Win 11 Pro / SQL Fehler Sektorgröße

lahire

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Hallo,

eine Mitarbeiterin der Sparkasse wollte das hauseigene Programm Sfirm in der aktuellen Version installieren. Darin enthalten ist eine SQL Komponente, die bei der Installation den Fehlercode 0x851A001A(nicht genau sicher) verursacht.

Ursache sei, dass die Sektorgröße des Systemlaufwerkes nicht unterstützt werde. Dies kommt vor allem bei Windows 11 in Kombination mit einigen SSD vor. Auf dem Betroffenen PC wird Win 11 pro auf einer Samsung 980 betrieben. Auf einem zweiten, identisch konfigurierten PC ist dieser Fehler reproduzierbar.

Eine Lösung der Sparkasse und Microsoft ist, das erstellen eines Reg-Schlüssels, in dieser Art und Weise
  1. Navigate to Computer\HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Services\stornvme\Parameters\Device.
  2. On the Edit menu, point to New, and then select Multi-String value. Name it ForcedPhysicalSectorSizeInBytes.
  3. Modify the new value, type in * 4095. Click OK and close the Registry editor.
Man konnte mir leider nicht sagen, was genau dieser Schlüssel macht. Daher habe ich dazu Fragen, die ihr hoffentlich beantworten könnt.
  1. Verändert dies tatsächlich die Sektorgröße oder nur den Wert, der bei Abfragen von bspw. Installationsprogrammen gemeldet wird?
  2. Das Laufwerk enthält zwei Partitionen mit jeweils Win11 pro. Hat das Ändern dieses Wertes Auswirkungen auf das gesamte Laufwerk oder nur auf die Partition des Systems, in welchem die Änderung vorgenommen worden ist?
  3. Kann dadurch der Windows Bootmanager (Auswahlmenu bei Start des PC) Schaden nehmen?
  4. Ist es generell riskant, diese Änderung vorzunehmen, da sonstige unabsehbare Risiken wie Datenverlust oder eingeschränkte Funktionalität auftreten könnten?
  5. Wäre es ratsamer, noch etwas Zeit verstreichen zu lassen, da es auf der MS-Hilfeseite ebenfalls heißt "Microsoft is currently investigating this problem."?
Danke für eure Zeit.
 
Hast du die Aussage von Microsoft dazu mal parat?

1) Nur den Wert, die Sektorgröße wird beim Formatieren der Festplatte angegeben und ändert sich nicht durch einen Wert in der Registry.
2) Die Änderung hat nur Auswirkungen auf die Partition auf welcher du die Änderung vorgenommen hast.
3 - 4) Wenn Microsoft die Aussage tatsächlich getätigt hat, steht das dabei, wenn nichts dabei steht, wird das höchstwahrscheinlich auch nicht der Fall sein.
5) Gelegentlich nochmal rein schauen könnte nicht schaden. Möglicherweise kommt irgendwann ein Hotfix dafür und du musst deine Änderung Rückgägnig machen.
 
Und was sagt die lokale Sparkassen IT dazu?

Die Sektorgröße des Laufwerks wird nicht geändert. Das geht im laufenden System auch nicht. Der REQ Eintrag gilt Laufwerksweit. . Und zum Rest. Auswirkungen oder Schäden sind da nicht zu erwarten.

Die saubere Lösung wäre. Windows neu zu installieren und das Laufwerk / die Laufwerke selbst zu formatieren mit einer Sektorgröße kleiner 4KB.

Hast du die Aussage von Microsoft dazu mal parat?

Die ist leicht zu finden.

https://docs.microsoft.com/en-us/troubleshoot/sql/admin/troubleshoot-os-4kb-disk-sector-size

Und der Fix müsste eher vom Datenbankhersteller kommen. Oder MS rudert zurück und macht es so, wie vor Win 11.
 
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Ich vermute es ist das hier gemeint: Problembehandlung bei Fehlern im Zusammenhang mit der Größe des Systemdatenträgers mit einer Größe von mehr als 4 KB

Nach meinem Verständnis meldet der NVMe-Treiber von Windows 11 immer die native Sektorgröße, während ältere Windows-Versionen immer die 4KB-Emulation verwendet haben.
Mit Sektorgrößen >4KB kommt SQL Server offenbar nicht zurecht, sodass man den Registry-Key setzen muss damit der NVMe-Treiber wieder 4 KB meldet.
Das hat offenbar nichts mit der Formatierung der Partition sondern mit den internen Strukturen von NVMe-SDDs zu tun.

Da das ein offizieller Workaround von Microsoft für SQL Server ist halte ich das Risiko des Registry-Keys für überschaubar.
 
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lahire schrieb:
Man konnte mir leider nicht sagen, was genau dieser Schlüssel macht.
BluubsDE hat dir ja schon den passenden Link zum Microsoft Artikel verlinkt, die Antwort auf deine Fragen findest du dort. Grundsätzlich ist es nur ein Workaround für ein Kompatibilitätsproblem, die Übermittlung der richtigen Sektorgröße könnte vielleicht später für Direct Storage relevant werden, ansonsten ist das Verhalten mit dem Schlüssel so wie bei Windows 10.
 
Mir ist dieses Problem auch begegnet als ich MS SQL auf einem Kunden-PC installieren wollte. Der ITler der hat genau diese Lösung angewandt (glaub auch für SFirm) und der Rechner läuft noch und er konnte eine SQL Express Version installieren. Morgen verschieb ich unsere MS SQL Standard Instanz.
Das ganze emuliert wohl nur 4k Blöcke. EIne andere Lösung ist nur < WIndows 11.
 
Danke für eure Antworten. Ich werde es morgen einmal auf einem der beiden Rechner ausprobieren. Notfalls muss ich den dann eben neu aufsetzen.
 
Kurze Rückmeldung:

Es hat funktioniert bisher alles ohne Probleme auf beiden Rechner.

Vielen Dank.
 
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Nur kurze Info auch von mir.: bei mir ging es auch ohne Probleme. Geschwindigkeitseinbußen nicht bemerkt. Von SSD auf gleiche SSD mit 1,5GB/s oO.
 
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