Welcher Wert ist bei Haushaltsgegenständen nicht mehr angemessen? (BAFöG)

Hefeteigmeister schrieb:
Ist eine Wohnung wirklich so teuer?
Das hängt vom Ort und Deinen Ansprüchen ab. Ich habe das außerdem mit Absicht so hoch angesetzt damit nicht gleich wieder ein möbiliertes 2-Zimmer Apartment mitten in München (oder auch Köln) genannt wird, das man auch für 600€ warm nicht bekommen wird. Außerdem kommen zur Miete noch einige Fixkosten hinzu.

Hefeteigmeister schrieb:
Würde es reichen, wenn ich für jeden Monat 1000 Euro sparen würde?
Wenn Deine 450€ Warm stimmen und Du auch noch irgendwo her Möbel hast (oder die Wohnung gar möbiliert ist), dann würde mir das aktuell ohne Auto reichen. Ob das in 3-4 Jahren auch noch der Fall ist (Stichwort Inflation), muss sich dann zeigen. Was Dich schon nur die Krankenversicherung oder ein ÖPNV Ticket kosten wird, musst Du selber ausrechnen.

Hefeteigmeister schrieb:
Alternativ wäre ja auch ein KFW Kredit möglich, aber dann wäre ich auch ziemlich verschuldet.
M.W.n. ist Bafög kein 100% Geschenk der Steuerzahler an die Studierenden. Je nach Geschwindigkeit der Rückzahlung muss man aber nicht alles zurück zahlen und es zählt u.U. auch nicht als Schulden bei der Schufa.

So lange einem Bafög zusteht, würde ich es auch nutzen. Trotzdem wäre es wohl sinnvoll, sich mal Gedanken über die Lebenshaltungskosten zu machen.
 
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Ich hab damals auch Bafög beantragen müssen weil das die Wohngeldstelle wollte (eigentlich war von Anfang an klar das ich zu alt für Bafög war) Hab damals die Vermögenswerte nur grob überschlagen, alte Sachen nicht einberechnet.
Zwecks Vermögenswerte kann man im Zweifel auch bestimmt an den passenden Stellen mal nachfragen, vlt haben die auch ne Sprechstunde.
Zwecks Wohnung hatte ich damals glück da ich vor dem Studium schon ne Wohnung hatte (vorher auch ne Ausbildung und danach gearbeitet), und die dann im Studium vom Wohngeldamt bezahlen lassen. ( nur Kaltmiete!) Im Studium hatte ich noch nen Minijob und in den Semesterferien immer zwei Monate ein Vollzeitferienjob gemacht, damit dir Kosten übers Jahr gedeckt sind und ein bisschen was übrig bleibt um ab und zu die Puppen tanzen zu lassen. Es ist alles möglich, ich hatte auch einige Kommilitonen die auch sehr wenig Geld hatten und keine Unterstützung von den Eltern bekommen haben und trotzdem im Wohnheim bzw. in ner kleinen Wohnung halbwegs gut über die Runden gekommen sind. Wenn du noch einige tausend Euro zurücklegen kannst und nebenher bisschen was arbeitest (du hast ja ne Ausbildung) kam man da schon vernünftig leben.

Generell glaub ich das es dir gut tut von Zuhause auszuziehen, für mich war es Anfang 20 die beste Entscheidung. Selbstständig werden, sich entfalten und sicherlich auch vom Geld leben was man hat.
Für mich wars ne Befreiung nicht von den Eltern abhängig zu sein.
P.s: Der Papierkram und aufwand ist echt ätzend bei Bafög, Wohngeld, Harz 4. Alles war deutlich einfacher und schneller zu beantragen. Und von der Bearbeitungszeit fang ich erst gar nicht an.
 
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Hefeteigmeister schrieb:
Würde es reichen, wenn ich für jeden Monat 1000 Euro sparen würde?
Ich sag's mal so: Ich hatte mein Studium mit 700€/Monat durchgemacht, später (2016) 750€/Monat, ohne Bafög oder Förderung (ich war nicht berechtigt).
(Plus später die 82€ für Krankenversicherung separat, das wären 832€)
Laut Inflationsrechner würde beides heute grob 900€ entsprechen, 1000€ wenn du Krankenversicherung selber zahlen musst (ich war bis Alter 25 über meine Eltern versichert).

Das war natürlich ohne Auto, mit Studententicket im ÖPNV oder mit dem Rad unterwegs. Größere Pflicht-Ausgaben (z.B. Studiengebühren) hatten zugegeben meine Eltern direkt gezahlt, das ging nicht von meinem Konto.

Was ich sagen will - 1000€ ist durchaus realistisch und machbar, insbesondere wenn man für <500€ warm in einer Studentenwohnung haust und beim wohnen weniger ausgibt als ich es damals getan hatte.
 
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Mit Vermögensgegenstände sind Dinge, wie Gold, Schmuck, Uhren, Gemälde, Kunst und Sammlungen sowie alles was du als Wertanlagen besitzt, gemeint. Die interessieren sich nicht für Gegenstände des täglichen Gebrauchs, egal welchen Zeitwert die haben, solange du glaubhaft machen kannst, dass es sich nicht um eine Wertanlage handelt. Das wird erst schwierig, wenn du dem Amt eine seltene Rolex verschweigst, mit der Begründung du würdest damit tatsächlich die Zeit ablesen wollen.

Die meisten Jüngeren besitzen keine Vermögensgegenstände (Aktien und Wertpapiere sind im Bafögantrag ja extra aufgeführt). Falls es dir noch immer schwer fällt, abzuschätzen ob etwas ein Vermögensgegenstand darstellt oder nicht, überleg dir mal, ob dieser Gegenstand gewinnbringend pfändbar wäre. 2000€ Unterhaltungselektronik ist nichts wert. Du bekommst zwar bei Ebay noch etwas dafür, aber nur weil du deine eigene Arbeitszeit nicht berücksichtigst.

Du musst auf jeden Fall darauf achten, alle Konten, Wertpapiere, Bitcoins, etc. anzugeben. Als ich damals Bafög bezogen hatte, hatte ich ein Konto von dem ich selbst nichts wusste. Das Amt fand heraus, dass es ein Konto (mit läppischen 2000€) gab und zeigte mich an. Ich konnte aber glaubhaft machen, dass ich davon nichts wusste. Meine Eltern hatten es für mich zur Geburt angelegt. Trotzdem musste ich (als Strafe) 2 Jahre lang jeden Monat aktiv meinen Kontoauszug dem Amt übergeben. Und es kam tatsächlich jemand vorbei und schaute sich meine 39m² 1-Zimmer Wohnung an. Der Typ kam rein, sah meinen 10€ Ikea Glastisch, lachte ein mal und ging dann wieder. Aber ich war auch so pleite wie man als Student nur sein konnte.
 
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Es wurde hier ja schon viel zu dem Thema gesagt. Ich habe nicht alles gelesen, daher kam der Tipp evtl schon.
Du musst beim Beantragen des Bafög auch angeben, dass das Amt bei deiner Bank nach größeren Kontobewegungen in der Vergangenheit (Wie weit zurück kann ich nicht genau sagen) fragen darf bzw. die Bank denen Auskunft geben darf/muss.
Damit fällt z.B. weg, Geld noch kurzfristig zu verschieben oder große Summen Bar abzuheben und ins Schließfach zu packen.
Wenn du größere Summen (es gibt hier keine fixen Grenzen dafür) bar abhebst musst du ggf. nachweisen können, was mit dem Geld passiert ist.

Was von denen zuletzt gekauften Dingen z.B. auf Amazon zu Alltagsgegenständen gehört ist schwierig zu bewerten. Im Zweifel würde ich mich einfach mal dumm stellen und auch den Gaming-PC oder das Iphone als Alltagsgegenstand ansehen. Es obliegt mMn nicht deiner Pflicht, das Rechtssicher einzuschätzen.

Ja, wenn ich mir für 1000€ einen höhenverstellbaren Schreibtisch zulege ist das halt ein Gebrauchsgegentand und keine Luxusausstattung. Auch wenn es auch welche für 100€ im Discountermöbelhaus gibt.

Ich habe mir damals vor Bafögantrag noch ein Fahrrad für 2000€ gekauft. Auch das zählte nicht zu Vermögenswerten sondern zu Alltagsgegenständen.
Ein Auto hatte ich auch, das war aber auf meine Eltern versichert und gehörte Offiziell nie mir ;)

Aus meiner Erfahrung interessiert sich das Amt vor allem für Barvermögen und Verschiebungen/Ausgaben aus den letzten 2 Jahren vor Antrag. Wenn das in Konsum geflossen ist, werden die Nachfragen gering.
Bei deiner Historie mit dem Einkommen könnten sie schon genauer hinsehen. Da die allermeisten Summen ja dann Digital geflossen sind, kannst du das ja recht einfach nachweisen.

Hefeteigmeister schrieb:
Wie bezahlt das dann jemand, der nur BAföG bekommt?
Nebenbei noch zusätzlich arbeiten. Entweder neben dem Studium oder jeweils in den Semesterferien. Aktuell darfst du ja ca. 6500€ im Jahr verdienen ohne das es auf den Bafög angerechnet wird.
 
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@Hefeteigmeister

Geh studieren - mehr kann ich dir nicht raten.

Du wirst nicht glauben wie bereichernd die Erfahrung sein wird nach dem Studium mehr Geld UND die Gewissheit das du auch mit wenig zurecht kommst zu haben.

Ich hab auch ne sehr hohe Sparquote bei ca 50k brutto und hab die ersten Jahre (viele Jahre) mein Geld für nix verpulvert. Irgendwann hat es klick gemacht und nun spare ich pro jahr ca 15k€
Wenn du diesen Klick direkt nach dem Studium hast wird das ein entspanntes Leben im Eigenheim. Zwar alleine weil Maschinenbau - aber hey man kann nicht alles haben.
 
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Danke für eure Antworten.

Ich habe mich jetzt dazu entschieden, nochmal 2 Jahre zu arbeiten und in dieser Zeit schon mal etwas für das Studium zu lernen, sodass es mir hoffentlich leichter fallen wird.

Da ich in der Forschung/Entwicklung arbeiten möchte, würde die TU Darmstadt in meiner Umgebung die besten Möglichkeiten für mich bieten. Leider scheint Darmstadt sehr teuer zu sein :(
Ich werde jetzt einen harten Sparkurs einschlagen und dann hoffentlich mehr als 50k Euro auf der hohen Kante haben vor Beginn des Studiums. Damit sollte ich zumindest beim Bachelor keine Probleme haben. Auf BAföG kann ich verzichten... Ich habe Angst, dass ich finanzielle Probleme bekomme und nochmal 2 Jahre zu arbeiten wird mir auch ganz gut tun. Mein Job macht mir Spaß, obwohl mein Arbeitgeber mich eher nicht so wirklich unterstützt und wertschätzt. Bin bei einem Arbeitgeber beschäftigt, wo es leider viel mehr zählt, wie gut man sich verkauft. Was man am Ende des Tages geleistet hat, zählt überhaupt nicht. Bin mal gespannt, was für einer mich in 2 Jahren dann ersetzen soll... eigentlich kann es mir ja dann auch egal sein :D
 
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