Photovoltaik - Steuer bei Verkauf?

Checker1992

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Meine Eltern habe eine Photovoltaik auf ihrem Einfamilienhaus.

Aktuell ist es so, dass sie für Stromkauf 26 Cent bezahlen und für Stromlieferung ins Netz ca. 12 Cent bekommen.

Kann man den pauschal was zu den 12 Cent für die Lieferung sagen?
Muss man da die zu zahlende Einkommensteuer noch mit wegrechnen?
 
Zuletzt bearbeitet:
wenn sie 12 Cent bekommen ist die Anlage ja schon älter, dann haben sie sich ja schon für ein Steuermodell entschieden
 
Ne. Die Anlage ist aus dem Jahre 2018.
Sind 11,xx Cent. Knappe 12 Cent irgendwie.

Hauptgrund, ist Eigenverbrauch zu minimieren.

Umsatzsteuer ist kein Thema, da Kleingewerberegelung.

Aber wenn ich unser Steuerrecht richtig verstehe, dann sind die 26 Cent, die man kauft einfach eine Privatausgabe. Der Strom wird ja ausschließlich privat verbraucht.

Aber die 12 Cent die man einspeist, müssten teoretisch steuerpflichtig sein.

Mir gehts hier jetzt einfach nur darum, wieviel man sich in etwa spart, wenn man den Strom selber verbraucht.

Wenn ich jetzt die 26 Cent - 12 Cent rechne, dann sind es ja 14 Cent.

Wenn ich auf die 12 Cent, die ich fürs einspeisen kriege am Ende des Tages z.B. noch 30% Einkommenssteuer wegrechnen muss, dann sieht die Rechnung ja wieder anders aus.

Dann sind es 26 Cent - 8 Cent. Somit 18 Cent Ersparnis.
 
Deshalb die Frage wie sich Deine Eltern steuerlich entschieden haben.
Je nachdem ob sie Kleinunternehmer sind oder nicht müssen sie auf den Eigenverbrauch Steuern zahlen oder nicht.
 
HisN schrieb:
Deshalb die Frage wie sich Deine Eltern steuerlich entschieden haben.
Je nachdem ob sie Kleinunternehmer sind oder nicht müssen sie auf den Eigenverbrauch Steuern zahlen oder nicht.
@HisN dein Wissen in allen Ehren, aber hier verwechselt du gerade 2 Sachen.

1. Deine Aussage bezieht sich rein auf Umsatzsteuer. Den Part hast du für den Anfang gut erklärt, hat aber mit dem Thema nichts zu tun.

2. HIER also beim TE geht es um ESt. Und da muss man zunächst einmal festhalten, JA die einspeisung sind Einnahmen. Vollkommen egal erst einmal !!! wieviel Privat du verbrauchst.
Einspeisung -> Einnahme.
Die Frage ist welches der vielen Modelle liegt hier vor. Produktion-Eingenverbrauch-Einspeisung / Produktion-Einspeisung-Stromabnahme / Produktion-Einspeisung Stromabnahme etc.

Je nachdem welcher Fall vorliegt muss man bestimmte Sache beachten, wie zum Beispiel Abschreibung oder Eigenverbrauch. 12Cent ist auch nur der Kwh Preis, es muss auch mal geklärt werden über welche Größenordnung sich hier unterhalten wird. 2,4,6,10,20 kWp ..... Macht ja schon ein unterschied ob die Einnahmen 100 Euro sind oder 10.000,- Euro.
 
8,5 KWp hat die Anlage.

Meine Schwester hat jetzt auch ganz normales Arbeitseinkommen.
Ca. 3.500 KW wurden letztes Jahr ins Netz eingespeist.
 
Betreibe selber eine Anlage aus 2018 und schade, dass sich deine Eltern für die Kleingewerberegelung entschieden haben. Hätte man zwar etwas mehr Aufwand aber deutlich mehr Ertrag mMn.

Als Kleingewerbetreibender machst du eine EÜR und die musst mit bei der Steuererklärung angeben.
Ausgaben wirst meist keine Großen haben, bleibt also die Einspeisevergütung.

Mal als Rechnung 3.500Kw x 0,1183 Cent = 414,05€ davon geht natürlich die Steuerbelastung ab.
Klingt erstmal nicht viel aber es gab ja auch den Eigenverbrauch, der monatlich Stromkosten gespart hat.
Z.B. jeden Monat 300kW Eigenverbrauch bringt im Jahr bei 30 Cent Strompreis = 1.080€

Somit 1.080€+414,05 (abzgl Steuer) verdient.

Steigende Strompreise führen zu einer immer besseren Wirtschaftlichkeit der eigenen PV-Anlage.
 
Thorle schrieb:
Ausgaben wirst meist keine Großen haben, bleibt also die Einspeisevergütung.
Abschreibung der Solaranlage?
Reinigung, Überprüfung, rep. von Kleinteilen?

Thorle schrieb:
Mal als Rechnung 3.500Kw x 0,1183 Cent = 414,05€ davon geht natürlich die Steuerbelastung ab.
Wo geht da eine Steuerbelastung von ab? Also ich möchte halt nur diese Aussage verstehen, rein inhaltlich.

Thorle schrieb:
Klingt erstmal nicht viel aber es gab ja auch den Eigenverbrauch, der monatlich Stromkosten gespart hat.
Und dieser Eigenverbrauch läuft gegen die AfA der Solaranlage. DESHALB muss man zunächst einmal klären wie die Vergütung läuft. Bei PV Anlagen muss man ganz vorsichtig sein mit vergleichen.

Thorle schrieb:
Steigende Strompreise führen zu einer immer besseren Wirtschaftlichkeit der eigenen PV-Anlage.
Steigende Strompreise sind das Resultat von immer mehr PV-Anlagen. Irgendwer muss ja die EEG Umlage die jemand für die Einspeisung bekommt auch bezahlen. Es steigt eher der Anreiz selbst zu verbrauchen als zu verkaufen, dann hat man aber nichts mehr mit Einnahmen zu tun. An dem Punkt kann man sich eher den Gedanken machen ob die Anschaffung von stromsparenden Geräten nicht effektiver ist. Aber das ist ein anderes Thema ^^
 
P4ge schrieb:
Abschreibung der Solaranlage?
Reinigung, Überprüfung, rep. von Kleinteilen?
Sorry vergessen.:schluck: Der Rest ist aber überschaubar. Meine brauchte bis jetzt keine Wartung oder Reinigung. Lediglich die Versicherungskosten fallen noch an.
P4ge schrieb:
Wo geht da eine Steuerbelastung von ab? Also ich möchte halt nur diese Aussage verstehen, rein inhaltlich.
Es erhöht doch meine zu zahlende Steuer, wenn ich noch andere Einnahmen außer meinem Lohn habe.
P4ge schrieb:
Und dieser Eigenverbrauch läuft gegen die AfA der Solaranlage.
Da wäre mal dein Wissen hier gefragt. Bei Kleinanlagen (ich rede aber natürlich nicht für Alle) geht es doch so; Produktion abzgl. Eigenverbauch = Einspeisung.
P4ge schrieb:
Es steigt eher der Anreiz selbst zu verbrauchen als zu verkaufen
Genau das wollte ich damit sagen. Eigenverbrauch ist immer vorzuziehen. Leider sind die Batterien noch so verdammt teuer. Aber die steigenden Strompreisen resultieren mMn nicht nur aus den hohen EEG Umlagen...
 
Thorle schrieb:
Es erhöht doch meine zu zahlende Steuer
Ok, dann verstehe ich deine Aussage. Dann macht sie auch Sinn.

Thorle schrieb:
Da wäre mal dein Wissen hier gefragt. Bei Kleinanlagen (ich rede aber natürlich nicht für Alle) geht es doch so; Produktion abzgl. Eigenverbauch = Einspeisung.
Nunja. Es ist ersteinmal zu klären wie das "Konstrukt" steuerlich aufgebaut ist. Wenn es Produktion->Verkauf Verbrauch ist, also der Eigenverbrauch über einen 2. Zähler läuft, bleibt die AfA 100%.
Wenn wir Produktion->Eigenverbrauch->Verkauf(Überschuss) haben, muss man jedes Jahr die AfA neuausrechnen und den privaten Anteil Stück für Stück gegenrechnen. !!! Wobei diese Rechnung schon beim Bau gemacht werden sollte und dem FA zur Prüfung vorgelegt werden sollte!! Stichwort Totalüberschuss. Da dann geklärt wird, ob überhaupt eine Gewinnerzielungsabsicht besteht. Daneben gibt es noch Modelle mit Cloudspeicher, richtigen Speicher, Einspeiung und Rückkauf über den selben Zähler etc. Das macht ab einen gewissen Punkt keinen Spass mehr.

Thorle schrieb:
Genau das wollte ich damit sagen. Eigenverbrauch ist immer vorzuziehen. Leider sind die Batterien noch so verdammt teuer. Aber die steigenden Strompreisen resultieren mMn nicht nur aus den hohen EEG Umlagen...
Würde ich so nicht sagen. Solange ich eine hohe Rückvergütung habe (alte Anlagen bekommen diese noch), würde ich NIEMALS Eigenverbrauch mit diesem Strom betreiben. Siehe Nachteil oben (Afa). Bei neuen Anlagen würde ich mir gut überlegen wie hoch die Vergütung tatsächlich ausfällt. Und weiterhin die private Nutzung im Auge behalten.

Wikipedia Vergleichen wir mal 2000 mit 2019
Die Erzeugung ist teurer geworden. Warum? Weil subventionierte AKW´s und Kohlekraftwerke fehlen. Konzession ist gleich, Stromsteuer gleich, KWK-Umlage ja verdoppelt, aber der Wert an sich ist niedrig und jetzt die EEG Umlage.
Je mehr Anlagen für erneuerbare Energien dazukommen (nicht Offshore) desto mehr Leute möchten doch Geld haben, gleichzeitig muss dieses Geld irgendwo her kommen.
Man könnte natürlich aus meinen Worte schließen das ich gegen EEG/PV Anlagen bin. Dem ist aber nicht so, man sollte sich nur mal bei diesem Thema damit beschäftigen wie und woher etwas kommt.
Langfristig (und damit meine ich wirklich lange 50-100 Jahre) könnte man dann davon ausgehen, dass der Strompreis dann auf einem zwar höheren Niveau aber dann konstant bleibt. Die Produktion steigt, bei geringeren Kosten und geringeren Verbrauch.
 
Alles richtig, aber du gehst mMn zu sehr in die Details. Ich kann mich natürlich irren aber bei allen Anbietern mit denen ich vorher gesprochen habe, war es im Privatbereich gleich. Produktion-> Eigenverbauch/Batterie-> Rest Einspeisung. Und man hat mWn immer einen 2. Zähler oder halt die neumodischen Smartmeter, die das alles erfassen. Natürlich ist steuerlich immer eine individuelle Betrachtung notwendig.

Mal mein letzter Quark dazu, sonst triftet das in eine Grundsatzdiskussion ab (was man gerne woanders diskutieren kann); AKWs sind subventioniert, genau wie PV-Anlagen nur heist es da EEG Umlage. Und sind die Entsorgungskosten (Endlager) & Rückbaukosten mit im Strompreis enthalten? Meines Wissens nach nicht und sind noch von allen durch allg. Abgaben zu tragen. Werden nicht in den Strompreis eingerechnet.
 
Thorle schrieb:
Alles richtig, aber du gehst mMn zu sehr in die Details.
Das Detail ist hier durchaus wichtig. Du kannst mir hier ruhig glauben. Gerade das "neue" PV-Anlage+CloudSpeicher stellt hier ein riesen Problem da. Da hier zunächst der gesamte Strom in der Cloud gespeichert wird und mir dem "aktuellen" Verbrauch verrechnet wird. Der Rest wird dann mit X Cent vergütet. Steuerlich stellt sich aber die Frage betrachten wir jeden Monat einzeln? Gesamt (Jahr)? Ist es nicht von Vorteil zunächst nur zu vergüten und sich erst nach 10 Jahren (Afa Ende) mit der Verrechnung zu beschäftigen.

Thorle schrieb:
Und man hat mWn immer einen 2. Zähler oder halt die neumodischen Smartmeter, die das alles erfassen.
Genau hier muss man dann aber achten produzierter Strom muss nicht deckungsgleich mit eingespeistem Strom sein.

Thorle schrieb:
Natürlich ist steuerlich immer eine individuelle Betrachtung notwendig.
Und das war die Eingangsfrage. "Muss man darauf ESt zahlen?" Antwort: Höchstwahrscheinlich, da aber die Datengrundlage sehr dünn ist, kann man hier nicht weiter helfen.

Thorle schrieb:
Mal mein letzter Quark dazu, sonst triftet das in eine Grundsatzdiskussion ab (was man gerne woanders diskutieren kann); AKWs sind subventioniert, genau wie PV-Anlagen nur heist es da EEG Umlage. Und sind die Entsorgungskosten (Endlager) & Rückbaukosten mit im Strompreis enthalten? Meines Wissens nach nicht und sind noch von allen durch allg. Abgaben zu tragen. Werden nicht in den Strompreis eingerechnet.
Das ist doch kein Quark. Die Subvention der AKW´s und Kohle ist aber Teil des Strompreises von jeher gewesen. Auch die Entsorgungskosten sind dort schon zum gewissen Teil berücksichtigt (Mischkalkulation), deshalb werden die Preise auch in Zukunft steigen. Allerdings ist die EEG-Umlage ein namentlich genanntes Kind. Wir wissen genau von vem es gezahlt wird und an wen es geht. Sobald wir eine Baureform für Häuser und Dächer bekommen, die vorsieht, dass überall PV-Anlagen und Miniwindräder stehen sollen, geht die Fahrt ab. Es stellt sich eher die Frage, wer möchte dieses unliebsame, weil teure Gesetz auf den Weg bringen?
 
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