Andere/Übergreifend DSL oder weiterkämpfen?

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lumlacb

Gast
Liebe Community,

ich brauche bitte euren Rat.

Kurze Vorgeschichte: Im Mehrparteienhaus, in dem ich wohne, war ich via Kabel bei Vodafone. Dann hat die Hausverwaltung auf PYUR umgestellt, die haben Glasfaser bis in den Keller (mit dortigem Übergang auf die bestehenden Koaxialkabel) gelegt, mit der Aussicht, dass in den nächsten Jahren auch Glasfaser bis in die Wohnungen kommen soll. Das war vor sechs Monaten und seither fingen die Probleme an.

Mal gibt es einige Wochen stabiles Netz, dann wochenlang tägliche dutzende Abbrüche, dann wochenlang gar kein Internet. Das Problem betrifft das gesamte Haus, es waren schon einige Techniker da, die auch bestätigt haben, dass es nicht am Verteiler im Keller liegt, d.h. es muss irgendwo draußen liegen. Die Lösung gestaltet sich aber als schwierig, denn jedes Mal, wenn ich bei PYUR anrufe, habe ich jemanden anderen am Telefon, der andere Lösungen vorschlägt oder wieder Techniker ins Haus schickt, die dann nichts machen können. Tickets für die Großstörung werden geöffnet und wieder geschlossen. Ich habe als 'Ansprechperson' schon im Namen des ganzen Hauses die Hausverwaltung eingeschaltet, aber die scheinen auch nicht wirklich voranzukommen.

Gerade ist das Internet seit über zwei Wochen komplett weg, ein Techniker kann wohl erst Ende Mai kommen und das ist bestimmt auch wieder 'nur' einer, der im Haus arbeitet und dann sieht, dass da nichts zu machen ist.

Ich sehe gerade nur noch zwei Möglichkeiten:
  • weiterkämpfen: Mit der ganzen Zeit und Energie, die ich jetzt schon investiert habe, inkl. zweier kompletter Hardwaresätze, die ich gekauft habe, um das Problem einzugrenzen, will ich eigentlich nicht aufgeben, gerade weil die Geschwindigkeit bei funktionierender Verbindung auch top ist und ich gerne auf Glasfaser umsteigen will, wenn es dann final verfügbar ist. Ich weiß aber nicht mehr, was ich noch tun kann. Rechtlich wird immer nur von Preisminderung oder Sonderkündigung gesprochen, aber ich will ja nicht weg und zahle derzeit aufgrund eines Einführungsangebots auch noch nichts. Ich dachte noch daran, die Bundesnetzagentur einzuschalten, aber keine Ahnung, wie effektiv und schnell das ist.
  • zu DSL wechseln: Um zumindest wieder Internet zu haben, könnte ich auf DSL wechseln. Das widerstrebt mir aber aus mehreren Gründen, z.B. da es eine auslaufende Technologie ist und außerdem nur max. 125 MBit (und damit im WLAN noch weniger) bei mir ankommen, ca. 10% dessen, was Kabel liefert – und das kommt mir in Bezug auf zahlreiche Geräte im WLAN, Streaming, Smart Home, ... irgendwie zu eng vor.
Ich drehe mich bei dem Thema selbst leider schon sehr im Kreis. Hat irgendjemand von euch hier Ratschläge, was man noch tun könnte oder wie ich mich verhalten soll?
 
Was bringt dir aber moderne Technologie wenn ein Anbieter dahinter steckt der das alles nicht auf die Kette kriegt?

Wenn im WLAN weniger ankommt liegt es aber nicht an der Leitung, das eine hat mit dem anderen ja nichts zu tun.

WLAN (vernünftigen Router nehmen), streaming, und Smart Home sollten auch mit 100 Mbit/s locker gehen, haben hier nur 70 von 100 und sind in einem vier Personen Haushalt, ebenfalls Gaming, streaming, Smart Home, und das täglich bei allen Personen gleichzeitig mit zum Teil mehreren Geräten.
 
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Gar kein Internet oder VDSL ... schwierige Entscheidung 😃

Setze pyr eine angemessene Frist auf Vertragserfüllung, falls das (absehbar) nicht geschieht, kündigst du & holst dir dein Internet via DSL oder LTE.
 
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Viel Text für wenig Inhalt.

Du hast ne simple Lösung, willst sie aber nicht nutzen. Was sollen wir dann machen? Dich in dem Unsinn bestärken? Nein, 125Mbit reicht mehr als aus.
 
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Sorry, 125Mbit reichen nicht? Das ist ein Luxusproblem. Ich hatte jahrelang DSL100 und habe damit in einem 4-Personenhaushalt inkl. Homeoffice null Probleme gehabt.

Ich sehe hier kein Problem. DSL wird es noch seeehr lange geben. Aber du kannst natürlich auch weiter jammern und Zeit investieren und gar kein Internet haben.
 
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Wieso sollte DSL eine auslaufende Technologie sein?

Dann ist Kabel genau so auslaufend.

Bis GF überall verfügbar ist haben wir 30 Jahre weiter.

Ich würde auf VDSL 100 setzten und gut ist.

Meine VDSL Leitung kann nur 50 Mbit und wir kommen damit super zurecht.
Wenn da jetzt nur DSL 16Mbit oder weniger zur verfügung stände könnte ich das verstehen.
 
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lumlacb schrieb:
außerdem nur max. 125 MBit (und damit im WLAN noch weniger) bei mir
Das ist Unfug, die haben nichts miteinander zutun. Abgesehen davon ist KOAX technologisch nicht moderner als VDSL...

Was Engpass angeht... Das ist eher in deinem Kopf. Wir nutzen hier einen 100 Mbit Anschluss mit 2 Repeatern, 4 TVs inkl. Streaming, dutzenden Handys und PCs mit bis zu 7 Personen und es gab zu keiner Zeit einen Engpass. Weder in den Abendstunden wenn alle streamen noch sonst.

Abgesehen davon sind 100 Mbit besser also gar kein Internet.
 
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Es gibt monatlich kündbare VDSL Tarife.
Zahlste halt einmalig 60-70€ Anschlussgebühr.

Bei Pyur würde ich einfach eine Mindung geltend machen bis auf 0€ oder sogar ins Negative, solange bis das Ding stabil läuft. Danach kannst du VDSL wieder kündigen.
 
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Ich sehe folgende Möglichkeiten
1) zu (V)DSL wechseln: erscheint mir am sinnvollsten. Was bringen dir theoretische 1000Mbit/s wenn du die nicht nutzen kannst ? Dann doch lieber erprobte Technik und "nur" 125Mbit/s - die für den Großteil der Nutzer meist vollkommen ausreichend sind - hier im Forum wird man mir sicherlich direkt widersprechen (aber das Forum repräsentiert auch nur eine kleine Randgruppe)
2) zu Internet via Mobilfunk wechseln: das könnte auch schwanken, denn die Funkzellen sind auch nur begrenzt in ihrer Leistung - die Luft ist hier das shared medium
3) mit den derzeitigen Problemen leben: würde ich ausschließen
 
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lumlacb schrieb:
Gerade ist das Internet seit über zwei Wochen komplett weg,
Wenn das wirklich genauso stimmt, dann ist dein Anspruch gegen Pyur so hoch, dass du Geld von denen bekommst. Musst es halt richtig durchsetzen.
https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Vportal/TK/InternetTelefon/Stoerung/start.html
Eine Entschädigung ist nur möglich, wenn

  • Ihr Telefon oder Internet komplett ausgefallen ist und Ihr Anbieter keine Ersatzlösung zur Verfügung gestellt hat

Verbraucherinnen und Verbraucher können eine gesetzliche Ausfallentschädigung von ihrem Anbieter verlangen, wenn
- der Anbieter die Störung nicht innerhalb von zwei Kalendertagen nach Eingang der Störungsmeldung beseitigen kann
Die Höhe der Entschädigung ist gesetzlich geregelt:
Am 3. und 4. Tag: 5 Euro oder alternativ 10 Prozent des vertraglich vereinbarten Monatsentgeltes, wenn dieser Betrag höher als 5 Euro ist.
Ab dem 5. Tag [...]: 10 Euro oder alternativ 20 Prozent des vertraglich vereinbarten Monatsentgeltes, falls dieser Betrag höher als 10 Euro ist.

Bei 2 Wochen und einem angenommenen Monatspreis von 50€ sind das bereits 110€ Entschädigung

Zudem gilt:
Kann Ihr Anbieter die Störung nicht innerhalb eines Tages nach Eingang der Störungsmeldung beseitigen, muss er Sie spätestens innerhalb des Folgetages darüber informieren. Er muss Ihnen mitteilen, welche Entstörungsmaßnahmen er eingeleitet hat und wann die Störung voraussichtlich behoben sein wird.
Da das scheinbar auch nicht erfolgt ist, stehen deine Chancen die Entschädigung durchzusetzen sehr gut.
Ebenso ist es ratsam alle Betroffenen Nachbarn zu informieren, damit die das gleiche in die Wege leiten. Ggf. Musterbriefe bereitstellen damit sich nicht jeder separat die Arbeit machen muss.
 
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Willkommen!
lumlacb schrieb:
Rechtlich wird immer nur von Preisminderung oder Sonderkündigung gesprochen
Mehr gibt es rechtlich ja auch nicht. Du kannst ja keinen Techniker so lange in den Knast sperren, bis der das Problem löst.
Klar, Bundesnetzagentur ist eine Möglichkeit. Du kannst denen nur Fristen setzen, notfalls mit Anwalt. Sollte für eine Hausverwaltung kein Problem sein. Anwaltsschreiben wirken immer mehr als son "Typ der kein Internet hat".

Netflix 4K braucht 25 MBit, also kannst du das 4x nutzen. Smarthome Geräte, Lichtsteuerung, Saugroboter, Waschmaschine usw. verbrauchen meist nahezu Null.
 
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lumlacb schrieb:
Das widerstrebt mir aber aus mehreren Gründen, z.B. da es eine auslaufende Technologie ist und außerdem nur max. 125 MBit (und damit im WLAN noch weniger) bei mir ankommen
1. WLAN nimmt dir nicht anteilsmäßig was von der Datenrate weg. Wenn mit Pyur 600 Mbit/s per WLAN ankommen, dann kommen per WLAN auch 125 Mbit/s an, wenn es per VDSL ins Haus kommt.

2. Hattest du überhaupt einen geeigneten (Supervectoring-fähigen) Modemrouter bei deinem letzten DSL-Test? Also VDSL 250 oder 175 gebucht und es kamen wirklich nur 125 Mbit/s an? Das wäre nämlich eigentlich eine typische Datenrate, die man an einem 250er Anschluss bekommt, an dem man kein Supervectoring-fähiges Modem betreibt, zum Beispiel eine Fritz!Box 7560 oder 7490.
 
125MBit/s sind Dir zu wenig? ich habe hier 50MBit/s bei VF über Coaxkabel. :freak::daumen:
Netflix empfiehlt z.B. je FullHD-Stream 5MBit/s und je 4K-Stream 15MBit/s.

Mit den 125MBit/s kannst Du also locker mal 8 4K-Streams gleichzeitig schauen!
[Quelle: https://help.netflix.com/de/node/306 ]
 
Vielen, vielen Dank für die zahlreichen Antworten, die mich vor allem darin bestärken, dass auch das DSL mit 125MBit ausreichend sein sollte, das beruhigt mich schonmal.

Ich gehe nachfolgend auch auf einige spezielle Punkte ein:
cubisticanus schrieb:
Setze pyr eine angemessene Frist auf Vertragserfüllung, falls das (absehbar) nicht geschieht, kündigst du & holst dir dein Internet via DSL oder LTE.

h00bi schrieb:
Da das scheinbar auch nicht erfolgt ist, stehen deine Chancen die Entschädigung durchzusetzen sehr gut.
Ebenso ist es ratsam alle Betroffenen Nachbarn zu informieren, damit die das gleiche in die Wege leiten. Ggf. Musterbriefe bereitstellen damit sich nicht jeder separat die Arbeit machen muss.
Was wäre denn eine 'angemessene Frist' zur Behebung bzw. kann man die Entschädigung auch 'rückwirkend' beantragen? Dadurch, dass das Internet ja manchmal auch wieder kurz 'da' ist, wird PYUR sich vermutlich wehren, aber ich würde der Nachbarschaft zumindest gerne die Möglichkeit geben, hier tätig zu werden.

Smily schrieb:
Klar, Bundesnetzagentur ist eine Möglichkeit. Du kannst denen nur Fristen setzen, notfalls mit Anwalt. Sollte für eine Hausverwaltung kein Problem sein. Anwaltsschreiben wirken immer mehr als son "Typ der kein Internet hat".
Ich bezweifle, dass sich die Hausverwaltung per Anwalt in die Sache einschalten wird, das ist denen vermutlich auch zu heiß, aber ich kann ggf. mal meine Rechtsschutzversicherung bemühen und das in meinem Namen machen.

DLMttH schrieb:
Hattest du überhaupt einen geeigneten (Supervectoring-fähigen) Modemrouter bei deinem letzten DSL-Test? Also VDSL 250 oder 175 gebucht und es kamen wirklich nur 125 Mbit/s an? Das wäre nämlich eigentlich eine typische Datenrate, die man an einem 250er Anschluss bekommt, an dem man kein Supervectoring-fähiges Modem betreibt, zum Beispiel eine Fritz!Box 7560 oder 7490.
Hintergrund für die Annahme ist, dass ich schonmal DSL 250 angefragt hatte und dann kam der Brief von Vodafone, dass ich zwar DSL 250 bestellen kann, am Anschluss aber maximal 125MBit ankommen werden.
 
So ist das mit Kabel. Entweder es läuft oder du hast nur ärger damit. VDSL mit einer > 100.000er Leitung sollte aber für den Tagesbedarf (wenn du nicht vor hast täglich X Spiele mit 50+ GB runterzuladen) locker reichen.
 
Xechon schrieb:
So ist das mit Kabel
Nö, bei FTTB ist das eigentlich nicht so problematisch. Der Provider/Netzbetreiber glänzt einfach an allen Ecken mit Unfähigkeit.


lumlacb schrieb:
dann kam der Brief von Vodafone, dass ich zwar DSL 250 bestellen kann
Vodafone ist eh nicht dein Wunsch-Provider für VDSL. Mach die Verfügbarkeitsabfrage doch nochmal bei einem der anderen Anbieter und bestell die Klamotte dann bei Drillisch (zum Beispiel sim.de/dsl). Da zahlst du auch nicht die Welt und falls echt deutlich weniger als 175 ankommen, zahlst du auch nochmal weniger, weil du dann auch dort eine Entgeltminderung erwirken kannst.
 
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lumlacb schrieb:
Hintergrund für die Annahme ist, dass ich schonmal DSL 250 angefragt hatte und dann kam der Brief von Vodafone, dass ich zwar DSL 250 bestellen kann, am Anschluss aber maximal 125MBit ankommen werden.
Auf jeden Fall mal verschiedene Anbieter abklopfen. Mittlerweile haben viele ihre eigenen DSL Modems in den Verteilern und können daher unterschiedliche Geschwindigkeiten anbieten. Bei uns konnte die Telekom z.B. nur VDSL 50 anbieten und mit 1und1 habe ich dann 210 MBit/s bekommen.
 
GrooveXT schrieb:
Auf jeden Fall mal verschiedene Anbieter abklopfen. Mittlerweile haben viele ihre eigenen DSL Modems in den Verteilern und können daher unterschiedliche Geschwindigkeiten anbieten
Diese Aussage ist pauschal falsch. Wir leben in Zeiten von VDSL Vectoring, da gibt es pro "Verteiler" genau einen Netzbetreiber im Bereich VDSL, der seine Vorleistung an andere Provider verkauft. Die höchstmögliche Datenrate ist somit bei allen Anbietern exakt gleich. Dein Beispiel deutet auf einen Dokumentationsfehler hin, das ist nicht der Normalfall und technisch eine unmögliche Konstellation.
 
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DLMttH schrieb:
Die höchstmögliche Datenrate ist somit bei allen Anbietern exakt gleich. Dein Beispiel deutet auf einen Dokumentationsfehler hin, das ist nicht der Normalfall und technisch eine unmögliche Konstellation.
Ich kann es nur so wieder geben, wie es mir erklärt wurde und zwar von beiden Seiten. Und das ist mir nicht einmal sondern mehrfach passiert. Habe letztens für ein Firmenbüro einen DSL Anschluss gemacht. Telekom, Vodafone und O2 haben alle samt 50 Mbit VDSL angeboten, 1und1 hat uns VDSL 100 geliefert. Dann muss das Fazit wohl lauten, dass nur 1und1 seine Dokumentationen pflegt?
 
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