Welche Hardware (LNB, Splitter) für SAT Unicable + Normal

rancor

Ensign
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Hi Leute,

ich bin nicht firm in dieser Materie und würde mich über Hilfe freuen.

In HAUS B benötige ich drei SAT-Anschlüsse. In diesem HAUS kommt ein Koaxialkabel von HAUS A an, womit ich bei der Unicable-Technologie wäre.
An HAUS A müsste also ein Unicable-LNB installiert werden. Gleichzeitig sollen aber die drei (besser wären vier) herkömmlichen Anschlüsse in HAUS A weiterhin funktionieren.
Und zuletzt müsste ich das Signal in HAUS B an die drei Receiver, durch weitere Hardware, trennen.

Welche Hardware würdet ihr hier empfehlen? Am liebsten wäre mir passive Hardware.
Ich habe dazu eine Skizze angefertigt.

Vielen Dank
 

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Nein, auch sternförmige Verteilung ist bei Unicable möglich. Ich sehe aber ein Problem , wie man den Potentialausgleich zwischen den beiden Häusern gewährleisten kann.
 
mkossmann schrieb:
wie man den Potentialausgleich zwischen den beiden Häusern gewährleisten kann.
Interesant wie du das beurteilen kannst ohne irgendwelche Informationen...
Hauptsache mal wieder einen rausgehauen ohne Ahnung von der Materie zu haben und irgendwo was aufgeschnappt?

Ob das geht und was es zu beachten gibt hängt von den örtlichen Gegebenheiten ab. Aus dem Bild heraus lässt sich das nicht beurteilen. Es gibt auch Gebäude die hängen am selben Potentialausgleich

Sofern man ein neues Kabel legen würde würde ich aber Glasfaser legen, das Sat-Signal lässt sich nämlich auch "1:1" über Glasfaser transportieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der TE hat aber ausdrücklich erwähnt, das er ein Koaxialkabel legen will. Damit steht das Problem Potentialausgleich im Raum. Da sollte sich der TE direkt an einen Experten wenden. Mit Glasfaser werden SAT-Signale üblicherweise nur vom LNB zum Multischalter übertragen, für die Strecke vom einem Einkabel LNB ( z.B.g t-sat-gt-s3scr4) zu den Dosen ist mir aber keine Lösung über Glasfaser bekannt. Da kannst du sicherlich aushelfen.
Weiter könnte dann im Haus über einen Sternverteiler gehen. Möglicherweise ist auch noch ein Verstärker einzubauen um den Pegel anzuheben.
 
mkossmann schrieb:
Damit steht das Problem Potentialausgleich im Raum.
Nein, da die Infos das nicht hergeben. Die gesamte Elektroverkabelung kann man nirgends auf dem Bild finden. Ebenso Erdung und sonstiger Kram.
Wenn es darum geht dass ein NEUES Kabel gelegt werden muss würde ich ein LWL legen mit mehreren Fasern drin. Das ist universell auch für Netzwerk, HDMI usw nutzbar mit den entsprechenden Convertern.
Koax, Catx zwischen Gebäuden würde ich nicht mehr legen höchstens nutzen wenn es schon da ist und Neumachen nicht wirtschaftlich ist
mkossmann schrieb:
u den Dosen ist mir aber keine Lösung über Glasfaser bekannt
Brauch er auch nicht. Er hat dann in beiden Technikräumen im jeweiligen Gebäude entsprechende optische Multischalter und ne Koaxsternverkabelung von den Dosen im Haus dahin.

Ein optischer LNB würde sich anbieten sofern man eh mehrere Gebäude damit versorgen will.
Würde ich zumindest so aufbauen wenn man komplett neu anfängt.
 
BFF schrieb:
So lange es dort noch ein Sat.-Forum und den Sachverstand von Fach-Moderatoren gab und nicht primär deren Altbeiträge von normunkundigen Redakteuren ausgeschlachtet wurden, konnte man sich auf Normkonformität noch verlassen.

Sternverteilung ist nach DIN 18015 - auch wohnungsintern - bei BK- wie auch Unicable-Anlagen gewünschter Stand der Technik, denn Reihenverteilungen sind nun mal weniger betriebssicher.
mkossmann schrieb:
Der TE hat aber ausdrücklich erwähnt, das er ein Koaxialkabel legen will. Damit steht das Problem Potentialausgleich im Raum.
So ist es und das auch nicht nur bei Koax! Zudem ist bei erdungspflichtigen Dachantennen auch Vorsorge gegen transiente Blitzströme gefordert.

Schirme von aus LPZ 0B ins Gebäude eingeführten Kabeln müssen mindestens in den PA einbezogen werden, egal ob Koaxkabel der Stromversorgung oder LWL. Das geht aber bei den grauen metallarmierten LWL nicht, weshalb nach DIN EN 60728-11 (VDE 0855-1):2019-02 nur metallfreie LWL-Erdkabel als Zuleitung zulässig sind, siehe Bild 8. In der neuen IEC 60728-11 wurde noch ein ergänzendes Beispielbild 8b für metall-free LWL bei Dachantennen eingefügt. Bis sich beide Bilder unter EFK ohne VDE-Normenabo herumgesprochen haben, werden erfahrungsgemäß noch Jahre vergehen, in denen Kilometer um Kilometer metallarmierter LWL verlegt werden, wo sie nicht sein dürfen. :heul:

Für reinen Schutzpotenzialausgleich reichen die Kappen in den FC/PC-Steckern aus, für transiente Blitzstrome die es von den Wolken zur Erde geschafft haben, stellt weder die Kappe noch 1 mm Kabelmantel ein Hindernis dar. Das wurde im Hochspannungslabor von DEHN auch schon belegt.
 
Bei Hinweisen auf Erdung und PA erlischt das Beratungsinteresse ab und an schlagartig. Sicherheit gibt es nicht zum Nulltarif, daher darf es verantwortungsbewusste Berater auch nicht anfechten, wenn Hinweise darauf als lästig empfunden werden. :D

10-Punkte-Gebetsmühle, was bei einem über Unicable mitversorgtem Gebäude normativ gefordert ist:
  1. Dachantennen sind auch ohne mitversorgte Gebäude erdungspflichtig!
  2. Leiter UND Verbinder einschließlich im Blitzstromweg befindliche PAS/HES müssen nach Prüfnorm Klasse H = 100 kA blitzstromtragfähig zertifiziert sein.
  3. Selbst bei nicht erdungspflichtigen Montagen in (völlig unbewiesen) als sicher angenommenen Fassadenbereichen ist zum Schutz gegen den elektischen Schlag noch ein Potenzialausgleich aller Kabelschirme gefordert, wenn mehr als eine WE versorgt wird ODER die Summe der Ableitströme > 5 (früher 3) mA (eff.) beträgt.
  4. Der erste PA der Kabelschirme ist primär möglichst nahe dem Gebäudeintritt auszuführen und MUSS mit dem geerdeten Antennenträger verbunden werden.
  5. Bei Schrägdächeren mit zumeist am oder durch den Antennenträger geführten Kabeln ist der Eingangs-PA zentral "mastnah" möglich.
  6. Bei durch die einschlaggefährdete Blitzschutzzone LPZ 0A über (Flach-)Dächer oder wie lt. Darstellung von @rancor über die Fassade geführten Teilnehmerleitungen ist er getrennt an der jeweiligen Kabeleinführung und selbstverständlich auch im mitversorgten Gebäude vorzunehmen.
  7. Nach dem eingangsnahen Schirm-PA im mitversorgten Gebäudes kann ein energetisch koordinierter SPD 1 Blitzstromableiter (z. B. KATHREIN KAZ 12) und danach ein SPD 2 Überspannungsableiter (z. B. KAZ 11) geboten sein.
  8. Da Unicable-Leitungen nicht wie BK-Erdkabel mit galvanischen Trenngliedern vor Spannungsverschleppungen geschützt werden können, sollten Erdungsanlagen/HES getrennter Gebäude miteinander verbunden werden.
  9. Bei erdungspflichtigen Antennen ist dies mit min. 16 mm² Cu zwischen HES mit Zugklemmen sinnvoll.
  10. Wo Fundamenterder fehlen oder von fraglicher Tauglichkeit sind, ist es alternativ auch möglich möglichst eng neben dem Mitversorgungs-Erdkabel einen Runddraht oder Bandeisen mit min. 5 m Länge - vorzugsweise aus NIRO, Werkstoffnummer 1.4571 (V4A), im gleichen Graben erdfühlig in min. 0,5 m Tiefe zu verlegen.
Unicable Optionen:

Dass die Beispielbilder des Ex-Moderators Isotrop in der Netzwelt nicht nur bei den Legacy-Anschlüssen Sternverteilung zulassen, wurde schon geklärt. Da Unicable-LNB bislang nur mit 3 Legacy-Ausgängen erhältlich sind, ergibt sich für ein solches Konzept, dass
  • ein 4. vollwertiger Anschluss im Hauptgebäude nur mittels unicabletauglichen Abzweigern von JULTEC (diodenentkoppelt) oder SPAUN (nicht diodenentkoppelt, daher auch eine dodenentkoppelte Stich-/Einzeldose nötig) vom Unicable-Strang aus möglich ist und
  • bei der LNB-Auswahl darauf zu achten ist, dass mehr als nur 4 Userbänder benötigt werden.
 
mkossmann schrieb:
Nein, auch sternförmige Verteilung ist bei Unicable möglich. Ich sehe aber ein Problem , wie man den Potentialausgleich zwischen den beiden Häusern gewährleisten kann.

Danke Leute für die zahlreichen Antworten und bitte entschuldigt meine Reaktionszeit. Ich werde mir die Vorschläge in Ruhe anschauen.

Bezüglich "Potentialausgleich" habe ich bereits mit dem Elektriker gesprochen. Der meint allerdings, dass ich das nicht benötige. Ich kenne mich da gar nicht aus aber an Hand seines Gesichtsausdrucks glaube ich, dass er sich noch weniger damit auskennt :D



Nachtrag:
Das Koaxialkabel ist bereits verlegt und kann nicht mehr ohne weiteres ersetzt werden.
Das Kabel ist ein "LCD 115 A+" 100m, das ich bereits erfolgreich über die gesamte Strecke mit einem Leih-LNB getestet habe. Allerdings direkt, also von LNB and SAT-Receiver (aber per unicable-Einstellung).
 
Zuletzt bearbeitet:
rancor schrieb:
Bezüglich "Potentialausgleich" habe ich bereits mit dem Elektriker gesprochen. Der meint allerdings, dass ich das nicht benötige. Ich kenne mich da gar nicht aus aber an Hand seines Gesichtsausdrucks glaube ich, dass er sich noch weniger damit auskennt :D
Das wäre dann eine Koryphäe der Elektrikergilde ohne VDE-Auswahlabo mehr, bei der normwidrige Märchen die Fachkenntnis der für Antennensicherheit zuständigen IEC 60728-11 und auch von Basisnormen der Reihe VDE 100 ersetzen. :heul:

Selbst wenn die Antenne an der Fassade mit >2 m Distanz unterhalb der Traufe und max. 1,5 m Wandabstand angebracht und somit normativ von blitzstromtragfähiger Erdung befreit wäre, ist bei Anschluss von mehr als einer Wohneinheit oder ≥ 3,5 mA(eff) Summe der Ableitströme der Engeräte zum Schutz gegen den elektrischen Schlag ein Potenzialausgleich der Kabelschirme und netzgespeister Komponenten gefordert.
ANMERKUNG: Der max. zul. Ableitstromgrenzwert der Endgeräte wird in der kommenden IEC 60728-11 auf 5 mA(eff) angehoben.

Die für Breitbandkabelanschlüsse gültigen Vorschriften gelten selbstredend auch für das Mitversorgungskabel. Auch die Schirme dieses Kabels sind somit möglichst nahe dem Aus- und Eintritt in die Gebäude in den Schutzpotenzialausgleich einzubeziehen. Als Potenzialausgleichsleiter zwischen zwei Gebäuden ist das Schirmgeflecht des zweifelsfrei guten LCD 115 + überfordert.

Ohne erdungspflichtige Antenne wäre ein parallel geführter PA-Leiter zwischen den beiden HES mit 6 mm² Cu, mit Erdungspflicht mit 16 mm² Cu geboten gewesen.
rancor schrieb:
Das Koaxialkabel ist bereits verlegt und kann nicht mehr ohne weiteres ersetzt werden.
Das Kabel ist ein "LCD 115 A+" 100m, das ich bereits erfolgreich über die gesamte Strecke mit einem Leih-LNB getestet habe. Allerdings direkt, also von LNB and SAT-Receiver (aber per unicable-Einstellung).
Das LCD 115 A+ ist ein hochwertiges dämpfungsarmes schwarzes Hochschirmkabel, das speziell für Außenverlegung aber ausdrücklich NICHT für Erdverlegung spezifiziert ist. Das gilt auch für Verlegung in Leerrohren, in denen sich im Erdreich Wasser ansammeln kann. :rolleyes:

Mit einer 80er-Antenne und bei Unicable-LNB üblichen 60 dB Verstärkung sind mit 1fach-Abzweiger + Dreifachverteiler + Teilnehmerdosen normkonforme Teilnehmerpegel von 47 dB(µV) + 3 dB Reserve auch auf frequenzhohen Userband bis ca. 50 m möglich, bei 100 m Länge sind aber Unterpegel zu erwarten.

Wer Antennenbau betreibt sollte nicht nur bei Unicableanlagen ein Antennenmessgerät besitzen. Es bleibt spannend ob dein normferner Elektro-Experte eines besitzt und bei den nach Norm geforderten Pegelfenstern und BER/MER kompetenter als bei den Sicherheitsanforderungen ist.
 
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