GeForce GT 220 im Test: Nvidias erste DX-10.1-Karte ist zu langsam fürs Spielen

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Wolfgang Andermahr
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Beurteilung

Mit der GeForce GT 220 sorgt Nvidia für Nachschub im Low-End-Segment, das bereits seit geraumer Zeit nicht mehr mit echten Neuerungen aufwarten konnte. Richtig neu ist die GeForce GT 220 allerdings auch nicht, da sie im OEM-Segment (wenn auch mit leicht niedrigeren Taktraten) bereits ihre Premiere gefeiert hat. Eine Premiere kann der 3D-Beschleuniger allerdings im Desktop-Markt feiern: Der GT216 ist die erste GPU von Nvidia, die mit Direct3D 10.1 umgehen kann.

Eine entscheidende Rolle spielt das für die GeForce GT 220 nicht, da die Karte für den Low-End-Markt entwickelt worden und die Geschwindigkeit zu niedrig ist. So messen wir in 1280x1024 ohne Anti-Aliasing sowie der anisotropen Filterung eine Leistung, die um 38 Prozent hinter einer ebenfalls nicht gerade schnellen Radeon HD 4670 zurück liegt. In 1680x1050 steigt die Differenz gar auf 43 Prozent. Auf die Ergebnisse mit den beiden qualitätssteigernden Features wollen wir an dieser Stelle gar nicht erst eingehen, da die Karte dafür nicht gebaut ist. Die meisten Mainstream-Spiele laufen mit einer GeForce GT 220 dennoch ganz ordentlich.

In der Disziplin der Lautstärke weiß die von uns getestete Zotac GeForce GT 220 leider nur bedingt zu gefallen. Ausgerechnet unter Windows ist der 3D-Beschleuniger recht laut, wobei die Karte genau dort hätte punkten müssen. Loben muss man Nvidia bezüglich der Leistungsaufnahme, die unter Windows, vor allem aber unter Last, sehr gering ausfällt.

Zotac GeForce GT 220
Zotac GeForce GT 220

Nvidia empfiehlt die GeForce GT 220 für den Betrieb unter Windows 7, was mit dem 3D-Beschleuniger kein Problem ist. Dasselbe gilt für die Wiedergabe von HD-Filmen auf einer Blu-ray, die dank des „Video Processor 3“ gut aussehen und nicht minder schlecht beschleunigt werden, sodass ein schneller Hauptprozessor nicht notwendig ist. Zusätzlich kann der Käufer durch einige CUDA-Programme profitieren, die auf der Low-End-Karte oft die Performance einer weitaus teureren CPU aufweisen. Für PhysX ist die GeForce GT 220 dagegen, wenn überhaupt, nur als separate Karte zu gebrauchen.

Fazit

Die 3D-Leistung der GeForce GT 220 ist, wie für eine Low-End-Karte gewohnt, äußerst niedrig, sodass Spieler aktueller Spiele einen großen Bogen um die Karte machen sollten. Wer dagegen nur grafisch wenig anspruchsvolle Kost auf dem Rechner installiert hat, sollte auch mit der GeForce GT 220 keine größeren Schwierigkeiten haben. Die 512-MB-Variante ist etwas schneller als das 1.024-MB-Modell, allzu große Unterschiede wird es aber nicht geben. Darüber hinaus ist der 3D-Beschleuniger für einen HTPC zu empfehlen, der sich um die Film-Wiedergabe inklusive Blu-ray kümmern soll. In dem Fall weiß nicht nur die Videoleistung an sich, sondern genauso die niedrige Leistungsaufnahme zu gefallen. Einzig die Lautstärke kann zumindest auf dem Zotac-Modell zu einem Problem werden.

Das Ganze hat allerdings noch einen Haken: Denn so macht es derzeit den Anschein, als würde die Low-End-Karte zu Beginn für einen Preis von 60 bis 65 Euro über die Ladentheke wandern, was definitiv zu viel ist. Denn für den Preis kann selbst schon eine bessere GeForce 9600 GT oder alternativ eine günstigere Radeon HD 4670 ergattert werden. Bei ATi fehlt dem Käufer zwar die CUDA-Unterstützung, jedoch können viele Kunden darauf wahrscheinlich verzichten. Fällt der Preis dagegen auf etwa 50 Euro oder darunter, macht man mit der GeForce GT 220 in einem HTPC oder einem Rechner mit geringen Ansprüchen nichts verkehrt – so lange die Lautstärke geringer ausfällt oder nur eine untergeordnete Rolle spielt.

Zotac GeForce GT 220
  • Durchgehend geringe Leistungsaufnahme
  • Leise unter Last
  • CUDA
  • Gute HD-Videowiedergabe
  • Performance für Spiele zu gering
  • Relativ laut unter Windows

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