Zwei DSL Anschlüsse an einem PC nutzen und bestimmten Anwendungen zuweisen

LemonTea

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Moin,

da der Upload meiner 50k Leitung beim Streamen über Twtich an seine Grenzen kommt (Ping Schwankungen beim Zocken), habe ich mir gedacht einen zweiten DSL Anschuss zu bestellen (zweite Leitung ist vorhanden und frei). Einen nur für die Spiele-Daten + Teamspeak und den anderen zum Streamen. Ich möchte die Anschlüsse also nicht bündeln.

Wäre sowas mit einem PC mit zwei Ethernet-Buchsen möglich? Kann ich dem Spiel DSL-Anschluss A und der Streaming Software Anschluss B zuweisen?

Danke und Gruß
LemonTea
 
Rein theoretisch auf jeden Fall.

zB:
Router 1 per LAN, DHCP an
Router 2 per WLAN, DHCP aus(!!!!!!!!!)
Oder ebenfalls per LAN, dann müsste man die Prioritäten der Netzwerkadapter ändern.
Dann sollte eine statische Route (Pakete an Twitch-Server werden an 2. Anschluss geroutet) schon ausreichen.

Keine Ahnung ob das in der Praxis auch hinhaut, mit Netzwerken stehe ich auf Kriegsfuß 😅
Besser wäre natürlich eine 100k-Leitung oder womöglich ein Feintuning deiner Streamsettings.
 
Am einfachsten wäre es aber wohl, wenn du dir einen zweiten Rechner fürs Streamen zulegst, dazu brauchst du dann aber noch eine Capture Karte um das Bildsignal vom Spiele-PC abzugreifen. So brauchst du auch keine weitere Netzwerkkarte, weil beide Rechner dann ihren eigenen Internetzugang haben.


Alternativ und mehr oder weniger Frickellösung.

Du kannst bei den meisten Programmen nicht einstellen, welches Interface sie benutzen sollen.

Man kann aber ggf. manuell nachhelfen, wenn man in Programmen einen Socks Server einrichten kann.

Aber auch das wird von fast allen Programmen nicht unterstützt, weil die meisten Nutzer normalerweise nur eine Netzwerkverbindung und gewöhnlicherweise nur eine Internetverbindung haben.

Alternativ kannt du mal ForceBindIP probieren, bei meinen Tests hat es daber nicht so funktioniert wie gehofft. Ist aber ein paar Jahre her. (ich hatte das Glück, dass ich bei meinen Programmen einen Socks Proxy einstellen konnte. Für den SocksProxy hab ich dann den hier genommen)

Etwas erweitert im Vergleich zu ForceBindIP wäre wohl Policy Base Routing, ist aber deutlich komplexer.

Alternativ könntest du prüfen, ob einer der Router von Draytek geeignet ist, wenn du zwei Internetleitungen hast.
 
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Ich verwende etwas ähnliches mit Lte + DSL. Ich habe einen Homeserver der mit pfsense auch als Router funktioniert. Die pfsense "entscheidet" dann port-basierent ueber welchen Anschluss eine Verbindung nach draußen geht. Ist quasi Eigenbau hybrid B-)
So kann zb ueber DSL zocken und die Freundin nebenbei über lte netflixen, sind aber dabei im gleichen LAN :-)
 
Du kannst in Windows Routen IP basiert festlegen, sprich du bindest ein Interface an die Twitch IP Range, alles andere bindest du an die zweite Leitung.
 
Du kannst in OBS einstellen über welche Netzwerkkarte gestreamt werden soll.

808711
 
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Bevor Geld ausgegeben wird würde ich erst die einfachste Methode versuchen => priorisieren.

Eigentlich jeder Internet-Router beherrscht solch eine Funktion. Den Spielen hohe Priorität einräumen, Twitch durchschnittliche und z.B. Webbrowsen niedrige.

Reicht die Uplink Kapazität als ganzes kann man damit Schwankungen beim Spielen ausgleichen.
 
Mordhorst3k schrieb:
dazu brauchst du dann aber noch eine Capture Karte
Brauch man nicht. Es gibt auch andere Methoden, wenn man auf dem Streaming-PC z.B. einen nginx aufsetzt, der als RTMP Server fungiert. Dann streamt man vom Haupt-PC mit hoher Bitrate auf den Streaming-PC-RTMP und greift in OBS auf dem Streaming-PC den RTMP Stream ab. Gibt genug tutorials dazu.
 
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@LemonTea

ggf solltest du auch vorher nochmal darüber nachdenken, das du die Uploadrate etwas reduzierst für Twitch, denn es gibt auch Nutzer, die keine 8 - 10 Mbit/s im Download haben.
Und ich weiß was Twitch für die dann ne richtige kleine B*tch ist, auch wenn die niedrigere Auflösungen einstellen.

normal reichten 4 - 6 Mbit/s im Upload aus für 1080p Streams mit hoher Qualität (keine Artifakte etc) (entsprechenden Encoder vorausgesetzt)

der Rest sollte für Streamdaten + TS locker langen.
 
im Grunde macht man so etwas z.B. mit einem Lancom Router der beide DSL Anschlüsse zusammenfasst .. das würde dann zwar auch über einen Loadbalancer laufen, dort wird dann aber eingestellt welche Ports und Dienste auf welchen Anschluss laufen und dort fixiert werden.. das Ganze ist aber sehr komplex und nicht in 5min eingerichtet..
 
Über die Routing-Tabelle in Windows wie oben empfohlen wurde lässt sich das nur bedingt realisieren. Windows kann ausschließlich nach der Ziel-IP routen. Wenn das Ziel also statisch ist, kann man das so machen. Hat das Ziel eine dynamische IP, funktioniert das so nicht. Aber auch bei statischen Zielen kann das sehr lästig werden, wenn es viele Ziele sind, weil man für jede Ziel-IP eine Route anlegen muss. Bei Linux sähe das ganz anders aus, weil Linux PBR beherrscht (Policy Based Routing). PBR kann auch auf Basis anderer Eigenschaften der Verbindung routen (zB Quell-basiert oder auch Port-basiert).

Ein Multi-WAN-Router kann auch mit mehreren Internetverbindungen umgehen. Da in der Regel ein Linux-basiertes oder vergleichbares OS auf so einem Router läuft, kann der eben auch oben erwähntes PBR und so individuell je nach Quell-IP, Quell-Port, Ziel-IP und Ziel-Port routen. Streng genommen kann PBR noch differenzierter arbeiten, aber das sprengt den Rahmen.

Das ganze funktioniert natürlich auch, wenn man einen Linux-Server, o.ä. im Netzwerk hat, auf den man das auslagern kann (wie zB pfSense bei @cc_aero). Der PC muss dann diesen Server als Gateway nutzen und der Server entscheidet dann wie beschrieben mittels PBR ob er den Traffic an Router#1 oder Router#2 weiterleitet.


Eine weitere Möglichkeit wären noch Tools wie zB ForceBindIP, bei denen man bestimmten Anwendungen explizit eine Netzwerkverbindung zuweisen kann. Hängt der PC also zB mit zwei Netzwerkkarten oder 1x mit LAN und 1x mit WLAN an jeweils einem Router, kann man mit dem Tool bestimmen welche Anwendung welche Verbindung nimmt. Ich bin mir gerade nicht sicher ob das auch bei einer einzelnen Netzwerkverbindung, aber dafür mit 2 IP-Adressen funktioniert. Das habe ich nie ausprobiert.

Im Prinzip ist ForceBindIP nix anderes als die offenbar bereits eingebaute Funktion in OBS wie @petepow es gezeigt hat. Mit ForceBindIP kann man dies jedoch prinzipiell für jede Anwendung steuern, theoretisch also sogar sowas wie Firefox via LAN1 und Chrome via LAN2 (oder eben WLAN).
 
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wäre es nicht einfacher, dass vorhande 50k zu upgraden auf 100k

oder

wenn man weiß Telekom 50k hat ca 5k Upload nur mit 3800 zu streamen = 720p60FPS
 
NerdmitHerz schrieb:
wenn man weiß Telekom 50k hat ca 5k Upload nur mit 3800 zu streamen = 720p60FPS

VDSL50 hat bei der Telekom 10 Mbit/s Upload, wir sind ja hier nicht bei 1 1 oder Vodafone ;)

NerdmitHerz schrieb:
wäre es nicht einfacher, dass vorhande 50k zu upgraden auf 100k

ich glaube wenn der TE das könnte hätte er das schon gemacht ;)
 
Wenn der TE den Telekom Anschluss hat, wie wärs dann mit der 900p Auflösung mit 4000-6000 Bitrate?! Sieht schön aus und bei der Bitrate sollte auf jeden fall noch genug fürs Spielen und Voice über sein.
 
Sebbi schrieb:
VDSL50 hat bei der Telekom 10 Mbit/s Upload, wir sind ja hier nicht bei 1 1 oder Vodafone ;)

ka ich hab vdsl 100 ^^

wenn 10 Mbit/s dann reichen 5 - 6k für den Stream und der rest für den ping (wobei der ping auch vom download beeinträchtigt wird). Ich glaub eher der TE versucht höheren Upload zu Twitch zu streamen als er hat.

Wenn er uns seine Settings aus OBS Studio/Streamlabs OBS + Hardware zu kommen lässt, kann ich ihm zu 100% sagen wo ran es liegt. Zum einen hab ich alle Settings im Kopf und zum anderen streame ich selbst
Ergänzung ()

petepow schrieb:
wie wärs dann mit der 900p Auflösung mit 4000-6000 Bitrate?!

mit 4500 sollte man eher 720p60FPS streamen, denn für mehr braucht man in der regel 6000 damit es besser aussieht, dazu ist wichtig über was man streamt nvnec (ab 1660ti) oder x264 (viele kerne 8 Kerne+) .Ich hab es mit 4500 und 6000 getestet, die 1500 machen viel aus, wenn man schnellere spiele streamt. Ich streame 900p60FPS nvenc (rtx 2080) und warte auf den 3950x um medium/slow zu streamen mit Single Setup
 
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Ja, stimmt schon, 6000 sind sicher besser, kommt immer darauf an was er/sie Streamt, was ja leider nicht geschrieben wurde.

Bei 6000 reicht die Leitung, wenn er/sie 10 Up hat auf jeden Fall auch. Bin ich mir doch nicht mehr sicher, mir ist gerade eingefallen dass ich seit 3-4 Monaten 20 up habe xD
 
NerdmitHerz schrieb:
mit 4000 - 6000 sollte man eher 720p60FPS streamen, denn 4500 - 5000 sind meistens für 720p60FPS.

808775
 
@Pady1990 hab mein text für dich angepasst

streame mal nen schnelles spiel wie apex legengs mit 4500 und hab keine gute hardare die medium oder slow schafft bzw. nvenc.

es wird von twitch empfohlen für 720p60FPS 4500 zu nehmen

siehe:

808855
 
Mihawk90 schrieb:
Brauch man nicht. Es gibt auch andere Methoden, wenn man auf dem Streaming-PC z.B. einen nginx aufsetzt, der als RTMP Server fungiert. Dann streamt man vom Haupt-PC mit hoher Bitrate auf den Streaming-PC-RTMP und greift in OBS auf dem Streaming-PC den RTMP Stream ab. Gibt genug tutorials dazu.

Man belastet so aber entweder die CPU oder GPU, mit CC ist es aber performanter.

6mbit für Bitrate finde ich bei Twitch lächerlich wenig. Man wird so nie ganz pixelfreie Videos bekommen.

Alle, die bei Twitch streamen sind nur dort wegen der Beteiligung an den Subs...
 
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Mordhorst3k schrieb:
Man belastet so aber entweder die CPU oder GPU, mit CC ist es aber performanter.
Grundsätzlich natürlich richtig, wenn man das in einer hohen Bitrate mit veryfast preset macht ist die Belastung bei einem halbwegs aktuellen System allerdings nicht sonderlich hoch, und ab einer gewissen Datenrate zum Streaming-PC sieht man da auch keinen Qualitätsverlust.
Streaming muss man sowieso immer selber testen, da gibt es nunmal kein Allheilmittel das für jeden passt.
 
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