WLAN Beratung in relativ großem Haus

DeadEternity

Captain Pro
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Aug. 2008
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Moin,

ich bin schon etwas länger mit meiner WLAN Lösung nicht ganz zufrieden. Ich besitze ein großes Haus, 3 genutzte Stockwerke (EG, 1.OG, 2. OG je ca. 150m²), CAT7 LAN-Kabel ist verlegt in nahezu jedem Zimmer sind Dosen verfügbar.
Internet läuft über KDG 100/6Mbit, die Hardware von KDG läuft im "Bridge Mode" und wird nur als Modem genutzt.

Momentan ist der Aufbau wie folgt:

- Netgear WNDR3700V2 Router im Keller, WLAN deaktiviert, weil kommt nicht gut durch den dicken Boden nach oben, daher LAN only. Davor hängt noch ein normaler Netgear 10/100/1000 12 Port Switch nebst Patchpanel.

- Netgear NETGEAR EX6120-100PES AC1200 Repeater mit LAN-Buchse und an der LAN-Dose im EG, im Access Point Modus mit 2.5Ghz und 5Ghz WLAN konfiguriert.

Nun zum Problem, das ganze Zeug funktioniert einwandfrei und störungsfrei, aber die Reichweite lässt stark zu wünschen übrig. Im EG ist natürlich alles in Butter, aber bereits im 1.OG ist der Empfang schon recht schlecht, zwar noch vorhanden aber gerade noch so. Im 2. OG geht natürlich gar nichts mehr, nur ab und an mit etwas Glück.

Was sollte ich nun am besten anstellen damit ich oben besseren Empfang bekomme ?

Zweiten Repeater kaufen und das LAN von unten verstärken ?
Oder zweiten Repeater kaufen und als Access Point benutzen um via LAN und oben ein zweites WLAN Netzwerk zu eröffnen ?

Was macht am meisten Sinn und beißt sich am wenigsten ? Ich habe recht viele Nachbarn mit WLAN in der näheren Umgebung und hatte schon relativ viel Arbeit damit freie Kanäle zu finden, die sich nicht überschneiden.
 
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Repeater weg und einen Ubiquiti-AP pro Stockwerk an das vorhandene LAN hängen.
 
Wenn in jedem Raum CAT7 LAN Kabel vorhanden ist: WLAN APs. Gibts auch schicke Varianten im "Rauchmelder-Look" für Wand- und Deckenmontage. Ganz nice wäre natürlich dann die Stromversorgung per PoE. Zur Config: Gleiche SSID, gleicher WPA Key, aber anderer Kanal - fertig.
 
Ich würde einen 2. Repeater mit LAN-Schnittstelle im 2. Stock empfehlen und diesen als AP konfigurieren. Habe dieselbe häusliche Situation und in jedem Stock einen per Lan-Kabel angeschlossenen Repeater /AP, allerdings alles AVM und im Peusdo Mesh Modus laufen (mit einer SSID, Übergabe nach Signalqualität klappt überraschend gut).
 
Einfach einen zweiten repeater kaufen und diesen im OG auch als AP mit der gleichen SSiD aber auf einem anderen Kanal einstellen. Fertig.
 
Kann gnubb nur zustimmen, Ubiquiti APs kaufen einstecken konfigurieren und glücklich sein.
Wirklich leicht zum einrichten.
Schon paar mal verbaut und bis jetzt nie Probleme.
Gruß Sniffer
 
richtig wäre: pro stockwerk ein wlan-ap, zentral gestellt, damit die ganze wohnung bestrahlt werden kann. entweder unifi geräte oder ein 20euro teil, je nach geschmack.
repeater ist über stockwerke machbar aber untauglich.
 
Danke für all Eure Tipps. Die Ubiquiti Geräte sind leider relativ teuer und ich brauch dann eben auch gleich zwei davon, zu mal ich erstmal gar nicht wüsste welche man da am besten nimmt, die Auswahl erschlägt einen ja regelrecht.
Ich schlaf mal noch ein paar Nächte drüber ob ich direkt so viel Geld ausgeben will. Ansonsten kauf ich mir einfach einen zweiten EX6120 und konfigurier ihn als AP.

Der AP unten ist schon relativ zentral gestellt, oben würde ich den anderen dann natürlich auch relativ zentral stellen.
 
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unifi brauchst du nur, wenn du zu faul bist um jeden ap einzeln anzupassen und wenn du unbedingt ein unterbrechungsfreies "voip" (handover) haben möchtest. mit einen zweiten 6120 als ap konfiguriert kannst du nicht vom oberen stockwerk in das untere mit skype oder wifi-calling laufen, ohne rauschen und abbruch (je nach händy/tablet/lappi).
 
Nachteil an APs: Das WLAN-Gerät bleibt solange mit seinem AP verbunden, bis die Verbindung ein grausam siechender Tod ereilt. Bei gleicher SID verbindet es sich nach dem Tod auf einen AP mit besserem Empfang, dabei können aber unangenehme Momente ohne funktionierende WLAN-Verbindung zustande kommen. Die Ubiquiti-Geräte bilden ein Mesh-Netzwerk, das heißt, die WLAN-Geräte wechseln unmerklich, sobald ein anderer Knoten eine bessere Verbindung liefern kann. Betreibst du die Geräte eher stationär, dann wirst du auch mit der AP-Lösung glücklich, bewegst du dich aber häufiger über die Stockwerke, dann ist es unwahrscheinlich, dass du mit einer reinen AP-Lösung glücklich wirst, hier wäre ein Mesh-Netzwerk die bessere Wahl.

Ob Mesh- oder AP-Netzwerk hängt also von Geldbeutel und persönlichem Nutzungs- bzw. Dickfelligkeits-Profil ab. "Funktionieren" wird beides.
 
Zu Mesh WLAN gibts in der noch aktuellen C't am Kiosk auch ausführliche Infos (falls es wen interessiert); es gibt wohl schon ein Standard um die harten Unterbrüche der WLAN Verbindung zu verhindern bzw ein einheitliches Roaming durchzusetzen, aber ist noch bei praktisch keinem Hersteller implementiert.
 
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Dem kann ich nur zustimmen. Wichtigster Punkt, an die LAN-Enden Accesspoints hängen, z.B. je Etage oder links, rechts, vorne, hinten im Haus. Accesspoints, keine Repeater. Bei einfachen AP hat man den Nachteil, dass das Endgerät eventuell mit schwachem Empfang am entfernten AP hängt und nicht auf den starken AP wechselt, obwohl man schon in seiner Nähe ist. Dazu würde ich jeder Etage eine andere SSID verpassen, damit man z.B. im Smartphone sieht, mit welchem AP man verbunden ist. Entgegen mancher Annahmen hilft es nicht, jedem AP dieselbe SSID zu verpassen. Dadurch wechselt das Smartphone nicht schneller auf den stärkeren AP.

Wie oben schon erwähnt ginge der gesteuerte Wechsel auf den stärksten AP mit Geräten von Ubiquiti.
https://help.ubnt.com/hc/en-us/articles/115004662107-UniFi-Fast-Roaming
Oder WLAN-Controller, welche aber als 200 EUR Gerät schon als "billig" gelten.
https://heise.de/-3662558
https://geizhals.de/?cat=wlanzub&asuch=controller

Als neu gilt Mesh.
https://heise.de/-3821648
https://heise.de/-3589187
Als Artikel in der aktuellen c't: https://heise.de/-3868466
 
SoDaTierchen schrieb:
Nachteil an APs: Das WLAN-Gerät bleibt solange mit seinem AP verbunden, bis die Verbindung ein grausam siechender Tod ereilt. Bei gleicher SID verbindet es sich nach dem Tod auf einen AP mit besserem Empfang, dabei können aber unangenehme Momente ohne funktionierende WLAN-Verbindung zustande kommen.

Ne, das stimmt so nicht. Ein Client bekommt durchaus mit ob ein zweiter AP im selben WLAN verfügbar ist und prüft nach internen Kriterien ob er aktiv wechseln soll oder nicht. Das ist und bleibt eine Client-Entscheidung. Es gibt Geräte, die den AP in der Tat so krass wechseln wie du beschreibst, sich an den AP klammern bis die Verbindung komplett weg ist. Es gibt aber auch Geräte, die andersherum extrem handeln und bei 51/49 Signal sofort wechseln - und potentiell kurz darauf wieder zurückwechseln, weil das Signal in die andere Richtung schwankt. Die Regel liegt meist irgendwo in der Mitte, was weiß ich bei 80/20 Signal, 70/30, 60/40 oder so.. Grenzwerte die der Hersteller mal in den Tiefen der Firmware eingestellt hat. Ich hab selbst beide Extrema im Einsatz gehabt, den "Klammeraffen", der nie wechseln wollte, und den "Panikwechsler".

Roaming durch APs nur anhand identischer SSID/Verschlüsselung nennt man im Allgemeinen "Homeroaming". Der Wechsel kann unabhängig davon wann er passiert durchaus bis zu 10 Sekunden dauern, weil der Client sich im worst case vollständig ab- und wieder anmeldet.

Roaming in controller-basierten WLANs funktioniert prinzipiell ähnlich. Auch da entscheidet immer noch der Client selbst wann er wechseln will. Der Controller kann aber den Wechselvorgang beschleunigen, indem u.a. Sessions übernommen werden und somit ein ab- und wieder anmelden nicht mehr notwendig ist. Solche Wechsel laufen meist in Bruchteilen einer Sekunde ab. Will der Client aber nicht wechseln, kann der Controller auch nichts tun.

Weder Controller noch AP können einen Client zwar zum Wechsel zwingen, aber sie können ihrerseits die Verbindung zum Client trennen. Stelle man die min. RSSI bzw. minimale Signalstärke auf einen bestimmten Wert, trennt der AP die Verbindnug, wenn das Signal zu schwach wird, der Client also zu weit weg ist. Normalerweise sucht ein WLAN-Client unabhängig von seiner Wechselstrategie bei einer Neuverbindung stets den stärksten AP, der Client wurde durch den Kick also indirekt zum Wechsel gezwungen, wenngleich auch mit dem Hackebeil....
Das ist aber ein tückisches Feature, weil sich Clients dann definitiv komplett neu anmelden müssen. Daher muss man mit der Einstellung vorsichtig sein und sein WLAN ganz präzise ausmessen, um tote Winkel zu vermeiden und die Clients nicht ständig zu kicken.


Andere Systeme wie zB das ZeroHandoff von Ubiquiti (nicht mehr weiterentwickelt und in aktueller Firmware nicht mehr vorhanden) tricksen den Client insofern aus als dass alle APs auf demselben Kanal funken und sich auch darüberhinaus absolut identisch melden, der Client sieht also effektiv nur einen AP und nicht 2 oder 3. Das Problem: Derselbe Kanal im gesamten WLAN führt dazu, dass es im WLAN sehr schnell sehr voll wird und die Bandbreite in mittleren Szenarien dramatisch in die Knie geht.


Mesh funktioniert grundlegend anders, da Roaming prinzipiell das Grundkonzept ist.
 
Danke für Deinen ausführlichen Beitrag, dieser und der Artikel in der aktuellen c't haben mir etwas die Augen geöffnet.

Das Mesh scheint ja eine interessante Entwicklung zu sein, aber das mit dem Handoff zwischen den einzelnen Mesh-Nodes ist laut dem Artikel wohl immer noch nicht optimal gelöst, bzw. kommt es auch auf den Client drauf an. Ich sehe daher erstmal keinen all zu großen Vorteil gegenüber der herkömmlichen Lösung mit zweitem AP mit gleicher SSID und anderen Kanälen. Zu mal man bei einem Mesh System dann auch in ungemütliche Preisregionen kommt, wenn man was performantes und gut konfigurierbares sucht. Wir reden hier immerhin von 350-450€ im Vergleich zu einem 40-70€ AP. Und bei einigen Lösungen kann man nicht mal den alten Router weiter verwenden. Das wäre mir schon wichtig, da mein WNDR3700V2 eine gut funktionierende USB NAS Funktion bietet, welche ich störungsfrei und problemlos seit mehreren Jahren nutze.

Die Geräte die im 1. und 2. OG genutzt werden sind hauptsächlich ein stationärer FireTV Stick, mein Galaxy S7 Smartphone, ein Nexus 7 2013 Tablet und ab und an ein Lenovo T400 Laptop auf der Dachterrasse, zwischen EG und 1.OG (wobei letzterer anscheinend riesige Antennen im Deckel verbaut hat und nie Probleme hat eine vernünftige Verbindung aufzubauen). Der PC in meinem Hobbyraum im 2.OG ist per LAN-Kabel angeschlossen. Ich denke mal, dass ich damit leben könnte, wenn ein Handoff mal ein paar Sekunden länger dauert oder ich sogar manuell eingreifen müsste. Daher denke ich das ein normaler AP und somit die günstigere Lösung wahrscheinlich das Richtige für mich ist.
Ich lasse mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen wenn schlagkräftige Gegenargumente vorliegen. ;)
 
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da gibt es nichts zu schlagen. die argumente kennst du.
kauf dir das was du brauchst. für einfaches "im zimmer bleiben" reicht ein zusätzlicher AP. bei "internetsüchtiger der rastlos von stock zu stock rennt" braucht es andere hardware.
 
Roaming wird nicht selten überbewertet. Wenn man ständig im Treppenhaus mit dem Tablet hoch- und runterläuft und dabei Youtube schaut, kann es ärgerlich sein, wenn das Tablet nicht ordentlich wechselt. Aber wer macht sowas, ohne sich dabei den Hals zu brechen?

Im Heimgebrauch ist es meistens kein Thema, wenn man im 2. OG sein Tablet in die Hand nimmt, die Treppe ins EG runterdackelt und unten im Wohnzimmer das Tablet wieder hervorholt und im www surft. Normalerweise sollte das kein Problem sein, im worst case muss man eben kurz die Seite im Browser aktualisieren, o.ä. Ein Beinbruch ist das aber nicht.

Wirklich relevant wird Roaming erst dann, wenn man zeitkritische Dienste nutzt. VoIP wäre so ein Beispiel. Ein VoIP-Telefon mit WLAN kann bei unsachgemäßem Roaming zum Problem werden, da VoIP stabile Verbindungen voraussetzt. Sobald es zu einer längeren Unterbrechung kommt, ist die VoIP-Verbindung weg, das Gespräch beendet. Für solche Zwecke ist seamless Roaming, also unterbrechungsfreies Roaming essentiell. Dafür nimmt man unter Umständen sogar die Bandbreiten-Nachteile von Ubiquitis ZeroHandoff in Kauf.
 
Gut, das bestätigt mich weiter. Natürlich renne ich nicht mit YT wie ein bekloppter durchs Treppenhaus. Es geht mir hauptsächlich um Musikstreaming auf der Dachterrasse oder im Schlafzimmer, Surfen (CB-Lesen :D ) per Tablet oder Laptop und Dailymotion oder YT Streaming am Schlafzimmer TV, wobei das mittlerweile mit dem Firestick fast hinfällig ist. Ganz oben will ich einfach nur das die Geräte überhaupt WLAN Verbindung haben, was momentan selten der Fall ist. Aber um es kurz zu fassen, JA meistens halte ich mich eher in den entsprechenden Räumen auf, statt mich ständig zu bewegen. Und VOIP habe ich nicht, ich benutze ein normales Gigaset DECT Set mit einer Basisstation und 2 zustäzlichen Mobilteilen nebst Ladeschalen im Haus. Das S7 kann zwar VOIP, aber ich nutze das nicht wirklich.
 
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Dann sollte für dich Roaming nur am Rande interessant sein. Natürlich kann es trotzdem sein, dass ein Endgerät partout nicht wechseln will und im EG trotzdem noch an dem letzten Restsignal vom 2. OG festhängt und nur noch mit 3 bit/s vor sich hinkrebst. Das ist aber wie gesagt eher ein Problem des Clients an sich.

Wenn man zB UAP AC Lite/Pro von Ubiquiti einsetzt (75€ bzw 150€), dann kann man dort mit Vorsicht die oben erwähnte "min. RSSI" einstellen und den Client in solchen Extremfällen eben aufgrund des sehr schwachen Signals kicken. Nicht ganz unkritisch, aber wenn man merkt, dass man ein Gerät hat, das sich vehement weigert, zu wechseln, ist es einen Versuch wert. Darüber sollte man sich aber erst Gedanken machen, wenn es soweit ist. Die Empfehlung der UAPs gilt so oder so, weil das semiprofessionelle Access Points zu erschwinglichen Preisen sind.
 
Ja, auf Biegen und Brechen alles auf sehr teure Hardware umzustellen muss nicht sein. Gerade wenn man sowieso nicht umher rennt, reichen verschiedene Accesspoints. Fertig. Falls man etwas neu kauft, könnte man vielleicht versuchen etwas auf die Auswahl zu achten und z.B. immer denselben Hersteller wie z.B. AVM wählen um dann irgendwann von alleine in die Möglichkeit von Mesh zu rutschen. Generell reicht aber ein einfacher Router im AP-Modus am LAN-Ende um Etagen mit WLAN zu versorgen.

Raijin schrieb:
Roaming durch APs nur anhand identischer SSID/Verschlüsselung nennt man im Allgemeinen "Homeroaming".
Identische SSID/Verschlüsselung wird häufig empfohlen, warum eigentlich? Man spart sich die Einrichtung mehrerer WLANs in Clients, ja. Aber man sieht so auf den ersten Blick nicht am Client, an welchem AP man hängt. Ich würde daher den APs eindeutige und aussagekräftige Namen geben, z.B. WLAN-EG, WLAN-OG1, WLAN-OG2. Falls man manuell wechseln möchte, kann man das direkt tun.
 
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