Wieviel verdient ein Doktorand?

1. Schulmathe und Mathematik sind zwar zwei paar Schuhe. Wer aber Schulmathe schon nicht hinkriegt muss es mit Mathe oder Physik im Studium schon mal gar nicht versuchen.
2. Glaube dem TE ist gar nicht so richtig klar, was es bedeutet wissenschaftlicher Mitarbeiter zu sein. Du wirst nicht dafür bezahlt deine Doktorarbeit zu schreiben.
Du kriegst ne halbe Stelle bzw. 3/4 Stelle dafür, dass du ganz normal am Institut arbeitest.. deine eigene Dissertation darfst du ruhig in deiner Freizeit schreiben. Abgesehen davon, dass die meisten auch mit einer halben Stelle Vollzeit arbeiten und dann in der restlichen Freizeit ihre eigene Dis machen... is halt so.. was willste denn gegen den Chef auch tun.. der bewertet ja auch deine Doktorarbeit.
3. Wurde schon mehrfach erwähnt. Noch nichtmal studiert, dann aber über die Promotion nachdenken. Wenn man bedenkt dass von 70% der Erstsemestler in Physik nichmtal den Bachelor schaffen.. Viel Glück. Die Quoten sprechen klar gegen dich.
 
klar die vorteile im öffentlichen dienst liegen auf der hand - dem hingegen steht das gehalt

ich will nicht klagen, bin im öffentlichen dienst sehr zufrieden

jedoch als Dr. oder ähnliches eben die höheren werdegänge sollte man sich entweder im privaten umschauen oder leitende posten im öffentl. dienst (höhere A besoldungsgruppe oder gar B)
 
Die Seite ist zwar schon 1-2 jahre alt, aber netter Überblick:

http://www.e-fellows.net/STUDIUM/Promotion/Promovieren/Gehalt-als-Doktorand



Kurze Antwort:

- im schlechtesten Fall auf H4-Niveau (Hilfsverträge an Uni). Oder gar ohne Gehalt - promovieren als Hobby und Gehalt and anderer Stelle suchen..

- Regelfall: TV-L E 13 (ca. 3000 Brutto / 1900 Netto) - in gut ausgelasteten Fächern auch mal gerne eine halbe Stelle oder gar weniger. Alternativ Stipendium mit ca. 1000 Netto.

- im sehr guten Fall 4000 Euro netto (aber dafür bitte an eine Elite-Uni im Ausland). Kann man eigentlich vergessen - Chancen gehen gegen 0.


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Überall gilt: Mit einer 40-Stunden-Woche wird das nix.
 
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Also volle stellen halte ich nicht für den Regelfall. Eher halbe bis Dreiviertel. Häufig wird Postdocs dann ne volle Stelle Angeboten. Hängt aber auch wieder von Drittmitteln etc. ab

Denke nur ne Regel gibts nicht :)
 
Stimmt, da hast Du recht, Regelfall ist eine volle Stelle nicht.

Ich meinte eigentlich, dass das zweite Item der Regelfall ist, also irgendeine TV-L E13 Stelle oder Stipendium. War aber schlecht formuliert :)
 
Lieber hochgesteckte Ziele, als ziellos rumdümpeln. Ich habe mich auch vor dem Studium (Maschinenbau) bereits für das Promovieren interessiert und informiert. Was spricht auch dagegen.
 
Bei Bosch: 4800 Euro Brutto.
 
Im Jahr, oder wie?

Also letzten November/Dezember hätten sie mir als Physiker für ne Promotion 2350€ im Monat bezahlt.
 
joerrey schrieb:
Lieber hochgesteckte Ziele, als ziellos rumdümpeln.

Ist ja schön und gut, sich selbst Ziele zu setzten. Von mir aus auch eine Promotion in Physik. Aber das macht man nicht vom Doktorandengehalt abhängig. Wenn du nach dem Master gute Aussichten auf eine Promotion hast, wirst du hierzulande in irgendeiner Form gefördert, notfalls durch einen kostenlosen Kredit, Tutorien und Nachhilfe.

Die Bezahlung während der Promotion sollte eine untergeordnete Rolle spielen.
 
In der Medizin promovieren wir ohne Gehalt während des Studiums oder während der Assistenzarztzeit. Dafür ist die Promotion aber auch nicht ganz so umfangreich wie bei den anderen NaWis...
 
YBa-Mek schrieb:
Im Jahr, oder wie?

Also letzten November/Dezember hätten sie mir als Physiker für ne Promotion 2350€ im Monat bezahlt.

Aha, in welchem Bereich? 4800 Brutto im Monat - Bereich: Kybernetik.

//edit: Sorry, too dumb to see it: Physik. Ja keine Ahnung. Mir wurde mal gesagt das wäre in allen Firmenbereichen gleich, und auch bei den Tochterunternehmen so.
 
Mit einem Doktortitel in Physik gehörst Du zur absoluten Elite. Sowohl intellektuell als auch finanziell. Wenn ich in der Lage wäre, sowas zu machen, würde ich mich während der Ausbildung sogar mit 700 Euro monatlich abspeisen lassen.
 
Intellektuell? Mag sein....aber finanziell?:lol:

Wirf allein mal einen Blick auf den Arbeitsmarkt (hier Zusammengefasst: http://de.wikipedia.org/wiki/Physiker):

ARGE (2009): durchschnittliche Erwerbslosigkeit bei Akademikern: 3,9 Prozent
Arbeitslosenquote für Physiker und Mathematiker: 5,9% (!)

Die DPG hat 2010 natuerlich realer, aber imho das ganze schöngerechnet. So ergab die Studie von 2010 eine Arbeitslosenquote von immernoch 4,5%.

Im Bereich Physik ist es quasi üblich in einen fachfremden Bereich quer einzusteigen. Sicher muss man das dann auch bei den Arbeitslosenzahlen berücksichtigen, aber die ganze Miesere des Quereinstiegs zeigt ja im Grunde nur auf wie schwer Physikberufe zu finden sind in nenen wirklich das operative Wissen aus dem Studium gefragt ist.

Sicher gibts Physiker die nachher im Finanz-, Versicherungs-, oder IT-Bereich landen. Dann sollte man sich aber mal fragen warum man Physik studieren soll, um später nen BWL- oder Programmierjob zu machen.


Physiker ist nen toller Beruf, wenn man fachlich so exzellent ist in der Universitären forschung seinen Platz zu finden und für die Erkenntnis ohne Lust an Reichtum lebt.

Sicherlich ist Physik für sich ein interessantes Studium, aber man muss eben damit leben fernab der Realität und an der Arbeitswelt (vorallem industrielle Forschung) vorbei ausgebildet zu werden. Den "Unsinn" den man im Physikstudium lernt braucht in der grundlegenden Form ausserhalb der universitären Forschung imho niemand.


In der normalen Welt ist man, wenn man sich für Forschung interessiert, mit einem Ingenieurstudium wesendlich besser aufgestellt.
 
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