Wie schädlich ist eigentlich Entwickler? (Drucker)

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RAMSoße

Lt. Commander
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Moin

Ich wollte mal wissen wie gesundheitsschädlich Entwickler ist. In den Medien wird ja immer viel über Drucker diskutiert. Filter ran oder nicht. Die Toner-Drucker selbst, sind ja schon mit reichlich internen Filtern ausgestattet. Zumindest mit denen ich zu tun habe.

Nun ist es so, dass in der Arbeit wir diese warten. Sprich fast täglich einen kompletten Entwicklerbeutel aufmachen und nachfüllen.
Das Staub recht, obwohl man es sehr vorsichtig macht. Man riecht es auch durch die FFP2 Corona Maske.

Was in Chinesisch auf dem Beutel steht, kann ich leider nicht entziffern. Vielleicht hat jemand einen Link zu einer Studie. Arbeit ebenfalls mit Druckern und kann von den Maßnahmen beim Nachfüllen in seiner Arbeit berichten.

Vielen Dank

entwickler.jpg
 
Mal ne blöde Frage: Was ist Entwickler?
Meist du Tonerpulver?
Und falls ja: füllt ihr das wirklich selbst von Hand nach?
Und falls wieder ja, wirst du dafür hoffentlich fürstlich entlohnt...
 
Wenn man mit dem Toner lose rummulcht, scheint mir FFP2 auch nicht die adequate Schutzausstattung für den Job. Das hat an sämtlichen Atemwegen und Schleimhäuten und normaler Haut nichts zu suchen. Ich könnte mir vorstellen ein "umfüllen" sollte zudem nur unter so etwas wie einer Absauglocke passieren sollte (die wiederum geeignete Filter haben muss!).

Auf dem Beutel steht auch, man soll "vor Verwendung technisches Personal rufen". Ich habe jetzt nicht den Eindruck das Du damit gemeint bist? Ist da jemand bei Euch für Arbeitsschutz zuständig? Betriebsrat? Direkt kündigen?
 
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@supastar

Die Firma vertreibt als Vertragspartner MFP´s. Also Multifunktionsdrucker. Die Großen Teile, bei denen man alles auswechseln kann wenn es drauf ankommt oder eben Wartungen fällig sind. Entwickler bedeutet ..naja Entwickler. Toner ist sagen wir mal die Farbe und wird mit dem Entwickler (das sind kleine Metallpartikel mit Chemie die ich selbst nicht genau kenne) gemischt. Durch negative und positive Ladungen kommt das dann aufs Papier. Ich hoffe ich konnte es so knapp dennoch verständlich erklären.

Handschuhe und Masken werden beim Arbeiten nie getragen. Zumindest machen das meine Kollegen nicht.
 
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supastar schrieb:
Was ist Entwickler?
Ein Material welches zusammen mit dem Toner in der Entwicklereinheit vermischt wird.
Dieses wird immer wieder zusammen aufgemischt und ein Sensor überprüft die Zusammensetzung.
Moderne Drucker brauchen nicht mehr zwingend Entwickler, einige Hersteller machen es aber weiterhin.
Cat Toaster schrieb:
Wenn man mit dem Toner lose rummulcht, scheint mir FFP2 auch nicht adequate Schutzausstattung für den Job.
Es ist Entwickler, kein Toner, nimmt sich am Ende aber nicht viel da es auch ein Gemisch aus Mikropartikeln ist.
 
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Cat Toaster schrieb:
Wenn man mit dem Toner lose rummulcht, scheint mir FFP2 auch nicht adequate Schutzausstattung für den Job. Das hat an sämtlichen Atemwegen und Schleimhäuten und normaler Haut nichts zu suchen.

Ich mache das mit sehr viel Vorsicht aber ich habe ein ungutes Gefühl dabei. Bin noch nicht so lange in der Firma und habe mich an meinen Kollegen Orientiert. Mir sagt keiner ob das Gefährlich ist. Der Hersteller, bei dem ich auf einer Schulung war, sagte nur das man es nicht übertreiben solle und es keine Studien gibt.
 
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@RAMSoße

die sache ist, und als nanotechnologe kann ich dazu viel sagen, dass toner grundsätzlich ein mikropulver bis nanopulver ist. das bedeutet, dass die partikel sehr leicht agglomerieren aufgrund der großen oberfläche sich schnell entweder von selbst oder durch einen Binder (kann Wasser sein aber auch alles andere) zu größeren verbunden zusammenschließen und in ihrer Reaktivität stark nachlassen

nanopartikel verhalten sich sehr reaktiv aufgrund ihrer oberfläche. deshalb richten sie nur dann schaden an wenn sie nicht oder nur wenig agglomeriert ins atemsystem, in dem fall die Lungenblässchen gelangen. werden sie vorher durch die feuchte im Atem gebunden und liegen in geringer konzentration vor sind sie absolut ungefährlich.

nur wenn der "trockene" staub die lunge erreicht ist es wirklich gefährlich. gelöst oder agglomeriert im körper sind sie egal wenn sie nicht sonst toxisch sind. Tonerstaub erreicht nur zu kleinen teilen die Lungenblässchen (partielgrößen von 5-30 µm), sollte aber dennoch vermieden werden, da er durchaus giftig sein kann. hängt aber stark von farbe, material und hersteller ab. hinweise dazu finden sich in datenblättern und den dazugehörigen h und P sätzen.

ich persönlich schütze mich, wenn ich mit nanostäuben arbeite, mit einer FFP3 maske, handschuhen und Schutzbrille. idealerweise unter einem abzug und oder bei geöffneten Fenster.

problem bei partiekln dieser größe ist dass man sie weder sehen noch riechen kann, man weiß sozusagen nichtmal wenn man sie einatmet und in welcher menge. deshalb umsichtig arbeiten und nichts kann passieren.
 

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Jup, Handschuhe, FFP3-Maske, Schutzbrille und unter einem Abzug. Das wäre so intuitiv die Situation in der ich mir vorstellen könnte, das zu tun.

Der Hersteller scheint sein Produkt vorzugsweise natürlich einfach nur verkaufen zu wollen, da will man die Handhabung wegen ein paar potenzieller gesundheitlicher Nebenwirkungen natürlich nicht verkomplizieren, sonst kommt ein Mitbewerber und behauptet sein Zeug sei einfacher im Handling und irgendjemand glaubt es...

Nützt natürlich Dir in der Situation wenig. Gibt es jemanden der für Arbeitsschutz zuständig ist? Der vorzugsweise nicht auch dabei mit "Null" Schutzkleidung mitmacht?

Nun habe ich gelernt das Toner und Entwickler nicht dasselbe sind, gehe nun dennoch davon aus das "Feinstäube" und "Lungen" keine Freunde sind und hier auch kein mangelndes Wissen hinsichtlich entsprechender Studien herrscht.
 
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Für die Hersteller ist das kritischer. Immer mal wieder explodieren bei denen Teile der Produktion. Kyocera musste sogar zeitweise ein Werk schließen und nachbessern.

Habt ihr mal über eine einfache glove box nachgedacht? Sorgt dafür, dass der Staub in der Box bleibt und sich nicht überall verteilt.
 
Falls Dein Arbeitgeber einen Arbeitsschutzbeauftragten hat, solltest Du den auf diese Sache ansprechen, damit sichergestellt wird, dass beim Umgang mit diesem Material keine unnötigen Risiken eingegangen werden.
Falls nicht, würde es vielleicht Zeit dafür - angenommen Du wirst krank im Zusammenhang mit den geschilderten Arbeitsabläufen, das könnte langwierige und extrem teure Gerichtsverfahren nach sich ziehen und ein Unternehmen in den Ruin treiben.
 
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Also Vertragspartner wird das wohl eine alltägliche Arbeit sein, oder?
Dann auf jeden Fall mit Schutzmaske und co.!
Zum reinigen auch auf jeden Fall einen richtigen Toner-Sauger, der hat einen feineren Filter.
Ich reinige selbst Laserdrucker und Multifunktionsdrucker, das mache ich aber sehr unregelmäßig und nicht soviele im Monat.

Wenn das bei euch wirklich der Arbeitsalltag ist und euer Vorgesetzter nicht für Schutzmaßnahmen sorgt, würde ich mal den Arbeitsmarkt abklappern und ggf. mal nach der BG "unauffällig" nachfragen
 
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Ganz ehrlich, für solche Fragen musst du eine Fachkraft für Arbeitssicherheit fragen können.
Diese Fachkraft für Arbeitssicherheit sollte ein Sicherheitsdatenblatt haben (am besten vom Hersteller des Pulvers, etc.), auf dem wichtige Informationen über dieses Pulver stehen, beispielsweise ob und welche Handschuhe, Atemschutz, etc. getragen werden müssen. Was man beim Verschlucken oder Augen-/ Hautkontakt machen muss. Ob es brennt und wie man es löscht. Und einiges mehr!

Zusätzlich muss eine Betriebsanweisung aushängen, damit JEDER jederzeit darauf gucken kann und weiß, dass beispielsweise Handschuhe XY und Atemschutz XYZ getragen werden müssen.

Obwohl ich keine Fachkraft für Arbeitssicherheit bin, weiß ich das, weil es unserer Fachkraft für Arbeitssicherheit genau so jedes Jahr aufs neue erklärt.
Denn auch er steht in der Pflicht, die Mitarbeiter jährlich zu unterweisen!

Wenn du nichts davon weißt, dein Chef nichts davon wissen will oder sonst wie drumherum geredet wird, ist dies strafbar für einen Chef! Das ist "Allgemeinwissen" in jedem (richtig geführten) Unternehmen.
 
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@PS828

Vielen dank für die Ausführliche Antwort. OK ffp3 Masken haben wir nicht und wie gesagt unternimmt niemand Vorsichtsmaßnahmen. Wir haben sogar eine Tonne in denen die Teile rein kommen, die mit diesem Staub bedeckt sind. Kein Deckel vorhanden. Die Tonne ist Bund wie ein Regenbogen und wird nicht gesäubert. Steht zwei Meter neben dem Arbeitstisch. Abzug ist nicht vorhanden. Nur eine lausige Lüftung für den Raum. Die nicht viel bringt da keiNe Fenster vorhanden.
Bei deinem Dokument steht oft n.v. d.h. nicht vorhanden. Noch nicht getestet oder unbedenklich?


OK ich versuche objektiv zu bleiben. Das es nicht gesund ist, ist jetzt klar. Und war es schon vorher denke ich. Aber kann ich den Arbeitgeber verpflichten da was zu machen? Ffp3 bereit stellen? Lüftung einbauen?

Danke euch und einen schönen Abend
 
Also ich sag mal so...

Die großen Hersteller zahlen jährlich große Summen für Studien die belegen, dass Toner und Entwickler nicht gefährlich ist... (Soll nicht heißen, dass ich die Ansicht teile^^)

Hab meine Ausbildung bei einem Kopierer-Hersteller gemacht, Entwickler haben wir immer ohne Maske oder ähnliches gewechselt.
Klar du solltest es nicht groß Einatmen, aber normal dürfte das auch nicht passieren.
Bei uns war Entwickler, eine Mischung aus Toner, kleinen Metallspänen und anderen Zeug...
 
Ist ein kleiner Betrieb. Haben keinen Sicherheitsbeauftragten. Mitarbeiter ca. 15-20.
 
15-20 Mitarbeiter finde ich nicht klein!
Und bei der Größe ist es ein Unding, dass solche Arbeitsverhältnisse vorhanden sind.
Bist du neu im Unternehmen?
Seid ihr ein Partner von einem Hersteller?
 
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