Mr.Seymour Buds schrieb:
Ja. Das waren alles Leasing PCs von HP. Alle 3 Jahre wurde durchgetauscht (von Ausnahmen abgesehen).
Wobei mir neulich ein HP Fertig-PC von 2011 untergekommen ist und da war eine Hitachi mit einer HP Produktnummer daruf verbaut. HP scheint also auf Hitchai gesetzt zu haben und deren Platten waren alle 24/7 zugelassen, die hatte so einfach und billige Desktopplatte wie die ST3000DM001 gar nicht im Angebot, die waren ja auch meist entsprechend teurer, von einzelnen Angebot mal abgesehen.
Mr.Seymour Buds schrieb:
Der "typische" Mitarbeiter hat von PC Hardware gar keine Ahnung.
Eigentlich meinte ich auch eher die Leute bei den Firmen die solche Rechner zum verleasen zusammenstellen.
domidragon schrieb:
Finde die "Studie" auch nicht aussagekräftig.
Das ist ja auch keine Studien, sondern ein Erfahrungsbericht. Als Studie würde es schon wegen der Auswahl der Platten und deren Einsatzbedingungen überhaupt nichts taugen, aber die Auswahl erfolgt ja auch nicht und dem Gesichtspunkt die Zuflässigkeit der HDDs verschiedener Anbieter zu vergleichen. Es ging vielmehr darum den Bedarf an HDDs zu decken und wie schwer das zuweilen war, zeigen die Beschaffungsmethoden und zwar wurden die HDDs möglichst günstiger
im Handel auch als externe USB Platten gekauft und die haben sie sich sogar von Kunden schicken lassen, nachdem die Läden ihnen keine mehr verkauft haben:
Da möchte man gar nicht wissen, wie viele (Seagate) HDDs in den Blister Packungen vom dem Tisch gefallen sind und außerdem sind diese Verpackungen für den Transport in Kofferräumen (wo sie total durcheinandergeworfen waren, also nicht einmal sauber gestapelt wurden, die wurden da wohl reingeworfen) und den Postversand total unzureichend, die Kartons von WD schützen die HDDs da schon weitaus besser und man sieht wie wenig professionell die Arbeitsumgebung dort ist. Man kann die doch nicht einfach so durcheinander auf einem Tisch werfen, die HDD sind auch im Ausgeschalteten Zustand empfindlich.
Auch nicht vergessen sollte man die Platten die gleich am Anfang bei den ersten Tests ausfallen und in den Zahlen nicht enthalten sind:
Ebenfalls nicht unwichtig ist die Behandlung, bei Backblaze hat auch die Art des Transport der fertigen Racks Einfluss auf die Ausfallraten gehabt:
Da möchte ich echt mal wissen was für Belastungen die HDDs dort ertragen müssen und ob diese noch innerhalb der Spezifikationen für den ausgeschalteten Zustand waren. Außerdem sind einige der Informationen in dem Blog auch einfach nicht korrekt, z.B. diese S.M.A.R.T. Werte die von einer 4TB Seagate, also der SM4000DM000 stammen sollen:
Dabei haben Seagate HDDs aber mehr Attribute und zeigen bei den Such- und Lesenfehlern im Rohwert neben den Fehlern auch die Anzahl der Vorgänge an. Die Temperatur wird dort im Rohwert ebenfalls mit den Extremwerten angezeigt und der Aktuelle Wert ist 100-Temperatur in Celsius, aber niemals 253. Das sind nie im Leben die S.M.A.R.T. Werte einer halbwegs aktuellen Seagate HDD, niemals!
domidragon schrieb:
Haben vor einem Jahr 4 3Tb barracudas gekauft. davon lebt heute noch eine!
3 davon sind innerhalb von 5 monaten ausgefallen.
5 Monate sind zwar eine lange Zeit, aber es könnte an der Behandlung beim Transport passiert sein, wenn diese in der Zeit nicht sehr viel genutzt wurden
domidragon schrieb:
Und ich habe 28 stück zur Zeit in Betrieb
Mit zu vielen anderen HDDs in einem Gehäuse zu sein, mögen die heutigen Consumer HDDs nicht mehr.
Mr.Seymour Buds schrieb:
Früher waren Seagateplatten Top.
Es gibt auch heute noch Seagate HDDs die Top sind, die kosten nur eben entsprechend mehr.
Triversity schrieb:
Außerdem bewundere ich dein Durchhaltevermögen, immer wieder die gleichen Grundlagen zu erklären.
Das bewundere ich manchmal selbst an mir, aber offenbar kommt es eben noch bei zu wenigen Leute an.
domidragon schrieb:
habe schon einiges zu HDDs gelesen. Aber die scheinen deutlich anfälliger zu sein als gedacht -.-
Ja sind sie auch, da hat sich sehr viel getan um die heutigen Datendichten erreichen zu können, nur ist das eben nicht kommuniziert worden und daher halten viele noch an ihren überkommenen Vorstellungen und Erfahrungen mit HDDs fest, nur die gelten eben nicht mehr.
domidragon schrieb:
Eine Frage an dich. Wenn ich im Windows in den Stromspareinstellungen die Festplatten nach 20min. z.b. ausschalten lasse, ist dass dann für Desktopplatten eher geeignet bei einem 24/7 betrieb oder macht das keinen unterschied?
Im Product Manula der Constellation® Serial ATA steht:
Das ist eine Enterprise HDD und 250 Start-Stop Zyklen im Jahr sind erlaubt, ohne die Ausfallraten zu erhöhen. Das wäre also wieder von einmal am Tag, von Montag bis Freitag und das 50 Wochen im Jahr, man kann solche Enterpise HDDs also auch im Desktopeinsatz verwenden und ich denken nicht, dass Desktopplatten mehr Start-Top Zyklen ohne eine Erhöhung der Ausfallraten ertragen. Zu oft runterfahen würde ich die nämlich auch nicht.
domidragon schrieb:
Habe im Datenserver ebenfalls teils Desktopplatten drin, daher die Frage.
Wie lange das gut geht hängt davon ab wie der genutzt wird, wie viele Platten drin sind, was für welche, wie viele Stunden die im Jahr laufen und welche Workload die ertragen müssen (vergiss ggf. auch das Scrubbing des RAIDs nicht). So ungefähr jede Platten wird das eine Weile mitmachen, ich finde das jetzt nicht mehr aber ich Backblaze hat irgendwo auch mal erwähnt das bestimmte Platten die Tortur in den Storagepods auch gar nicht ertragen haben, aber der Unterschied ist halt wie lange die Platte das übersteht.
domidragon schrieb:
Oder ist das kein "abschalten" in dem sinne, wie wenn man den Computer ganz aus macht?
Der Standby. wenn also die Platter zum Stillstand kommen, bewirkt schon einen Start-Stop Zyklus wie beim Ausschalten der Platte auch.
Prollpower schrieb:
Naja es handelt sich auch um die "Seagate Backup Plus 3TB"... vermutlich sind interne und externe zeitgleich ausgefallen
Das kann zwar auch mal passieren, aber wirklich wahrscheinlich ist es nur, wenn man die externe Platten dann auch hat dauernd mitlaufen lassen, was aber für eine Backupplatte nicht anzuraten ist. Nur wissen wohl viele Leute nicht, dass eine Backupplatte nicht deshalb zu einer Backupplatte wird, weil da Backup auf der Packung steht, sondern weil man sie als Backupplatte nurtzt! Wer sich eine Platte mit dem Wort Backup in der Bezeichnung kauft und dann doch die Daten nur dort lagert, sie also darauf auslagert, der hat eben kein Backup und die Platte ist dann keine Backupplatte! Da werden wohl leider in der Praxis öfter mal Fehler begannen
IBISXI schrieb:
Den Fehler teure Platten zu kaufen hab ich nur einmal gemacht:
Western Digital 400GB Raid Edition. (Wahnsinns MTBF, Dauerlauf tauglich, doppelter Preis)
Wenn es Platten mit 400GB waren, ist es also schon eine Weile her.
IBISXI schrieb:
Es ist hinlänglich bekannt das sogar Google in seinen Rechenzentren Consumer Platten verwendet.
Haben die auch nicht genug Ahnung von der Materie?
Die HDD Studie von google ist von 2007 und deckt damit Platten von vor 10 Jahre und mehr ab. Damals waren das ganze andere Bedinungen, das versuche ich doch die ganze Zeit klar zu machen. Damals gab es diese ganze Baureihen nocht nicht und das war auch nicht nötig. Außerdem kann es ja auch durchaus legitim sein statt teurer Enterprise HDDs auf billige Consumer HDDs zu setzen, die man dann eben regelmäßiger ersetzt. Denn gerade wenn man einen stetig stiegenen Platzbedarf hat, werden die Gesamtkosten sehr von dem Wechsel von Platten mit geringerer Kapazität auf solche mit hoher Kapazität profitieren, zumal solange die Datendichte und damit die Kapazitäten weiter steigen und die Preise pro TB weiter fallen. Letzteres ist aber eine ganze Weile in Stocken geraten und eben auch zum Teil nur durch weitere Kostenoptimierungen zulasten der Haltbarkeit erzielt worden, die dann eben für den Enterpriseeinsatz nicht mehr ausreichend ist, zumindest nach mehr als 2 Jahren. Würde Backblaze alle 2 statt alle 3 Jahre seine HDDs tauschen, hätten sie mit den 3TB Seagates überhaupt kein Problem gehabt, die ersten beiden Jahren haben die ja gut überstanden und wer jetzt ahnt wieso die Garantiedauer (
nicht nur bei den Seagate) verkürzt wurden und bei den Desktopplatten nur 2 Jahre beträgt, der dürfte richtig liegen.
IBISXI schrieb:
2012 gab es noch keine NAS Platten.
Die WD Red ist 2012 erschienen.
IBISXI schrieb:
Das Enterprise Platten den Aufpreis nur in Spezialfällen wert sind wage ich mal so zu behaupten.
Dann wage ich mal zu Behaupten, Elvis lebt, aber das ändert an den Realitäten nichts. Die Spezialfälle sind z.B. 24/7 Betrieb, ein hoher Workload und viele Platten in einem Gehäuse. Wie speziell gilt das für Dich? Wenn Du das normal findest, bist Du ein Spezialfall und damit es eben nicht nur die Wahl zwischen dafür nicht mehr geeigneten Desktop und teuren Enterprise Platten gibt, wurden eben neue Serien wie die NAS Platten eingeführt, die können mehr als Desktopplatten aber nicht soviel wie die Enterprise HDDs, kosten eben auch auch nicht so viel.
IBISXI schrieb:
Über 20 Euro Aufpreis für ein Jahr längere Garantie könnt ich mit mir reden lassen.
Das wäre bei WD der Unterschied zwischen einer
Green (2 Jahre Garantie) und einer
Red (3 Jahre) oder einer
Seagate Desktop mit 2 Jahren Garantie und einer
einer Seagate NAS mit 3 Jahren.
Es ist egal welchen Hersteller man betrachtet, die sind da alle ähnlich und
Toshibas DT01ACA hat auch nur 2 Jahren Garantie und wenn die Toshiba Serie draußen ist, dürfte die 3 Jahren bieten, wobei das bei Toshiba ja etwas blöd mit der Abwicklung zu sein scheint. Nur HGST sticht halt raus, die bieten eben keine einfachen Desktopplatten an.
Mr.Seymour Buds schrieb:
20.000-30.000 Betriebstunden sollten auch die Consumerplatten vertragen. Entspricht dann mindestens 10 Jahre Lebenserwartung.
Träum weiter, die Lebenserwartung von HW allgemein und auch von HDDs wird auf 5 bis 7 Jahren bei dem vorgesehen Betrieb ausgelegt. 10 Jahren kannst Du vergessen, wenn die einen so langen Betrieb bestanden haben, wurden sie zu aufwendig und damit zu teuer hergestellt.
Mr.Seymour Buds schrieb:
Alles andere würde ich dem Hersteller wirklich übel nehmen. 20.000 Stunden sind schon eine Untergrenze.
Die ST3000DM001 hat 2 Jahren Garantie und die sind offenbar gerade so gut ausgelegt, dass sie es bei Dauerbetrieb gherade so darüber schaffen. Man liest ja oft, dass die dann kurz nach Garantieende ausgefallen sind. Dann haben die aber eben 16.000 bis knapp 20.000 runter und damit so viele Stunden wie in 7 bis 8 Jahren bei der vorgesehen Nutzung mit 2400 Stunden pro Jahr. Und die Überlastung senkt die Lebenserwartung sogar noch überproportional.
Wenn Du 30.000 Betriebsstunden erwartest, nimm wenigstens eine NAS Platte, die haben eine Zulassung für den Dauerbetrieb und 3 Jahren Garantie, die können also mit 3*8760 = 26280 Betriebsstunden gerade noch in der Garantie sein, werden also im Schnitt mehr Betriebsstunden schaffen weil es da reihenweise Garantiefälle gäbe, wenn die auch alle nach knapp über 2 Jahren im Dauerbetrieb ausfallen würden, die müssen also besser gebaut sein und daher kosten sie eben auch mehr.
Willst Du noch mehr, nimm eine
HDD mit 5 Jahren Garantie, die könnten innerhalb der Zeit 43800 Betriebsstunden erreichen und müssen also noch mehr Betriebsstunden aushalten, kosten aber eben auch einiges mehr und lass Dich da nicht von den billig angebotenen aber gebrauchten HGST UltraStar 2TB täuschen, auf die gibt es keine Herstellergarantie mehr, die sind aus Vorbesitz und irgendwer gibt angeblich 1 Jahre Garantie auf die Teile.
IBISXI schrieb:
Mit Hitachis (jtezt HGST) hatte ich überhaupt noch nie Probleme. Die sind absolut solide.
Nachteile hatten sie aber auch.
Meistens mehr Platter bei gleicher Kapazität verbaut als die Konkurrenz.
Dadurch Energiehungriger und wärmer als die Konkurrenz. Auch die Zugriffsgeräusche waren immer lauter als bei anderen.[(QUOTE] Das eine hängt mit dem anderen zusammen, denn um weniger Platter verbauen zu können, muss man die Datendichte steigern, das verlangt aber wegen der kleineren Fläche pro Bit auch einen geringeren Kopfabstand und der früher zu mehr Verschleiß, weil häufigeren Kontakt mit der Oberfläche (
der Teilkontaktbetrieb ist schon länger Alltag!) und damit steigt der Aufwand damit die Platten länger halten und mehr Daten in ihrem Leben übertragen können. Vor 20 Jahren waren noch so 100nm Kopfabstände normal, vor 12 Jahren noch so 20, aber seid man bei etwa 300 bis 350Gbit/in² angekommen ist, bewegt man sich da im Teilkontaktbereich. 1TB Plattern haben so etwas über 600Gb/in^2.
IBISXI schrieb:
Seagate ist mal gut, mal schlecht.
Preis, Leistung und Lautstärke passen meistens.
Das Problem ist, wie man die Leistung definiert. Allzuoft wird nur auf MB/s und vielleicht noch ms Zugriffszeit geschaut, von einem Workload-Rating wissen viele gar nicht, der Preisvergleich listet es nicht einmal auf, da kann man schon froh sein, dass die Zulassung für den Dauerbetrieb dort als Besonderheit erwähnt ist, auch wenn wie üblich die Angaben da gerne mal fehlerhaft sind. Die Angaben über Vibrationssensoren und für wie viele HDDs in einem Gehäuse die zugelassen sind, fehlen dann leider wieder komplett. Das ist aber auch ein Teil der Leistung einer HDD, die man bei der Betrachtung des Preises berücksichtigen muss!
IBISXI schrieb:
Außer Externe... da sind aber soweit ich weiß Seagate Platten verbaut.
Ja, Seagate nutzt den Markennamen Samsung vor allem noch bei den 2.5" Platten. Offenbar dürfte sie das als Folge der Übernahme von Samsungs Festplattensparte noch eine Weile tun. Hitachi hat seine Festplattensparte vorher noch in HGST unbenannt und ja sogar Backblaze gebeten die alten Hitachi als HGST zu bezeichnen, die wollen offenbar mit den HDDs nicht mehr in Verbindung gebracht werden.