Kaufberatung 2012: Tipps für den IT-Wunschzettel

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ComputerBase
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Prozessoren

von Volker Rißka

Bei Prozessoren hat sich zwar auch im Jahr 2012 einiges getan, aber wiederum nicht so viel, dass man unbedingt einen neuen Komplett-PC anschaffen oder die CPU selbst austauschen müsste. Denn fast alles, was in diesem Jahr als „neu“ verkauft wurde, ist nur ein Update des letzten Jahres.

Ganz unten im Marktsegment hat sich deshalb herzlich wenig getan. Einen Kleinst-PC mit Atom-Prozessor sollte man weiterhin umgehen, AMDs Alternative in Form der „Brazos“-Plattform hat mit „Brazos 2.0“ zumindest ein minimales Update erfahren und bleibt damit klar die Empfehlung in diesem Segment.

Bei den echten Prozessoren geht es dann ebenfalls bei den AMD-Probanden sehr günstig los. Weiterhin sind es da die guten alten Athlon II X2, die für sehr kleines Geld zwei flotte Kerne bieten. Die neuen „Trinity“ mit einem Modul und zwei „falschen“ Kernen kommen selbst bei höherem Preis noch nicht an die Leistung der drei Jahre alten Prozessoren heran – unterm Strich besteht in dem Bereich schlichtweg kein Bedarf einer Neuanschaffung, wenn es nur um Leistung geht. Alternativen sind natürlich auch die kleinen Pentium-Prozessoren, lediglich um Ein-Kern-Celeron sollte man ein Bogen schlagen.

Richtig interessant wird es erst ab der Preisklasse von 60 Euro aufwärts. Denn hier sind die ersten „Trinity“ von AMD zu finden, die mit zwei Modulen vier Threads bieten, in Form der neuen Athlon X4 aber auf die integrierte Grafikeinheit verzichten. Der Geheimtipp ist dabei der Athlon X4 750K, der für gut 60 Euro noch einen frei bestimmbaren Multiplikator mitbringt – dem simplen Übertakten selbst auf einer sehr günstigen Hauptplatine steht damit nichts im Weg. Intels „Ivy Bridge“ in dieser Preisklasse haben sich verschoben und werden erst 2013 im Handel stehen.

„Trinity“-APUs von AMD
„Trinity“-APUs von AMD

Nähert man sich der 100-Euro-Marke, kommen die ersten interessanten Intel-Prozessoren ins Spiel. Die Celeron und Pentium sind aufgrund massiver Kastrationen meist nur für Stromsparer interessant, erst mit dem Intel Core i3 ab 100 Euro hat man ein sehr gutes Modell im Handel. Dem entgegen steht der schnellste „Trinity“ in Form des AMD A10-5800K, die sich beide ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefern. Während der Intel-Prozessor in reinen CPU-Tests die Nase vorn hat, schlägt die Grafikeinheit des „Trinity“ die Intel-Lösung um Längen. Hier muss deshalb hinsichtlich der Nutzung der CPU entschieden werden.

Danach kommt die klassische gehobene Mittelklasse in den Fokus, jedoch ist auch diese mittlerweile breiter gestreckt. Den Einstieg macht der FX-6300 von AMD mit einer guten Leistung für 120 Euro, gefolgt von den ersten Quad-Core-Prozessoren auf Basis der „Ivy Bridge“ für 150 Euro und natürlich dem Intel Core i5-3570K als Aushängeschild in dieser Klasse, der jedoch aktuell mit fast 200 Euro zu Buche schlägt. Bei dem besagten Modell handelt es sich jedoch um die einzige CPU, die in diesem Jahr unsere Empfehlung bekommen hat, da die sehr hohe Grundleistung bei relativ geringer Leistungsaufnahme mit einem frei wählbaren Multiplikator garniert wird.

Intels „Ivy Bridge“
Intels „Ivy Bridge“

Über 200 Euro wird es dann ganz schnell überschaubar, da es in diesem Bereich nur noch eine Handvoll Intel-Prozessoren gibt. Setzt man weiterhin auf die Mainstream-Plattform rund um den Sockel LGA 1155 ist dies der Intel Core i7-3770K, favorisiert man den Weg über die High-End-Plattform mit dem Sockel LGA 2011, kann der Griff nur zum Intel Core i7-3930K folgen. Dort bekommt man sechs Kerne und zwölf Threads bei hohem Takt, dazu einen frei bestimmbaren Multiplikator und die Unterstützung von Quad-Channel-Speicher. Dies hat natürlich seinen Preis, 520 Euro werden allein für den Prozessor fällig.