XLR Mikrofon + USB Audiointerface gesucht

GermanOldGames

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Guten Tag,

für meinen geplanten YouTube Kanal der sich mit alten MS-DOS und Windows 3.1 Spielen beschäftigt, bin ich auf der Suche nach einem hochwertigen XLR Mikrofon sowie einem USB Audiointerface mit integriertem Equalizer.

Ich kenne mich bisher nur wenig mit Mikrofonen aus, habe mich aber schon etwas eingelesen.
Bisher finde ich das Rode Procaster recht interessant, da es bedingt der Bauweise nur wenige Umgebungsgeräusche aufzeichnen soll (Tastatur, Mausklicks).

Soundtechnisch gefällt mir allerdings das Sennheiser MK4 deutlich besser, welches aber mehr "drumherum" aufzeichnen soll.

Beim Audiointerface mit Equalizer Funktion muss ich allerdings komplett passen. Hier blicke ich bei der Vielzahl an Geräten und Anbietern überhaupt nicht durch.

Mein Budget: 500 Euro für beides (exkl. weiteres Zubehör wie Kabel, Stativ/Schwenkarm)

Ich würde mich sehr über eine Beratung und Tipps eurerseits freuen.

Vielen Dank!
 
Also suchst Du vermutlich sowas derart:
https://www.thomann.de/de/behringer_xenyx_q802_usb.htm
Ergänzung ()

Und Mikrofone solltest Du vllt. mal in einem Musikfachgeschäft in Deiner Nähe testen, ob Du Dich damit zufriedenstellen kannst. Wichtig ist auch das Du auf die Charakteristik des Mikros achtest.
Ergänzung ()

https://de.wikipedia.org/wiki/Richtcharakteristik

Ein gutes Mikrofon hat meiner Meinung nach einen recht linearen Frequenzgang.
Die Charakteristik bestimmt, was von wo aufgezeichnet wird und sollte beim Hersteller des Modells abrufbar sein.
Ich hab das AKG C1000S
https://de.akg.com/C1000_S.html
Kann z.B. von Niere zur Superniere umgerüstet werden. (Eine Kappe die auf die Mikrofonkapsel gesteckt wird, beigeliefert.)

https://www.slashcam.de/artikel/Gru...namisches-Mikrofon---Kondensatormikrofon.html
 
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Dynamische Mikros sind meist für die Nahbesprechung auf der Bühne ausgelegt, weshalb sie auch eine sehr gute Dämpfung des von hinten und von der Seite einfallenden Schalls mitbringen. Kondensatoren hingegen finden deutlich häufiger im Studio Anwendung, wo die Akustik kontrollierten Bedingungen unterliegt und in der Regel deutlich weniger Störschall vorliegt.

Die Grenzen sind auf dem Markt allerdings fließend. Es gibt genau so gut auch Kondensatoren, die für den Einsatz in schwierigen Aufnahmeumgebungen geeignet sind. Genau so wie dynamische Mikros, die besser im Studio eingesetzt werden sollten.

Bei identischer Richtcharakteristik (zu vergleichen über das so genannte "Polardiagramm") und Abstimmung des Frequenzgangs sind die praktischen Unterschiede zwischen den beiden Typen fast vernachlässigbar.


Entscheidend ist, für welchen Einsatz das Mikro ausgelegt ist!

Ein sehr guter Allrounder unter den Kondensatoren wäre zum Beispiel das AT2035 von Audio Technica. Das hat in den Fachforen schon seit einiger Zeit die (ehemalige) Standardempfehlung des NT1-A abgelöst.
Verwende selbst den Vorgänger AT3035 seit Anfang des Jahres und bin mit der Leistung wirklich sehr zufrieden. Das Mic hängt an einem Schwenkarm von K&M und wird etwas angewinkelt auf etwa 20cm Abstand besprochen. Tastatur ist eine gedämpfte Ducky One mit MX Browns. Probleme mit der Empfindlichkeit des Mikrofons habe ich nicht. Die Voice Activation leistet bisher gute Dienste (auch, ohne die Stimme abzuhacken).

Das Sennheiser MK4 ist zweifelsohne ein sehr hochwertiges Mikro. Soweit ich weiß, ist es jedoch nicht für den Einsatz in akustisch unkontrollierten Umgebungen geeignet.

Unter den dynamischen Mikros ist das Procaster das beliebteste Einsteigermikrofon. Der Klang ist gegenüber den meisten Kondensatoren deutlich komprimierter, was jedoch nicht immer als nachteilig empfunden wird (Geschmackssache). Hinsichtlich der Preisleistung drängt sich mir allerdings immer folgender Vergleich auf:


Einen ähnlichen Klang kriegt man wie zu hören auch schon für 15 Euro.

Das XM8500 habe ich selbst daheim. Für den Preis ist die Leistung wirklich erstaunlich.
Der Nachteil ist allerdings die hohe Leistungsanforderung an den Vorverstärker. Um auch bei höheren Abständen von über 15cm ein ausreichend lautes und rauschfreies Signal zu bekommen, braucht man gutes Equipment.

Und damit wären wir dann auch bei einem wesentlichen Problem der dynamischen Mikrofone:
durch die "passive" Bauweise bedingt haben diese Mikros einen sehr geringen Pegel. Die Verstärkung des Signals wird hier gänzlich vom Interface bzw. dem hier eingebauten Vorverstärker (Preamp) getragen. Hat dieser nicht genügend Power und oder ein zu hohes Eigenrauschen, dann leidet die Klangqualität teils enorm. Dem kann man bei günstigen Equipment meist nur damit entgegenwirken, dass man so nah wie möglich an das Mikrofon herangeht, um den Pegel der Stimme zu erhöhen. Der geringe Arbeitsabstand liefert glücklicherweise auch eine sehr gute Isolation der Stimme, welche gegenüber den Umgebungsgeräuschen dann immer lauter wird. Immer so nah wie möglich an der Membran arbeiten zu müssen, ist allerdings nicht jedermanns Sache. Vor allem beim Arbeiten vorm Bildschirm.
Kondensatoren sind in der Hinsicht deutlich unkritischer, weil der Vorverstärker des Interfaces vereinfacht gesagt durch die 48V Betriebsspannung (die so genannte "Phantomspeisung") entlastet wird. Heißt: mehr Pegel, weniger Rauschen. Damit lassen sich normalerweise auch problemlos Arbeitsabstände von 20-30cm realisieren... sofern es die Raumakustik denn zulässt ;)

Hier noch eine sehr gute Erklärung zur Aufnahmetechnik:


Die richtige Technik ist mindestens genau so wichtig, wie die Wahl des Mikrofons, weil sie über die Klangfarbe und die Intensität des Störschalls (Umgebungsgeräusche) entscheidet.

Thema "Interface":
Gut und günstig sind Steinberg (UR22), Focusrite (2i2) und Audient (iD4 / iD14). Mit EQ-Einstellungen gäbe es noch das Yamaha AG03. Das ist ein USB-Kleinmixer, bei dem man die Aufnahme live über die mitgelieferte Software entzerren kann. Bei den meisten Audio-Interfaces ginge das nur über Umwege, zum Beispiel über die Software EQ Apo und ein virtuelles Audiokabel. Eine andere Möglichkeit wäre, die Effekte über einen analogen Signalprozessor (zum Beispiel das DBX 286A) einzustellen das USB-Interface dann nur noch als Input zu verwenden.
Wäre bei dem von dir gesetzten preislichen Rahmen alles kein Problem.

Von den günstigen Mixern Behringers würde ich eher abraten.
 
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Rhemsey schrieb:
Beim Audiointerface mit Equalizer Funktion
Was hast du damit vor ?
Ein "normales" Interface reicht in der Regel aus, Equalizer und anderen Kram kannst du in der während Post Produktion einsetzten.
 
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Reaktionen: Der Kabelbinder
Guten Abend,

ich bedanke für ganz herzlich für eure Tipps und Ratschläge.

@Der Kabelbinder
Besonders dein Beitrag bracht mir viele neue Erkenntnisse zum Thema. Danke!
Das AT2035 gefiel mir in den Testvideos nicht ganz so gut, das Procaster allerdings auch nicht (mehr).

Nachdem ich nun viele weitere Stunden damit verbracht habe, Testvideos und Berichte zu lesen,
habe ich folgendes bestellt:

Interface mit Equalizer: Yamaha MG10 XU
Mikrofon: Lewitt LCT 440 Pure

Sobald die Bestellung eingetroffen ist, gebe ich Rückmeldung.
Wenn Eigenwerbung in diesem Forum erlaubt ist, gebe ich zum Probehören auch gerne
den Link zu meinem Retro Kanal Preis.

Ich wünsche einen schönen Abend!
 
Guten Abend Rhemsey,

schön, dass wir dir helfen konnten. Ich würde die Sache jedoch nicht überstürzen!

Was ich zunächst fragen möchte:
Was gefällt dir am Audio Technica nicht?
Was spräche im Gegenzug für ein Lewitt?

Die LCTs zeichnen sich oft durch ihre Höhenbetonung aus. Solch eine Abstimmung suggeriert im ersten Moment immer eine schöne Auflösung und Klarheit. Auf lange Frist kann dieser Sound jedoch auch etwas ermüdend wirken. Vor allem bei ungeübten Sprechern, die oft zu ausgeprägten Sibilanten (scharfen S-Lauten) neigen. Damit haben leider viele Mikrofone zu kämpfen. Und es ist manchmal wirklich schwer, diese Unzulänglichkeiten bei einem höhenbetonenden Mikrofon nachher wieder rauszubekommen.

Ich will dich nicht von deinem Kauf abhalten. Die Lewitts haben definitiv ihr Potenzial! Aber man muss auch mit dem Sound umgehen können. Gerade wenn du sagst, du möchtest noch etwas Freiraum per EQ haben, dann würde ich eigentlich eher ein linear abgestimmtes Mikrofon nehmen. Damit lässt es sich einfach bequemer (nachbe)arbeiten.

Stichpunkt "Bearbeitung": warum muss es unbedingt ein Mixer sein?
Solch ein Hardware-EQ bietet dir lediglich drei minimalistische Regler: Höhen, Mitten und Tiefen. Damit kannst du den Klang nur ganz grob justieren, nicht aber bestimmen, wie breit z.B. eine Bassanhebung sein soll und wo sie anfängt. Wenn du das volle Potenzial aus deinen Aufnahmen rausholen möchtest, dann solltest du diese Schritte entweder gezielt in der Nachbearbeitung vornehmen oder - wenn es Live-Übertragungen werden sollen - einfach ein VST-Plugin per Software (z.B. EQ Apo) auf deinen Mikrofoneingang legen. Damit bist du deutlich(!) flexibler und kannst den Sound viel besser an deine Bedürfnisse anpassen. Außerdem kannst du dadurch irgendwann auch mal eine gezielte Raumkorrektur vornehmen (sprich, die negativen Einflüss der Aufnahmeumgebung rausbügeln).
 
Hallo nochmals,

da ich mit der ganzen Thematik etwas überfordert bin, war ich heute im örtlichen Musikhandel und habe mich beraten lassen.

Ich habe mehrere Mikrofone getestet und klanglich gefiel mir das "Blue Baby Bottle SL" am besten.
Es nahm von den getesteten Mikrofonen auch die wenigsten Umgebungsgeräusche auf.

Als Audio Interface habe ich das Yamaha AG03 dazu genommen. Der Equalizer lässt sich hier einfach
per Software konfigurieren. Das XLR Kabel bekam ich kostenfrei dazu.

@Der Kabelbinder
Ich kann es gar nicht richtig erklären, das Audio Technica klang schon in den Testvideos und
auch bei den Demo Beispielen auf der Thomann Homepage einfach unangenehm.
Ob meine Ohren nun besonders gut oder schlecht sind, kann ich nicht beurteilen :)

Eine Audio Demo reiche ich in den kommenden Tagen gerne nach.

Nochmals vielen Dank!
 
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Reaktionen: Der Kabelbinder
@Rhemsey: Das es die Ohren sind denk ich nicht mal... nicht zwangsläufig.
Bei Audio spielt oft die Psychoakustik eine wichtige Rolle. Das was man gerne mal meint zu hören oder auch nicht. Ein (extrem) teures Kabel liefert in der Regel immer ein besseres Ergebnis, auch wenn es Messtechnisch nicht nachgewiesen werden kann oder durch so geringe bessere Werte wieder unrelevant ist.

Ich denke eher Dein Geschmack ist das was besonders gut oder schlecht ist. Darüber bilde ich mir jedoch kein Urteil, Dein persönlichen Geschmack zu bewerten.
Wichtig ist das Du in erster Linie Freude damit hast und Dein Equipment Deine Ansprüche befriedigt!

@BOBderBAGGER : Klar kann man, macht jedoch mehr Arbeit bzw. kostet mehr Zeit, den Filter noch nachträglich aufzumischen und wenn er auf die Idee kommt Live zu streamen, wird das auch nichts.
 
Du kannst VST's problemlos live benutzen.
Die Arbeit machst du dir ein Mal hast dafür aber sehr viel mehr Kontrolle beim Einsatz von Effekten. Das Thema ist aber fürs erste sowieso durch.
 
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