Zeitgemäßes Arbeiten mit LaTeX - offline LaTeX Editor

Elbrathil

Lt. Commander
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Hallo zusammen! Ich beschäftige mich gerade mit einem potentiellen Umstieg von Word auf Latex.
Der erste Schritt ist nun die Suche nach einer guten "Entwicklungsumgebung" für LaTeX-Dokumente. Ich habe mich ein wenig umgehört und neben ein paar online-Tools, die ich nicht verwenden möchte, hauptsächlich die Empfehlungen gefunden:

VS Code + TexWorkshop
Da ich auch Versionskontrolle mit git möchte, erscheint mit VS Code eine gute Wahl zu sein. Zusätzlich benötigt man wohl als LaTeX-Fundament: TeX Live (oder alternativ MikTex).

TexMaker
Das scheint mir ein Komplettpaket zu sein, bei dem man keine weiteren Komponenten mehr installieren muss, zumindest gibt es keine Installationsanleitung auf der Herstellerseite.

Ich bin deshalb an eurer Wahl interessiert - welche Entwicklungsumgebung / Toolchain nutzt ihr für LaTeX-Dokumente und wieso ist sie zu empfehlen?

Was ich vorhabe:
Hauptsächlich Schreiben von Kurzgeschichten und evtl. Romanen im persönlichen, nicht-professionellen Einsatz. Manchmal erreichen die Geschichten oder anderen Texte auch 100+ Seiten. Ein wenig Erfahrung mit LaTeX habe ich mit einer Abschlussarbeit gesammelt. Damals war es schon ein ständiger Kampf mit Formatierung, Modulen und den verschiedenen Elementen... Mein Ziel wäre nun aber eine schöne, saubere und einheitliche Formatierung für bspw. die Geschichten inkl. Ornamente bei Kapitel- oder Abschnitts-Übergängen zu erreichen (mit Word bspw. recht schwierig machbar).
 
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Frage mich eher warum Latex das ist doch eher für wissenschaftliche Arbeiten..

Gibt sicher andere Autorensoftware die auch mehr als Word kann..
 
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Nach MS Word bin ich auf OpenOffice gewechselt. Danach Libreoffice. Seit ca. 2 Jahren schreibe ich ausschließlich mit Latex (Texstudio). Läuft unter Windows, Linux, MacOS.
Die Lernkurve ist am Anfang recht hoch, dafür wird man aber mit einem stimmigen Layout belohnt. Inhaltsverzeichnis, Abkürzungsverzeichnis, Tabellenverzeichnis, Anhang uvm. sind möglich und in meinem Standard-Layout enthalten. Ich muss mich jetzt nur noch um den Inhalt kümmern. Ich erstelle technische Berichte mit ca. 200 Seiten Umfang. Tabellen erstrecken sich teilweise über mehre Seiten. In Word muss ich mich um den Seitenumbrauch der Tabelle kümmern. Latex macht das ganze automatisch.

Manche Kunde wollen ihre Dokumente im docx-Format habe. Kein Problem mit pdf24.

Viel Erfolg bei dem Umstieg.
 
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Elbrathil schrieb:
TexMaker
Das scheint mir ein Komplettpaket zu sein, bei dem man keine weiteren Komponenten mehr installieren muss, zumindest gibt es keine Installationsanleitung auf der Herstellerseite.
Texmaker ist seit ca 6 jahren, abgesehen vonminimaler maintenance, ziemlich tot.

Wurde damals geforked und als "TexStudio" aktiv weiter entwickelt
 
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Elbrathil schrieb:
Ich bin deshalb an eurer Wahl interessiert - welche Entwicklungsumgebung / Toolchain nutzt ihr für LaTeX-Dokumente und wieso ist sie zu empfehlen?
Ich wollte früher auch etwas was ähnlich zu Latex war und weniger wie Word, wo man Dokumente in einem unleserlichem Format schreibt.
Latex war eigentlich die einzige Option, die unhandlichen Tools, die Programmiersprache selbst, allgemein die Performance haben mich aber immer davon abgehalten.

Vor einer Weile bin ich jedoch auf Typst gestoßen (gibt's auch noch nicht so lange), was mich letztendlich von Word weg bewegt hat.
Vom Grundprinzip wie Latex, aber:
  • pfeilschnell (selbst im Browser)
  • leserliche Scriptsprache
  • leichter Einstieg (in der Basis ist es so einfach wie Markdown) und selbst komplexe Dokumente sind einfacher als ein latex-Dokument für das man das Templates selbst schreiben muss
  • Benötigt wenige Minuten bis zum Start statt Stunden wie bei texStudio

Innerhalb Stunden holt man sich damit die Kompetenz, die du in Latex über viele Monate aufgebaut hast.

Offline nutze ich dafür VSCode mit dem plugin TinyMist.
Empfehle es durchaus weiter (kleine Untertreibung ;) )
 
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Danke, sehe ich mir an :)
Andere Autoren-Software habe ich mir auch schon angesehen, ja, aber da sind wir ganz schnell wieder bei Software mit Abo-Modellen und auch viel Einarbeitungszeit, die ganz klaren Vorteile ggü. bspw. Word oder auf der anderen Seite LaTeX konnten mich bei der bisherigen Betrachtung nicht überzeugen.
 
Mit Typt kann man sicher schnell gute Texte verfasssen.
Typst mach aber sein eigenes Ding und ist nicht Latex-Kompatibel. Dort sitzt man auf einer Insel.

Vorlagen muss man nur einmal einrichten. Danach zählt nur noch der Inhalt. Damit realiviert sich der Vorteil von Typst weitgehend. Ja Online ist Typst schneller - der Compile-Prozess läuft im Hintergrund ab, aber das brauche ich nicht.
 
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KitKat::new() schrieb:
Vor einer Weile bin ich jedoch auf Typst gestoßen, was mich letztendlich von Word weg bewegt hat.
Vom Grundprinzip wie Latex, aber:
Das kannte ich nocht nicht.
Review nach 2 Minuten Doku lesen:
Alter ist das geil. Latex auf Steroiden.
Es hat in math alles was ich täglich brauche. Es hat ausreichend viele Symbole und gescheiten Formeleditor.

Es kann dynamisch Daten einlesen. Alleine der Teil ist Killerargument. Ich werde es beim nächsten paper testen.
 
TexStudio dazu Miktek

Dazu Detexify um Sonderzeichen zu finden. Git (gitlab, github, ...) für die Versionskontrolle.


madmax2010 schrieb:
und gescheiten Formeleditor.
z.B. Matehmatica erlaubt es als LaTex zu kopieren.
 
Ich mag Latex mit Visual Studio Code und GitHub.
Gibt auch Plugins (nein, keine doofe AI), die dir mit Rechtschreibung, Grammatik und Formulierungen (Wortwiederholungen, komische Konstrukte, vieles mehr) helfen, den Namen kann ich raussuchen. Und du kannst dir für alles Mögliche eigene Tastenkombinationen festlegen, wenn du öfters die gleichen Latex Befehle verwendest ist das super.
madmax2010 schrieb:
Es kann dynamisch Daten einlesen. Alleine der Teil ist Killerargument. Ich werde es beim nächsten paper testen.
Habe ich aus R immer mit knitR und den booktabs und xtable packages gemacht, und nach Bedarf stargazer/texreg/outreg dazu. Hat im Grunde das gleiche Ziel, nur wird aus dem Analysecode eine -automatisch erstellte- fertige .tex Datei exportiert anstelle der Daten.

Wenn man will kann man das auch alles in eine große Build-Pipeline stecken und bekommt nach der Analyse das fertige Latex Dokument/PDF raus.

Es gibt auch noch Lyx, aber ob das taugt, oder, ähnlich wie für Typst oben verlinkt, ein komisches homebrew ist, weiß ich nicht, ich habe es nie selbst verwendet.
 
Don_2020 schrieb:
Wie bist du jetzt auf die Idee zu kommen das hier zu posten?

Der Schreiber beschwert sich, dass Typst konträr zu seiner Annahme kein superset von markdown ist. Niemand hier hat behauptet, dass Typst ein superset von Markdown ist, auch die Entwickler von Typst nicht. Warum das eine Sackgasse sein soll, wird weder erklärt noch ist erschließt es sich.

Eine weitere Kritik ist, dass es etwas anderes als Latex ist, und man gute Gründe haben müsse um etwas neues zu schaffen, und unterstellen als Grund "weil es geht", obwohl der gute Grund direkt auf der Homepage genannt wird:
Typst was born out of our frustration with LaTeX.

Der dritte Kritikpunkt ist, dass das "einzige[...] Ziel [...] nach wie vor eine Print-Publikation" sei. Das ist auch nachweislich falsch, da Typst mittlerweile HTML Export anbietet (was schon lange ein Ziel war).

Nur, weil man ein Latex Fan ist, muss man nicht direkt den ersten negativen Artikel, den man im Internet findet, posten. Das geht auch vernünftiger 😀
 
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Die Reaktionen bei dem Typst-Kritik-Artikel sprechen für sich...
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Und man kann alles kritisieren, aber eine sachliche Auseinandersetzung sieht für mich auch etwas anders aus.

Letztenendes weiß ich aber dennoch nicht, ob jemand, der lange auf TeX gesetzt hat, dahin wechselt.
 
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Wenn du dich in Latex stürzen möchtest kann ich auch nur TexStudio empfehlen! Ist meiner Meinung nach die beste IDE für LaTeX.

Ich finde aber Typst ebenfalls sehr interessant!
Ich sehe auch die Kritik nicht so kritisch wie der Autor des Artikels...

Werde Typst bestimmt auch Mal selber ausprobieren und weiter beobachten.

Mit einer Open source Entwicklung der Sprache und des compilers finde ich das schon wunderbar
 
Die Kritik an Typst stammt nicht von mir. Ich habe lediglich den Links zur Seite gepostet.
Soll doch jeder das machen was er will. Für mich ist die Sache entschieden. Textstudio.
Das bischen Mehr, das Typst bietet brauche ich nicht.
Was andere machen ist deren Sache. Da will ich mir auch kein Urteil erlauben.
 
Es ging hier ja eigentlich auch darum, eine gute Entwicklungsumgebung für LaTeX zu finden :)
Werde mir TexStudio nochmal ansehen, ansonsten evtl. die Möglichkeit eben mit VS Code...

Muss ich für TexStudio auch noch zusätzlich etwas installieren wie Miktex?
 
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Miktex ist der LaTex-Unterbau. Texstudio ist die IDE (das Bedienprogramm).
 
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