Schutz mentaler Gesundheit: TikTok will Schönheitsfilter für Jugendliche sperren

TikTok kündigt neue Maßnahmen zum Schutz junger Nutzer an und möchte einige Schönheitsfilter für Jugendliche unter 18 Jahren weltweit sperren. Schönheitsfilter stehen derzeit wieder einmal in der Kritik, da sie das Schönheitsideal nachhaltig beeinflussen können.
Starke Auswirkungen auf mentale Gesundheit
Die geplanten Einschränkungen und neuen Richtlinien, die TikTok bislang nur angekündigt, aber noch nicht umgesetzt hat, sollen den Einsatz der Schönheitsfilter auf der Plattform regulieren und die potenziellen negativen Auswirkungen auf die psychische Gesundheit junger Menschen eindämmen. Social-Media-Plattformen wie TikTok, Instagram und Snapchat stehen seit Jahren in der Kritik, durch Filter und Algorithmen unrealistische Schönheitsstandards zu fördern. Studien zeigen, dass diese Effekte insbesondere bei Jugendlichen zu einem schlechteren Selbstbild und psychischen Problemen führen können. In den USA wird TikTok derzeit in 14 Bundesstaaten wegen der negativen Auswirkungen auf die mentale Gesundheit Jugendlicher verklagt.
Filter sperren und Wirkung erläutern
Zentrales Element ist der eingeschränkte Zugang zu bestimmten Filtern für Nutzer unter 18 Jahren, mit denen das eigene Aussehen verändert werden kann. Diese Filter gehören zu einer Kategorie von Effekten, die oft für übertriebene Schönheitsstandards kritisiert werden. Die genauen Filter, die betroffen sind, wurden bislang noch nicht näher spezifiziert. Es bleibt also offen, wie weitreichend die Sperre von TikTok ausfällt. Gerüchten zufolge soll das Vergrößern der Augen, die Anpassung des Farbtons der Haut und das virtuelle Auffüllen der Lippen gesperrt werden. TikTok hat zudem angekündigt, die Transparenz zu erhöhen, indem für jeden Filter klarer angegeben wird, wie er das Aussehen einer Person verändert.
Zusätzlich wird TikTok seine Richtlinien für Creator im TikTok Effects House, einer Plattform für Filter-Entwickler, um diese für ihre Arbeit zu bezahlen, überarbeiten. Dabei sollen die möglichen psychologischen Auswirkungen von Filtern stärker berücksichtigt werden. Aber auch hier bleibt das Unternehmen noch sehr vage in der Ankündigung und nennt keine konkreten Maßnahmen.
Umgang mit unter 13-jährigen Nutzern
Darüber hinaus steht TikTok weiterhin vor der Herausforderung, Nutzer unter 13 Jahren effektiv von der Plattform auszuschließen, obwohl diese laut den Richtlinien des Unternehmens die Plattform nicht nutzen dürfen. Monatlich entfernt TikTok nach eigenen Angaben etwa sechs Millionen Accounts weltweit, die von Nutzern geführt werden, deren Alter nicht den Plattformregeln entspricht.
In einem neuen Ansatz, dem Problem Herr zu werden, testet TikTok nun den Einsatz von maschinellem Lernen, um Accounts zu identifizieren, die von Personen unter 13 Jahren betrieben werden. Diese Accounts sollen anschließend Moderatoren gemeldet und von diesen individuell überprüft werden. Der Testlauf hierfür beginnt zunächst in Großbritannien, bevor die Technologie global eingeführt werden soll.
Die Schönheitsfilter-Sperre soll hingegen in den nächsten Wochen und Monaten weltweit gleichzeitig umgesetzt werden.

