Intel Sandy Bridge im Test: Fünf Modelle auf 54 Seiten untersucht

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Volker Rißka
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Grafikleistung (Preview)

Wie schon die „Clarkdale“-CPU kommt auch Sandy Bridge mit einer integrierten Grafikeinheit daher, die den Einsteigermodellen von AMD und Nvidia nicht nur das Leben schwer, sondern gar unnötig machen sollen. Wahrlich keine einfache Aufgabe, weswegen wir uns in Kürze mit diesem Thema in einem gesonderten Artikel ausführlich auseinandersetzen werden. An dieser Stelle wollen wir aber schon mal einen kleinen Einblick geben.

Die eine einheitliche Grafikeinheit auf „Sandy Bridge“ gibt es nicht, stattdessen kommen die CPUs mit unterschiedlichen Varianten daher. So verfügt zum Beispiel der Core i7-2600K über eine Graphics HD 3000 mit bis zu 1.350 MHz Takt (Frequenz mit Turbo), während der Core i5-2500K zwar ebenso auf eine Graphics HD 3000 setzt, diese aber nur mit maximal 1.100 MHz arbeitet. Alle anderen Prozessoren haben die langsamere Graphics HD 2000 als Untersatz, die ebenfalls nicht durchgängig mit denselben Taktraten arbeitet.

Intel-Grafikmenü auf Sandy Bridge

Abgesehen von der modernen 32-nm- anstatt der 45-nm-Fertigung ist die größte Änderung auf der Graphics-HD-Grafik auf der Sandy-Bridge-CPU die Unterstützung von DirectX 10.1 – DirectX 11 und somit OpenGL 4.x bleiben außen vor. Zusätzlich gibt es einen Turbo-Modus für den GPU-Part, der die Frequenz anhebt. Der H.264-Codec kann mittlerweile beschleunigt werden, es gibt neue „Qualitätsverbesserer“ bei der Videowiedergabe und einen HDMI-1.4-Ausgang. Darüber hinaus kann die Grafikeinheit nun etwas mit Anti-Aliasing anfangen (2xMSAA und 4xMSAA), was eine Voraussetzung für DirectX 10.1 ist.

Wir haben die Sandy-Bridge-GPU mit der Treiberversion 8.15.10.2266 getestet, die vom 16. Dezember 2010 stammt. Am Control Panel hat es keine bemerkenswerten Änderungen gegeben, denn dieses sieht optisch absolut identisch zum „Clarkdale“-Launch aus. Funktionell hat sich nur wenig getan. Die größte Modifizierung betrifft den Video-Part, der nun genauer konfiguriert werden kann.

Der bis jetzt immer kritischste Part bei einer Intel-Grafik waren Funktionalität und Stabilität des Treibers, der leider immer noch zu wünschen übrig lässt. Intel hat zwar merklich bei der Spieleunterstützung einen Schritt nach vorne gemacht, doch gibt es immer noch genügend Titel, die entweder gar nicht starten (zum Beispiel Metro 2033) oder nur unendlich langsam inklusive Grafikfehler laufen (Mafia 2). Und es muss erwähnt werden, dass beide Spiele keine Unbekannten sind.

Grafik Fehlermeldung
Grafik Fehlermeldung

Zudem neigt die aktuelle Treiberversion ganz gerne zum Abstürzen, was von kleineren Dramen wie dem plötzlichen Schließen des Control Panels bis zum Komplettabsturz mit einem notwendigen Neustart reicht. Ebenfalls problematisch sind einige Blu-ray-Menüs, die dem Treiber gar nicht schmecken. So wird das Menü des Films „Star Trek“ nur selten beim ersten Mal erfolgreich geladen – einmal waren dazu 19 (!) Versuche notwendig. Die meisten Filme laufen aber einwandfrei.

Die Baustelle Software ist also noch groß, während Intel in Sachen Hardware durchaus gute Arbeit geleistet hat. Denn die Performance weiß vor allem auf dem Core i7-2600K mit der Graphics HD 3000 zu gefallen, die nicht selten schneller als eine Radon HD 5450 von AMD ist. Selbst dem Core i5-2500K gelingt dies des Öfteren.

Call of Duty MW2 – 1024x768
  • 1xAA/1xAF, niedrige Details:
    • Intel Core i5-2600K @ Graphics HD 3000
      53,3
    • Intel Core i5-2500K @ Graphics HD 3000
      51,4
    • Intel Core i5-2500 @ AMD HD 5450
      43,4
    • Intel Core i5-2500 @ Graphics HD 2000
      31,5
    • Intel Core i5-661 @ Graphics HD
      26,6
  • 4xAA/16xAF, niedrige Details:
    • Intel Core i5-2500 @ AMD HD 5450
      30,0
    • Intel Core i5-2600K @ Graphics HD 3000
      21,2
    • Intel Core i5-2500K @ Graphics HD 3000
      19,0
    • Intel Core i5-2500 @ Graphics HD 2000
      17,0
    • Intel Core i5-661 @ Graphics HD
      0,0
      Unmöglich
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

So schafft die Radeon HD 5450 in Call of Duty: Modern Warfare 2 unter 1.024x768 mit niedrigen Details 43,4 Bilder pro Sekunde, während der Core i5-2500K auf 51,4 FPS und der Core i7-2600K gar auf 53,3 FPS kommt. Der Core i5-2500 mit der Graphics HD 2000 erreicht dagegen geringere 31,5 FPS, ist damit aber immer noch schneller als der ältere Core i5-661, der 26,6 Bilder pro Sekunde stemmt. Bei aktiver Kantenglättung hat die AMD-Karte dann klar das Zepter in der Hand und rendert gut 40 Prozent flotter als die beste Intel-Lösung.

Auch die Leistungsaufnahme im Grafik-Betrieb hat sich gegenüber dem „Clarkdale“ auf dem Core i5-661, trotz der höheren Geschwindigkeit, verbessert. Messwerte dazu und noch weitere Details gibt es, wie versprochen, in den kommenden Tagen.