Lohnt sich "nur" eine Ausbildung

S

Sasku

Gast
Hallo,
aktuell befinde ich mich im 2. Lehrjahr zum Fachinformatiker Anwendungsentwicklung... nun lese ich bei vielen Jobangeboten, dass ein Studium der Informatik oder vergleichbares gewollt wird und dann am besten noch mit 3 oder mehr jahren berufserfahrung .. kaum noch eine Berufseinsteiger die eine Ausbildung vollendet haben.

Mein Plan war, dass ich nach der Ausbildung mein Abitur an der BOS ( Berufsoberschule ) nachhole und dann studiere ... jetzt ist bloß der Gedanke da.. was ist wenn ich abbreche(n muss) .. reicht mir dann nur eine Ausbildung .. oder werd ich dann irgendwann am Hungertuch nagen müssen ..

und was ich auch immer wieder lese, also in Foren, dass es sich auch gar nicht mehr Lohnt nur den Bachelor zu machen .. sondern man auch den Master hinten dran machen soll. Weil man sonst auch nicht gerade weit kommt, nun meine Frage .. hat man dann mit der Ausbildung, wenn nicht mal der Bachelor reicht, überhaupt noch eine Chance?
 
Meistens steht (sinngemäß) sowas drin wie:
Abgeschlossenes Studium der XXXXXXXX (z.B. Informatik) , YYYYYY (z.B. Wirtschaftswissenschaften) oder vergleichbare Qualifikation.
Und genau hier liegt die Krux:
Dieses "oder vergleichbare Qualifikation" heißt: Auch du mit deiner Ausbildung kannst dich darauf bewerben.
(War bei meiner Stelle übrigens auch genau so).

Was allerdings diese Berufserfahrung angeht... Tja.. Probieren oder es sein lassen. Kann was bedeuten, muss aber nicht. (Je nach Stelle ist der Part sinnvoll oder nur dazu da, jemanden wie dich abzuschrecken ohne Berufserfahrung.)

Viele der Formulierungen usw. sind Standardvorlagen.

Du hast mit allen Ausbildungs- oder Studienformen (in der Informatik) Chancen. Das Problem ist, du brauchst Glück oder Vitamin B, ein Fachgebiet, dass nicht überlaufen ist und solltest dir irgendwann im Klaren sein in welche Richtung deine Spezialisierung gehen soll.
(Beispiel: Einfache Windows Admins gibt es wie Sand am Meer... Welche die TOP ADS Kenntnisse haben sind rar.)
 
Tourgott schrieb:
Berufserfahrung > Studium

Das Problem hierbei ist, wie soll man Berufserfahrung bekommen, wenn man ohne Studium nicht eingestellt wird, als Berufsanfänger.. Das ist ja meine Sorge .. Wenn ich erstmal 6 oder 7 Jahre Tätig bin brauch ich mir in dieser Richtung überhaupt keine Sorge mehr machen .. das is mir klar ... :)
Ergänzung ()

nospherato schrieb:
Meistens steht (sinngemäß) sowas drin wie:
Abgeschlossenes Studium der XXXXXXXX (z.B. Informatik) , YYYYYY (z.B. Wirtschaftswissenschaften) oder vergleichbare Qualifikation.
Und genau hier liegt die Krux:
Dieses "oder vergleichbare Qualifikation" heißt: Auch du mit deiner Ausbildung kannst dich darauf bewerben.
(War bei meiner Stelle übrigens auch genau so).

Was allerdings diese Berufserfahrung angeht... Tja.. Probieren oder es sein lassen. Kann was bedeuten, muss aber nicht. (Je nach Stelle ist der Part sinnvoll oder nur dazu da, jemanden wie dich abzuschrecken ohne Berufserfahrung.)

Danke!
 
Tourgott schrieb:
Berufserfahrung > Studium

1. Falsch. Es kommt darauf an.
2. Abgeschlossene Ausbildung ist keine Berufserfahrung.


Versuch Dich auf offene Stellen, welche Berufserfahrung oder ein Studium erfordern, dennoch zu bewerben (Nospherato hat da nicht unrecht).

Wäre es keine Option in Deinem Ausbildungsbetrieb 1-2 Jahre zu arbeiten?

Prüfe den Sachverhalt zwecks Erlangung der Hochschulreife in Deinem Bundesland genau!

In Niedersachsen gilt unter Vorraussetzung einer abgeschlossenen Berufsausbildung:
-> Fachoberschule -> Allgemeine bzw. fachgebundene (Unterschied!) Fachhochschulreife -> für den Besuch einer Fachhochschule

Erst mit Abschluss der Fachoberschule erfüllt man die Vorraussetzung zum Besuch der Berufsoberschule:
2. Berufsoberschule -> Allgemeine bzw. fachgebundene (Unterschied) Hochschulreife -> für den Besuch einer Universität

Beides ist KEIN Abitur im eigentlichen Sinne!

Es gibt auch Duale-Studiengänge. Rückfragen/Hilfe/Meinungen gerne auch per Privatnachricht.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (Beitrag wiederhergestellt)
Sasku schrieb:
Das Problem hierbei ist, wie soll man Berufserfahrung bekommen, wenn man ohne Studium nicht eingestellt wird, als Berufsanfänger.. Das ist ja meine Sorge .. Wenn ich erstmal 6 oder 7 Jahre Tätig bin brauch ich mir in dieser Richtung überhaupt keine Sorge mehr machen .. das is mir klar ... :)

Du wirst ja wohl (hoffentlich) nach deiner Ausbildung vom Unternehmen übernommen werden, oder? Ansonsten stellt sich die Frage ja sowieso nicht.

neuercomputer schrieb:
1. Falsch. Es kommt darauf an.
2. Abgeschlossene Ausbildung ist keine Berufserfahrung.

1. Nein, es kommt nicht drauf an.
2. Habe ich nie behauptet, siehe oben.
 
Nicht jedes Unternehmen übernimmt seine Azubis.
Leider gibt es immer wieder Unternehmen, die ausbilden... entlassen... ausbilden.. usw.

Kann also, muss aber nicht, am Threadersteller liegen.

Zur Berufserfahrung:
Als Mensch mit Ausbildung kann es gut sein, dass du mal ein, zwei, evtl. auch drei Jahre ganz klein anfängst (außer du hast eben Glück oder Vitamin B). Aber auch kleinere Aufgaben sorgen für Berufserfahrung und du kannst auch in diesen Jahren natürlich schauen, ob du dich nicht in die ein oder andere Richtung fortbilden möchtest/kannst. Evtl. unterstützt dich dein Betrieb dabei, selbst wenn es ihm keinen direkten Nutzen bringt.
Nur solltest du schauen, dass du von kleineren Aufgaben (z.B. 1st level support) auch dann schnell weg kommst und du selbst "weiter kommst".
 
Hallo
Sasku schrieb:
Das Problem hierbei ist, wie soll man Berufserfahrung bekommen, wenn man ohne Studium nicht eingestellt wird, als Berufsanfänger.. Das ist ja meine Sorge ..
Jemand der frisch von der Uni/FH kommt hat genau das gleiche Problem, er hat keine Berufserfahrung und genau die gleichen Probleme eine Arbeitsstelle zu finden.
Keine Berufserfahrung ist heutzutage eines der größten Probleme die ein Bewerber haben kann, egal ob Berufsausbildung oder Studium.
Mach dich nicht bekloppt, du bist noch jung, mach erst einmal deine Ausbildung zu Ende, bewirb dich bevor deine Ausbildung endet und mach dich darauf gefasst das du bei der ersten Arbeitsstelle kleinere Brötchen backen musst.
Wenn du die erste Arbeit hast, bei der es nur darum geht Berufserfahrung zu sammeln, kannst du immer noch sehen wohin die Reise geht, Bachelor/Master im (Fern)Studium oder Staatl. gepr. Techniker/Meister an der Abendschule.

Grüße Tomi
 
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Wenn keiner mehr jemanden ohne Berufserfahrung einstellt, dann wird irgendwann mal niemand mehr eingestellt, da es dann niemanden mehr mit Berufserfahrung gibt.

Zumal das auch vermutlich unnütz ist, wenn ich im vorherigen Beruf in einem komplett anderen Feld gearbeitet habe. Heisst eigentlich, es werden nur noch mehr Leute eingestellt, die die gleiche oder fast gleiche Tätigkeit in einem vorherigen Beruf ausgeübt haben.

Und es ist dennoch einfach, so jemand zu finden?! :freak:

Und das mit der Chance.. klar hast du ne Chance, mit einer Ausbildung Arbeit zu finden. Ebenfalls mit Bachelor oder Master.

Was sicher ist: Mit einem höheren Abschluss wirst du nicht weniger Geld verdienen als mit einem niedrigeren Abschluss. Allerdings gibt es keine Garantie, mit einem höheren Abschluss (Bachelor oder Master) mehr Geld zu verdienen.

Angenommen du machst Fachhochschulreife (1 Jahr) und dann Bachelor (3 Jahre). Dann hast du 4 Jahre studiert. Wenn du jetzt 4 Jahre arbeitest, steigert sich vermutlich dein Gehalt. Keiner dann dir garantieren, dass du in 4 Jahren als Bachelor höher einsteigst, als wenn du jetzt 4 Jahre arbeiten würdest und dein Gehalt sich steigert. Vom Master ganz zu schweigen, das würde ja insg. 6 Jahre dauern.

Ausserdem besteht ja immer noch das Risiko, irgendeine Prüfung nicht zu bestehen. Und bei den zig Prüfungen (Schule, Studium) ist das gar nicht mal so unwahrscheinlich.

Ich würde es nicht machen. Wenn du jetzt anfängst zu arbeiten, bekommst du dein sicheres Gehalt. Wenn du nochmal zur Schule gehst und studierst, hast du einen Verdienstausfall, musst Schulden (evtl. Bafög) aufnehmen und es besteht immer noch das Risiko, irgendwo durchzufallen. Klingt sehr waghalsig. Aber hey.. no risk, no fun ;)
 
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Hallo
Krabby schrieb:
Wenn keiner mehr jemanden ohne Berufserfahrung einstellt, dann wird irgendwann mal niemand mehr eingestellt
oder wie es aktuell abläuft, das Gehalt nach ganz weit unten gedrückt.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie ist denn überhaupt der Vergleich? Wie steigen Leute mit Ausbildung/Bachelor/Master ohne Berufserfahrung denn jeweils ein?! Das ganze würde sich doch nur lohnen, wenn er beim Bachelor deutlich mehr bekäme (?).

Sagen wir mal, mit Ausbildung steigt man mit 20k ein, mit Bachelor mit 40k und mit Master mit 50k. Dann wäre es das Risiko wert.
 
Hallo
Krabby schrieb:
Wie ist denn überhaupt der Vergleich?
Da gibt es keine Pauschalantwort, es hängt von zu vielen Faktoren ab: Wie lange bzw. überhaupt Berufserfahrung, Größe der Firma, Branche in der die Firma arbeitet, Standort/Bundesland der Firma, "Zustand" der Firma, etc.
Ein KFZ Mechaniker verdient bei BMW in Bayern mehr als ein studierter Master bei einem kleinen mittelständischen Unternehmen in Sachsen.

Grüße Tomi
 
Tomislav2007 schrieb:
Ein KFZ Mechaniker verdient bei BMW in Bayern mehr als ein studierter Master bei einem kleinen mittelständischen Unternehmen in Sachsen

Hahahahaha, da hat sich das Studium ja voll ausgezahlt :D
Wieviel verdient denn ein KFZ Mechaniker in Bayern?!
 
Hallo
Krabby schrieb:
Hahahahaha, da hat sich das Studium ja voll ausgezahlt
Du hast mein Beispiel nicht verstanden, in meinem Beispiel machen sich der Standort Bayern und die Automobilbranche und das BWM Werk bezahlt.

Krabby schrieb:
Wieviel verdient denn ein KFZ Mechaniker in Bayern?!
Ein Stammangestellter im BMW Werk verdient ordentlich aber da kommt man ohne Beziehungen kaum noch rein.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Krabby schrieb:
Wie ist denn überhaupt der Vergleich? Wie steigen Leute mit Ausbildung/Bachelor/Master ohne Berufserfahrung denn jeweils ein?! Das ganze würde sich doch nur lohnen, wenn er beim Bachelor deutlich mehr bekäme (?).

Sagen wir mal, mit Ausbildung steigt man mit 20k ein, mit Bachelor mit 40k und mit Master mit 50k. Dann wäre es das Risiko wert.

Das hängt extrem von Branche, Spezialisierung, Unternehmen, Standortfaktoren und Land/Bundesland ab. Pauschalisieren kann man das nicht.

Selbst innerhalb der IT, innerhalb eines Bundeslands, innerhalb einer Branche, innerhalb eines Unternehmens liegen bei Akademikern mehrere Tausend, teilweise Zehntausend, mitunter sogar mehrere Zehntausend zwischen dem Einstiegsgehalt, wenn als Vergleich den typischen FH-Softwareingenieur nimmt, der dann z.B. die typische Java Individual-Business-Software schreibt/wartet und demjenigen einen Wi-Inf Uni-Absolventen gegenüberstellt, spezialisiert auf SAP-Consulting & -Entwicklung für umfassende Business-Intelligence-Lösungen.

Abgesehen von Branche, Unternehmen, Standortfaktoren und Land/Bundesland hängt hier häufig also auch sehr viel an der Spezialisierung der Akademiker. Man kann halt lau durchgehen und dann beispielsweise eben an einer FH nur Java für einfaches Businesszeugs lernen. Oder in genau der gleichen Spezialisierung den "strebsamen" Wirtschaftsinformatiker-High-Potential Absolventen haben.
Für Ersteren bewegt sich das Einstiegsgehalt meist bei 30-45k, für Zweiteren ist 50k Einstieg schon wenig. Wie ich schon in einem anderem Thread berichtete kenn ich einige auf Consulting/Business Intelligence spezialisierte, die mit 60-80k mit Master einsteigen. Oder zwei Doktoren mit weit über 100k.

In allen anderen Spezialisierungen gibt es das ebenso.
Von z.B. "ich kann Hochrechnungen, Regressionen, ... erstellen und mit Datenbanken arbeiten" bis hin zu dem Data-Scientist, der fit in Data Mining, Machine Learning, Artificial Intelligence ist und ohne Probleme umfrangreiche Datensätze aus verteilten Datenbanksystemen verarbeitet. Für Prognosen, Produktentwicklung oder was auch immer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sasku schrieb:
... nun lese ich bei vielen Jobangeboten, dass ein Studium der Informatik oder vergleichbares gewollt wird und dann am besten noch mit 3 oder mehr jahren berufserfahrung .. kaum noch eine Berufseinsteiger die eine Ausbildung vollendet haben.

Mein Plan war, dass ich nach der Ausbildung mein Abitur an der BOS ( Berufsoberschule ) nachhole und dann studiere ... jetzt ist bloß der Gedanke da.. was ist wenn ich abbreche(n muss) .. reicht mir dann nur eine Ausbildung .. oder werd ich dann irgendwann am Hungertuch nagen müssen ..

und was ich auch immer wieder lese, also in Foren, dass es sich auch gar nicht mehr Lohnt nur den Bachelor zu machen .. sondern man auch den Master hinten dran machen soll. Weil man sonst auch nicht gerade weit kommt, nun meine Frage .. hat man dann mit der Ausbildung, wenn nicht mal der Bachelor reicht, überhaupt noch eine Chance?

Ich finde es schade, dass eine Ausbildung oft so abgewertet wird. Letztlich kommt es immer drauf an, was man selbst draus macht. Die pauschale Aussage, dass nur ein Master was bringt und man mit einer Ausbildung u.U. am Hungertuch nagt entspricht mMn überhaupt nicht der Realität.

Ich selbst habe 2 Semester Informatik studiert, dann aber abgebrochen, FISI bei Siemens gelernt und dann ein paar Jahre dort gearbeitet. Da war das Gehalt zugegebenermassen einigermassen ok, aber mehr auch nicht. Jetzt bin ich seit gut 10 Jahren bei einer amerikanischen Firma, habe einen Job der mir Spass macht und verdiene wirklich sehr gut inkl. sehr guten Sozialleistungen und Firmenwagen. Wenn ich noch ein Studium dran gehängt hätte, hätte es auch nicht besser laufen können.

Lass dich von so Sachen die du gehört hast nicht entmutigen.
 
Hausmeister76 schrieb:
Ich selbst habe 2 Semester Informatik studiert, dann aber abgebrochen, FISI bei Siemens gelernt und dann ein paar Jahre dort gearbeitet. Da war das Gehalt zugegebenermassen einigermassen ok, aber mehr auch nicht.

Siemens ist auch keine Wald und Wiesen Firma.... Hat sich für dich später bezahlt gemacht, die Station im Lebenslauf zu haben bzw. richtig zu beginnen.
 
nospherato schrieb:
Meistens steht (sinngemäß) sowas drin wie:
Abgeschlossenes Studium der XXXXXXXX (z.B. Informatik) , YYYYYY (z.B. Wirtschaftswissenschaften) oder vergleichbare Qualifikation.
Und genau hier liegt die Krux:
Dieses "oder vergleichbare Qualifikation" heißt: Auch du mit deiner Ausbildung kannst dich darauf bewerben.
(War bei meiner Stelle übrigens auch genau so).

vergleichbar ist alles und bewerben kann man sich überall und immer für alles. die erfolgsaussichten sind halt von fall zu fall verschieden ;)
 
Nunja, mit etwas gesundem Menschenverstand sollte man schon an die Sache rangehen.
Entspreche ich nicht mal zu 50% den geforderten Anforderungen ist es sicherlich sehr unwarscheinlich, dass ich auch nur zum Vorstellungsgespräch eingeladen werde.
Erfülle ich genug, ist es dem Arbeitgeber (bis zu einem gewissen Rahmen natürlich, da es Tätigkeiten gibt, bei denen es entscheidend sein kann) egal ob Studium oder Ausbildung.
 
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