Zukunft - Ausbildung oder FOS?

sebocz

Lt. Junior Grade
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Erstmal zu meiner Person, ich bin 20 Jahre alt (werde am Freitag 21) und komme aus Bayern. Ich habe zurzeit ein riesiges Problem und zwar weiß ich absolut nicht wie ich mich für meine weitere Zukunft entscheiden soll.

Nun, schwer irgendwo anzufangen aber ich versuche es mal, also los geht es bei mir nun in der 5. Klasse, nachdem ich zur Hauptschule ging habe ich nochmal den Eignungstest an der Realschule versucht und bestanden, musste aber die 5. Klasse dort nocheinmal machen, es lief alles bestens bis zur 9. Klasse welche ich dann wegen Mathe & Französisch wiederholen musste. Letztendlich habe ich meine Mittlere Reife mit 1,9 gemacht und kurioserweise hatte ich in Mathe am Ende eine 2 (9. Klasse noch 5) und in Französisch eine 3 (9. Klasse -> 5). Der Rest meiner Noten befand sich auch im 1-2er Bereich bis auf Deutsch, das war eine 3.

Nach meiner Mittleren Reife fiel ich nun ca. 2 Jahre wegen Krankheit aus. Um zu der Krankheit zu kommen: ich war extrem Übergewichtig – ich wog vor 1 1/2 Jahren noch 175kg auf 175cm – fast unvorstellbar. Deswegen konnte ich schon keine Lehrstelle finden und für einen weiten Schulbesuch fehlte mir der Antrieb. Gott sei dank habe ich noch die Kurve gekriegt und begonnen meine Ernährung umzustellen und langsam mit dem damaligen Todesfeind Namens "Sport" begonnen. Jetzt, 1 1/2 Jahre später, wiege ich noch 75kg. Ja, ich bin sehr stolz darauf 100kg abgenommen zu haben, das gebe ich zu. Es war eine harte Zeit und vorallem lernte ich vieles dabei.

Jetzt bin ich aber an einem Punkt an dem ich nicht weiter weiß, ich möchte einerseits nun mein Abitur nachholen um zu studieren, andererseits habe ich zurzeit ein Angebot für eine Lehrstelle als Kaufmann Groß- und Außenhandel (verkürzt auf 2 Jahre) bei der Raiffeisen. Angemeldet bin ich als "Backup" bereits an einer Fachoberschule Fachrichtung Wirtschaft. Nun, eigentlich toll wenn man so die "Wahl" hat, aber auch unglaublich schwer. Ich möchte in Zukunft mal im Ausland arbeiten, am liebsten in Asien, da ich total fasziniert von dieser komplett anderen Kultur bin. Da fragt ihr euch sicher woher das kommt, es liegt daran das ich früher mit meinen Eltern öfters in China und Japan Urlaub gemacht habe (haben dort auch ein paar Bekannte). Leider verstarb mein Vater vor 2 Jahren, weswegen es uns, mir und meiner Mutter, finanziell nichtmehr ganz so gut geht – mit einer Arbeit könnte ich mich selber versorgen, wenn ich zur Schule gehe werde ich weiter meine Mutter belasten müssen. Desweiteren werde ich nun auch schon 21 Jahre alt, bedeutet das ich mit 23 bzw. knapp 24 erst mit dem Abitur fertig wäre.

Das war es dann erstmal, ich bin froh das hier geschrieben zu haben. Ich hoffe ich finde hier ein paar gute Ratschläge die mir weiterhelfen.

ps:
Hier in Bayern könnte ich nach einer Ausbildung die BOS besuchen, 1 Jahr für die allgemeine Fachhochschulreife und 2 Jahre für die allgemeine Hochschulreife.
Würde bedeuten das mir diese beiden Wege offen stünden:
a) Ausbildung 2 Jahre -> 23, 2 Jahre BOS (allg. Abitur) -> 25 -> Studium
b) FOS 3 Jahre (allg. Abitur) -> 24 -> Studium
Weg a wäre halt die "sichere" Variante falls ich das Studium nicht packen würde... aber wieder 1 Jahr "später" dran.

Natürlich könnte ich auch nach einer Ausbildung und einem Jahr Arbeit weiterbilden (Fachwirt Außenhandel oder staatl. geprüfer Betriebswirt o.ä.).

Zudem habe ich Angst davor das die Ausbildung eine Art Sackgasse ist. Das ist meine größte Sorge, neben der tatsache das ich erst mit 23 fertig bin (langsam zu Alt um ggf. das Abitur nachzuholen und dann noch zu studieren).

Ich möchte einfach viel erreichen und das rein des Ehrgeizes und nicht des Geldes wegen.
Ich bin also auch nicht der Mensch der 5000€ brutto im Monat braucht um glücklich zu werden. Deswegen habe ich auch "Angst" vor den Grenzen die eine Ausbildung mit sich bringen könnte.

Ich möchte einfach mal einen Beruf auch im Ausland ausüben. Und um an sowas zu kommen wäre wohl das Abitur und danach ein Studium sehr von Vorteil. Aber ich bin auch nicht der Typ der es fürchterlich findet in Deutschland leben zu müssen, ganz im Gegenteil.
 
FOS!
Eine Ausbildung dürfte jemanden "wie dich" "langweilen" ;)
(insbesondere diese Ausbildung)
 
FOS.
Gegebenfalls später Praktikum im Ausland.
Ausbildung nach FOS ist immer noch machbar und im Bewerbung ein FOS stehen ist viel mehr als ohne.
Für Studium musst du ein Ziel setzen und es auch durchziehen, wenn du nur *so la la * studieren willst, rate ich dir ab, du kommst damit nicht so weit.
 
Ich geb den Leuten die etwa dein Alter haben immer den Tipp eine betriebliche Ausbildung zu machen. Dies dauert nicht so lang, bekommst du sofort vergütet, wenn auch nur gering, entlastest so also schon deine Mutter.

Eine Sackgasse ist dieser Weg ganz sicher nicht, denn dein weiteres Fortkommen hängt nur von deinem persönlichen Einsatz hab.

In meiner Firma (5000 Mitarbeiter) hängt der Aufstieg nicht mehr mit den vor 10 Jahren erreichten Abschlüssen zusammen, nur noch von der in der Firma gezeigten Leistung. Und du scheinst ja ganz ehrgeizig zu sein, da würde ich also mit einem Einstieg ins Berufsleben nicht noch länger warten. Wer weiß was dir später dann wieder dazwischenkommt und deinen Weg nach Asien wieder verhindert oder noch weiter rauszögert.

Unabhängig davon ist ein Studium auch kein Garant mehr auf einen Job, geschweige denn einen guten Job. Stichwort Generation Praktikum. Wenn du also nicht Arzt, Jurist, Prof werden willst, dann würd ich Studium außer Acht lassen.



Mehr als Denkanstösse soll das aber alles nicht sein, du trägst für deine Entscheidungen ganz alleine selbst die Verantwortung.

Glückwunsch auch zur Gewichtsabnahme. 100kg! Das ist Wahnsinn. Respekt.
 
FOS
Eine Ausbildung kannst du immer noch machen, sollte es mit der Matura oder dem Studium nicht klappen.
 
easy.2ci schrieb:
Unabhängig davon ist ein Studium auch kein Garant mehr auf einen Job, geschweige denn einen guten Job. Stichwort Generation Praktikum. Wenn du also nicht Arzt, Jurist, Prof werden willst, dann würd ich Studium außer Acht lassen.
Was ist schon Garant auf einen Job ;)
Und den Studium ausser Acht zu lassen, wenn man nicht Arzt, Jurist und Doktor Titel hollen willst, ist schwachsinn.
 
Eine Ausbildung ist niemals ein Sackgasse, da bist du schlicht nicht gut genug informiert, oder um bei Straßenmetaphern zu bleiben, auf dem Holzweg;-).
Es gibt tausende Möglichkeiten dich im Beruf fortzubilden und seine Augabengebiete zu erweitern. Bei der raiffeisen z.B. Filialleiter. Oder du wechselst in andere Banken, die internationaler sind.

Auch brauchst du nicht zwingend ein Studium, um ins Ausland zu dürfen. Nach meiner Ausbildung (Mechatroniker) fing ich sofort in einem Betrieb an, um weltweiten Kundenservice zu machen. Leider stimmten die Rahmenbedingungen nicht 100%, so habe ich wieder gewchselt. Es zeigt aber, wo eine Wille ist, ist auch ein Weg. Wichtig ist nur, das dir der Beruf Spaß macht, dann kommst du auch weiter! Danach musst du entscheiden was du machst.

Zu deinem Alter: Glaube nicht, das du nach einem Studium direkt voll arbeiten wirst. Vielmehr wirst du mit 24/25 Jahren in einen Betrieb kommen, und erstmal von Tutten und Blasen keine Ahnung haben. Ich erlebe das bei uns immer wieder. Die Bachelor oder Master kommen neu in den Betrieb und haben null Fachwissen/ Praxiswissen, die laufen erstmal 1/2 Jahre so mit, bis sie richtig Verantwortung bekommen. Das bliebe dir als Azubi erspart.

Gehe in dich und rede mit Familie und Freunden die dich richtig einschätzen können. Die helfen dir weiter!
Traue aber niemanden der pauschal sagt, geh studieren, alles andere ist Mist (die hatte ich im "Beraterkreis") und die haben mir Null gebracht, und sie hatten unrecht!
 
Glw zu der krassen Abnahme!

Ich hab 3 Semester Wiinf studiert, dann abgebrochen und mache jetzt eine Ausbildung (IT-Kaufmann). Das im Studium angesammelte WIssen bringt mir ungefähr gar nichts :)
Auch wenn das Studium z.T. viel Spaß gemacht hat. Du musst dir im klaren sein, dass du richtig viel lernen musst. Auch wenn du mal grade nicht willst.

Beides hat seine Vor/Nachteile....Eine gute Ausbildung ist auf jeden Fall auch nicht zu verachten.


Letzten Endes musst du es aber selber mit dir abklären.
 
Danke für eure Antworten bisher!
Das ich das Abitur schaffe, davon bin ich überzeugt.
Nur beim Studium kann ich das nicht sagen, da ich auch niemanden kenne der studiert.

@Gentleman
Wieso hast du das Studium abgebrochen? Wie findest du die Ausbildung?
Nach 1 1/2 Jahren Studium könnte ich mir vorstellen das es recht anspruchslos für dich sein muss?
 
Auch da irst du dich wieder. Auch ich habe 2 Semester E-Technik studiert und dann abgebrochen. Es hat mir schlicht nicht gefallen. Man wird zwar allgemein sehr gut ausgebildet, hat aber Null Praxis-/Fachwissen (s.o.).

Jetzt mache ich den Techniker und muss trotz vorangegangenem Teilstudium lernen. Weil es verschiedene Themen sind: Allgemein vs Fachlich.
Eine Ausbildung ist sicherlich weniger ansruchsvoll, allerdings hat mir diese, auch mit Abi in der Tasche, Spaß gemacht. Ob es einen langweilt, liegt stark an einem selbst. Sicherlich ist die Berufsschule nicht so fordernd, allerdings kann man sich ja auch private oder betriebliche Projekte angehen und sich damit ausreizen, was dem Wissen sicher auch nicht schadet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist einfach eine unglaublich schwere Entscheidung. Ich habe darüber bereits mit Freunden und Verwandten geredet ohne allzu großen Erfolg. Im Prinzip sagt jeder nur das ich in einer Situation stecke die für viele ein Luxus wäre und ich gar keine falsche Entscheidung treffen könnte. Trotzdem, ich kann mich einfach nicht für eines entscheiden. Beides sind durchaus attraktive Wege, jeder mit seinen eigenen Vor- und Nachteilen. Meine ehemaligen Lehrer raten mir das Abitur zu machen und zu studieren - jeder da traut mir das durchaus zu. Ich selber traue mir, wie schon erwähnt, auch das Abi zu, aber das studieren ist halt doch eine andere Welt, auch wenn ich eher ein theoretisch denn praktisch veranlagter Mensch bin.

Andererseits ist der Weg über Abi und Studium doch eher ein Luftschloss.
Und es heißt ja: "Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach."
Genauso wie etwas mehr Bescheidenheit sicherlich auch nicht schadet.
Ergänzung ()

Nun gut, es gibt halt noch etwas das mich bei der Lehre abschreckt:
Ich möchte neue Leute kennenlernen, evtl. gute Freunde finden (keine Sorge, ich habe Freunde, aber mein Freundeskreis ist doch recht überschaubar, vorallem hat sich das nach der Schule noch mehr ausgedünnt).
Zudem muss ich, zumindest habe ich das Gefühl, noch einiges "nachholen".
Mit 175kg war ich halt nicht der große Partygänger mit 16/17, wie man sich vorstellen kann.
So habe ich das Gefühl mir fehlt ein Teil der Erfahrungen in meiner Jugend.
Mit der Arbeit lässt sich das halt schwerer realisieren, vorallem da ich dort weit der Jüngste wäre, die anderen Mitarbeiter sind 35 Jahre und älter.
 
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Hey sebocz,

erstmal habe ich großen Respekt vor dem, was du bisher so durchgemacht hast. Super Sache!

Mal ne Nachfrage: Den FOS-Platz hast du fürs kommende Schuljahr sicher, oder bist du "nur" auf der Warteliste? Wenn du auf dieser bist, würde ich in jedem Fall mit der Berufsausbildung starten, wäre mir einfach zu unsicher, wenn das mit der FOS doch nicht klappt...

Was das Alter angeht, du bist mit 24/25 nicht zu alt für ein Studium. Viele holen ja im ZBW ihr Abi nach, um zu studieren. Zudem kannst du ja auch den Weg über ein berufsbegleitendes Studium gehen, da gibts ja viele Möglichkeiten. Da mach dir mal keinen Kopf.

Noch nen Hinweis zur FOS. Da muss man beachten, dass für die FOS 13, also quasi das letzte Jahr, laut dieser Seite nur Bewerber mit einer FHR von mindestens 2,8 aufgenommen werden. Das sollte man wissen, aber ist ja zu packen.

Ansonsten finde ich deine Idee mit Berufsausbildung und danach BOS auch nicht so verkehrt, dauert ja nur ein Jahr länger und du hast neben dem Abi noch ne abg. Berufsausbildung.

Im Endeffekt wird dir aber leider keiner die Entscheidung abnehmen können, die musst du schon selbst treffen ;-)
 
Ja, auf der FOS bin ich sicher. Also nix mit Warteliste.. aber ich glaube sowas gibt es hier nichtmal, da man sich hier sogar noch im September anmelden kann.
 
Mach die Ausbildung. Das eine Jahr mehr... das wirst du verschmerzen. Danach kannst du doch genauso gut noch studieren. Ob du dann mit 26 oder 27 einsteigst... machts Kraut auch nimmer fett.
 
@sebocz:
Fand das Studium viel zu trocken. Wenig bis kein Praxisbezug und dann noch Mathe oO
Ich sag nur Formale Grundlagen der Informatik *würg*

In der Berufsschule war ich (bis jetzt) gnadenlos unterfordert. Das stimmt. Ich hab auch kA ob ich den Schritt wieder wagen würde. Aber jetzt hab ichs gemacht und es macht mir Spaß!
 
Habe mich nun für die 2 Jahre Ausbildung entschieden.
 
Aus meiner sicht, die richtige entscheidung..mfg
 
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