Scalp schrieb:
genau. :-) Reines Interesse ... Kann mir jemand erklären wie sich das bemerkbar macht?
Die Platten kann man auch im Non-Raid Einsatz betreiben. Ich habe das auch eine Zeit lang gemacht. Es lief zwar im Raid 0, aber das ist ja kein richtiges R(edundant)aid.
Sollte im Normalbetrieb ein Fehler auf der Platte erkannt werden, dann wird nur 7 Sekunden lang versucht den doch noch zu lesen bevor die Platte einen Defekt meldet. "Normale" Platten versuchen es länger (Soweit ich weiß bis in alle Ewigkeit). Die bleiben also einfach hängen.
Es gibt also im Grunde genommen keinen großen Unterschied. Wenn die Platte einen defekten Sektor in 7 Sekunden nicht lesen kann, dann wird sie es in 8 wahrscheinlich auch nicht packen.
Der Vorteil ist halt nur, dass ein Raid Controller bei den REs nicht den Verbund auflöst bloß weil eine Platte nicht mehr reagiert. Eine normale Platte gibt nämlich kein Lebenszeichen mehr von sich, während sie versucht den Sektor zu lesen.
Der Controller hat dann so eine Art Timeout. Wenn er zum Beipsiel 10 Sekunden lang nichts mehr von der Platte hört, dann ist sie für ihn Defekt und er entfernt sie aus dem Raid-Verbund. Da es bei den REs aber nach 7 Sekunden weiter geht bleibt dort alles so wie es ist. Der defekte Sektor auf der RE Platte wird ausgeklammert und ein Ersatzsektor wird angelegt. In diesen wird dann die Information des defekten Sektors geschrieben, die er sich von der gespiegelten Platte holt. Damit sind beide Platten also wieder identisch und die Arbeit kann weiter gehen ohne dass man davon überhaupt was mitbekommen hat.
h1tm4n schrieb:
Ist eine MTBF-Angabe von 1.000.000h überhaupt realistisch? Das wären nach meiner Rechnung nämlich 114,15525114155251141552511415525 Jahre. Oder versteh ich den Sinn dieser MTBF-Angabe nicht?
Das mit der MTBF ist so eine Sache. Besonders, da diese Abkürzung unterschiedliche Bedeutungen haben kann. Einige Hersteller geben es als Mean Time Between Failure an, was die mittlere Zeit beschreibt die zwischen zwei auftrtenden Fehlern auf der Platte liegt.
Andere hingegen geben sie als Mean Time Before Failure an, was die Zeit beschriebt, bevor der erste Fehler auftritt.
Egal wie die Hersteller den Wert auch angeben, das ist ein rein statistischer Wert, der aufgrund von Extremtests ermittelt wurde. Da die Hersteller ihre Platten nicht erst einige Jahre testen können, bevor sie sie auf den Markt schmeißen werden sie verschiedensten Extremtests unterzugen. Zum Beispiel dauerhaftes Lesen/Schreiben in so einer Art Backoven.
Jetzt sagt man, dass ein Monat in so einer Extremumgebung die Belastung von einem Jahr im Normalbetrieb entspricht. Testest man jetzt 100 Platten auf diese Weise und zwei von denen gehen in dem Monat kaputt, dann sagt man, dass in 2% der Fälle bei diesem Plattenmodell innerhalb des ersten Jahres ein Fehler auftritt.
Das bedeutet dann, dass 98 Platten ein Jahr ohne Fehler gelaufen sind und daraus basteln sie sich dann die MTBF von 98 Jahren.
Es ist also ein rein statistischer Wert, der mit sehr fragwürdigen Tests ermittelt wird. Es ist also nicht wirklich ein sehr gutes Vergleichskriterium. Besonders weil jeder Hersteller seine eigenen Tests durchführt und es dort keinen Standard gibt.
Man kann diesen Wert also nur als groben Anhaltspunkt verwenden. Besonders wenn man mehrere Hersteller miteinander vergleicht. Wenn WD aber 600.000 Stunden für die normalen Platten und 1.200.000 Stunden für die RE2 angibt, dann kann man auch davon ausgehen, dass die RE2 nur halb so oft ausfällt wie die normalen Desktop-Platten.
Ein direkter Vergleich beim gleichen Hersteller ist also durchaus möglich.