Wie oft wird beim ersten Telefoninterview geschummelt?

Bobbie Draper

Cadet 3rd Year
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Feb. 2019
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Hintergrund: wir haben eine Design Verification Stelle für Uni-Absolventen (EE oder CS) zu besetzen. Denkt bei Verifikation an Softwaretest - aber eben für Hardware.

Bei einem von vier Telefoninterviews sind wir uns hinterher sicher, dass auf Kandidatenseite eine weitere Person mit im Raum war, die abseits von Kamera und Mikrofon Antworten vorgesagt hat.

Der Unterschied zwischen "über eine Frage nachdenken und eine Antwort erarbeiten" und "jemandem beim Vorsagen zuhören und das Gehörte dann aufsagen" ist meiner Meinung nach gut zu erkennen. Ich bin aber überrascht davon, dass das mittlerweile bei einem von vier Interviews passiert. Macht ihr ähnliche Erfahrungen? Ist die Rate in Wirklichkeit viel höher?

Danke!
[edit: typo]
 
Keine Ahnung, wie geschummelt wird. Bei uns ist das 1. Interview Online und wenn man das überstanden hat, dann ist das 2. bei uns Vorort. Spätestens da sieht, man, ob sich der Eindruck aus dem 1. Interview bestätigt. Und dann gibt's noch die Probezeit, wenn man sich für die Person entschieden hat.

Es gibt auch Berichte, dass die Personen Unterstützung von der KI erhalten.
 
ich warte ja auf den Tag, an dem sich KI-Bewerber und KI- HR so ganz ohne zutun von echten Menschen darum streiten , wer eine Stelle bekommt, am Ende werden wieder alle in echt im Büro sitzen müssen
 
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oicfar schrieb:
Bei uns ist das 1. Interview Online und wenn man das überstanden hat, dann ist das 2. bei uns Vorort. Spätestens da sieht, man, ob sich der Eindruck aus dem 1. Interview bestätigt.
Ja, hier auch. Ich war nur überrascht, dass das so zugenommen hat.
 
Bobbie Draper schrieb:
dass das so zugenommen hat.
was genau meinst du damit? Es ist doch jetzt "nur" genau einmal bei euch aufgefallen, oder nicht? Das kann doch genauso nur Zufall sein, welche statistische Signifikanz hat das denn?

Versteh mich nicht falsch, die Vermutung das solche Dinge bei Remote Interviews passiert liegt natuerlich nahe - genauso wie der Einsatz anderer Hilfsmittel, die gut in Echtzeit funktionieren. Aber Zahlen haben wir keine darueber, dass es bei euch in 1 von 4 jetzt mal passiert ist, hat ja faktisch erstmal keine Aussagekraft ueber einen Trend.

Habt ihr den Bewerber jetzt eigentlich trotzdem eingeladen?
 
Waren es denn exakt die Antworten die der oder diejenige dann gegeben hat ? Ich bin auch in relativ vielen Vorstellungsgesprächen für den fachlichen Teil dabei. Die Gespräche laufen bei uns (aufgrund der Personen die tlw. an andere Standorten sind) so gut wie immer über Teams.

Das jemand vorgesagt hat habe ich noch nicht gesehen, wohl aber das manche wohl fachliche Antworten schnell googeln oder ähnliches.

Ein Problem sehe ich in beiden Fällen aber weniger. Zum einen wollen bei uns die meisten dann noch ein Zweitgespräch in Präsenz (auch wenn so im Prozess eigentlich nicht vorgesehen) zum anderen gibt es ja die Probzeit, da zeigt sich relativ schnell die Wahrheit.
 
abcddcba schrieb:
Es ist doch jetzt "nur" genau einmal bei euch aufgefallen, oder nicht?
Nein, ich meinte das als 1 von 4 also 25%.

abcddcba schrieb:
Habt ihr den Bewerber jetzt eigentlich trotzdem eingeladen?
Nein, wir haben so viele Bewerber, dass wir nicht auf diese Kandidaten zurückgreifen müssen.
Ergänzung ()

Löschknecht schrieb:
Ein Problem sehe ich in beiden Fällen aber weniger.
Den Aufwand für das zweite Interview sparen wir uns bei den eindeutigen Fällen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bobbie Draper schrieb:
Bei einem von vier Telefoninterviews sind wir uns hinterher sicher, dass auf Kandidatenseite eine weitere Person mit im Raum war, die abseits von Kamera und Mikrofon Antworten vorgesagt hat.
Das ist doch noch harmlos, ich hatte diese Woche das Vergnügen, einem mir bisher nur vom Hörensagen bekannten neuen „Trend“ beizuwohnen: Die Mutter eines Kandidaten war beim Teams-Interview anwesend und hat dieses im Wesentlichen auch geführt.

Ausgeschriebene Stelle: Ingenieur als Teamleiter in einem industriellen Fachbereich...

Das war derart bizarr, mir wäre es fast lieber gewesen, wenn die besagte Person sich in einem Nebenraum aufgehalten hätte. Der Kandidat war übrigens 28 Jahre alt, hatte ein 1er Abi und einen B.Eng. in Maschbau mit fast 1.0 und 5 Jahre Erfahrung im gesuchten Bereich. Wir haben auf ein zweites Interview verzichtet.
 
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Das ist doch ein schlechter Scherz oder?
Warum hast du nicht direkt das Interview abgebrochen?
 
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@Fr34k.2 Ich bin zwar nicht der Interviewführer, aber manchmal dabei, quasi als fachliche Beratung, wenn es meinen Bereich irgendwie betrifft oder der eigentliche „fachliche Ansprechpartner“ sich mal wieder wegduckt. ;)

Generell muss man sagen, dass unsere HR-Dame das schon richtig gemacht hat, auch wenn sie selbst sehr überrascht von der Situation war. Es ist besser, zumindest ein wenig das Protokoll abzuklappen, solche Interviews sind heutzutage ein Minenfeld für potenzielle Klagen.

Es hat natürlich nicht lange gedauert: Die Nachfragen unsererseits hielten sich stark in ähm...Grenzen. Aktuell wird spekuliert, ob das nicht irgendein YouTube- oder Journalismus-Ding war. Es scheint aber tatsächlich so zu sein, dass dieses Phänomen in den letzten Jahren gelegentlich vorkommt, wenn auch bislang noch sehr selten.
 
Wir hatten mal 'nen (volljaehrigen) Azubi der im Vorstellungsgespraech, damals noch klassisch vor Ort, mehrmals auf Fragen mit "Da muss ich meine Eltern fragen" geantwortet hatte. Da kann ich es ja fast sogar noch ein bisschen nachvollziehen.

Aber ein studierter Bachelor mit 5 Jahren Berufserfahrung? Das haett' ich auch fuer einen schlechten Scherz gehalten.
 
@Nazrael
Und, habt ihr die Mutter eingestellt ? :)
Bei einem Vorstellungsgespräch stellt man sich doch eigentlich erst einmal nur gegenseitig vor. Das fachliches Wissen abgeklopft wird, das kenn ich so nicht. Das sollte sich eigentlich aus den Zeugnissen und Zertifikaten ergeben.
 
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@Buttkiss es wäre natürlich super gewesen gleich 2 Kandidaten auf einmal...aber wir haben uns dann doch dagegen entschieden. Wie kommst du auf das Abklopfen von Fachwissen? Machen wir bei einem Erstgespräch auch nicht.
 
@Nazrael
Warum benötigt man sonst einen Helfer oder die Mutter wenn man sich doch nur gegenseitig vorstellt. Was die Gehaltswünsche oder Urlaubsansprüche angeht, da hat man sich ja in der Regel vorher Gedanken gemacht.
 
Nazrael schrieb:
Die Mutter eines Kandidaten war beim Teams-Interview anwesend und hat dieses im Wesentlichen auch geführt.
Habt ihr die Mutter eingestellt? :D
 
@Buttkiss tja, dies ist die Preisfrage auf die wir auch noch nicht wirklich eine Antwort haben, das Gespräch war im übrigen durchaus entspannt, also die Mutter war jetzt nicht Schwert und Schild ihres Sohnes, nur leider ist dies in dem Kontext eben trotzdem schlicht bizarr gewesen.

@pseudopseudonym wie schon geschrieben, trotz der Möglichkeit die berühmte Klappe mit den Fliegen zu nehmen, haben wir verzichtet ;)
 
Ich lasse meine Bewerbungsunterlagen und meine Vorbereitung für Gehaltsverhandlungen gerne einmal vom Vater kritisieren weil der in Sachen Verhandlungsstrategie ungefähr 1000x mehr Erfahrung hat als ich... aber mir würde nie in den Sinn kommen, den dann zum Gespräch mit zu nehmen zu versuchen.
 
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