Western Digital darf Hitachis Festplattensparte übernehmen

Patrick Bellmer
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Mehr als acht Monate nach der ersten Ankündigung, man wolle die Festplattensparte des japanischen Konkurrenten Hitachi (Viviti, ehemals Hitachi Global Storage Technology) übernehmen, hat Western Digital nun die notwendige Genehmigung der Europäischen Kommission erhalten.

Allerdings wurde diese an mehrere Auflagen geknüpft, die vor der endgültigen Erlaubnis erteilt werden müssen. So muss unter anderem eine Fertigungsanlage für 3,5-Zoll-Festplatten veräußert werden, zusätzlich wird der Transfer des notwendigen Personals, die zur Verfügungstellung von benötigten Schutzrechten sowie die Lieferung von HDD-Komponenten vorgeschrieben. Western Digital selbst hatte diese Auflagen vorgeschlagen.

Sollten diese erfüllt und die Übernahmegenehmigung erteilt sein, gibt es nach Angaben der Europäischen Kommission nur noch drei große Hersteller von Festplatten. Während bei 3,5-Zoll-Laufwerken nur noch Seagate/Samsung und Western Digital/Hitachi GST aktiv sind, spielt bei 2,5-Zoll-Laufwerken immerhin Toshiba noch eine gewisse Rolle. Den gesamten Markt betrachtend dürfte das neue Unternehmen auf einen Marktanteil von etwa 49 Prozent kommen, Seagate nach der Übernehme der Samsung-Festplattenfertigung auf circa 41 Prozent.

Bleibt es bei den im März genannten Konditionen, wird Western Digital 4,25 Milliarden US-Dollar zahlen, davon 3,5 Milliarden in bar. Die restliche Summe kommt durch 25 Millionen Western-Digital-Stammaktien zustande, durch die Hitachi zwei Plätze im Aufsichtsrat des US-amerikanischen Unternehmens erhält.

Dass die Genehmigung nur unter Auflagen erteilt werden würde, war bereits seit einiger Zeit abzusehen. Bereits Ende Mai hatte die Europäische Kommission angekündigt, beide Übernahmen genauer zu untersuchen, da negative Auswirkungen für den Wettbewerb zu befürchten seien. Für ein gewisses Maß an Überraschung sorgte dann jedoch Mitte Oktober die Erteilung der Erlaubnis für Seagate ohne Auflagen.