News Internetsperren gegen Terrorismus in Frankreich gestartet

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Alles naive aktionen um den Bürgern angst vor dem Islamismus zu schüren, in Deutschland gab es auch neulich NSU Terroranschläge, aber ein lustiges Wort wie Dönermorde hat alles vergessen lassen, wieso hat man hier nicht genauso scharf reagiert. Und das man dann sofort von Islamisten redet wenn es um Terrorismusbekämpfung geht zeigt doch das ihr von dieser Regierung umerzogen werdet/wurdet.
 
name4 schrieb:
Wieso seid ihr dagegen, dass sie diese Seiten sperren?

Weil nachdenken! Solche Typen finanzieren und gleichzeitig ein paar Wege der Kommunikation sperren, ist heuchlerisch. Zudem könnte man annehmen, dass alles so gemacht wird, damit es genau so am Ende aussieht. Vielleicht einfach mal die aktuelle Lage auf dieser Welt in alle Richtungen abklopfen. Ich weiß es ist viel Arbeit und raubt viel Zeit. Es lohnt sich aber wirklich, um bei dem Durcheinander noch einen klaren Kopf zu behalten. ;)
 
Sehr heikle Entscheidung. Haben wir dann alle in Zukunft das was die Chinesen schon haben - eine große europäische firewall? Von so etwas lassen sich weder Terroristen noch Pädophile ausbremsen - VPN, Proxy, Tor-Netzwerk. Wird aber dem Gros der Bevölkerung als Maßnahme einleuchten - wahrscheinlich schreit die Masse dann sogar noch "Hurra".
 
Vorratsdatenspeicherung, Backdoors und nun Zensur. Die Reaktionen auf die Anschläge in Frankreich sind für mich in keinster Weise nachvollziehbar und zeigen nur, dass es hier definitiv NICHT darum geht etwas gegen den Terrorismus zu tun, sondern darum die Überwachungs- und Zensurinstrumentele de Stattes bzw. der Geheimdienste auszuweiten.
Keine dieser Maßnahmen hätte in irgendeiner Weise zur Verhinderung des Anschlages beigetragen. Eine logische Konsequenz wäre es für mich gewesen, sich mal wieder mehr auf die Polizeibekannten Straftäter zu konzentrieren anstatt immer mehr Ressourcen in eine völlig sinnlose Überwachung aller Bürger zu pumpen. Aber davon scheint ja nirgendswo die Rede zu sein.

Erschreckend wie das in Frankreich nun mitgetragen wird, kann es nicht nachvollziehen wie Leute bereits sind ihre über Jahrunderte hart erkämpften Freiheiten derart leichtfertig aufzugeben - für einen vorgegaukelten minimalen Sicherheitsgewinn, der in Wirklichkeit nichtmal einer ist.

Ich stelle mir gerade so einen gewaltbereiten, sich radikalisierenden Jugendlichen Islamisten vor: "Oh da ist ja nun ein Stoppschild vor www.dschihad.com, dann muss das ja Böse sein, damit will ich nun nichts mehr zu tun haben. Und umgehen kann ich diese Sperre ja üüüüüüberhaupt nicht." Das ist ja nun lächerlich hoch 10. Der hierdurch erzielte Effekt ist doch vielmehr, dass sich diese Personen bestätigt fühlen und diese Seiten durch ihre Pseudoillegalität erstrecht interessant werden.

Aber wie gesagt, darum geht es in Wirklichkeit ja garnicht. Es ist ein erster Schritt eine Zensurinfrastruktur zu etablieren, die Leute quasi daran zu gewöhnen, dass Sachen die dem Staat nicht in den Kram passen gesperrt werden. Ich frage mich wo das ganze hingeht: Ihre Seite äußert sich kritisch zur Regierung -> gesperrt. Ihre Seite bietet Verschlüsselungssoftware ohne Backdoor an -> gesperrt. Ihre Seite veröffentlicht Folterpraktikenten des Geheimdienstes -> gesperrt... und so weiter. Wichtig hierbei ist, es geht nicht darum tatsächlich den Zugang unmöglich zu machen, sondern darum dem Surfverhalten der Mehrheit der Bevölkerung in klare Schranken zu weisen, damit sie sich eben nur mit den Inhalten beschäftigen, welche die Regierenden haben möchten.

Die große Gefahr, derer sich vieler nicht bewusst sind ist, dass es niemanden gibt, welcher die Institutionen, welche Zugang zu allen Informationen und Kontrollmechanismen haben - selbst aber vollständig im Geheimen arbeitet zu kontrollieren. Ich fürchte wir driften mehr und mehr ein System der allmächtigen Geheimdienste ab, welche Bevölkerung, Unternehmen und Politiker nach ihrem belieben kontrollieren und manipulieren. Noch können wir es verhindern, fragt sich wie lange noch...
 
Sithys schrieb:
Gutes System, sollte meiner Meinung nach in Deutschland genau so eingeführt werden. Terrorismus keine Chance.

Schwachsinn, denkst Du auch nach bevor Du so etwas schreibst? Was würdest Du sagen, wenn auf einmal dein cordova-forum auf der Liste auftauchen sollte und wird geblockt, dann schaust Du aber doof aus der Wäsche!
 
Oh weh. Das hört sich gruselig an. Und von Aktionismus kann leider nicht die Rede sein. Es wird nur auf einen passenden Momant gewartet diese Dinge, die bereits von lannger Hand geplant sind umzusetzen.

Der deutsche Michel kann ja nicht aus seiner Haut. Aber liebe Nachbarn aus dem Westen. Macht da nicht mit. Und das Ihr auf die Straßen gehen könnt habt ihr 1889 schon mal bewiesen.

Wollen wir uns die Freiheit, Gleichheit und die Brüderlichkeit noch mal nehmen lassen?
 
Frankreich und vorfallen die Politiker sind durch die Terroranschläge geschockt und sauer ist ja auch verständlich. Aber mit dieser Regelung behandelt man nur ein bisschen die Symptome und nicht die Ursache. Aufklärung, Staatliche Förderprogramme oder bessere Integration von Migranten hätten aus meiner Sicht mehr Wirkung als Sperrung von diversen Seiten. Aber Sperrung so wie in Frankreich hat für mich den Nachgeschmack von Zensur wie in China und Co. (Sorry ohne Gerichtsverfahren nur auf Verdacht hin hat das nichts mit Demokratie und Gewaltenteilung zu tun). Die eigentliche Frage die ich mir nun stelle: Wie wird nun diese Regelung eigesetzt. Wird die Seite nur dann gesperrt wenn darauf Werbung für den Terrorismus oder wird sie womöglich auch gesperrt wenn auf ihr steht das man das Land/Regierung/Politiker XY nicht besonders mag und in Dreck gezogen wird?
 
Ich kopiere hier mal meinen Post von Golem.de rein:

Kindesmissbrauch/Kinderpornografie und Terrorismus. Gegen diese kann man kaum etwas einwenden und die Zustimmung ist i.d.R. vorhanden. Und wer sich gegen die Sperrung ausspricht, der bekommt oft so etwas zu hören

[video=youtube;RybNI0KB1bg]https://www.youtube.com/watch?v=RybNI0KB1bg [/video]

Nur kommen durch die Hintertür oft weitere Maßnahmen, welche oft sehr an Zensur erinnern. Beispiel: Die Facebookseite von ISIS wurde gesperrt, plötzlich aber auch die Seite einer Moschee, wo mal ein etwas radikaler Prediger aufgetreten ist. Oder regierungskritische Blogs sind plötzlich nicht mehr erreichbar, weil diese den Missbrauch des Systems kritisieren und politische Machenschaften aufdecken.

Auf englisch gibt es für solche Praktiken einen Begriff: Slippery slope (auf deutsch auch als "Dammbruchargument" bekannt). Meistens wird der Begriff missbraucht (z.B. das der Genuss von Cannabis automatisch zu härteren Drogen führt (bei Alkohol wird diese "Logik" komischerweise nie angewendet (heute ein Feierabendbier, nächste Woche müsste es dann schon eine Flasche Korn sein)).
Er kann aber auch angemessen sein, vor allem wenn es um politische Interessen geht. Macht verdirbt und irgendwann wird das System der Internetsperren missbraucht werden. Langfristig sind Politiker IMMER dazu geneigt bereits bestehende Kontrollmechanismen zu ihren Gunsten einzusetzen.
 
„90 Prozent derer, die sich in der Europäischen Union dem Terrorismus zuwenden, tun dies, nachdem sie das Internet besucht haben.“
Allein an diesem Satz sieht man dass das Ganze sicherlich NICHT wegen dem Kampf gegen den Terror gestartet wurde. Eine sinnfreiere Argumentation gibt es nicht. Wenn man solch einer Argumentation folgt müsste man alles verbieten was Terroristen jemals getan haben - was zum unweigerlichen Aussterben der Menschheit führen würde.

"Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." - Albert Einstein.
 
Ich finde das Recht Toll. Prävention ist ein muss! Siehe nach China da verschwinden jeden Tag Kinder laut Chinesischer Nachrichten Agentur und Staatsfernsehen. Aber niemand gives a damn dort, wegen der Überpopulation weil die meisten dort eher richtig arm sind! . In keinem anderen Land laut Internet Statistik wird so viel Menschenhandel betrieben.

Aber wenn das mal angefangen hat dann kann es sein das man nicht so schnell von der Bremse runter kommt und es sich in eine Zensur entpuppt
und früher oder später Wikipedia oder youtube auf der liste landen. Who knows?
 
Was in Frankreich seit Charlie abgeht, ist Wahnsinn. Schüler werden verhaftet wegen Karrikaturen, Menschen wegen harmloser Meinungsäußerungen auf der Straße in Schnellprozessen abgeurteilt, nun Internetsperren. Man könnte meinen, die hätten nur auf so einen Vorfall gewartet, um die ganzen Überwachungspläne umzusätzen.

Und das ausgerechnet unter einem linken Präsidenten dasselbe passiert wie unter einem rechten, ist mittlerweile bezeichnend dafür, dass es nur noch eine Richtung in der Politik gibt. Wenn sich Demokratien politisch radikalisieren, ist das kein Gegenmittel gegen Radikalismus, sondern dessen Sieg.
 
Sind das also die Konsequenzen, die ein freier Staat der westlichen Welt zieht, wenn dieser merkt, dass das mitloggen von Kommunikationsdaten (aka. Voratsdatenspeicherung, Funkzellenüberwachung, IMSI/IMEAI abfragen) zur Verhinderung von Teroranschlägen mal so gar nichts beiträgt?


Hat die in Frankreich existierende VDS, den von fanatischen Extremisten verübten Anschlag auf die Redaktion von Charlie Hebdo verhindert?

Nein und deswegen versucht Frankreich der ganzen Sache, dem Anschein dieses Gesetzes nach, mit noch härteren Mitteln her zu werden.

Das diese Mittel in etwa so wirksam und erfolgreich sind, wie der Versuch Wasser und Öl miteinander zu vermischen scheint den hierfür verantwortlichen Politikern noch nicht so ganz klar zu sein. In Deutschland forderte die Politik einst, Stoppschilder im Netz zu verteilen (aka. Websperren).

Die Gruppe die es trifft, versteckt sich bereits lange genug vor den Behörden im Wissen das die Planung von Anschlägen selbst ein Straftatbestand ist und wird nur gesicherte Kommunikationswege über Drittstaaten nutzen (VPN zum Beispiel).

Das Problem bei einem VPN ist halt das bei sicheren Protokollen immer vollverschlüsselt übertragen wird (und dass dann in der Regel zu einer oder mehrer Public IP aber von der Payload, also der Nutzlast
 
r00ter schrieb:
für diese maßnahme fehlt mir jegliches verständnis muss ich sagen. die benutzung eines vpns, tor und ähnlichen
diensten und dem ändern des dns servers - was soll ich den dazu sagen? das ist für viele nutzer ohnehin
allgemeinwissen. blinder aktionismus der in der überwachung der unschuldigen endet.
Es geht ja hier nicht darum die Kommunikation zwischen den Terroristen zu unterdrücken sondern darum die Propaganda zu hemmen um die Rekrutierung neuer Terrorristen zu minimieren. Es lassen sich ja anscheinend eine Menge Idioten durch diese blöden Propaganda-Videos dazu überreden bei den Terrorgruppen mitzumachen und das will man ganz einfach damit vermeiden.

Trotzdem ist das natürlich der vollkommen falsche Weg. Erst recht, wenn darüber die Polizei die alleineige Gewalt hat was gesperrt werden kann und was nicht. Dann passieren wieder solche Sachen wie in Dänemark oder wo das war, wo der CCC auf der Liste der kinderpornografischen Seiten gelandet ist bloß weil die darüber berichtet haben oder aber auch jede Menge Selbsthilfegruppen von Vergewaltigungsopfern und ähnlichem. Diese Listen sind der größte Müll und die Polizei ist die absolute falsche Stelle um diese pflegen zu dürfen. Wo sind wir denn hier? Von Gewaltentrennung wohl noch nie was gehört.

EDIT:
Selbst Anonymous macht das mit seiner Aktion richtiger.
Anonymous bekämpft den IS im Internet
Da wird wenigstens nicht blockiert sondern tatsächlich entfernt und die Betreiber machen das tatsächlich freiwillig wenn sich herausstellt, dass es sich tatsächlich um terroristische Propaganda handelt.

Es ist schon traurig, dass Politiker nicht mal so viel Grips in der Birne haben wie ein wilder Haufen zusammengewürfelter Internetaktivisten.
 
Zuletzt bearbeitet:
In Relation zu der deutschen Reaktion auf die RAF nimmt sich das ja harmlos aus



ÉquipeTricolore schrieb:
Vollkommen nachvollziehbarer Schritt, bei der heutigen Entwicklung von vermeindlicher "Meinungsfreiheit" und "grenzenlosen Informationen".

Wie verträgt sich denn das mit deiner Solidaritätsbekundung in deiner Signatur? Siehe auch diesen Artikel zur Verhaftung Dieudonné M’bala M’balas.
 
Zuletzt bearbeitet: (Autokorrekturfehler korrigiert)
Maricool schrieb:
Ich kenne solche Art von Internetsperren, das Wort "Terrorist" wird hier breit gefächert, (Die Seite des CCC ist von Großbritanien aus nicht mehr zu erreichen) dementsprechend werden dann auch Seiten, die Kritik am Staat äußern gesperrt um die Leute vor dem "Terrorismus" zu "schützen".
Das kann auch einen andere Ursache haben, weil es mal einen großen Pornoproduzenten gab (Color Climax Corporation), welche das gleiche Kürzel verwenden.
 
Erst terror hp's und dann der ganze rest, der die regierung so stört oder sie als Gefahr sehen.
(ziehmlich breitgefächert :D )
Soll doch jemand "ichwilleinterrorwerden.de" ansurfen, wenn der so tickt ist es eh schon zu spät, aber wer dann doppelt draufzahlt ist wieder mal der Bürger.

Ganz zu schweigen von VPN's darknet etc ...
 
Cazeneuve schrieb:
Der Terrorismus ließe sich ohne Maßnahmen zur Kontrolle des Internets nicht bekämpfen

Ich liebe diese Politiker.

"Kommt lasst uns Menschen töten, die Menschen töten, weil Menschen töten Menschen töten nach sich zieht."

Wir nennen das Bekämpfen von Unbekehrbaren."
Das tun beide Seiten ihr Plattnasen und jemandem seine Informationsfreiheit aberkennen ist aber vollkommen okay?

By the way: Studierte Ü50er wollen das Internet kontrollieren? YMMD :daumen:

Die Toten Hosen schrieb:
"Gewalt erzeugt Gegengewalt, hat man euch das nicht erklärt? Oder habt ihr da auch wie so oft im Unterricht gefehlt?"

Hoffe, das versuchen die auch in Deutschland - das mit den KiPos geht ja vollkommen in Ordnung, da ist auch ne Definition dahinter, aber wer genau definiert denn hier die "Terroristischen Seiten"? Das könnte alles sein, was nicht ins gewollte Staatsbild passt - daher ein hoch auf das Grundgesetz!

Dazu der hier:

Cazeneuve schrieb:
„90 Prozent derer, die sich in der Europäischen Union dem Terrorismus zuwenden, tun dies, nachdem sie das Internet besucht haben.“

JA - und 100% trinken Wasser und gehen an die frische Luft, wahrscheinlich haben 80% nen Schulabschluss und 35% ein Auto
Vielleicht rauchen auch gar 25%, oder 10% trinken entgegen ihrer Religion Alkohol? Könnte auch sein, dass ein paar wenige Verwandte im Ausland haben?

Die leben echt woanders, diese Politiker. Ob die auch mal raus dürfen in die Reale Welt? Macht macht Kontrolle und Kontrolle macht Macht - wo das hinführt sieht man sehr gut am CIA-Bericht :smokin:

dahum schrieb:
Man könnte meinen, die hätten nur auf so einen Vorfall gewartet, um die ganzen Überwachungspläne umzusätzen.

Sei froh, dass du das nicht in einem Französischen Forum geschrieben hast.

Der kam mir gerade noch in den Sinn:

https://www.youtube.com/watch?v=EoXDj_wTG_E - beste Stelle bei 4:53-5:03 - ja das machen wir und wir halten das für richtig, is klar Alfred. Dabei gibt es schon andere Aussagen, nur leider kennt die kaum jemand:

http://zitate.net/politik.html
 
Zuletzt bearbeitet:
r00ter schrieb:
...die benutzung eines vpns, tor und ähnlichen
diensten und dem ändern des dns servers - was soll ich den dazu sagen? das ist für viele nutzer ohnehin
allgemeinwissen. blinder aktionismus der in der überwachung der unschuldigen endet.

Ich selbst bin der letzte der pro Überwachung ist und texte mein Umfeld nur zu häufig mit dem Thema Privatsphäre/Datenschutz und möglichen Maßnahmen zur Umgehung von Überwachung zu. Und da dieses Umfeld ein breites Spektrum verschiedenster Leute umfasst, kann ich eines deutlich sagen: Nein, es ist traurigerweise kein Allgemeinwissen. Ein winziger Bruchteil unserer Gesellschaft schert sich um das Thema Privatsphäre/Datenschutz und ein noch viel kleinerer weiß überhaupt, was ein VPN ist. Leider.
Zu der Maßnahme Frankreichs: Naja, grundsätzlich begrüße ich das, denn tatsächlich könnte man so die Verbreitung von terroristischen Inhalten eindämmen. Aber ich wittere schon verschiedene Möglichkeiten der Missbrauchsgefahr, wenn es um geleakte Informationen geht, die nicht an die Öffentlichkeit gelangen sollen. Wer wieder mit "Verschwörungstheoretiker" ankommen möchte: Siehe Großbritannien... dort soll Wiki-Leaks als terroristische Organisation verboten werden...
 
Abe81 schrieb:
Wie verträgt sich denn das mit deiner Solodaridtätsbekundung in deiner Signatur? Siehe auch diesen Artikel zur Verhaftung Dieudonné M’bala M’balas.

Was hat das Sperren von offensichtlich verfassungsfeindlichen Internetseiten durch eine amtierende Regierung mit den Beileidsbekundungen für die Verstorbenen der Anschläge zu tun? M’balas ist sicherlich nicht der Urheber der Je suis Charlie Initiative. Es gibt immer Trittbrettfahrer die sowas missbrauchen.

Ich weiß allerdings auch nicht was ich von einer "linken Wochenzeitung" halten soll. Eine ziemlich einseitige Berichterstattung wie ich finde, kann aber auch verstehen das du als offensichtlicher Israelsympathisant große Abneigung gegenüber dieser Person empfindest, nachvollziehbar.

Unabhängig davon muss man der gestiegenen Gefahr von Anschlägen in westeuropäischen Staaten irgendwie Herr werden und dazu ist das aktuelle Vorgehen ein legitimer Versuch, denn das wird erwartet vom Volk, Lösungen, auch wenn die manchmal nicht die Besten sind.

Sich hinzustellen und zu sagen wir haben keine Idee wie man der Probleme Herr werden kann verunsichert nur noch mehr.
 
ÉquipeTricolore schrieb:
Was hat das Sperren von offensichtlich verfassungsfeindlichen Internetseiten durch eine amtierende Regierung mit den Beileidsbekundungen für die Verstorbenen der Anschläge zu tun? M’balas ist sicherlich nicht der Urheber der Je suis Charlie Initiative. Es gibt immer Trittbrettfahrer die sowas missbrauchen.

Ich versuche das mal zu erklären.

"Je suis Charlie ", wie du sicherlich weißt, heißt ja in diesem Kontext "Ich bin (auch) Charlie". Derjenige, der das schreibt/sagt, setzt sich identisch mit der Zeitschrift. Man will sagen: Ihr habt diese Zeitschrift angegriffen, damit habt ihr auch mich angegriffen. Wie kannst du aber mit etwas identisch sein, was du nicht bist (denn du bist ja offensichtlich nicht Charlie)? Obwohl du von Charlie verschieden bist, sagst du "wenn ihr Terroristen gegen Charlie seid, seid ihr auch gegen mich". Das ist eben keine 'Beileidsbekundung', sondern eine Solidaritätsbekundung.

Du zeigst dich solidarisch mit der Zeitschrift und vertrittst damit automatisch die Idee der Absolutheit von Meinungsfreiheit - das ist es ja, was zig Bürger, Zeitungen und Medien signalisierten, obschon sie ja inhaltlich mit Charlie wenig gemeinsam haben. Denn um solidarisch zu sein, musst du eben nicht inhaltlich mit der Zeitschrift übereinstimmen. D.h. es geht nicht darum, ob du die Karikaturen witzig, gerechtfertigt, übertrieben, unsensibel oder was auch immer fandest, sondern ob es der Zeitschrift prinzipiell - gesellschaftlich, also letztendlich staatlich abgesichert - möglich sein sollte, das unabhängig vom konkreten Inhalt drucken zu dürfen. Es geht um die Idee oder meinetwegen auch um das Prinzip der Meinungsfreiheit. Mit der Aussage, man sei Charlie, setzt man Meinungsfreiheit also absolut. Sonst könnte man nicht Charlie sein, es sei denn man ist tatsächlich Mitglied der Redaktion oder Autor.

Du schreibst in deinem erste Post von "vermein[t]licher Meinungsfreiheit", was m.E. soviel ausdrückt, wie dass solche Inhalte, wie die in den CB-News benannten, nicht gezeigt/geäußert/publiziert werden dürfen. Du bist also dafür, dass das zensiert wird (das meine ich gar nicht als Vorwurf, lediglich als Feststellung). Das beißt sich ja aber offensichtlich mit der Solidaritätskundgebung gegenüber Charlie Hebdo, die, wie ich erklärt habe, in diesem Kontext nur für das Prinzip absoluter Meinungsfreiheit stehen kann. Deswegen auch mein Verweis auf den Artikel über M'bala, der ja für die Position eintritt, dass Zensur dieses widerwärtigen Inhalts das Prinzip erodieren lässt, für das Charlie-Hebdo-Redakteure gestorben sind. Ebenso lässt nun die Internetzensur dieses Prinzip erodieren. Das lässt die französische Regierung als ganz schön heuchlerisch darstehen und ihre staatstragende Solidarität mit Charlie Hebo als ganz schön scheinheilig.

ÉquipeTricolore schrieb:
Ich weiß allerdings auch nicht was ich von einer "linken Wochenzeitung" halten soll. Eine ziemlich einseitige Berichterstattung wie ich finde, kann aber auch verstehen das du als offensichtlicher Israelsympathisant große Abneigung gegenüber dieser Person empfindest, nachvollziehbar.

Die politische Ausrichtung einer Zeitung sollte doch nichts mit der Diskussion zu tun haben. Dafür, dass die 'Berichterstattung' (es war ja ein Debattenbeitrag und keine 'Berichterstattung) angeblich einseitig sein soll, nennst du kein Argument. Der Autor dieses Beitrags ist übrigens alles andere als links, sondern amerikanischer Republikaner. Man sollte das also an den Aussagen und Argumenten selbst festmachen und nicht an dem reinen Label der politischen Position.

Und ich bin ja auch kein 'Sympathisant', sondern solidarisch. Und zwar so, wie im oben geschilderten Sinne. Für Sympathien benötigt man nämlich keine Begründung, für Solidarität schon. Das ist also kein 'Empfinden'.

ÉquipeTricolore schrieb:
Unabhängig davon muss man der gestiegenen Gefahr von Anschlägen in westeuropäischen Staaten irgendwie Herr werden und dazu ist das aktuelle Vorgehen ein legitimer Versuch, denn das wird erwartet vom Volk, Lösungen, auch wenn die manchmal nicht die Besten sind.

Das ist aber ja nun nicht 'unabhängig davon', sondern hat elementar damit zu tun. Freiheit und Notwendigkeit (bzw. im Kontext von Terrorismus: Sicherheit) stehen in einem Widerspruch zueinander. Und zwar in einem antinomischen Verhältnis. Es ist Aufgabe des Staates, mit diesem Widerspruch irgendwie umzugehen. Dein Vorschlag ist nun, das nach dem Inhalt zu tun. Der Inhalt Terrorismus und Pädophilie sollte zensiert werden. Kann man machen, halte ich aber für eine unbefriedigende Lösung. Ich wollte ja auch nur darauf hinaus, dafür zu sensibilisieren, dass das nicht so einfach ist, wie du vorschlägst, sondern ein heikles Unterfangen, welche Freiheit man für welche Sicherheit aufgibt.

Das zeigt sich ja alleine schon daran, dass es hier komischerweise auch um Pädophilie geht; deren Zensur ist wohl kaum mit einer 'gesteigerten Anshlagsgefahr' zu begründen. Da ist also was im Fahrwasser der nationalen Krise mit zensiert worden. Diese Gefahr besteht ja auch bei anderen Dingen, wie z.B. die Inhalte politischer Opposition, auch und gerade der außerparlamentarischen. In Deutschland z.B. wird das mit dem Paragraphen zur Gründung einer kriminellen Vereinigung abgehandelt, wenn einem Opposition unlieb erscheint. Womit wir wieder bei der Antinomie "Freiheit vs. Sicherheit" sind.
 
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