Far Cry 5 im Test: Benchmarks und Eindrücke aus der schönen Sandbox

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Wolfgang Andermahr (+1)
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Fazit

Technisch ist die PC-Version von Far Cry 5 zum Start zwar nicht perfekt gelungen, aber dennoch beeindruckend. In den schlechtesten Momenten sieht das neueste Ubisoft-Spiel „nur“ gut aus, in den besten aber gleich beeindruckend. So schöne Sonnenaufgänge beim atmosphärischen Spaziergang durch den Wald gab es in einem Spiel noch nie zuvor. Beim richtigen Wetter würde man am liebsten Urlaub in der Far-Cry-5-Grafikwelt machen.

Doch nicht nur die Grafik als solche, auch der überwiegende Rest der Technik stimmt bei der PC-Version. Das Optionsmenü ist vorbildlich, zudem hat Ubisoft wichtige Features wie Downsampling und einen FPS-Limiter eingebaut. Und das Spiel ist verdammt gut optimiert. Selbst bei hohen Grafikeinstellungen braucht es nicht gleich eine High-End-Grafikkarte. Das ist selten und eine deutliche Verbesserung gegenüber Assassin's Creed Origins (Test) oder Far Cry Primal (Test).

Far Cry 5 im Test

Bei den CPU-Tests merkt man dem Spiel die Auslegung auf mehr als vier Threads an. Das sorgt auf entsprechend ausgestatteten Rechner für einen deutliche Leistungsschub. Unter vier Kernen bricht die Leistung hingegen auch in diesem Spiel deutlich ein. Mit einer Low-Level-API hätte Ubisoft das CPU-Limit allerdings potentiell drücken können, anstatt es effizienter auf mehr Kerne zu verteilen. Dann hätten auch weniger starke CPUs und im CPU-Limit auch noch mehr Grafikkarten von AMD davon profitiert. Die API der Wahl blieb aber DirectX 11.

Vaas geht ab, Ubisoft!

Spielerisch stellt Far Cry 5 am Ende nicht nur inhaltliche Fragen, sondern auch die, was von Tiple-A-Spielen abseits solider Unterhaltung noch zu erwarten ist. Das innovative Potential jedenfalls scheint weiterhin verloren. Inhaltlich krankt das Spiel am Bruch zwischen dem Anspruch, ernsthaft zum Nachdenken anregen zu wollen, und dem Spielgeschehen, spielerisch an einer Welt, die es in der Reihe und anderen Ubisoft-Spielen im Prinzip bereits gab.

Ein solches Spiel „vom Fließband“ unterhält noch immer mit seinen Kompetenzen; es macht ungebrochen Spaß Außenposten zu befreien, Chaos zu verursachen und einfach Dinge in die Luft zu jagen. Die große Chance, mehr als nur „das Übliche“ zu tun, vergibt Ubisoft hingegen mit Gewalt. Far Cry 5 ist so nicht mehr als ein solider Shooter mit vernünftigem Open-World-Freizeitpark aus der Fortsetzungsmaschine. Damit geht eine Kernkompetenz der Serie verloren, denn das, was früher so gut gelang, war die Verbindung von spaßiger Unterhaltung mit einer natürlich wirkenden, zugleich intelligenten Erzählung – also die Integration von Gameplay und Story.

Damit stellt sich am Ende die Sinnfrage. Far Cry 5 braucht streng genommen niemand, der Far Cry 3 (Test) noch nicht kennt. Wer länger kein Spiel mit offener Welt gespielt hat und die Serie grundsätzlich mag, kann sich aber auf ein paar spaßige Stunden im Rahmen des Gewohnten freuen. Ansonsten gibt es ähnlichen Bombast mit weniger Kanten zu viel günstigeren Kursen – Vaas geht ab, auch 2018 noch.

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