Generelle Frage zu Bridgekameras

Ich habe eine Olympus mFT-Ausrüstung für Reisefotografie. Die Austattung kann kompakt sein, wenn ich unterwegs mit der OM-D E-M10 II + 17mm 1.8 bin. Aber ebenso DSLR-ähnlich Ausmaße, wenn ich z.B. mit dem 40-150 2.8 unterwegs bin und E-M5 II + Batteriegriff.

Gleichzeitig habe ich eine Sony RX100 IV, welche zum Einsatz kommt, wenn ich überhaupt keine Tasche mitnehmen möchte - die passt nämlich auch in die Hosentasche.

Und trotzdem überlege ich alle paar Monate, ob ich nicht ein Teil meiner mFT-Ausrüstung verkaufen soll, um mir eine Sony A7 als "Zweitkamera" zu besorgen, für die 5-10% an "Extrembereiche" die ich mit einem mFT-Sensor nicht perfekt hinbekomme.

Von daher: Es gibt kein perfektes System. Alles ist eine Abwägung von Vor-und Nachteilen, und was man wirklich braucht, merkt man eh erst mit der Nutzung, von daher würde ich in die erste Ausrüstung auch noch nicht zu viel Geld investieren, sondern erst dann, wenn man weiß welche Art von Fotografie und Ausrüstung man überhaupt in der Praxis präferiert ;)
 
Abgesehen vom fehlenden Touchscreen der mich bei der Sony RX100V echt stört, hat die Kamera für mich ein zweites Problem das sich praktisch unbenutzbar macht. Die Kamera ist für Kinderhände gemacht. :D Ich komm mit dem Body und der Positionierung des Auslösers echt nicht klar, den Touchscreen zum Auslösen verwenden geht auch nicht, weil die Kamera ja keinen hat, also ist die Kamera für mich schlecht unbequemer als etwas größeres was ich mir einfach umhänge. Und da kann sie 10x in die Hosentasche passen.

Für mich passt sie schlicht nicht vernünftig in die Hand, zumindest wenn ich den Finger am Auslöser haben will. Hat mich total überrascht, zeigt aber auf wie wichtig es ist eine Kamera auch mal in der Hand gehabt zu haben bevor man sie kauft. Zumindest wenn man nicht mit dem Gehäuse vertraut ist.

Da dir aber sogar die XT-20 zu groß ist ... ist die RX100 wohl eh einer der besten Optionen. Trotzdem, in die Hand nehmen und ausprobieren sollte man eigentlich immer vorm kauf.
 
Hallo zusammen,

also ich war gestern nochmal bei Saturn und hab mir das angeschaut. Ausgangspunkt war ja eine 'kompakte' Kamera für eine längere Reise, mit gleichzeitig nennenswert besseren Bildern als eine Handy Kamera.

Die Alpha 7 gabs gerade im Angebot für 888 EUR (inkl. Tasche und größerem Objektiv und Speicherkarte) - aber die ist leider zu groß.

Die Alpha 6000 sieht definitiv interessant aus, und wäre von der Größe her wohl gerade noch verkraftbar. Frage hier: Die ist von 2014 - ist ja nicht mehr ganz so frisch. Alternativ denke ich hier an eine Lumix DMC GX80 - schneidet ja bei den dkamera.de Tests ganz gut ab (kann die Seite was?) Ein Bekannte empfahl mir auch noch unbedingt die Olympus Om-D E-M10 - allerdings ist hier der Sucher zwar mächtig, aber nimmt auch viel Platz weg. Im Vergleichstest mit der GX 80 auf dkamera scheinen mir die Farben der GX80 auch etwas besser.

Schlussendlich bleibt aber auch die Panasonic TZ101 ein guter Kanditat, weil eben 1 Zoll Sensor und enorm kompakt, plus Zoom... sieht nach einem guten Kompromiss aus!

Ich stelle heute mal die EOS 600D online, und schau mal was, was dafür noch gibt... ich dachte so an 200 EUR, dann könnte man auch eher eine spiegellose Systemkamera holen, falls nicht behalten wir sie und holen zur Ergänzung die TZ101... (wenngleich der Hansi im satrun meinte da kriegen wir noch max 100 EUR für - ca 1.500 Auslösungen)

​Schönen Sonntag allerseits!
 
Die Cams, die Du Dir jetzt angeschaut hast passen ja auch nicht mehr in die Hosentasche. Schau Dir doch mal die Panasonic Lumix FZ 1000 an. Ist zwar etwas größer, aber ne tolle Bridge- Cam.
 
Für die 600d kannst du mit Objektiv 300€ veranschlagen, 1500 Auslösubgen ist nichts, die Mechanik sollte auf 100.000 Auslösungen gebaut sein :)

Die Tz101 wird aufjedenfall ziemlich gelobt und Katja mehr oder minder ein direkter Konkurrent der RX100, aber mit mehr Zoom.
Mit der relativ kompakten Größe kommst du klar?
Ich bin da so ein Mensch wie Apocalypse (ich denke du hast auch Schaufeln als Hände? ;)) Ich komm mit Kameras wie die EM10 oder gar der rx100 nur sehr schwer klar, eine D7100 oder gar eine d500 sind eher für meine Hände :D
 
Ich lese immer die Tests auf Digitalkamera.de . Die sind meiner Meinung nach am umfangreichsten.
Bei der A600 gibt es auch ein neuers Modell: A6300.


Aber im Prinzip tut es auch die A600.
 
Ein paar Anmerkungen von meiner Seite:

- "Digitalkamera" ist aus meiner Sicht keine gute Testseite (im Gegenteil). Die Berichte sind sehr subjektiv und enthalten häufig sehr grobe Schnitzer. Alle Messergebnisse basieren auf den Default-JPEG-Einstellungen - für den, der nicht in der Lage ist eine Kamera zu bedienen ok. Ansonsten sagen die Tests mehr oder weniger gar nichts aus. Die Vorlieben der Autoren kann ich in der Regel überhaupt nicht teilen. Fachwissen fehlt völlig (es macht keinen Sinn den JPEG-Blendenumfang anzugeben, ohne die Funktionen DRO oder iDynamik der Hersteller zu nutzen).
90% der Testseiten (insb. Chip, Colorfoto, Digitalkamera, ...) produzieren "billige Artikel" am Fließband. Ökonomisch gesehen sehr clever, da der Durchschnittsleser sowieso keinen Plan hat und Dinge hinterfragt. Fundiertere Testberichte gibt es in der Regel auf DPreview.com und DxOMark (bekannt durch ihre Sensor-Tests, die sehr gut das RAW-Potential einer Kamera aufzeigen).

- Die TZ101 wird zwar häufig gelobt. Aber rein qualitativ ist sie umstritten. Die positiven Berichte basieren eher darauf, dass die Kamera keine Konkurrenz hatte, da alle kompakten 1" einen eingeschränkten Zoombereich besitzen. Bei der TZ101 ist das anders, allerdings wird der Zoomvorteil durch viele Kompromisse (unterdurchschnittliche Abbildungsleistung, geringe Lichtstärke) erkauft. Für Anwender mit Priorität auf eine hohe Bildqualität ist so eine Kamera keine Option.
Allerdings gibt es seit einigen Wochen die TZ202, die wesentlich besser abbildet. Die Lichtstärke ist zwar immer noch gering und die Kamera sollte zusätzlich abgeblendet werden, aber die (größere) Optik an sich bildet besser ab.

- Ja, die FZ1000 ist groß, aber dank der lichtstärkeren Optik und der DFD-TEchnik bzgl. dem AF ist sie in jeder Hinsicht eine Kamera mit mehr Potential. Ich kann sie nur empfehlen. Und es ist absolut richtig, dass sich hier in den letzten Jahren wenig getan hat. Die FZ2000 hat sogar in Sachen Abbildungsleistung das Nachsehen. Alternativ gibt es noch die Sony RX10 III oder Sony RX10 IV. Erst die letztere ist (wie die FZ1000) AF-C tauglich und ist in der Lage sehr schnelle Motive zu erfassen. Und sie geht bis 600mm bei hoher Lichtstärke. Dagegen sehen viele DSLRs mit guten Optiken blass aus. Leider aber auch sehr teuer.

- Qualitativ sind die 1" Kameras sogar oft die bessere Lösung als solche Canon DSLRs mit völlig veralteten Sensor. Auch wenn Canon Marktführer ist, bauen sie keine besseren Kameras. Eher im Gegenteil (auch wenn es bei solchen Aussagen immer wieder zu Streit kommt). ;)
Erst vor einigen Monaten hat Canon bzgl. der APS-C Sensoren wieder etwas aufgeholt und ist in die Nähe von Nikon (Toshiba- und Sony-Sensoren) und Sony gekommen. Die Jahre davor haben sie völlig veraltete Sensoren mit großen Einschränklungen beim Dynamikumfang verbaut. Selbst eine 1" Kamera übertrifft eine 600D und auch die zweitstelligen Canons in Sachen Dynamik mit Leichtigkeit. Ich habe zumindest einen großen Bogen um die Canons gemacht, da ich keine Lust auf ausbrennende Himmel und verrauschte Schatten habe. Canon hatte einfach den Fortschritt mal wieder komplett verschlafen.
Letztendlich hat Canon bei den Kompaktkameras nun auch zu den Sony-Sensoren gegriffen und darf nun wieder mitspielen. Sie bieten halt günstigere Kameras (wie die G7 X I/II, G3 X oder G9 X) als die Konkurrenz an und man muss einige Mankos (miese Laufzeiten, durchwachsener AF, Kamera blockiert beim Leeren des Puffers, weiches Objektiv, ...) dafür inkauf nehmen. Die Sony-RX Modelle sind eher die Referenz.
https://www.dxomark.com/Cameras/Com...DSC-RX100-IV-versus-Canon-EOS-600D___1033_692
Interessant ist auch, dass 1" Kameras (bis auf die TZ101 / TZ202) kaum abgeblendet werden müssen. Je kleiner der Sensor, desto besser die Offenblendtauglichkeit. Eine APS-C - gerade so ein Superzoom - liefert in der Regel bei Blende 8 die besten Resultate, während bei einem 1" Sensor Blende F4-F5.6 ideal sind. Der Rauschvorteil von APS-C ist also nicht wirklich vorhanden. Zumindest wenn keine Festbrennweiten oder sehr lichtstarke Zooms eingesetzt werden.

- Ein paar mFT-Kameras mit Objektiven habe ich auch, aber seit der Anschaffung der FZ1000 (und RX100 I, RX100 IV) bin ich zu 90% mit einer 1" Kameras unterwegs. mFT nutze ich nur noch für exotische Brennweiten und Festbrennweiten ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Tobias123 schrieb:
- Qualitativ sind die 1" Kameras sogar oft die bessere Lösung als solche Canon DSLRs mit völlig veralteten Sensor. Auch wenn Canon Marktführer ist, bauen sie keine besseren Kameras. Eher im Gegenteil (auch wenn es bei solchen Aussagen immer wieder zu Streit kommt). ;)
Erst vor einigen Monaten hat Canon bzgl. der APS-C Sensoren wieder etwas aufgeholt und ist in die Nähe von Nikon (Toshiba- und Sony-Sensoren) und Sony gekommen. Die Jahre davor haben sie völlig veraltete Sensoren mit großen Einschränklungen beim Dynamikumfang verbaut. Selbst eine 1" Kamera übertrifft eine 600D und auch die zweitstelligen Canons in Sachen Dynamik mit Leichtigkeit. Ich habe zumindest einen großen Bogen um die Canons gemacht, da ich keine Lust auf ausbrennende Himmel und verrauschte Schatten habe. Canon hatte einfach den Fortschritt mal wieder komplett verschlafen.
Letztendlich hat Canon bei den Kompaktkameras nun auch zu den Sony-Sensoren gegriffen und darf nun wieder mitspielen. Sie bieten halt günstigere Kameras (wie die G7 X I/II, G3 X oder G9 X) als die Konkurrenz an und man muss einige Mankos (miese Laufzeiten, durchwachsener AF, Kamera blockiert beim Leeren des Puffers, weiches Objektiv, ...) dafür inkauf nehmen.

Diese Überlegungen liegen dem TE ja auch zugrunde.
Ich denke Canon darf sich genug Kritik für die lange Verwendungszeit des 18MPx-Sensors (z.B. aus der 600D) anhören. Dennoch ist IMHO bei diesen Kameras selten der Sensor das Problem, sondern dass die meisten Leute eben nie auch nur andere Objektive verwenden als das Standardteil. Wie du auch schon anmerkst führen Tests auf Basis von JPEG und RAW zu unterschiedlichen Ergebnissen; Diese Unterschiede werden durch die Performance der kamerainternen Bildverarbeitung beeinflusst. Hier fällt aber auch das Thema "Dynamik" ("ausbrennende Himmel und verrauschte Schatten") rein - wer kein Postprocessing vornimmt, der hat von einer höheren Dynamik des Sensors nichts. Wer kontinuierlich auf nicht-ausbrennende Lichter achtet, der MUSS nachbearbeiten, parallel entstehende JPEGS sind für die Tonne.
Ich werde hier niemanden verteidigen, wichtig ist es bei solchen Aussagen über Potentiale auf den Weg hinzuweisen, mit dem man diese Potentiale verwenden kann.

Zu deinen sonstigen Aussagen:
* In den Diskussionen um die DR des 18MPx-Sensors werden manche Aussagen dezent übertrieben dargestellt und auf DXOMark verwiesen, wobei in der Diskussion eine Distanz suggeriert wird, wie sie nicht vorhanden ist: https://www.dxomark.com/Cameras/Com...-RX100-II-versus-Canon-EOS-600D___958_896_692
* Den "neuen" 24MPx-APS-C-Sensor gibt es bei Canon seit 2 Jahren in der 80D, nicht erst seit "einigen Monaten".
* Die RX100 I gibt es seit 2012 auf dem Markt, die RX100 II seit 2013 und die Powershot G7 und die RX100 III etc. seit 2014 ... Das Wort "nun" ist etwas fehl am Platz für einen Zustand der seit über 3 Jahren anhält.
 
Doch, auch und gerade der, der nicht nachbearbeitet, hat von höherem Dynamikumfang des Sensors etwas!

Denn er kann z.B. bei Landschaft potentiell ein besser aussehendes Foto hinbekommen, bei dem vom Himmel noch genug Details zu sehen sind, gleichzeitig aber auch die Tiefen im Vordergrund ausreichend sichtbar sind.

Bei einem niedrigdynamischeren Sensor ist man viel schneller in der Situation, dass man leider zwischen ausgebranntem Himmel oder absaufenden Schatten wählen muss, wenn man JPEG schießt, selbst wenn man im Kameramenü die JPEG-Kurve auf kräftige Schattenaufhellung und Lichterabsenkung stellt.
 
B.XP schrieb:
Diese Überlegungen liegen dem TE ja auch zugrunde.
Ich denke Canon darf sich genug Kritik für die lange Verwendungszeit des 18MPx-Sensors (z.B. aus der 600D) anhören. Dennoch ist IMHO bei diesen Kameras selten der Sensor das Problem, sondern dass die meisten Leute eben nie auch nur andere Objektive verwenden als das Standardteil.

Das kann man eigentlich nicht genug hervorheben.
 
Apocalypse schrieb:
Das kann man eigentlich nicht genug hervorheben.

Ich selbst habe ja erst vor einem Jahr angefangen mich intensiver mit der Fotografie auseinanderzusetzen.
Ich denke nicht, dass einen das Kit an allen Enden großartig einschränkt. Gerade für Landschaft (24 mm F8) ist es ja meistens ok.

Das größte Problem sehe ich eher darin, dass man gar nicht richtig lernt mit den Brennweiten richtig umzugehen. Als Anfänger denkt man ja immer, dass der Zoom nur gebraucht wird, wenn man DInge näher heranholen will.
Dass aber die Brennweite so ziemlich auf alles einen EInfluss hat versteht man oft noch nicht (Bildeindruck, Perspektive, Tiefenschärfe).


Und genau da ist eine Festbrennweite super. So wird man quasi gezwungen sich über solche Dinge Gedanken zu machen. Dass die Qualität der Bilder auch besser ist, ist für einen Anfänger eher zweitrangig.
 
hasenbein schrieb:
Doch, auch und gerade der, der nicht nachbearbeitet, hat von höherem Dynamikumfang des Sensors etwas!

Denn er kann z.B. bei Landschaft potentiell ein besser aussehendes Foto hinbekommen, bei dem vom Himmel noch genug Details zu sehen sind, gleichzeitig aber auch die Tiefen im Vordergrund ausreichend sichtbar sind.

Mal ganz blöd gesagt: Erkläre einem Gelegenheitsknipser oder "Anfänger" was diese Begriffe sind. Was sind Höhen, Tiefen, Lichter ... wie und wann man die Profile umstellt; Wenn die Kamera einem genau diese Optionen überhaupt bietet. Und dann erkläre, wie man diese Kompensation in der Kamera einstellt. Trivial ist das nämlich nicht. Und nicht jeder Hersteller bietet das Feature; Sony hat diese Funktion als "DRO-Level", auch in der RX100. Laut Handbuch wird die "DRO"-Kompensation aber nicht im Sucher oder im Display angezeigt. Folglich hast du trotz EVF eine Lotterie ob dein Level zur Situation passt und du MUSST es zwangsweise vorher festlegen.

Im DSLR-Forum schreibt einer:
https://www.dslr-forum.de/showpost.php?p=12488965&postcount=749 schrieb:
Die JPEG Parameter DRO (Sony) oder iDynamik (Panasonic) helfen in solchen Situationen kaum, da die Tonwertkurve gestaucht wird. Damit brennen zwar die Lichter und Schatten weniger stark aus, aber der Motivkontrast wird ebenfalls verringert. Das Ergebnis sind die typischen flauen Aufnahmen.

Das Anpassen der Gradiationskurve ist ein ganz wesentlicher Schritt um solche Aufnahmen wirken zu lassen. Immerhin bietet die FZ1000 eine wichtige Funkion an: Das Anpassen der Tonwertkurve in der Kamera. Das kannte ich bisher nur von Olympus (E-M5, E-M10, usw.) oder Panasonic von der GX7. Macht man sich die Arbeit vor jeder Aufnahme und passt die Kurve entsprechend der Situation an, sind wesentlich bessere Ergebnisse als via iDynamik möglich. Allerdings ist dieser fummelige Weg umständlicher und zeitaufwändiger als genau das hinterher am PC in aller Ruhe zu machen.

Wie gesagt ... erzählt den Leuten die volle Wahrheit, und nicht nur einen herausgepickten Teil.

zandermax schrieb:
Ich selbst habe ja erst vor einem Jahr angefangen mich intensiver mit der Fotografie auseinanderzusetzen.
Ich denke nicht, dass einen das Kit an allen Enden großartig einschränkt. Gerade für Landschaft (24 mm F8) ist es ja meistens ok.

24mm@KB hast du aber an den üblichen APS-C-Cams nicht, da geht's bei 26-28 los; Ausnahmen sind jeweils das 16-50 bei Sony und Fuji und das 15-45 bei Canon EOS-M. Nur wenn man die Äquivalente der Kameras runter rechnet ist man da bei den gleichen Leistungen wie bei den 1"-Cams alla RX100 und G9X/G7X/G5X.
Der Punkt ist, dass du einfach nur ein Bruchteil des Potentials aus dem Sensor holst, wenn du mit dem Kit fotografierst. Auflösung, Tiefen(un)schärfe/Bokeh, Farben, Kontraste, andere Brennweiten/Makro ... das alles wäre mit DSLM oder DSLR möglich, aber das wird halt nicht gekauft. Stattdessen kommt um die Kamera egal wie klein oder groß eine fette Tasche für zig Euros und da verstaubt sie im Eck weil man da ja erst die Fototasche mitnehmen muss.
Ich mein auf die Paradoxen Momente muss man mal eingehen: Ich hab auf Fotowalks hier im Eck Leute getroffen, die eine größere Tasche für ihre a6000 mit Kitscherbe + Ersatzakkus dabei hatten als ich für meine 6D+24-70 F4L+35mm 1.4 ART. Oder Leute, die "aus Gewichtsgründen" auf eine FZ1000 gewechselt sind und dennoch immer ihr Stativ dabei haben.

Der Punkt ist: Dadurch das das Zeug "günstiger" ist, kaufen die Leute einen Haufen Mist der sie fotografisch nicht weiterbringt und den Krempel schleppen sie immer mit (oder eben nicht). Aber in sinnvolle Erweiterungen wird eben selten investiert, u.A. weil die meisten guten Objektive halt Geld kosten und auch ein aus meiner Sicht "günstiges" 24mm 2.8 Pancake oder 50mm 1.8 STM ist halt einfach für andere Leute > teuer <.

zandermax schrieb:
Das größte Problem sehe ich eher darin, dass man gar nicht richtig lernt mit den Brennweiten richtig umzugehen. Als Anfänger denkt man ja immer, dass der Zoom nur gebraucht wird, wenn man DInge näher heranholen will.
Dass aber die Brennweite so ziemlich auf alles einen EInfluss hat versteht man oft noch nicht (Bildeindruck, Perspektive, Tiefenschärfe).

Und genau da ist eine Festbrennweite super. So wird man quasi gezwungen sich über solche Dinge Gedanken zu machen. Dass die Qualität der Bilder auch besser ist, ist für einen Anfänger eher zweitrangig.

Ich stimme dir zu, das ganze ist aber etwas eine philosophische Frage und eine, ob man das denn machen will. Ich für meinen Teil finde es toll mit Festbrennweiten oder auch mal Vollmanuell auf Film zu fotografieren. Ich verstehe aber auch, dass es haufenweise Leute gibt, die davon nichts wissen wollen, auch wenn etwas fotografisches Grundwissen ihre Fotos um Klassen besser aussehen lassen würde.
 
Ich finde das schon kritisch.


Vor ein paar Wochen habe ich mir gebraucht das 24-70 F4 für meine Sony A7 II gekauft.
Im Internet leist man ja viel Kritik, wenn es um dieses Objektiv geht. Ich war aber total überrascht als ich es hatte. Es erfüllt einfach alles was ich mir vorgestellt hatte: 24 mm statt 28 mm (ich hasse 28 mm weil es zu gewöhnlich aussieht), toll verarbeitet, leicht und die optische Qualität ist für meine Ansprüche total ausreichend.
Dieses Objektiv ist also einer "Kitscherbe" deutlich überlegen. Allein schon wegen der durchgängigen Blende, mit der man viel entspannter arbeiten kann. Aber trotzdem hätte mich dieses Objektiv als Anfänger weit zurückgeworfen.

Warum? Weil es überfordert: Es kann halt alles und nichts. Fürs Wandern ist es super. Aber es hat keine Chance bei Low-Light und es hat weder 200 mm noch 20 mm (was ich bides als Festbrennweiten habe).

Ich war einen Abend mit meiner A57 und dem Minolta 50 mm 1.7 unterwegs. Ich hatte keine anderes Objektiv dabei. Da lernt man auch wirklich was und ist am Ende von den Resultaten begeistert. Hätte ich da schon die A7II und das Zoom gehabt, hätte ich erstens nichts gelernt und zweitens wären die Resultate niemals so gut geworden.

Zooms sind einfach gefährlich, weil sie den Blick weder für den gezielten Einsatz von Unschärfe, noch für schöne Bildgestlatung schulen.
Das habe ich einfach aus meiner Anfängerzeit gelernt, in der ich quasi ausschließlich mit Festbrennweiten gearbeitet habe:
30 mm 2.8
75 mm 1.7
150mm 2.8
Leider versaut einem da das APS-C Format die tollen Festbrennweiten, aber trotzdem ist der Lerneffekt groß.



Aber an sich muss ja das Bildresultat mit einem Kit nicht schlecht sein. Ich glaube du lässt hier ja immer kein gutes Wort am Sony 16-50, aber im Sonyuserforum liest man eigentlich viel Lob über dieses Objektiv: 24 mm und bei F8 ausreichend Scharf. Für einen Anfänger ist das total ok. Aber trotzdem würde ich immer eine FB empfehlen. Entweder etwas um die 12 mm (APSC, also 18 mm VF?), wenn man auf Weitwinkel steht, oder ein 35 mm (APSC, also etwa 50 mm VF).
 
Zuletzt bearbeitet:
Du musst das etwas im Kontext sehen: Moderne Kitobjektive sind nicht schlecht, auch alte "schlechte" Kitobjektive (aus den 90ern) konnte man abgeblendet auf F8 durchaus gut nutzen.
Insbesondere Objektive für digitale KB-Kameras gibt schon aufgrund des Kundenanspruchs nicht mehr in "schlecht". Wenn ich mir da Zeug aus analogen Zeitaltern ansehe dann sieht das noch deutlich anders aus.

Auch moderne "lichtschwache" Standardzooms haben immer noch ihre Daseinsberechtigung, denn sie sind kompakt und leicht. Aber als einziges Objektiv nutzen sie halt nur einen Teil des Potentials der Kamera aus, alleine schon da der Systemgedanke nicht greift. Nichts anderes kritisiere ich.

Dass man eine Festbrennweite besitzen sollte, darin stimme ich dir auch vollkommen zu. Aber ich akzeptiere eben auch, dass es Leute gibt, für die das nicht so wichtig ist.
 
Akzeptieren auf jeden Fall. Gibt ja auch Leute die lernen damit das Fotografieren.


Ein "gutes" Objektiv ist ja immer die Frage was ich darunter verstehe. Mein Minolta 50 1.7 ist jetzt auch nicht übermäßig scharf bei Offenblende. Das finde ich aber oft gar nicht störend. Oft will ich ja etwas weichere Portraits. Wenn ich wirklich scharfe Bilder haben möchte, muss ich halt auf 4.0 abblenden. Das ist jetzt auch kein Beinbruch. In 99% der Fälle sieht man das den Bildern ja nicht an, dass sie zum Rand hin weicher werden.

Dafür ist dieses Objektiv aber besonders klein und leicht und macht einfach Spaß wenn man es dabei hat. In dieser Hinsicht hätte ich auch gerne das Sony/Zeiss 50 mm 1.8. Aber das ist halt schon sehr teuer. Aber dieser Trend zu 800 g schweren 50 1.4 Objektiven kann ich nicht nachvollziehen. Nur damit ich bei Offenblende Schärfe bis in den Rand habe? Das ist mir das Gewicht einfach nicht wert. Das kann doch auch nur ein Profi im Studio gebrauchen.
 
Das wird jetzt endgültig OT...

Sicher, die Frage ist immer wie man "gut" definiert, immerhin gibt es eine ganze Reihe von Faktoren die im Bezug zu einander stehen, da wären natürlich die optischen Eigenschaften (Brennweite(n), Lichtstärke, Schärfe, Kontraste, Mikro-Kontraste, Farbdarstellung, Abblendverhalten, Bokeh, Vignette, Verzeichnungen, CR, Gegenlichtverhalten, Abbildungsmaßstab ... ), die Ausstattung (Stabilisator, AF-Motor, MF-Qualitäten, Distanzskala, Wetterschutz, Material ...) und Faktoren wie Größe, Gewicht und Preis.
Das sind alles Faktoren, die man gegen einander aufwiegen muss. Es ist kein Widerspruch ein schweres Sigma 50mm 1.4 ART und ein EF 50mm 1.8 STM als "gut" zu bewerten oder gar nebeneinander zu besitzen und zu nutzen. Jedes Objektiv hat da seine Domäne, auch wenn beides 50er sind und nur eine 2/3 Blende an Lichtstärke dazwischen liegt.
 
Das führt mich aber zurück was ich schon geschrieben habe:

Wenn einem die Gewichts/Größe/Preis-Kombination gefällt, könnte man sich durchaus mal eine A6000 und ein Samyang 12 mm 2.0 anssehen.

Wenn nicht dann halt RX100 oder EOS D600. Jen nachdem obs kompakter oder größer sein soll.
 
Also ich finds sehr interessant euch zuzuhören :-) Lernt man was... also die 600D ist online, momentan siehts nach A6000 aus... ich denke das ist ein guter Kompromiss.
 
DFFVB schrieb:
Also ich finds sehr interessant euch zuzuhören :-) Lernt man was... also die 600D ist online, momentan siehts nach A6000 aus... ich denke das ist ein guter Kompromiss.

Hmm, da hätte ich ja dann doch die Fujifilm XT-20 vom Schwager genommen. ;-)
Alleine schon wenn ich an den Unterschied bei den Objektiven denke :D

Das Kit Objektiv der Fuji ist genial.
XF 18-55mm 2.8-4.0 R LM OIS
 
Apocalypse schrieb:
Hmm, da hätte ich ja dann doch die Fujifilm XT-20 vom Schwager genommen. ;-)
Alleine schon wenn ich an den Unterschied bei den Objektiven denke :D

Das Kit Objektiv der Fuji ist genial.
XF 18-55mm 2.8-4.0 R LM OIS

1200 Euro? :o

Dafür bekommst du ja schon ne Sony A7 samt Kit und 50 mm 1.8....
 
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