Auch Microsofts Server wurden gehackt

Ferdinand Thommes
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Wie Microsoft in seinem Sicherheits-Blog vermeldet, wurde auch der Konzern aus Redmond in der letzten Woche aus dem Internet angegriffen und einige Notebooks von Angestellten mit Malware infiziert. Bereits im Verlauf der letzten Tage meldeten Facebook und Apple ähnliche Angriffe, über die wir bereits berichteten.

Die Hackerangriffe, die nach dem gleichen Schema abliefen, haben nun auch Microsoft erreicht. Wie der Konzern mitteilt, wurden auch in Redmond einige Rechner und Notebooks von Angestellten entdeckt, die mit Malware infiziert waren, die, wie in den anderen Fällen auch, zu einer mobilen Entwickler-Webseite zurückverfolgt werden konnte, die ein Java-Exploit zur Infizierung nutzte. Über diese Rechner wurden dann Angriffe gegen die Server der Firmen gefahren. Wie auch Facebook und Apple, vermeldet Microsoft, dass nach bisherigem Kenntnisstand keine Daten gestohlen wurden, obwohl die Angriffe hochprofessionell durchgeführt worden seien. Alle betroffenen Firmen, zu denen auch Twitter zählt, arbeiten mit den US-amerikanischen Sicherheitsbehörden zusammen, um die Angreifer zu identifizieren.

Erst kurz zuvor hatten die US-amerikanischen Verlage der renommierten Zeitungen New York Times und Washington Post die Entdeckung von lang anhaltenden, wohl organisierten Hackerangriffen, offensichtlich zu Spionagezwecken, vermeldet. Die New York Times hat daraufhin Recherchen angestellt und die Hacker in einer als „Unit 61398“ bezeichneten Abteilung der chinesischen Armee ausgemacht. Diese Abteilung sitzt laut Angaben der New York Times in Shanghai in einem zwölfstöckigen Gebäude, von wo aus die Angriffe auf US-amerikanische Firmen koordiniert und durchgeführt werden. Die „Unit 61398“ steht auch seit Jahren bei den US-amerikanischen Auslandsdiensten im Verdacht, hinter den koordinierten Angriffen zu stecken. Sowohl Sprecher der Armee als auch des Außenministeriums in China bezeichneten die Behauptungen, die Angriffe seien staatlich gelenkt, als unbegründet. Die US-Behörden erklären die Angriffe auf Firmen und wichtige Infrastruktur des Landes als Cyberkrieg.

Microsoft will nach diesen Angriffen seine Aufstellung in Sachen Sicherheit überprüfen und bei Bedarf weiter in Experten und Technik investieren, um zukünftig solche Angriffe verhindern zu können so Matt Thomlinson, der Chef der Abteilung Trustworthy Computing in Redmond.

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