Einfluss von Spin-Up/Down auf Lebensdauer?

MAjbO

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Um die Festplatten in meinem NAS lange nutzen zu können, würde ich gerne wissen, welchen Einfluss das Ein-/Ausschalten auf die Lebensdauer respektive Ausfallwarschenlichkeit hat. Ich habe schon mehrmals davon gelesen, dass das Spin-Up für die Mechanik "nicht gut" ist, aber bisher keine Statisken/Auswertungen dazu gefunden. Kennt jemand so etwas?
 
Gerade für NAS geeignete Platten, wie die WD Red, wenn ich mich nicht irre, sind einfach für Dauerbetrieb ausgelegt und sollen nicht permanent ein und ausgeschaltet werden, soweit ich mich entsinne liegt die empfohlene Anzahl der "Startvorgänge" im hohen dreistelligen bzw. niedrigen vierstelligen Bereich.
Im Gegensatz zu normalen Platten die für gut viele 1000e Spin Up und Down Vorgänge ausgelegt sind.
Evtl. steht in den Datenblättern der jeweiligen HDDs mehr drin.
Aber ob ein Hersteller das Garantiert, weiß ich auch nicht
 
Noninterlaced schrieb:
Gerade für NAS geeignete Platten, wie die WD Red, wenn ich mich nicht irre, sind einfach für Dauerbetrieb ausgelegt und sollen nicht permanent ein und ausgeschaltet werden, soweit ich mich entsinne liegt die empfohlene Anzahl der "Startvorgänge" im hohen deeistelligen bzw. niedrigen vierstelligen Bereich.
Kannst du da eine Quelle zu zeigen? In den Datenblättern steht das definitiv nicht.

Im Datenblatt (Ob Seagate, WD oder Toshiba - die sind in der Hinsicht fast identisch) ist nur Load/Unload zu finden, was bei Enterprise-Platten typischerweise bei 600.000 liegt und bei Consumer-Platten eher bei 300.000.
 
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Meine erste WD Red hat in den letzten Jahren rund 24k Betriebstunden und 13k start/stop Vorgänge ohne Probleme überlebt. Es handelt sich dabei um eine 8TB WD80EFZX von 2016 oder so. Liegt einfach daran, dass ich das NAS nachts herunterfahre und auch einen Ruhezustand eingestellt habe, bei dem die Festplatten aus geschaltet werden während das System noch läuft. Die anderen bei WD Red 8TB kam später hinzu und haben bisher rund 9k und 3k start/stop count.
 
(Toshiba... Urgs. Das schlimmste was Hitachi und IBM jemals geschaffen haben vereint mit einer japanischen Firma, die seit langer Zeit keine gutern Produkte mehr herstellen kann:kotz: Sry, ich bin eben mit allen dreien immer gewaltig auf die Schnauze geflogen... wirklich nahezu immer)

Da würde ich mir einfach keine Gedanken machen und einfach mehr in Datensicherung stecken.
Wenns kaputt ist ists kaputt, dann hilfts am Ende auch nichts, wenn du sie geschont hast durch wenige Dauerlauf oder durch selteneres hochdrehen.
Was die Platte killt ist am Ende unterheblich.
 
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Midium schrieb:
Liegt einfach daran, dass ich das NAS nachts herunterfahre und auch einen Ruhezustand eingestellt habe, bei dem die Festplatten aus geschaltet werden während das System noch läuft.
Es gab mal vor einigen Jahren eine Studie, in der Google die Platten ihrer Rechenzentren aufgeführt hatte, also die, die ausgefallen sind.
Da war einer der größten Einflussfaktoren nicht Betriebsdauer oder Spin-Ups sondern die Betriebstemperatur.
Ich lüge jetzt einfach und tu so, als ob ich mich an Details erinnere, aber ich meine, dass der Bereich 25-30 Grad die optimale Temperatur laut deren Statistik darstellte. Und vorallem das dauerhaft ohne große Schwankungen.
In einem externen Gehäuse oder NAS ohne aktive Kühlung ist sowas kaum zu erreichen.
 
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rg88 schrieb:
Ich lüge jetzt einfach und tu so, als ob ich mich an Details erinnere, aber ich meine, dass der Bereich 25-30 Grad die optimale Temperatur laut deren Statistik darstellte.
Genau so hab ich das auch in Erinnerung.
Temperaturen von 40°C und mehr ließen die Ausfallrate drastisch steigen. Dabei war der Hersteller sogar ziemlich egal.
Auch bemerkenswert war, dass, egal welcher Hersteller, Festplatten in den ersten 1-2Jahren am häufigsten ausfielen. Haben die HDDs diesen Zeitramen überlebt, hielten sie 'ewig'.
 
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MAjbO schrieb:
... Um die Festplatten in meinem NAS lange nutzen zu können, würde ich gerne wissen, welchen Einfluss das Ein-/Ausschalten auf die Lebensdauer respektive Ausfallwarschenlichkeit hat.
...
Kennt jemand so etwas?

Interessant ist der S.M.A.R.T.-Parameter 0x0A Spin Retry Count (https://en.wikipedia.org/wiki/S.M.A.R.T.)
Count of retry of spin start attempts. This attribute stores a total count of the spin start attempts to reach the fully operational speed (under the condition that the first attempt was unsuccessful). An increase of this attribute value is a sign of problems in the hard disk mechanical subsystem.

Spin Retry Count gibt die Anzahl der Wiederholungsversuche von Startversuchen an. Gespeichert wird eine Gesamtzahl der Startversuche, um die volle Betriebsgeschwindigkeit zu erreichen (unter der Bedingung, dass der erste Versuch nicht erfolgreich war). Startversuche werden für die gesamte Lebensdauer der Festplatte gezählt.
 
Die Platten in meinem NAS/Server gehen nach 10 Minuten in den Standby, allein schon wegen der Geräuschentwicklung und dem Stromverbrauch.
Tulol schrieb:
Auch bemerkenswert war, dass, egal welcher Hersteller, Festplatten in den ersten 1-2Jahren am häufigsten ausfielen. Haben die HDDs diesen Zeitramen überlebt, hielten sie 'ewig'.
DAS!
 
Rickmer schrieb:
Backblaze sagt 'nope' und sagt außerdem, dass du dich an das Paper von Google falsch erinnerst
https://www.backblaze.com/blog/hard-drive-temperature-does-it-matter/

Wenn ich kurz ins Paper von Google schaue - die HDD darf bloß nicht zu kalt betrieben werden.
Dann schau länger rein ;)


Ist aber auch egal, wie man das interpretiert. Niemand wird in seinem NAS auf Temps unter 30 Grad kommen.
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Rickmer schrieb:
Backblaze sagt 'nope' und sagt außerdem, dass du dich an das Paper von Google falsch erinnerst
https://www.backblaze.com/blog/hard-drive-temperature-does-it-matter/

Wenn ich kurz ins Paper von Google schaue - die HDD darf bloß nicht zu kalt betrieben werden.
Danke, dass sind mal konkrete Daten. Die Studie von Google hatte ich auch bereits gefunden. Leider bezieht sich beides nicht/kaum aufs Spin-Up & Spin Down.

Wenn man die angegebenen 600'000 auf 10 Jahre rechnet, dann "dürfte" die Platte ~7 mal pro Stunde Ein-/Ausgeschaltet werden.
Ergänzung ()

Hauro schrieb:
Interessant ist der S.M.A.R.T.-Parameter 0x0A Spin Retry Count (https://en.wikipedia.org/wiki/S.M.A.R.T.)

Spin Retry Count gibt die Anzahl der Wiederholungsversuche von Startversuchen an. Gespeichert wird eine Gesamtzahl der Startversuche, um die volle Betriebsgeschwindigkeit zu erreichen (unter der Bedingung, dass der erste Versuch nicht erfolgreich war). Startversuche werden für die gesamte Lebensdauer der Festplatte gezählt.
Das hilft sicherlich dabei zu erkennen, dass eine HDD demnächst Probleme machen könnte. Aber hat das Ein-/Ausschalten einen Einfluss darauf?
 
MAjbO schrieb:
Das hilft sicherlich dabei zu erkennen, dass eine HDD demnächst Probleme machen könnte. Aber hat das Ein-/Ausschalten einen Einfluss darauf?
Denk mal logisch nach:
wenn eine Platte dauerhaft läuft, dann kann der SMART-Wert auch nicht steigen, weil es zu keinem neuen Spin-Up kommt ;)
Smart-Werte sind IMMER nur eine Hilfestellung um Wahrscheinlichkeiten abzuschätzen. Aber sie sind nie dafür geeignet, etwas vorauszusehen oder gar verlässlich vor einem Ausfall zu warnen.
Es ist nur ein Helferlein und war in früheren Zeiten, als die Platten noch einfacher waren und entsprechend Fehler auch simpler waren, nützlicher. Heute eher ein Relikt um den aktuellen Zustand zu sehen. Aber mehr als eine Diagnose von bereits vorhandenen Fehlern kann das nicht liefern.
 
MAjbO schrieb:
Aber hat das Ein-/Ausschalten einen Einfluss darauf?

Ja, da mit jedem Spin-Up die volle Betriebsgeschwindigkeit erreicht werden muss. Wird sie nicht (sofort) erreicht, wird der Vorgang so oft wiederholt, bis sie erreicht wird. Je höher der Wert des Spin Retry Count Parameters ist, desto öfter muss der Spin-Up durchgeführt werden.
 
rg88 schrieb:
Dann schau länger rein ;)
Tjoa, wenn du nur bis zum Fazit gelesen hättest ;)

Backblaze schrieb:
Overall, there is not a correlation between operating temperature and failure rates. The one exception is the Seagate Barracuda 1.5TB drives, which fail slightly more when they run warmer.

As long as you run drives well within their allowed range of operating temperatures, keeping them cooler doesn’t matter.
 
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