Eine Generation blickt in den Abgrund - Wer um die 30 ist, ...

perfekt!57

Commodore
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gehörte einer einst glücklichen Generation an, ..."

FAZ vom 28.3.06, also von heute. Und netterweise von der FAZ auch online-gestellt, wenn auch unter anderem Titel ("Sandwich-Generation klingt netter als Reformverlierer"). Was wir schon gelegentlich hörten jetzt nochmals expilzit ausgesprochen und recht gut zusammengefasst:

"Niemand hätte gedacht, daß die Glückskinder jener traumverlorenen Republik heute, in ihren besten Jahren, zu Reformverlierern mutieren würden - eine Vokabel, die für die zwischen 1960 und 1980 Geborenen freilich nur ungern verwandt wird. Wohl weil es frecher klingt, nennt man die von Alt und Jung gleichermaßen in die Zange Genommenen lieber „Sandwich-Generation ...

Die wirtschaftliche, demographische und soziale Lage - schwacher Arbeitsmarkt, sinkende Geburtenrate, steigende Lebenserwartung - haben zu einer Situation geführt, die mit aller Härte ihren Tribut fordert. Das ist jenen Politikern der siebziger bis neunziger Jahre zu verdanken, die um des kurzfristigen Wahlsiegs willen die langfristigen Herausforderungen ausgesessen haben - wissend, daß sie davon nie betroffen sein würden.


Wir haben verloren, was wir noch bezahlen müssen

Aber was wir wissen, ist, daß wir nichts mehr zu verlieren haben. Schlimmer noch: Wir haben schon verloren, was wir erst noch bezahlen müssen. Wir werden im Alter nicht nur deutlich weniger Geld vom Staat bekommen als die heutigen Rentner - in fünfundzwanzig Jahren dürfte jeder zweite Rentner kaum mehr als den heutigen Sozialhilfesatz erhalten, prophezeit der altgediente Mahner Meinhard Miegel. Zugleich werden wir steigende Rentenbeiträge zu bezahlen haben. Darüber hinaus sollen wir uns um die eigenen Kinder, die eigenen Eltern und die eigene private Vorsorge kümmern - wenn es dazu noch reicht. Was diese Generation die längste Zeit so gar nicht interessierte - Wirtschaftspolitik, soziale Sicherungssysteme, demographische Entwicklung -, ist nun gerade für sie existentiell geworden.
Aber damit umzugehen hat uns niemand gelehrt. Wer ein Schüler- und Studentenleben lang erzählt bekommt, alles sei gut und werde es auf immer auch bleiben, erschrickt nicht einmal angesichts geradezu gespenstischer Zahlen; etwa dieser: Während heute hundert Erwerbstätige vierundvierzig Rentner finanzieren, werden im Jahr 2050 auf hundert Arbeitende wohl achtundsiebzig Menschen im Rentenalter kommen. Früher wohnte ja sogar dem Gedanken, eine Zeitlang arbeitslos zu sein, eine gewisse Attraktivität inne, als hätte man bezahlten Langzeiturlaub nehmen dürfen. Denn die Furcht, je beim Sozialamt zu landen, kannten wir nicht. Heute wissen wir: Nichts ist unmöglich. Armut ist kein Exklusivphänomen mehr für bildungsferne Schichten und Schulverweigerer. Dennoch bleiben wir gelassen.


Wir brauchten keine Helden. Es ging uns doch gut

Warum aber bleibt jeglicher Protest in dieser Generation aus - immerhin zwanzig Millionen Betroffene? ...

Daß wir aber keinen Visionen folgten, versperrte uns den Blick in die Zukunft, genauer noch: Es fehlte uns ein Bewußtsein dafür, das eigene Leben als langfristig angelegten Plan zu betrachten. Wie also könnten wir reagieren auf Beschlüsse, die zwanzig Jahre zurückliegen - und wie auf Erkenntnisse, deren Auswirkung uns erst in dreißig Jahren mit angekündigter, aber eben nicht vorstellbarer Wucht treffen werden? Zumal ausgerechnet jetzt, in der Mitte unserer Existenz, das Leben so kompliziert geworden ist - mit neuen Verantwortungen und unerwarteten Verbindlichkeiten -, daß wir froh sind, uns einigermaßen erfolgreich von einem Tag zum nächsten durchzuhangeln.
Nun, da das Wort Planungssicherheit zur Utopie geworden ist, wird es unmöglich, einen Zeitraum von dreißig Jahren abzuschätzen. Und man muß weder Historiker sein noch Kenner der Science-fiction, um zu prophezeien, daß die Welt sich in diesem Zeitraum mehrmals neu erfinden wird - vielleicht ja nicht zum Guten, und vielleicht ist unsere Rente dann das geringste Problem. Auch ohne an das Jahr 2037 zu denken, sind wir umgeben von Drohkulissen - ob wir den Arbeitsplatz behalten werden, ob wir zugleich die Kinder vernünftig erziehen, ob wir uns die Vogelgrippe einfangen oder ob uns die Veränderung des Wetters nicht nur einen Strich durch den nächsten Urlaub, sondern vielleicht durch das halbe Leben macht. Und sollen wir nun unser Geld in eine Immobilie investieren, oder stehen schon heute viel zu viele Häuser leer?”

usw., usf..


In wie weit habt Ihr hier eigentlich das Problem schon längst erkannt und für Euch reagiert? Oder werdet das jetzt oder demnächst tun? Und wie?


Und auch: Interessant wie kurzfristig immer das Leben - und wie dumm man war: Mit 25 haben mich die Fragen eines ca. 32-jährigen, der ein ca. 3-jähriges Kind im Kiga hat, auch noch nicht interessiert: So was Blödes und Langweiliges - und noch so total weit weg(!). Eben 7 Jahre nur, und zwei, drei kleine Lebensentscheidungen später, solche, die bei jedem automatisch ablaufen (und genau das, kann man nicht wirklich diskutieren, meinen die Älteren sicher zu wissen) ... .

p.

http://www.faz.net/s/RubCF3AEB154CE64960822FA5429A182360/Doc~EF375CDAD70504CF58DCA45F46A13A068~ATpl~Ecommon~Scontent.html
.
 
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AW: WIR VERLIERER - Eine Generation blickt in den Abgrund - Wer um die 30 ist, ...

perfekt!57 schrieb:
einigermaßen erfolgreich von einem Tag zum nächsten durchzuhangeln.
So läuft es zur Zeit, so wird es auch noch weiter laufen. Ich habe zum Glück einen einigermaßen sicheren Job beim öffentlich rechtlichen Rundfunk, keine Kinder, keine Verpflichtungen einer Partnerin gegenüber, meine Eltern sind noch fit, Rente, was ist das?

Werde dieses Jahr 30. Keine Vorsorgen getroffen, das Haus meiner Eltern als einzige Grundlage. Wir werden sehen...
 
AW: WIR VERLIERER - Eine Generation blickt in den Abgrund - Wer um die 30 ist, ...

Ich glaube bei den meisten ist noch nicht angekommen, wir ernst die Lage aussieht.

Irgendwo hoffen und glauben viele immer noch, d. sich diese Probleme von alleine lösen werden.

Außerdem, so muß ich zugeben, sind wir eine absolut verwöhnte Generation. Wenn ich mich in meinem Bekanntenkreis so umschaue, muß ich feststellen, d. viele um die 30 immer noch nicht auf eigenen Beinen stehen. Vielleicht sind unsere "Eltern" zu gut zu uns...
 
AW: WIR VERLIERER - Eine Generation blickt in den Abgrund - Wer um die 30 ist, ...

Warum reden alle von ''wir''!

Ich zähle mich auf jeden Fall nicht zu dieser ''Wir-Gruppe''!

Wer es dennoch will -> viel Spass damit!
 
AW: WIR VERLIERER - Eine Generation blickt in den Abgrund - Wer um die 30 ist, ...

Dazu fällt mir nur ein anderer Artikel der Netzeitung ein:

Netzeitung schrieb:
Die Debatte um die niedrigen Geburtenzahlen erscheint Bosbach wie eine «koordinierte Welle»: «Jeder lügt, wie er will – Hauptsache es klingt dramatisch.» Dabei gebe es «Leute, die alles dramatisieren wollen wie der FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher». Sie hätten sich «die schlimmsten Zahlen herausgepickt und sie aufgeblasen».
http://www.netzeitung.de/wirtschaft/wirtschaftspolitik/388781.html
 
Ich rechne mich auch nicht zu der "Wir"-Gruppe!. Es muss endlich mal aufgehört werde alles so furchtbar schwarz zu sehen.

Alles wird kaputt geredet. Gut, mag sein, dass ich zu positiv denke aber warum soll ich mich verrückt machen. Ich bin 28 Jahre, verheiratet und meine Frau und ich haben sichere Arbeitsplätze. Unsere Eltern haben beide eigene Häuser. Unsere Altersvorsorge ist somit auch unter Dach und Fach und Privat Vorgesorgt ist auch.

Alles wird Gut.

Wer weiss schon was in 20 Jahre ist. Ich lebe und genieße jetzt und sollte etwas schief gehen, wird auch ein Weg gefunden, da wieder raus zu kommen.
 
Wahre Worte Leon...ich schliesse mich dir an!
Allerdings bin ich überzeugter Single...da kann ich NOCH entspannter in die Zukunft blicken (bezogen auf Verantwortung etc.)! ;)

//edit//
wie die meinungen auseinander gehen.... :D
 
Relict schrieb:
@Leon
Schön für Dich. Du hast gut reden.

Was heißt "Du hast gut reden". Selbst wenn unsere Eltern keine Häuser hätten, würde ich positiv denken. Dann würde ich ein Haus bauen und so für das Alter vorsorgen.

Jeder hat es selber in der Hand, was er aus seinem Leben macht. Schicksalsschläge beleiben leider nicht aus und sind auch nicht vorhersehbar.

Finanziell bleibt immer ein Restrisiko, sich deswegen in jungen Jahren schon kaputt machen, ne, das ist es nicht wert.
 
Leon schrieb:
Was heißt "Du hast gut reden". Selbst wenn unsere Eltern keine Häuser hätten, würde ich positiv denken. Dann würde ich ein Haus bauen und so für das Alter vorsorgen.
Zum Hausbau braucht man aber weiterhin Geld und einen Job.
Am Besten der Partner auch noch und die Jobs müssen dann auch noch relativ sicher sein.

Leon schrieb:
Jeder hat es selber in der Hand, was er aus seinem Leben macht. Schicksalsschläge beleiben leider nicht aus und sind auch nicht vorhersehbar.

Finanziell bleibt immer ein Restrisiko, sich deswegen in jungen Jahren schon kaputt machen, ne, das ist es nicht wert.
Du sagst es.
Jeder hat es in seiner Hand.


Bin jetzt 29. Single und habe keine Kinder. Also recht unabhängig und flexibel.
Finanziell sorge ich seit meiner Lehre (man auch schon 12 Jahre rum ?) für meine Rente vor.
Monatl. geht was vom Verdienst ab.

Persönl. bin ich der festen Überzeugung, dass ich (mehr gesagt unsere Genaration) keine staatl. gesicherte Rente mehr bekommen wird.
Selbst wenn was kommt, dann sehr sehr wenig.
Das wird fürs (Über)leben nicht reichen...
Deswegen sorge ich schon seit Jahren selber vor.

Ein Bekannter sagte mir mal vor ca. 10 - 12 Jahren:
Meine Generation wird als Rente nur noch Essenmarken bekommen.
Auf dem Besten Weg dort hin sind wir ja schon...


-oSi-
 
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Erwachsenen um die 30 die Spielfreizeit versauern

Nicht nur das (was ich auch schon mal so ähnlich bezeichnet habe), sondern einige Politnasen wollen sogar uns Erwachsenen um die 30 die Spielfreizeit versauern ... Stichwort "Killerspiele" [orthy.de].

Die Gee Nr 4 2006 hatte dazu ein Interview der Frau Antje Blumenthal:
...
Gee: Wenn man abstrakt betrachtet, sind das doch gerade die Qualifikationen [Ergänzung: ständig neue Strategien entwickeln], die man erwerben kann durch solche Spiele ... sich durchsetzen können. ...
Antje Blumental: Ein Rambo zu werden.

Gee: Ja. Unsere Wirtschaft findet das doch grossartig. Leute zu haben, die strategisch denken und sich durchsetzen können.
Antje Blumenthal: Nein, das ist ja genau das Falsche. Was wird denn erwartet heute in der Wirtschaft und der Gesellschaft? Da wird Teamfähigkeit und Mitarbeitzerführung erwartet. Das erwerben sie da nun überhaupt nicht.

Gee: Meim berüchtigten "Counter-Strike" müssen Team gebildet werden, die von einzelnen Teamführern angeleitet werden. Sie entwickeln gemeinsame Strategien, wie sie ein bestimmtes Szenario durchspielen können, sie müssen sich über Funk ständig abstimmen. Ich finde das ist eine hochgradige Sozialschulung ...
Gee Nr. 4; 2006; Seite 38.

Tja und solche "Entscheider" bestimmen über "UNSERE" Belange. Verbote sind dann die Krönung von Bestimmmungen, wie unser Leben zu verlaufen hat. Ein Dialog kommt nicht zu Stande. Sie [Politgruppen vom Schlage einer Frau Antje Blumenthal] verstehen ja nicht mal unsere Belange.
Und sie verstricken sich in den eigenen Vorurteilen. In diesem Falle wird dem Spielen am Computer jegliche Fähigkeit abgesprochen darüber (alternativ) auch soziale Kompetenzen zu erwerben Teamfähigkeit und Mitarbeitzerführung. Und derartige Personen bestimmen derzeit unsere Fähigkeit Zukunft zu gestalten. Vom Slogan "Das Netz ist der Computer" scheint sie noch nie etwas gehört zu haben ... und seine innenenwohnende innovative Zugkraft.

Natürlich geht es auch um andere Medien, nicht nur der Computer ist die alleinige Lösung. Aber mit derartiger Verbotspolitik, wird ein Wirtschafts-(Technologie)Flurschaden angerichtet, darüber wird dann die Generation 30 und jünger noch so manches Eselei auszubaden haben.

MFG Bobo(2006)
 
Dieser Artikel ist mal wieder ein schönes Beispiel für die allgemeine Panik-Mache nach dem Motto "Alles ist schlecht - Wir werden jämmerlich verrecken". Wenn wir heute in eine Situation wie 45 leben würden, dann könnte ich das ja verstehen aber heute ist Deutschland Exportweltmeister, einer der führenden Industrienationen und ein friedliches und sicheres Land.
Wenn man einmal das Leben vor 30 Jahren mit heute vergleicht hat sich erstaunlich wenig verändert, es gibt zwar für vieles andere Möglichkeiten aber die Strukturen sind die selben. Daher denke ich das das Leben in 30 auch nicht viel anders sein wird. Ich kann mich noch gut an mein Physik-Buch aus der Schule erinnern. Da war ein großes Bild mit der Überschrift "Werden wir so im Jahr 2000 leben?". Auf dem gezeichneten Bild sah man Schulkinder die mit Atemmasken durch ein Smog-verseuchte Stadt zur Schule gehen. Sowas find ich typisch für die Zukunftsangst.
Wenn ich heute lese "Ohje, die Renten sind nicht sicher." dann kann ich nur darüber lachen. Wenn ich in Rente geh wird sich vieleicht etwas verändert haben, aber ich werde sicherlich nicht verhungern. (Wenns wir keinen Krieg verlieren oder ähnliches passiert.)

Kommt Zeit, kommt Rat
 
Kennt ihr den Text hier noch?
Für alle bis 1978 geborenen...

Genauso war das!

Wenn Sie nach 1978 geboren wurden, hat das hier nichts mit Ihnen zu tun...

Es ist zurückblickend kaum zu glauben, dass wir anderen so lange überleben konnten!
Lesen Sie den Text mal durch, regt echt zum Nachdenken an, ob unsere Welt noch richtig tickt.

Erstaunlich, dass wir überlebt haben ...

Als Kinder saßen wir in Autos ohne Sicherheitsgurte und ohne Airbags.

Unsere Bettchen waren angemalt in strahlenden Farben voller Blei und Cadmium.

Die Flaschen aus der Apotheke konnten wir ohne Schwierigkeiten öffnen, genauso wie die Flasche mit Bleichmittel.

Türen und Schränke waren eine ständige Bedrohung für unsere Fingerchen.

Auf dem Fahrrad trugen wir nie einen Helm.

Wir tranken Wasser aus Wasserhähnen und nicht aus Flaschen.

Wir bauten Wagen aus Seifenkisten und entdeckten während der ersten Fahrt den Hang hinunter, dass wir die Bremsen vergessen hatten. Damit kamen wir nach einigen Unfällen klar.

Wir verließen morgens das Haus zum Spielen. Wir blieben den ganzen Tag weg und mußten erst zu Hause sein, wenn die Straßenlaternen angingen.
Niemand wußte, wo wir waren und wir hatten nicht mal ein Handy dabei!

Wir haben uns geschnitten, brachen Knochen und Zähne und niemand wurde deswegen verklagt.
Es waren eben Unfälle. Niemand hatte Schuld außer wir selbst. Keiner fragte nach "Aufsichtspflicht". Können Sie sich noch an "Unfälle" erinnern? Wir kämpften und schlugen einander manchmal bunt und blau. Damit mußten wir leben, denn es interessierte den Erwachsenen nicht.

Wir aßen Kekse, Brot mit dick Butter, tranken sehr viel und wurden trotzdem nicht zu dick.

Wir tranken mit unseren Freunden aus einer Flasche und niemand starb an den Folgen.

Wir hatten nicht: Playstation, Nintendo 64, X-Box, Videospiele, 64 Fernsehkanäle, Filme auf Video, Surround-Sound, eigene Fernseher, Computer, Internet-Chat-Rooms. Wir hatten Freunde.

Wir gingen einfach raus und trafen sie auf der Straße. Oder wir marschierten einfach zu deren Heim und klingelten. Manchmal brauchten wir gar nicht klingeln und gingen einfach hinein. Ohne Termin und ohne Wissen unserer gegenseitigen Eltern. Keiner brachte uns und keiner holte uns... Wie war das nur möglich?

Wir dachten uns Spiele aus mit Holzstöcken und Tennisbällen. Außerdem aßen wir Würmer. Und die Prophezeiungen trafen nicht ein: Die Würmer lebten nicht in unseren Mägen für immer weiter und mit den Stöcken stachen wir nicht besonders viele Augen aus.

Beim Straßenfußball durfte nur mitmachen, wer gut war.
Wer nicht gut war, mußte lernen, mit Enttäuschungen klarzukommen.

Manche Schüler waren nicht so schlau wie andere. Sie rasselten durch Prüfungen und wiederholten Klassen. Das führte nicht zu emotionalen Elternabenden oder gar zur Änderung der Leistungsbewertung.

Unsere Taten hatten manchmal Konsequenzen.
Das war klar und keiner konnte sich verstecken. Wenn einer von uns gegen das Gesetz verstoßen hat, war klar, dass die Eltern ihn nicht aus dem Schlamassel heraushauen. Im Gegenteil: Sie waren der gleichen Meinung wie die Polizei! So etwas!

Es gab kein Internet und so mußten wir zur Bibliothek gehen und in seltsamen Dingern, die man Bücher nennt, stöbern.

Unsere Generation hat eine Fülle von innovativen Problemlösern und Erfindern mit Risikobereitschaft hervorgebracht. Wir hatten Freiheit, Mißerfolg, Erfolg und Verantwortung.
Mit alldem wußten wir umzugehen.

Und? Gehören Sie auch dazu?
Falls ja, herzlichen Glückwunsch!
Auch eine Sichtweise, ne? ;)
 
Besser geht´s nicht. :D

Wer nicht kämpft, hat schon verloren. Und warum heißt´s "die gute, alte Zeit"? Weil der Mensch dazu neigt nachträglich vieles zu glorifizieren und das Schlechte zu vergessen. Man kann sich auch zwanghaft Ausreden suchen ...
 
@PuppetMaster
Es ist wirklich Interessant zu beobachten das sofort Leute kommen die sagen: "Alles blödsinn, alles nur Panikmache" Für mich hat das immer so den Beigeschmack nach "Scheuklappen" "die Tatsachen nicht sehen wollen". Lieber zurücklehnen, nichts tun und zu denken: "Ach alles halb so wild, das wird schon wieder" - weil es so einfach bequemer ist.
Aber es ist nunmal eine Tatsache das es bergab geht und das sich das auch nicht ändern wird wenn man das Problem nicht an der Wurzel packt und das heißt entberungen für uns alle!

@b-runner
Obwohl ich nach 1978 geboren bin erkenne ich die meisten Punkte bei mir selbst wieder, ich weiß zwar was du damit sagen willst, nur ist es halt so das die "Regeln" die im gegensatz zu deinem Text heute herrschen aus gutem Grund aufgestellt worden sind.
Bei (fast) jedem der Punkte aus deinem Text, kannst du davon ausgehen das sie irgendwann mal einem Kind zum Verhängnis geworden sind und deswegen hat Veränderung statt gefunden.

@Topic
Ich sorge selbst seit 5 Jahren mit einer Privat Rentenversicherung vor, ich bin 24 Jahre und kann bis zum Pensionsalter vermutlich gut davon leben. Meine Eltern haben ein Haus das vermutlich irgendwann mal mir gehört. Trotz alledem find ich nicht man sollte sich einfach zurücklehenen, sich denken: "Ach das wird schon" und so weitermachen wie bisher. Es muss sich einfach etwas ändern! Und zwar zuallererst in unseren Köpfen!

/edit
@NBB & Leon
So zu denke finde ich (offen gesagt) ein wenig engstirnig. Auch wenn ihr in Zukunft 10 Häuser besitzen solltet, könnt ihr 100%ig davon ausgehen das es euch nicht gut gehen wird wenn sich der Kurs so fortsetzen wird wie er es jetzt tut. Ich könnte auch sagen: "Ich bin Österreicher, was gehen mich die Probleme der Deutschen an". Aber ich weiß genau das wir alle voneinander abhängig sind und wenn es deinem Nachbarn nicht gut geht dann wird es dir auch nicht gut gehen, nicht in Emotionalter hinsicht, sondern in ganz Rationaler Wirtschaftlicher hinsicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Trotz alledem find ich nicht man sollte sich einfach zurücklehenen, sich denken: "Ach das wird schon" und so weitermachen wie bisher. Es muss sich einfach etwas ändern! Und zwar zuallererst in unseren Köpfen!
Bleibt die Frage für mich: Was sollen wir denn sonst tun?
Wie seinerzeits die 68er unsere Autos mit Fingerfarben anmalen, Marcuse, Horkeimer und Adorno lesen und die Wirkung psychedelischer Drogen testen?
Oder wie unsere Nachbarn aus dem Lande des Baguettes und des Eiffelturms erst einmal ein paar Straßenzüge verwüsten?
Oder einen fast beliebigen Fanatismus, bevorzugter Weise religiöser Art, entwickeln und damit 60-80% der Weltbevölkerung zu unserem persönlichen Feind erklären?
Oder...?
 
@-eraz-

Ich habe doch kein Wort über meine angebliche mangelnde Sozialkompetenz verloren: Klar gehen mich die Probleme Dtd.'s was an...ich lebe ja schliesslich in diesem Staat und zahle Steuern und bin auch aus diesem Grund interessiert, dass es quasi allen besser geht, denn dann geht es mir auch mir besser...!! ;)

Nur lasse ich mich nicht (und das habe ich noch nie) in irgendwelche Schubladen stecken...deshalb definiere ich mich auch nicht als ''Wir''!

Wie gesagt....wer es will, kategorisiert zu werden, dem steht das frei! Nicht mehr und nicht weniger!

Jeder ist seines Glückes Schmied ... und da ist wahrhaftig was dran!
 
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Nicht nur, wer um die 30 ist,...

Ich bin mittlerweile 50 und fühle mich ebenfalls angesprochen. Wir gehören zu den geburtenstarken Jahrgängen und nach uns kam der sogenannte Pillenknick. Das heißt, mit meiner Generation werden mehr Menschen als je zuvor in Rente gehen und weniger als je zuvor werden uns folgen, um diese Rente zu finanzieren. Im Gegensatz zu unserer Nachfolgegeneration haben wir aber nicht mal mehr die Zeit, uns darauf einzustellen und selber vorzusorgen. Als es dazu noch früh genug gewesen wäre, hat man uns nämlich vorgegaukelt die Renten seien sicher.

Bitte nicht falsch verstehen! Ich sehe durchaus die steigende Tendenz der Problematik, also die Gefahr, dass es Jüngeren später noch schlechter gehen könnte, als unsereins. Ich möchte lediglich erwähnt haben, dass die derzeitige Situation kein spezielles Problem der mittleren Jahrgänge ist, sondern uns alle betrifft.

Das eigentliche Problem unserer Zeit hat unser Ex-Bundespräsident Richard von Weizsäcker vor einigen Monaten recht treffend beschrieben. Bis vor einigen Jahren stimmten die nationalen Grenzen mit den wirtschaftlichen Grenzen noch einigermaßen überein, so dass politisch noch regulierend auf die Wirtschaft Einfluss genommen werden konnte. Heute dagegen ist das anders. Sobald es einem Industrie-Unternehmen bei uns zu teuer wird, bezieht es seine Zulieferprodukte aus dem Ausland bzw. lässt letztlich selber dort produzieren. Wir müssen mit Ländern konkurrieren, in denen Sozialleistungen nahezu unbekannt sind. Selbst bei Jobs, die nur hier vor Ort ausgeübt werden können (z.B. Dienstleistungen) werden heimische Arbeitswillige durch Dumping-Löhne hauptsächlich osteuropäischer Pendler/Gäste unterhalb des Existenzminimums gnadenlos unterboten.

Ich denke, da hat unser Ex-Präsi ausnahmsweise mal gezeigt, dass in ihm dieselben Gene schlummern, wie in seinem philosophischen Bruder!?
 
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#5 Netzzeitung.

- Habe ich gelesen.
- Sehr gute Ergänzung diese Meinung.
- Kann man so sehen, und auch, dass
- dass das FAZ-Statement abrundet/balanciert;

wobei ich eh, wie mir dadurch auffiel, unausgesprochen vorraussetzte, dass wir alle

- die unterschiedlichen politischen Präferenzen von Zeitungen kennen
- und dahingehend nicht unreflektiert wären.

Ging mir also nicht darum Politik zu machen, sondern die Quelle so weit als möglich auf die Fakten reduziert gesehen haben zu wollen (Mit der einen auch allseits bekannten Einschränkung: Fakten und ihre Präsentation sind auch Meinung? Ja, klar doch).

Aber auch: Mit welchem praktischen Verhalten bin (nicht: wäre) ich mehr auf der sicheren Seite? Folge ich der FAZ? ("Starke Eigenvorsorge") Oder der Netzzeitung? ("Alles übertrieben, kommt nicht so schlimm")


Und ich bin immer noch unschlüssig, was zu tun (beides, klaro;) )

- selber vorsorgen, oder
- mit Luther sagen "lass fahren dahin".

Kuck: Sorge ich vor, werde ich später als überdurchschnittlich Leitungsfähiger erneut doppelt und dreifach an meiner Leistungsfähigkeit gemessen.

Und: Es gibt in letzter Konsequenz keine Flucht in die Eigenvorsorge; wenn der Staat vor die Hunde geht, gehen immer auch die Privatvermögen mit (Lies: W. Koeppen, Tauben im Gras) ( 1923, Inflation; 1945 Staatsbankrott).

Haue ich jetzt alles raus, bin ich später auch bedürftig und habe Anspruch auf Leistung: Kommt keiner und fragt danach, warum ich jedes Jahr für 3000,- Euro Urlaub gemacht habe, statt 30 Jahre lang eine Lebensversicherungspolice in derselben Höhe zu bedienen... . Echt nicht. Kommt keiner.

Und bleibt die Tatsache, dass heute schon (in 2003, um genau zu sein)

- die durchschnittliche Pension eines Beamten (in den alten Ländern) 2.620,- Euro/Monat beträgt,
- die durchschnittliche Rente jedoch nur 766,- Euro/monat

Die innergesellschaftliche Entsolidarisierung schreitet also lediglich noch schneller fort, wohl weil die, die an den Schalthebeln der Macht sind, weiterhin und ziemlich ungehemmt für sich selber schalten und walten. (und zwar sehr wohl überwiegend unreflektiert...)

Im Grunde pure Gier. Am Ende steht dann auch in dieser BRD am Ende der Volksaufstand. "Arbeiter gegen Lehrer"§. Oder so. (und man wäre blöde sich für die Arbeiter und "gegen die Lehrer" (etc.) einzusetzen, weil das bloß den Aufstand der Arbeiter zeitlich weiter verzögerte, nicht aber die Bürgerlichen änderte)

Kuck: Ich erinnere mich an Nietzsche, der wohl der Erste war, der klar ausgesprochen hat, dass in solchen Fällen Freiheit (intellektuelle und praktische) sein muss, die individuelle Freiheit zu haben (oder für sich zu entwickeln), sich frei entscheiden zu können, auf welcher Seite man stehen möchte

- auf der Seite derer, die noch stützen, oder
- auf der Seite derer, die schon stürzen,

was eh untergehen wird.

p.

Scan folgt. Mindestens Zweite Hälfte davon lesen: "West-Beamte erhielten 2003 durchschnittlich 2.620,- Euro/Monat Pension. Arbeiter 766,- Euro/Monat Rente. ... Derzeit gehen noch mehr als 50% der Beamte vorzeitig in Ruhestand. ...usw.". (Fragt man sich: "Was soll man da noch weiter mitmachen, in dem Staat?" Das/sowas auch noch stützen? Durch "Eigenvorsorge"? In vielen Momenten verstehe ich jeden Unternehmer, der mit seinem Betrieb ins Ausland abwandert.)

http://cgi.ebay.de/DER-KANON-Tauben-im-Gras-Wolfgang-Koeppen-TOP_W0QQitemZ8788456471QQcategoryZ7558QQrdZ1QQcmdZViewItem
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Tja, ich bin mitten drin (35)... :freak:
Vor 5 bis 10 Jahren hätte ich noch gesagt, ich bin total überversorgt (Lebensversicherung, Berufsunfähigkeitsversicherung, private Altersvorsorge mit Monatsgeld usw.), aber inzwischen bin ich mir nicht mehr so sicher, ob das alles später mal überhaupt reichen wird... Gut, ich krieg dann noch Betriebsrente (theoretisch), die ist aber auch net wirklich hoch (und wer weiss schon, was der Euro in ein paar Jahren noch wert ist)...
Alles in allem geht unser "schönes" Deutschland durch die Unfähigkeit einer kleinen Minderheit (damit meine ich hauptsächlich die Politiker mit ihren tollen Ideen) den Bach runter... Und wir müssen's ausbaden... :mad:
 
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