Display Week: LG verbindet Knöpfe mit Display in dehnbarem Panel für Autos

Auf der am Sonntag beginnenden Display Week, einer Fachmesse für neue Bildschirm- und Panel-Technologien, will LG Display unter anderem neue Automotive-Lösungen zeigen. Dazu gehört auch ein dehnbares Panel für die Mittelkonsole im Auto, das Bildschirm und Knöpfe zu einer gemeinsamen Einheit verschmelzen lassen soll.
Über den Einsatz von mehr Bildschirmen oder wieder mehr klassischen Knöpfen im Auto scheiden sich in vielen Entwicklungsabteilungen und bei Käufern die Geister. LG Display denkt sich: Warum nicht beides in einer Einheit ermöglichen? Auf der Display Week in San Jose will das Unternehmen einen Prototyp zeigen, der genau das umsetzt.
Mittelkonsole mit Knöpfen im Bildschirm
Gedacht ist das dehnbare Panel für den Einsatz in der Mittelkonsole von Fahrzeugen. Dort sollen Autohersteller künftig nicht mehr vor der Wahl stehen, einen Bildschirm oder Knöpfe zu verbauen respektive zwei Einheiten unterbringen zu müssen, da sich das „Stretchable Display“ so verformen lässt, dass sich darin auch Knöpfe mit physischer und haptischer Unterscheidung zum flachen Panel abbilden lassen. Das vom Unternehmen zur Ankündigung gewählte Bild zeigt so etwas wie einen klassischen Dreh-Drück-Schalter im Auto. Entwicklungen in diese Richtung gibt es zum Beispiel bei BMW, die der Redaktion vor anderthalb Jahren das „Dimensional Display mit 3D-Struktur“ zeigten.
Panel von LG lässt sich um 50 Prozent dehnen
LG Display erklärt in der aktuellen Ankündigung zur Display Week zwar nicht, um welche Art von Panel es sich handelt, technische Angaben wie die Dehnbarkeit um 50 Prozent, eine Auflösung mit einer Pixeldichte von 100 ppi und „Full RGB Color“ legen aber nahe, dass es sich um das erstmals Ende 2022 gezeigte dehnbare Micro-LED-Panel handelt, das Ende letzten Jahres in einer neuen, noch flexibleren Ausführung mit einer Dehnbarkeit um 50 statt zuvor 20 Prozent gezeigt wurde.

Das Unternehmen gab damals unter anderem den Einsatz eines speziellen „Silizium-Substrats“ („silicon“) für die Weiterentwicklung des Panels an, das auch für Kontaktlinsen zum Einsatz komme. Es dürfte sich dabei aber um einen Schreibfehler in der Pressemitteilung gehandelt haben, da beim Vergleich mit Kontaktlinsen eher von Silikon („silicone“) als Silizium auszugehen ist. LG Display nannte außerdem eine neuartige Verdrahtung der Micro-LEDs, ohne ins Detail zu gehen. In erster Generation war von einer Verdrahtung in S-Form anstelle eines geradlinigen Aufbaus die Rede. Der 2024 gezeigte Prototyp nutzte 40 μm große Micro-LEDs und sollte sich über 10.000 Mal verformen lassen – beide Angaben treffen auch auf die neue Automotive-Lösung zu.
Neue Riesenbildschirme und Slideable OLED
In San Jose will LG Display auch einen mit 57 Zoll statt bislang maximal 40 Zoll noch größeren Riesenbildschirm zeigen, der im Cockpit von A-Säule zu A-Säule verbaut werden kann. Widerstandsfähiger sei diese Version ebenso, da sie unter anderem für einen Temperaturbereich von -40°C bis +85°C ausgelegt sei. Über den Switchable Privacy Mode (SPM) soll sichergestellt werden, dass der Fahrer von seinem Sitzplatz aus nicht etwa Filme oder Spiele des Beifahrers sehen kann.
Mit dem 18 Zoll großen „Slidable OLED“ will das Unternehmen auch ein OLED-Panel zeigen, das sich aus der Fahrzeugdecke für die hinteren Passagiere ausfahren lässt.
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