Zen+ Stromverbrauch minimieren

Hörbört

Ensign
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Hallo zusammen,

Das System:
Für meinen Homeserver habe ich heute ein günstiges Upgrade vom Athlon 200GE (2C/4T) auf einen Ryzen 5 2600X (6C/12T) geschossen. Bei der TDP ist das ein Sprung von 35W zu 95W.
Das Board ist ein MSI B450M PRO-VDH MAX.

Darauf läuft ein Proxmox-Server mit diversen VMs, wobei ich aktuell keine sehr leistungsintensiven Anwendungsfälle habe und plane.
Das Upgrade erfolgte primär um mehr Kerne zu haben, weniger wegen der gesteigerten single core Performance.
Bzgl Leistung ist das System meist ziemlich unterbeschäftigt.

Fragestellung:
Lässt sich halbwegs merklich ein Teil der Prozessorleistung gegen eine verringerte Stromaufnahme tauschen?
Und falls da was rauszuholen ist, wie wäre die beste Herangehensweise?

UV(/OC) ist für mich ziemliches Neuland und ich habe keine Erfahrung welche Änderungen an welchen Werten am zielführendsten sein könnten.
Bezüglich Stromverbrauch drosseln finden sind leider weit weniger Infos als zum OC.
 
Zuletzt bearbeitet: (TDP-Bemerkung gestrichen, irreführend.)
nur weil die tdp-einstufung sich ändert, heisst das ja noch nicht, dass der rechner im idle auch mehr braucht. im zweifel einfach mit einem strommessgerät nachmessen.
 
0x8100 schrieb:
nur weil die tdp-einstufung sich ändert, heisst das ja noch nicht, dass der rechner im idle auch mehr braucht. im zweifel einfach mit einem strommessgerät nachmessen.

(2x 3,2 GHz) vs (6x 3,6 GHz) dürften aber schon entsprechend in der Leistungsaufnahme skalieren, oder?
 
Die 95W ist ja erstmal nur die TDP-Einstufung. Da landen CPUs drin, sobald sie nicht mehr die 65W Einstufung schaffen, also ab 66W. Und selbst der Wert ist im Grunde nur das Maximum, was für die CPU erlaubt ist, was höchstens unter Volllast auf allen Kernen erreicht wird.

Auch viele VMs erzeugen erstmal nur eine minimale Grundlast, so lange nicht in mehreren VMs etwas rechenintensives läuft.
 
natürlich wird der 2600x unter last mehr verbrauchen, aber solange das bei dir nicht ständig der fall ist, würde ich mir da keine gedanken drum machen.

du könntest höchstens schauen, ob du im bios unter pbo eine niedrigere cTDP einstellen kannst, das würde die leistungsaufnahme unter last reduzieren (natürlich auf kosten der performance). wenn der rechner aber eh meistens im idle ist, brauchst du da nichts dran drehen.
 
Wie hoch ist die SOC-Spannung?
Wenn du versuchst, die Schrittweise nach unten zu optimieren, kann man da schon paar Watt rausholen.

vg Chris
 
mibbio schrieb:
Die 95W ist ja erstmal nur die TDP-Einstufung. Da landen CPUs drin, sobald sie nicht mehr die 65W Einstufung schaffen, also ab 66W. Und selbst der Wert ist im Grunde nur das Maximum, was für die CPU erlaubt ist, was höchstens unter Volllast auf allen Kernen erreicht wird.

Auch viele VMs erzeugen erstmal nur eine minimale Grundlast, so lange nicht in mehreren VMs etwas rechenintensives läuft.
Nicht ganz. TDP Thermal Design Power gibt die Wärmeverlustleistung an. Die CPU kann also zum Beispiel theoretisch 120 Watt Ziehen und nur 94 Watt an Wärme abgeben.
 
Also erst mal ist festzuhalten, dass je höher der Takt ist, desto ineffizienter erledigt ein Prozessor seine Aufgaben pro Taktfrequenz. Deswegen werden frequenzstabilere CPUs für den Desktopmarkt in höhere TDPs gebinnt. Wenn man also aus einem 2600X einen effizienten, möglichst langlebigen Serverprozessor machen will, guckt man am besten nach den VCore Spannungen und Frequenzen von Epyc Naples CPUs, denn die basieren ja ebenfalls auf dem Zepplin Die mit B2-Stepping, sind also sogar identisch. Mit ein bisschen Feintuning je nach Möglichkeiten des Mainboards für die unterschiedlichen Frequencysteps und beim Undervolting und man hat einen wunderbar stabilen und effizienten Serverprozessor aus einer Desktop CPU gemacht, der dann obendrein aufgrund der reduzierten Kernspannung auch noch langlebiger ist, wie es bei 24/7 Serverprozessoren ja auch der Fall sein soll :).
 
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Vielen Dank für eure Beiträge.

Mit der Erwähnung der TDP wollte ich die Frage aber gar nicht in diese Richtung lenken, hätte ich vielleicht weglassen sollen. :)
Selbst der Athlon war bei mir ja nicht ausgelastet, mir reichten nur die Kerne nicht mehr.

Kryss schrieb:
Wie hoch ist die SOC-Spannung?
Wenn du versuchst, die Schrittweise nach unten zu optimieren, kann man da schon paar Watt rausholen.

vg Chris
Könnte ich frühestens morgen Abend testen, wenn ich direkt ins BIOS boote.
Bis dahin bekomme ich vielleicht auch neue Knopfzellen fürs Strommessgerät her, mal sehen :-)

0x8100 schrieb:
[...] du könntest höchstens schauen, ob du im bios unter pbo eine niedrigere cTDP einstellen kannst, das würde die leistungsaufnahme unter last reduzieren (natürlich auf kosten der performance). wenn der rechner aber eh meistens im idle ist, brauchst du da nichts dran drehen.

So wie ich dich verstehe ist der Tipp bzgl niedrigerer cTDP ist für mich tatsächlich nicht ganz passend, wenn ich mir einen verringerten Idle-Verbrauch erhoffe und das System tendenziell eh kaum ausgereizt wird.

ScOuRgE_ schrieb:
Also erst mal ist festzuhalten, dass je höher der Takt ist, desto ineffizienter erledigt ein Prozessor seine Aufgaben pro Taktfrequenz. Deswegen werden frequenzstabilere CPUs für den Desktopmarkt in höhere TDPs gebinnt. Wenn man also aus einem 2600X einen effizienten, möglichst langlebigen Serverprozessor machen will, guckt man am besten nach den VCore Spannungen und Frequenzen von Epyc Naples CPUs, denn die basieren ja ebenfalls auf dem Zepplin Die mit B2-Stepping, sind also sogar identisch. Mit ein bisschen Feintuning je nach Möglichkeiten des Mainboards für die unterschiedlichen Frequencysteps und beim Undervolting und man hat einen wunderbar stabilen und effizienten Serverprozessor aus einer Desktop CPU gemacht, die dann obendrein aufgrund der reduzierten Kernspannung auch noch langlebiger ist, wie es bei 24/7 Serverprozessoren ja auch der Fall sein soll :).
Sehr vielen herzlichen Dank, das klingt sehr hilfreich.... auf jeden Fall ein paar Schlagworte dabei in die ich mich jetzt mal noch einlesen kann ;-)
 
Hörbört schrieb:
So wie ich dich verstehe ist der Tipp bzgl niedrigerer cTDP ist für mich tatsächlich nicht ganz passend, wenn ich mir einen verringerten Idle-Verbrauch erhoffe und das System tendenziell eh kaum ausgereizt wird.
so ist es - es würde nur den verbrauch unter last auf kosten der performance begrenzen. im idle wird es keinen grossen unterschied zwischen beiden cpus geben. der athlon hat ja eine integrierte gpu, der 2600x dagegen nicht. hast du jetzt eine gpu dazugesteckt? diese würde dann den grössten mehrverbraucher im idle darstellen.
 
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