FDP – auf dem richtigen Weg zurück in den Bundestag?

Wie stehst du zur FDP? (Eine Mehrfachauswahl ist möglich)

  • Ich habe schon (fast) immer die FDP gewählt und werde es auch weiterhin tun

    Stimmen: 5 13,5%
  • Ich wähle die FDP, weil sie momentan die einzige seriöse Alternative zu den anderen Parteien ist

    Stimmen: 4 10,8%
  • Ich habe früher die FDP gewählt, nach der Neuorientierung gefällt sie mir allerdings nicht mehr

    Stimmen: 1 2,7%
  • Ich werde in diesem Jahr die FDP zum ersten Mal wählen, weil sie sich positiv verändert hat

    Stimmen: 1 2,7%
  • Die FDP müsste sich weiter rechts positionieren, damit ich vollkommen von ihr überzeugt bin

    Stimmen: 5 13,5%
  • Die FDP müsste sich weiter links positionieren, damit ich vollkommen von ihr überzeugt bin

    Stimmen: 3 8,1%
  • Ich finde die FDP vor allem interessant,weil ich ihre wirtschaftspolitischen Standpunkten gut finde

    Stimmen: 5 13,5%
  • Ich finde die FDP vor allem interessant, weil ich ihre Standpunkte zu den Bürgerrechten gut finde

    Stimmen: 5 13,5%
  • Ich wähle die FDP nur, wenn sie die Union als einzigen Koalitionspartner ansieht

    Stimmen: 4 10,8%
  • Ich wähle die FDP nur, wenn sie mit den Grünen oder der SPD koaliert

    Stimmen: 1 2,7%
  • Ich wähle die Partei vor allem wegen ihren Inhalten

    Stimmen: 4 10,8%
  • Ich wähle die Partei vor allem wegen ihren Kandidaten

    Stimmen: 1 2,7%
  • Ich finde, dass die Partei inhaltlich momentan genau richtig aufgestellt ist

    Stimmen: 2 5,4%
  • Ich finde, dass die Partei personell momentan genau richtig aufgestellt ist

    Stimmen: 1 2,7%
  • Für mich ist die FDP nicht wählbar (Gründe können unten erläutert werden)

    Stimmen: 28 75,7%

  • Umfrageteilnehmer
    37
Hm, also ne liberale Partei (ob die jetzt besonders konservativ oder rechtslastig sein muss?) wäre vom Grundsatz her definitiv nicht verkehrt für dieses Land. Nur ob das die FDP ist? Die FDP krankt in meinen Augen an dem selben Problem wie die anderen etablierten Parteien. Zu viele Karriereköpfe denen es mehr um die eigene Profilierung als um eine wie auch immer geartete Ideologie geht. Mag sein das die FDP mal Klientelpolitik gemacht hat, aber nicht mal mehr das bekommt sie noch hin.
 
ich finds gut, dass die fdp zurück ist. nicht weil ich sie wählen will, sondern weil es damit wieder eine weitere wählbare partei mehr zwischen den randgesinnungen gibt und ich hoffe, dass die fdp vorzugsweise bei der afd wähler abzieht. positiv muss man ja sagen, dass es selten so viele parteien über der 5% marke gab und es ist auch nicht mehr die eine partei da, die alles dominiert. klar sind nach wie vor entweder cdu oder spd als regierungsmitglied gesetzt, aber den koalitionspartnern muss man heute schon was bieten, weil diese überwältigende dominanz einfach nicht mehr da ist.
 
TobiSaar schrieb:
Fazit: Wählbar ist die FDP absolut - je nachdem, welche "Meinung" man vertritt.
Ich halte es für wichtig, dass die FDP bei der Bundestagswahl mehr als 6 % bekommt und ich hoffe, dass sie vor allem der AFD und der CDU stimmen klaut.

Insbesondere wäre ich an einer starken Opposition interessiert, denn diese fehlt in unserem Land.
Ich würde die FDP jederzeit der AFD vorziehen ;-)




Verstehe dein Fazit nicht.

Du bist wie viele unzufrieden mit den letzten Jahren und der Entwicklung. Da war die FDP aber voll dabei (neben CDU und SPD). Alle 3 Parteien waren lange an der Macht. Da wird sich auch in Zukunft nix ändern wenn nicht endlich mal frischer Wind und neue Partein in den Bundestag kommen. Versprochen wird gerade viel, passieren wird wie immer dann nach Sept. wieder nix.

Und da kann man dann nur die AfD wählen wenn man will, dass sich was verändert.

Alle anderen Parteien stehen für absoluten Stillstand und weiter wie gehabt bis der Zug in Deutschland komplett gegen die Wand fährt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Alle anderen Parteien stehen für absoluten Stillstand und weiter wie gehabt bis der Zug in Deutschland komplett gegen die Wand fährt.
Das ist die unterschiedliche Wahrnehmung. Für die einen fährt Deutschland an die Wand weil es nicht voran geht, für die anderen ist die Kontinuität dagegen recht angenehm, wenn sie sich das Chaos in anderen Ländern ansehen.

Das auch unser Land enormen Risiken für die persönliche Freiheit und soziale Gerechtigkeit ausgesetzt ist ist nicht von der Hand zu weisen. Aber die beinahe als Lethargie wahrgenommene Untätigkeit schätzt die Wirtschaft als nun mal als zuverlässigen und sicheren Hafen. Mag sein das andere Länder billiger sind, aber hier sind Investitionen halbwegs sicher.
 
Und da kann man dann nur die AfD wählen wenn man will, dass sich was verändert.
wenn man den bach runtergehen als veränderung ok findet, ist das wohl eine option.

Alle anderen Parteien stehen für absoluten Stillstand und weiter wie gehabt bis der Zug in Deutschland komplett gegen die Wand fährt.
wie kann ein zug der still steht gegen die wand fahren? :freak:
wenn ich sehe, wie die welt grad den bach runter geht (is, erdogan, staatspleiten, etc.), dann ist stillstand statt abwärtsspirale schon eine gute leistung.
ich würd auch einiges anders machen wollen, aber grund zum jammern haben wir auch nicht. es gibt nur noch wenige, denen es aktuell besser geht als uns. hoffen wir mal, dass wir das niveau trotz allem halten können.
 
Lübke schrieb:
wie kann ein zug der still steht gegen die wand fahren?

Nicht der Zug steht still, sondern die Politik. Und da der Zug sozusagen führerlos fährt, fährt er irgendwann gegen die Wand.

Also so verstehe ich die Aussage.
 
aktuell hält unser zug aber noch ganz gut die spur im gegensatz zu sehr vielen anderen. und es ist ja nicht so, dass die großen probleme der welt uns nicht betreffen würden.
wie gesagt, ich würde so manches ändern wollen, aber diese unterstellungen der populisten, dass es ja ach so schlimm um uns stünde... naja das jammern liegt uns deutschen ja im blut.
 
Da stimme ich Dir zu. Vor allem: wieso muss sich eine Diskussion um die Entwicklung und Zukunft der FDP zu solch einem Gejammer entwickeln? Der Untergang der FDP ist eher ein Vorteil für die Bundesrepublik. Über Jahrzehnte hat die FDP Politik für Unternehmer gemacht und ihre "Kumpels" so bevorzugt. Eine Demokratie kann auf so eine Partei sicher verzichten.
 
Godde schrieb:
@Feynman,

Was bedeutet für dich denn Freiheit und Selbstbestimmung? Und wie kommen darin die Verlierer einer Gesellschaft vor?

Es bedeutet, dass der Staat nur eingreift, wenn es unbedingt nötig ist. Nur um mal ein paar Beispiele zu nennen: Zerschlagen von Monopolen, die einen fairen Wettbewerb verhindern oder gleiche Start- und vor allem Bildungschancen für jeden usw. Es bedeutet auch, dass der Staat die Leistungsträger einer Gesellschaft nicht bestraft, denn von ihnen hat das ganze Land etwas, auch wenn uns Wagenknecht und Co. das Gegenteil weismachen wollen.
Es bedeutet auch, dass sich jeder erwachsene Mensch einen fucking Joint bauen darf, wenn er damit sonst niemanden belästigt oder dass homosexuelle Paare die gleichen Rechte und Pflichten haben, wie heterosexuelle.

Und wen stellst du dir unter "Verlierer einer Gesellschaft vor"? Auch unter einer liberaleren Führung ist die BRD immer noch eine soziale Marktwirtschaft und muss sich genauso im Menschen kümmern, die nichts für ich Schicksal können. Nur von denen, die sich aktuell vom Staat bekümmern lassen, haben es die wenigsten nötig. Das geht dann natürlich zu Lasten der wirklich Bedürftigen.
 
Zuletzt bearbeitet:
FDP ist wie alle andere Parteien ein Blender

habe damals sogar glaube ich mal ein Kreuz bei denen gemacht, als sie gut im Aufwind waren und ein sehr gutes Wahlprogramm gefahren haben. was dabei raus kam, kann man ja in den Geschichtsbüchern lesen. damals war ich zb sehr von ihren Sparvorhaben und dem Sparbuch oder wie das hieß angetan, umgesetzt wurde davon nichts, im gegenteil, man hat noch ämter selbst besetzt und hinzuerfunden, die vorher abgeschafft werden sollten.

für mich ist keine einzige partei im bundestag glaubwürdig, würden parteien das machen was sie vor der wahl bewerben, dann könnte ich ohne probleme bei dem ein oder anderen ein kreuz setzen, aber man wurde in den letzte jahren viel zu oft enttäuscht und verraten. Bei der unglaubwürdigkeit schwimmt die FDP ganz vorne mit.

mfg ein Wähler der PARTEI.
 
feynman schrieb:
Nur um mal ein paar Beispiele zu nennen: Zerschlagen von Monopolen,

Welche Monopole will die FDP zerschlagen? Staatliche? Die gehören uns Bürgern..
Dass die FDP etwas gegen Google oder Tank und Rast getan hätte, ist mir auch nicht bekannt.

feynman schrieb:
...die einen fairen Wettbewerb verhindern

Ein breites Thema. Wenn du den Wettbewerb nüchtern betrachtest, basiert er heute darauf, dass man Arbeitnehmer und/oder die Natur mehr als die Konkurrenz ausbeutet, dabei Sozialstaaten als Selbstbedienungsläden begreift und Steuern vermeidet, wo es nur geht. Unter fairen/ausgeglichenen Bedingungen gibt's so gut wie keinen Wettbewerb, da könnte man auch gleich dem Staat das Feld überlassen.

feynman schrieb:
oder gleiche Start- und vor allem Bildungschancen für jeden usw.

Deswegen will die FDP ja auch die Privatschulen abschaffen, genauso wie das Dienstwagenprivileg.. oder etwa doch nicht?

feynman schrieb:
Es bedeutet auch, dass der Staat die Leistungsträger einer Gesellschaft nicht bestraft, denn von ihnen hat das ganze Land etwas

Was heisst für dich Bestrafung? Privilegien abschaffen, Steuerhinterziehung ahnden oder nur eine Steuererhöhung auf ein Niveau, was wir einmal hatten?
 
@Schrammler,

Wie schnell sich solche Ansagen entlarven lassen. Fairer Wettbewerb, Leistungsträger belohnen. Wir sind nich im Sportverein, hier geht es ums nackte Überleben. Und wie man sieht, frisst, wenn man nicht eingreift, der Eine den Anderen auf, weil er zu teuer ist oder nicht expandieren will oder kann.

Ein breites Thema. Wenn du den Wettbewerb nüchtern betrachtest, basiert er heute darauf, dass man Arbeitnehmer und/oder die Natur mehr als die Konkurrenz ausbeutet, dabei Sozialstaaten als Selbstbedienungsläden begreift und Steuern vermeidet, wo es nur geht. Unter fairen/ausgeglichenen Bedingungen gibt's so gut wie keinen Wettbewerb, da könnte man auch gleich dem Staat das Feld überlassen.


@feynmann,


Bei weniger Staat bin ich sogar bei dir, aber die anderen Vorschläge riechen etwas nach Feudalherren Denken. Wie Schrammler ja bereits bemerkte, wieso sollte man, es ist ja jetzt schon so, Leistungsträger noch hofieren oder bevorzugen? Du meinst auch solche wie Vettel oder Schumacher, die hier gross werden, die Bildung und Infrastruktur nutzen und dann wenn sie erfolgreich sind, nach Monaco ziehen, um dort Steuern zu sparen? Soll man ihnen hier die Steuern erlassen, weil sie so viel für unser Land tun? Ist dir klar, welche Privilegien "Gutverdiener", nicht solche krassen Beispiele, wie diese beiden, haben? Geh mal für 1000 € netto im Monat in einer Zeitarbeitsklitsche schuften, dann weisst du was ich meine. Wenn es hinten und vorne nicht reicht. Und dann solche erfolgreiche Geschäftsleute, Banker, Sportler und Musiker noch bevorteilt werden? Scheisse, ne. Die sollen sich mehr beteiligen müssen, da sie priviligiert sind, aber denen ist das oft nicht bewusst.
 
Bin da bei Godde.

Wir zahlen hier schließlich unsere Konsumgüter in absoluten Beträgen und nicht in prozentualen Anteilen unserer Einnahmen.
Wieso sollte ich also eine Partei unterstützen, die diejenigen entlasten möchte, die sowieso schon mehr besitzen?

Wie sieht es überhaupt mit der Verteilung in Deutschland aus, gibt es denn tatsächlich die erforderlichen 5% Wähler, die von so einer Politik tatsächlich profitieren würden oder fallen viele wieder in die Kategorien "Wählen gegen eigene Interessen" und "Selbstreflexion ist nicht meine Stärke"?
 
die wirtschaft ist ein kreislauf, kein krieg "die reichen" gegen die "arbeiterklasse".
der kreislauf kann aufwärts oder abwärts gehen. ziel muss es immer sein, dass es aufwärts geht. warum? weil dann alle beteiligten mehr haben. die streitfrage dabei ist nur, wo in dem kreis sollte man ansätzen um möglichst erfolgreich zu sein? sollte man bei den unternehmen ansetzen, damit mehr produziert wird, mehr arbeiter benötigt werden und höhere gehälter gezahlt werden können und damit mehr und bessere arbeiter geködert werden oder sollte man beim arbeiter ansetzen, dass er mehr geld hat um mehr waren zu kaufen um so die unternehmen zu förden? wer das prinzip eines wirtschaftskreislauf nicht verstanden hat und an einen klassenkampf glaubt, der wird sicherlich nicht fdp wählen sondern linkspopulisten, die eben immer gegen "die reichen" hetzen, die uns angeblich alle nur böses wollen.
der vorteil beim kreislauf bei den unternehmen anzusetzen wies die FDP möchte, besteht in der variablen des export/import. die unternehmen ziehen geld von außerhalb in den wirtschaftskreislauf rein durch export von gütern, die arbeiter geben geld auch für ausländische produkte und urlaub im ausland aus und führen damit geld aus dem kreislauf ab. deutschland ist deshalb so reich, weil es einen exportüberschuss hat und so stetig den eigenen wirtschaftskreislauf vergrößert, mit der folge, dass deutsche arbeiter mehr geld und mehr konsumgüter besitzen als in vielen anderen ländern.

das sind ganz stark vereinfacht die mechanismen der marktwirtschaft, ohne damit jetzt eine aussage über richtige oder falsche politik treffen zu wollen.
 
Lübke schrieb:
die wirtschaft ist ein kreislauf, kein krieg "die reichen" gegen die "arbeiterklasse".
der kreislauf kann aufwärts oder abwärts gehen. ziel muss es immer sein, dass es aufwärts geht. warum? weil dann alle beteiligten mehr haben.

Also sollen wir lieber an das Schreckgespenst vom wirtschaftlichen Stillstand glauben, uns erpressbar machen und von den nachweislich nur Brotkrumen-gleichen Abfällen nach unten profitieren?

Ich denke die Vergangenheit hat zur Genüge gezeigt, dass Investitionen nach oben eben genau nicht oder nur marginal nach unten durchgereicht werden, die Trickle-Down Theorie mag sich gut anhören, wird aber entweder nicht praktiziert oder funktioniert einfach nicht.
Die Schere öffnet sich nicht ohne Grund immer weiter.

Wie der grenzenlose Export im Ausland aufgenommen wird, ist ja auch hinlänglich bekannt und wird so auch nicht in alle Ewigkeit weitergehen.
 
Ist dir klar, welche Privilegien "Gutverdiener", nicht solche krassen Beispiele, wie diese beiden, haben? Geh mal für 1000 € netto im Monat in einer Zeitarbeitsklitsche schuften, dann weisst du was ich meine.
Ganz oben an der Spitze gibts sicher einige die in ganz anderen Sphären schweben. Aber hier wurden einige mal "Leistungsträger" genannt. Sportler usw. zählen für mich nicht dazu, eher die Facharbeiter/Studierte, unteres/mittleres Management, viele Handwerksmeister... die gut verdienende Mittelschicht eben.
Und die werden irgendwie komplett vergessen oder gar schon der Oberschicht zugerechnet. Du zahlst dich dumm und dämlich, von Lohnerhöhungen siehst du nix und dann bist du ja reich, weil du im Spitzensteuersatz hängst. Gleichzeitig ist dein Job unsicher sodass trotz gutem Einkommen beide arbeiten müssen. Nicht wegen dem Geld jetzt sondern wegen der Sicherheit. Dann kommt wieder einer um die Ecke und blafft dich an du würdest deine Kinder vernachlässigen weil du sie in den Hort gibst nur um noch mehr Geld zu haben. Der Hort aber macht dauernd zu sodass der Jahres Urlaub von zwei aufgeteilt werden muss.
... Die Liste kann man lange fortsetzen...

Alles keine Probleme die einen Umbringen, aber über die Jahre nervts in dieser Gruppe zu sein. Du rennst dir die Hacken ab, hast keine Zeit für die Familie, Sicherheit gibts nichtmehr, die paar € die du jetzt zurück legst wirst du aufbrauchen bevor du das Rentenalter erreichst (in meiner Branche wird kaum einer bis >65 arbeiten), gleichzeitig sollst du für deine Kinder, deine Rente und die Rente der heutigen Rentner zahlen, dann die ewige Neid Debatte...

Diese Gruppe der Leistungsträger hat tatsächlich null Lobby in diesem Land! Ich hab ja nichtmal Probleme mit der Steuerlast. Aber ich würde erwarten das die Gegenleistung stimmt, und das tut sie nicht mehr. Die echte Oberschicht ist hierzulande völlig unsichtbar geworden. Die sieht man bestenfalls mal als Promis im Fernsehen und deren Privilegien fasst auch keiner an. Die gut verdienende Mittelschicht ist die Melkkuh der Nation geworden.

Am Ende des Tage ist absehbar was kommt. Die armen werden mit billigen Almosen abgespeist und nochmehr unter Druck gesetzt, an die wirklich Reichen traut sich keiner ran also werden die gut verdienenden Familien weiter gemolken bis zum geht nicht mehr.

Diese Entwicklung hat die FDP mindestens wohlwollend mit getragen. Und so sehr ich mir eine liberale Partei wünsche (oder überhaupt eine hinter der ich guten Gewissens mein Kreuz machen kann), die FDP ist das nicht. Aber leider auch keine andere...

Wenn jemand aus der Mitte der Bevölkerung der politisch interessiert ist und mit beiden Beinen im Berufs- und Familienleben steht sagt, dass er sich in keiner Partei mehr wieder findet, dann ist das ein Armutszeugnis der Politik. Die FDP hat vorgemacht wie es geht, und die anderen werden nur noch gewählt weil die Alternativen noch miserabler sind. Wer wählt den heute noch aus Überzeugung Union oder SPD? Die meisten wohl eher weil sie in ihnen das kleinere Übel sehen. Anders kann ich mir auch die extremen Schwankungen in den Umfragen nicht erklären.

Die FDP hatte ihr Profil als Klientelpartei verloren, und in der breiten Bevölkerung kein Vertrauen. Kurze Höhenflüge waren durch irrsinnige Wahlversprechen möglich, aber das klappt halt auch nicht ewig, wie die FDP eindrucksvoll gezeigt hat. Das wirklich erschreckende ist, dass die großen Parteien völlig lernresistent der FDP nachfolgen. Sie haben kein Profil mehr wofür sie stehen und kaum noch vertrauen im Volk. Und das kleinere Übel zu sein fördert lediglich die Radikalen am Rand, ist aber keine Option für die Zukunft.
 
Also sollen wir lieber an das Schreckgespenst vom wirtschaftlichen Stillstand glauben, uns erpressbar machen und von den nachweislich nur Brotkrumen-gleichen Abfällen nach unten profitieren?
ja genau, das meine ich mit populismus. erpressbar? schreckensgespenst? brotkrummengleiche abfälle? wenn ich dich jetzt frage, was dieser satz bedeuten soll, wirst du garantiert anfangen, den imaginären kampf von gut/arm gegen böse/reich zu predigen.
bevor du jetzt aber anfängst darzulegen wie schlecht wirs doch haben und das es den menschen in anderen systemen viel besser geht als uns, das ist hier offtopic, aber dafür gibt es hier einen sehr ausführlichen thread: https://www.computerbase.de/forum/t...diskussionen-rund-um-den-kapitalismus.346694/
 
Es geht nicht um den klassischen Kampf gut vs. böse (ist aber trotzdem ne hübsche Keule).
Es geht mMn darum, ein System nicht regulieren zu wollen, dessen Kern die einseitige Kapitalakkumulation ist.
Die, bei denen das geld ganz automatisch aufläuft, werden sich darüber nicht beschweren ... was das zur aufgabe derer macht, bei denen der Wohlstand eben nicht mehr ankommt.

Wirtschaftsliberalismus würde für mich bedeuten, Subventionen abzuschaffen, Banken, die sich verspekuliert haben, NICHT staatlich zu retten ... es gibt massive staatliche Eingriffe in die Marktmechanismen, mit denen aber nur selten die Interessen der kleinen Leute geschützt und unterstützt werden.
Wer den freien Markt propagiert, der sollte nach seinem Versagen an eben diesem freien Markt nicht noch vom Staat aufgefangen werden ... der sollte danach, wie jeder andere Versager auch, von Hartz4 leben.

Und dann kann sich Leistung auch wieder lohnen.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich habe auch nicht gesagt dass alles gut und richtig ist, was die FDP will, ich habe lediglich im kern dargestellt, was der grundgedanke hinter der politik der FDP ist. sie setzen beim wirtschaftskreislauf eben bei den unternehmen an, wärend die SPD (zumindest der grundidee nach) beim arbeiter ansetzt. beide wollen das gleiche, nämlich dass die spirale aufwärts geht und alle profitieren. aber der ansatz dafür ist grundverschieden. in der praxis verschwimmen die beiden ansätze allerdings deutlich.

Wirtschaftsliberalismus würde für mich bedeuten, Subventionen abzuschaffen, Banken, die sich verspekuliert haben, NICHT staatlich zu retten ...
subventionen abschaffen? was glaubst du was die bauern dir dazu wohl sagen werden? oder die menschen die an der kohlesubvention hängen? ich weiß zwar was du meinst, aber es ist schon weitaus komplexer als es oberflächlich betrachtet aussieht. subventionen wurden nicht erfunden um die zu unterstützen, die sowieso geld satt haben.

und bankenrettung, ich bin da ebenfalls der meinung, dass die schuldigen viel mehr hätten zur rechenschaft gezogen werden müssen, allerdings hätte man die banken nicht gerettet, was glaubst du, wessen geld dann weggewesen wäre? das der reichen bankenchefs? wohl kaum. der kleine sparer wäre sein kleines bankguthaben los, vllt die ersparnis für seine kleine rente. dann hättes geheißen "danke dass sie ihr geld bei uns angelegt haben. leider sind wir insolvent und ihr geld ist weg." die aufstände, die das gegeben hätte, willst du gar nicht sehen. und die regierungen auch nicht, weshalb sie die banken gerettet haben, obwohl es eigentlich nicht ihre aufgabe gewesen wäre.
aber wie gesagt, ich bin auch der meinung, dass man erstmal die verantwortlichen bis zum sozialsatz hätte pfänden müssen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wirtschaftsliberalismus würde für mich bedeuten, Subventionen abzuschaffen, Banken, die sich verspekuliert haben, NICHT staatlich zu retten ... es gibt massive staatliche Eingriffe in die Marktmechanismen, mit denen aber nur selten die Interessen der kleinen Leute geschützt und unterstützt werden.
Jupp, das meine ich mit Gegenleistung. Steuern zahlen ist an sich ja OK, aber ich will nicht, dass damit Banken die Mist gebaut haben unterstützt werden, sondern ich will das dieses Geld verwendet wird um Menschen im Inland oder aber auch in Griechenland oder Flüchtlingen zu helfen. Also denen, die wirklich Hilfe brauchen.
in der praxis verschwimmen die beiden ansätze allerdings deutlich.
Verschwimmen? Ich sehe da nurnoch eine Pampe, wo bestenfalls für die Außenwirkung vor allem im Wahlkampf ein paar Flicken aufgeklebt werden.
Bis auf die Linken waren alle etablierten Parteien in den letzten Jahrzehnten in der Regierungsverantwortung. Keine, nicht eine einzige Partei hat sich gegen die grundlegenden Probleme aufgelehnt. In sofern fällt es mir schwer an eine soziale SPD oder eine liberale FDP zu glauben nur weil die einen nen Unbekannten aus dem Hut zaubern und die anderen behaupten plötzlich fürs Volk da zu sein.
wessen geld dann weggewesen wäre? das der reichen bankenchefs? wohl kaum. der kleine sparer wäre sein kleines bankguthaben los
Ja, der kleine Sparer wäre vermutlich sein Geld los gewesen. Obwohl hier die meisten ihr bisschen Kohle auf nem Giro oder bestenfalls Tagesgeld haben und damit die besten Chancen auf eine Einlagen-Sicherung.
ABER: Hätte man zu Beginn der Schuldenkrise ein paar große Banken pleite gehen lassen, dann hätte das einen Sog ausgelöst, der den gesamten Finanzmarkt mitgezogen hätte. Und ja, das hätte in Folge vermutlich auch eine Wirtschaftskrise mit einigen Arbeitslosen ausgelöst. Neben der Privatkohle hätte das aber primär und sehr viel Heftiger die Fonds, Trusts und sonstige Beteiligungen getroffen. Ergo: Das ganze Bunkergeld wäre weg gewesen! Und glaub mir, wäre das eingetreten hätte man nicht nochmal so einen Mist gebaut. Denn ja, in dem Falle hätte auch der reiche Bankchef seinen Job verloren. Zusammen mit den Investmentbankern, Spekulanten und Fondsverwaltern.
So haben wirs nur temporär verschoben, und mittlerweile Mechanismen (Bürgschaften!) etabliert, welche dafür sorgen, dass vor dem Bankvermögen erst mal die Steuerzahler zur Kasse gebeten werden wenns knallt. Da wäre mir ein reinigendes Gewitter vor 10 Jahren lieber gewesen.
 
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