. Kannst du dich noch an das erste mal erinnern? Kam dir da in den Sinn "Das wird er auch noch in einem Jahr machen", oder eher "Was war das gerade"? Und beim Zweiten mal denkst man eher "Haha, sehr witzig" und bei dritten mal "Jetzt muss auch ihm es doch langweilig werden". Und wie du schriebst
Steve2024 schrieb:
in unregelmäßigen Abständen mobbt
Ich weiß ja nicht, wie das Verhältnis sonst ist. Aber wenn sonst nichts auffälliges da ist, verfliegt der Ärger vom letzten mal immer wieder. (ist auf jeden Fall bei mir so)

Steve2024 schrieb:
Entweder man kontert mit einem "lockeren" Spruch (beispielsweise über das Gewicht des Vorgesetzten). Ich habe allerdings das Problem, dass ich bei solchen Beleidigungen innerlich ziemlich schnell aufgebracht bin und diesen Spruch dann wahrscheinlich nicht so sonderlich locker rüberbringen könnte.
Ja, wenn man aufgewühlt ist, wird das nichts mit einem "lockeren" Spruch und im schlimmsten Fall steht man wie ein Idiot da. In der Fantasie läuft das immer besser, als in echt.

Lockere Sprüche gehen bei mir auch leichter über die Lippen, wenn ich den Gegenüber noch halbwegs respektiere. Bei allem anderen sind dann zu viele Emotionen im Spiel. Außerdem sollte ein lockerer Spruch bzw. Konter ja auch intellektuell etwas zu bieten haben. Damit schlägt man dann einen. "Du bist dick" ist halt ziemlich primitiv. Darauf irgendwie zu kontern, besonders mit dem Gewicht des Gegenübers ist wirklich schwer, ohne sich nicht selbst herabzustufen. In dem Fall gäbe es eigentlich nur ein richtigen Konter, und zwar so was wie "Verpiss dich" oder "Halt die schnauzte". Nur geht das vor einem Vorgesetzten nicht unbedingt gut, mit dem man zusammen arbeiten muss.

Was ich damit sagen will. Auch wenn du dir vielleicht jetzt ein Vorwurf machst, nicht früher darauf reagiert zu haben, hast du letztlich ziemlich menschlich reagiert. Konfrontation ist nicht die Sache von jedem.
 
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@CCIBS Danke für deine Antwort. Ich denke, dass du da viele sehr gute Punkte hast.

Als der erste dumme Spruch vor ungefähr einem Jahr kam, hatte ich natürlich in der Tat nicht auf dem Schirm, dass er ein Jahr später immer noch solche Sprüche bringen würde. Hinzu kommt, dass diese Sprüche wie gesagt in sehr unregelmäßigen Abständen gekommen sind. Ich kann es jetzt nicht genau datieren, würde aber vermuten, dass ich jetzt über ein halbes Jahr lang Ruhe vor ihm hatte - bis dann jetzt diese beiden Sprüche innerhalb von ein paar Tagen kamen. Und es ist jetzt wie gesagt halt meine Vermutung, dass er denkt, dass er nun nach seiner Kündigung "Narrenfreiheit" im Unternehmen hat.

Ich habe mit diesem Vorgesetzten auch schon ausreichend "vernünftige" Gespräche geführt, insbesondere unter vier Augen. Mein Eindruck ist wie bereits angesprochen, dass es ihm Spaß zu machen scheint, mich vor den anderen zu schikanieren, bzw. er das (wie bereits von oicfar angesprochen) als "Machtdemonstration" nutzt.

Und jap, wie du bereits schreibst, finde ich solche Sprüche auch gerade deshalb so schwierig zu reagieren, weil sie halt eben so primitiv sind und ich wüsste jetzt auch nicht, wie ich das auf eine intellektuelle Art kontern könnte.

Ansonsten war ich auch schon selber auf die Idee gekommen, ob ich diese Sprüche nicht einfach mit einem "Halts Maul" kontere. Wie du aber auch schon schreibst, ist sowas bei einem Vorgesetzten halt schwierig, weil er mir halt relativ einfach "einen reindrücken" könnte. Was ich damit meine: Ich denke, dass ich meinen Job relativ gut mache und damit eigentlich recht wenig Angriffsfläche biete. Wenn mir dann aber doch mal ein Fehler unterlaufen sollte, könnte er sich dann halt relativ einfach bei mir "rächen".

Hinzu kommt, dass ich mir jetzt theoretisch vornehmen könnte, diesem Vorgesetzten in den nächsten drei Wochen so gut es geht aus dem Weg zu gehen. Das ist bei einem ziemlich kleinen Unternehmen aber halt leider auch leichter gesagt, als getan. Dieser Vorgesetzte arbeitet in einer anderen Abteilung als ich und bei diesen beiden jüngsten Vorfällen, als ich mich mit meinen Arbeitskollegen unterhalten habe, ist er halt jeweils plötzlich aufgetaucht und ungefragt zu uns gekommen. Daher fällt mir halt auch nichts ein, wie ich diese Sprüche im Nachhinein hätte vermeiden können.

Und um ehrlich zu sein, hat sich bei mir nach diesen wiederholten Mobbingvorfällen mittlerweile auch so ein enormer Groll gegen diesen Vorgesetzten angestaut, dass ich aufpassen muss, dass ich nicht irgendwann mal komplett ausraste, wenn das jetzt noch öfters vorkommen sollte.
In jedem Fall bin ich echt jetzt schon froh, wenn die nächsten drei Wochen bald vorbei sind und er die Firma verlässt, damit das bald endlich ein Ende hat.
 
@Steve2024

Das ist harter Tobak, den Du eingesteckt hast. Und dann noch auf so eine primitive Art und Weise, (Anspielung auf Gewicht) ist doppelt schlimm. Um ehrlich zu sein...wenn ich in einer ähnlichen Situation gesteckt hätte, wüßte ich nicht, ob ich in dem Moment passend und souverän reagiert hätte.

Das Ganze war ja unvorbereitet, wer rechnet mit sowas? Und DANN einen Konter abzuliefern, der den anderen beschämt aber trotzdem die Form wahrt, finde ich unheimlich schwierig. Ich bin auch nicht mit Schlagfertigkeit gesegnet, daher kann ich die Situation gut nachvollziehen.

Was ich gemacht hätte? Beim ersten Mal noch nichts, aber danach schon. Aber nicht vor versammelter Mannschaft - obwohl derjenige es verdient hätte - sondern in einem 4 -Augen Gespräch. Man möchte sich ja nicht auf dasgleiche "Niveau" begeben. Wenn das nichts nützt...wie bereits von Vorpostern geschrieben, den nächsten Vorgesetzten einbinden. Und ja, protokollieren solcher Situationen auf jeden Fall machen.

Ohne BR natürlich schwieriger, da durch zu kommen. Und auch ich frage Dich, ob Du auf Dauer dort bleiben willst? Wenn es ein Einzelfall mit dem Typen und sonst alles ok ist - insbesondere die Arbeit - kann man das vermutlich irgendwann abhaken. Aber für die Zukunft auf jeden Fall eher handeln. Wobei...sich zu wehren, ist immer schwieriger als zu schlucken. Es erfordert Mut und auch eine gewisse Selbstüberwindung, v. a. wenn man so überhaupt nicht der Konfrontationstyp ist, aber da muß man durch. Zum eigenen Wohl. Es ist hart, aber es wird besser mit der Zeit. Respekt muß man sich verdienen, der kommt nicht angeflogen.

Du wirst feststellen, daß es Deinem Selbstbewusstsein unheimlich gut tut, wenn Du Dich zu wehren weißt. Andere dürfen nicht "den Molli" mit Dir machen.

Bezüglich der jetzigen Situation....würde ich versuchen, dem Typ aus dem Weg zu gehen. Die Erde ist bereits verbrannt, lohnt nicht, da noch Energie zu verschwenden. Allerdings...sollte er es vor seinem Ausscheiden aus der Firma zu doll treiben, würde ich ihn in die Schranken weisen. Genug ist genug.

Betrachte die ganze Geschichte - auch wenn sie schmerzlich war - nicht negativ. Sondern als eine Erfahrung, die Dir für die Zukunft hilft, besser zu reagieren. Platt gesagt...als "Lehrgeld zahlen". 🙂👍
 
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Ne Dose SlimFast zum Abschied schenken und mit Edding versteckt einen kleinen Mittelfinger draufmalen.

Sorry ich würde hier einmal sagen er soll sich verzupfen und dann keine Energie mehr reinstecken. Der Spinner ist doch bald weg
 
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Steve2024 schrieb:
Ansonsten war ich auch schon selber auf die Idee gekommen, ob ich diese Sprüche nicht einfach mit einem "Halts Maul" kontere.
...oder ihn gleich einfach umboxen. Nein, sicher keine gute Idee.

Grundsätzlich ist so eine Situation natürlich ätzend - braucht kein Mensch. Andererseits passiert sowas ja regelmäßig in allen möglichen alltäglichen Situationen und idealerweise kann man passend (also verhältnismäßig) kontern. Da sind Menschen von der Veranlagung und Sozialisation sicher unterschiedlich talentiert, aber es lässt sich sicher auch trainieren.

Auch wenn ich deine Situation nicht beurteilen kann (dafür müsste ich sie selbst miterlebt haben), wäre mein erster Ansatz immer, spätestens beim 2. Mal zu kontern ( falls ich beim ersten Mal einfach zu perplex war).
Man hat ja dann genug Zeit, sich ein paar passende Reaktionen zu überlegen.

Falls es dann nicht aufhört und man keine Lust auf derartigen Zeitvertreib hat, wäre das bereits erwähnte "Protokollieren" und "vorsichtig in Erfahrung bringen, wie die beteiligten Kollegen diese Situation einschätzen" der nächste Schritt, um es dann offiziell als Problem kundzutun (hier gilt es natürlich die Konsequenzen abzuwägen/einzuschätzen, denn es ist ja keinesfalls garantiert, dass im Anschluss alles objektiv gerecht verlaufen wird).

Steve2024 schrieb:
Und um ehrlich zu sein, hat sich bei mir nach diesen wiederholten Mobbingvorfällen mittlerweile auch so ein enormer Groll gegen diesen Vorgesetzten angestaut, dass ich aufpassen muss, dass ich nicht irgendwann mal komplett ausraste, wenn das jetzt noch öfters vorkommen sollte.
So und ähnlich sind wahrscheinlich häufig die Entwicklungen vor Amoktaten.
 
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