Leserartikel Rogers Arcade

RogerWilco

Ensign
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Nov. 2009
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139
👾 - Rogers Arcade - a DIY "Project" 👾

🕹️ Vorwort:


Als Kind der 80er/90er habe ich eine tiefe Affinität zu allem was in diese Jahrgänge passt und während den damaligen Urlauben in Spanien und Italien habe ich die Kultur der „Arcade“ in meiner Jugend fast täglich aufgesaugt.

Als Anfang der 2000er meine Stamm-Arcade geschlossen wurde, war ich tief getroffen denn das Feeling an einem Automaten ist einfach anders als zuhause mit Controller oder Maus/Tastatur.
Der gesamte Look and Feel, das klicken der Schalter und Joysticks, der Münzeinwurf, die bunten Logos, die Stimmung etc.
Seit dem war für mich klar:
Irgendwann besitze ich einen eigenen Automaten und/oder Flipper.

Aber wie es so ist… Wünsche werden verschoben, andere Prioritäten gesetzt oder es fehlt die Zeit, das Handwerkliche Können oder schlicht auch Geld.

Aber nun sollte es endlich soweit sein und das „Projekt„ gestartet werden.

Ich möchte euch euch mit auf die Reise zum Bau eines eigenen Arcade-Kabinetts nehmen. An der Planung, den fragen, Problemen und Lösungen teilhaben lassen und eventuell andere ermutigen sich auch das einzigartige Feeling Nachhause zu holen!

Inhaltsverzeichnis:
Ergänzung ()

👾 Vorplanung:

Am Anfang steht die grobe Idee. Aber wie soll sie denn überhaupt umgesetzt werden?
Nach etwas Recherche standen die folgenden Möglichkeiten im Raum:
  • Orginal Arcade Automat (neu)
  • Arcade 1Up automat
  • Gebrauchter Automat zum aufmöbeln/ als Spender
  • Selbstbau
Desweiteren standen diesen Möglichkeiten die folgenden Gesichtspunkte gegenüber
  • Wieviel Kostet das ganze gesamt
  • wieviel handwerkliches Geschick wird benötigt
  • wie hoch ist die Flexibilität / anpassbarkeit in der Zukunft.
schnell war klar das ein neuer Orginal Automat das Budget sprengt und auch die wenigste Flexibilität bieten wird.

Gleiches galt für die fertigen 1Up Cabs bei denen ich nichts genaues zur Erweiterung und Anpassbarkeit finden konnte.

Einen alten Automat zum aufmöbeln oder als Spender zu verwenden fiel in Ermangelung an Verfügbarkeit oder aufgerufenen Mondpreisen direkt heraus!

Somit blieb nur eines:
Do it your Self! 👾

Allerdings bin ich handwerklich nicht gerade super begabt und mehr der Elektriker als Schreiner… ist das schon der Stopp des Projekts bevor es überhaupt angefangen hat?

Also wieder das Internet bemüht und die Bau-Pläne diverser Cabinets gefunden.
Sehr motiviert, mehrere der örtlichen Schreiner angefragt und bei den mir genannten Preisen zur Fertigung gleich wieder verworfen…

Nach dieser letzen Eingrenzung der Möglichkeiten blieb, für mich, nur noch einer der vielen DIY-Kits übrig.
Hier war jedoch eins vollkommen klar:
Ich brauche nur den Holzkörper, den Rest wie Elektronik, Hardware und kleinere Holzarbeiten erledige ich selbst!
Vom Button, über den
Joystick etc. Suche ich die Komponenten aus, baue sie ein, foliere/streiche selbst, etc. etc…

🕹️ Technische Spezifikation & Anforderungen:

1.) Hardware:
Als Hardware Unterbau habe ich mich für einen „alten“ und ausgedienten Windows PC und gegen einen Raspery Pi entschieden.

Zum einen weil er im Haushalt ohne extra Kosten verfügbar ist, zum anderen im Vergleich zu einem Raspery mir die meiste Flexibilität zur Anpassung gibt, die größere verfügbare Software bietet, die Versorgung mit Teilen und upgrades gesichert sind, das System potent genug für breitbandige Emulation ist und Zugriff auf die Steam-Library bietet:
2.) Cabinet:
Durch die Verwendung des Samsung Monitors wurde die Größe des Cabinets bereits weitestgehend vorgegeben. Weitere Anforderungen sind:

  • 2-Player Design
  • Joystick only / keine Paddels, Trackballs etc.
  • 6 Action Buttons pro Player
  • 2 Front Buttons pro Player
  • Sticks and Buttons im "Japan-Style" (runder Kugelkopf / 30mm Buttons)
  • Monitor-„Glass“
  • Marquee-„Glass“
  • Marquee Beleuchtung
  • 2 Audio Speakers

Optional:
  • Flipper Buttons (Seite)
  • Service Button
  • Münzprüfer für Coin Einwurf
  • Lightgun
 
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🪛 Cabinet-Bausatz (Bartop):

Ich habe mich beim Bausatz letztendlich für einen 24“ Bartop-Kit von Talentec entschieden. Diese hatten, für mich, auf ihrer Homepage das rundeste Programm vom Bausatz, über Zubehör etc, abgegeben. Gleichzeitig gab es zum Zeitpunkt der Bestellung einige Rabatt-Aktionen und ich könnte auch die Versandgebühren aus Spanien sparen.
Die Bezahlung wurde bequem per PayPal abgewickelt und das Packet kam innerhalb von einer Woche mit UPS bei mir an.

Die Verarbeitung der Teile lässt keine Wünsche übrig und der Zusammenbau wird in einer mitgelieferten Anleitung Schritt für Schritt verständlich beschrieben. Alle Teile wie Schrauben, Scharniere und Halterungen sind enthalten.

Als extra habe ich bereits zugeschnittene Acrylglasplatten für die Abdeckung des Controllpanels, für das Marquee und den Bildschirm bestellt. Für Monitor und Marquee hätte man sich dies jedoch auch in jedem Baumarkt zuschneiden lassen können.

Die Montage war sehr einfach und schnell erledigt. Alles was an Werkzeug benötigt wurde war ein Schraubenzieher.

Schon direkt nach der Montage des Gehäuses beschlich mich das Gefühl das ich den PC (ATX-Format) nach Einbau des Monitors hier nicht wie geplant unterbringen kann. (Dazu später mehr)
 

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🕹️ Controller-Panel:

Für das angestrebte 2-Player Design werden die folgenden Komponenten benötigt:

- Zero Delay USB Board (2x)
Dies ist die wohl günstigste Variante für die Steuerungsplazine. Sie ist in vielen Shops wie Amazon, Ebay, ELV, Reichelt und auch diversen Arcade-Shops zu erwerben.
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Die Platine bietet Platz für bis zu 12 Action-Buttons, Anschlüsse für Joysticks vom Type Sanwa oder Zippy und die Möglichkeit einer Mode Auswahl über Buttons (Auto-Fire / Turbo)

- 4/8-Way Joystick (2x)
Da der Stick (aus nostalgischen Gründen) einen „kurzen“ Schaft mit rundem Kugelkopf besitzen soll wurde die Variante im „Japan-Style“ Type Sanwa (und Clone) gewählt. Ausgestattet mit mikroschaltern zur Abtastung sorgen diese für das charistische „klicken“:

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- Action-Buttons (16x)
Ingesamt werden 16 Action Buttons benötigt. 6 pro Player auf dem Controll-Panel und zwei pro Player auf dem Front-Panel
Aufgrund des gewählten „Japan-Styles“ sind die Buttons im 30mm Format ausgeführt. Für den Start sind die Buttons ohne LEDs gewählt, allerdings in verschieden Farbgebungen.

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Die Montage im Cabinett war absolut einfach. Die Fräsungen und Bohrungen im Case waren passgenau und die Verkabelung war aufgrund der mit dem Zero Delay USB Board mitgelieferten Kabel ein Kinderspiel.

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🕹️Front-Panel:

Ursprünglich hatte ich vor auch im Front-Panel die Buttons analog dem Controller Panel zu verwenden. Dies kann man auch noch auf dem Foto des fertigen Controller-Panels erkennen.

Aufgrund des 5v Outputs, des Zero Delay Boards, habe ich mich allerdings nachträglich für beleuchtete LED-Buttons entschieden.

Diese haben aufgrund der Bauart eine wesentlich längere einbautiefe auf und werden rückwärtig verschraubt statt gesteckt.

Die Verbindung zwischen Mikroschalter, LED und Button-Gehäuse wird mittels einer Adapterplatte realisiert. Diese wird mittels Bajonettverschluss dem Button-Gehäuse verbunden.
 

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🔈 Audio-Interface:

Als Audio-Interface kommt eine mini AUX-Platine zum Einsatz. Diese ist zu sehr günstigen Preisen erhältlich und bietet durch den 3,5mm Klinkenanschluss eine einfache und schnelle Verbindung mit dem PC.

TDA2822M:
Channels: 2.0 Stereo
Abmessungen: 52 x 31 x 23mm (L*W*H)

Voltage: DC 1.8-12V
Output: 0.1W-5W ;4-32 Ohms
Input: 3.5mm Audio input

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Passend zur AUX-Platine werden zwei 2“ (5Watt / 4 Ohm) Lautsprecher verwendet:

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Der Zusammenbau gestaltete sich unter Einsatz eines Lotkolbens recht unproblematisch. Auch der Einbau im Cabinett ist, aufgrund der Fräsungen, kinderleicht. Das vorhandene 3.5mm Klinkenkabel war etwas Dicker als die Einkerbung, so das mit einem
Cuttermesser etwas vom Gummi am Stecker entfernt werden musste.

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Zur Stromversorgung dient ein USB-Kabel und ursprünglich sollte hierzu ein 5v-Steckernetzteil seinen Dienst verrichten, dies führte jedoch zu Problemen:

🫨 Fiepender Lautspecher:

Schon ohne die Verbindung des PCs über den 3.5mm Klinkenanschluss konnte ich auf dem linken Lautsprecher ein hochfrequentes, relativ lautes Fiepen wahrnehmen. Ähnlich einem Spulenfiepen. Das Geräusch blieb in gleichbleibender Lautstärke, egal in welcher Position der Potentiometer zur
Lautstärke eingestellt war, oder ob Ton über die Lautsprecher ausgegeben wurde.
Dies war extrem störend und verzerrte zum Teil auch die Audiowiedergabe.
Ein absolutes No Go!

Bei der Fehlersuche wurden zunächst die Lautsprecher an den Anschlüssen der Kanäle getauscht.
Das Fiepen bleibt aber konstant auf dem linken Kanal und ich habe die Lautsprecher und Lötverbindungen der Kabel ausgeschlossen und den Focus mehr auf die Platine gerichtet.

In Vermutung lag das sich aufgrund der Stromversorgung die Störsignale einschleichen. Der Test mehrerer 5v (Handy) Netzteile führte zum gleichen Effekt… als letzte verfügbare Möglichkeit
blieb nur noch der Anschluss am USB-Port des PC.
Dies führte Gott sei Dank auch zum Erfolg!

Die Platine ist somit empfindlich auf schlecht gefilterte/gewandelte Ströme.

Da ich jedoch so viel wie möglich Anschlüsse im Cabinet haben möchte bin ich derzeit noch auf der Suche dies irgendwie umzusetzen.
 
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RogerWilco schrieb:
In Vermutung lag das sich aufgrund der Stromversorgung die Störsignale einschleichen. Der Test mehrerer 5v (Handy) Netzteile führte zum gleichen Effekt… als letzte verfügbare Möglichkeit
https://andybrown.me.uk/2015/07/24/usb-filtering/

Ich bin mir ziemlich sicher in nem YouTube Video von theGreatScott mal gesehen zu haben das er so nen günstig Spannungsglätter auf Aliexpress gekauft und getestet hat... aber ich finde das Video nicht mehr und auch nicht wie das ding heisst -.-


Andere Variante wäre du nimmst vom Netzteil direkt 5V zbsp via Sata Kabel.
https://www.aquatuning.com/kabel/sa...kabel-intern-auf-3pin-5v-und-12v-schwarz-20cm


BTW son Münzeinwurf hätte aber schon Style.
Nur mühsam mit nem USB ADC das ganze mit nem PC verbinden und nem Python/Bash script so ne Sound Ausgabe machen für nen Klingeln wenn Münzen eingeworfen werden.
 
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Mega cool !
Bei mir wartet sowas in der Art ebenfalls noch drauf "eingepackt" zu werden.

Bin mir ehrlich gesagt aber nicht sicher ob ich mir das in der Art antue oder es evtl. etwas einfacher halte.
Raspi samt 2 Controller ist bereits ready.

Bildschirm und Sound dran ... los geht's :)
Zweckdienlich, wird das bei mir wohl ... so das man es eben in einem anheben kann xD
 
Super Projekt!
Freue mich schon auf Deine weiteren Beiträge dazu.

Ich habe selber vor ein paar Jahren bereits begonnen, ein Bartop zu bauen.
Als Gehäuse hatte ich mir damals ein DIY von "Arcade Forge" ausgesucht.
Die "Innereien" habe ich auch wie Du, alle nach meinem Gusto selber zusammengesucht, wobei ich urspr. mit einem RPi als Rechenzentrale geplant habe.

Leider ist das Ganze dann aufgrund von vielen anderen Dingen, in den Hintergrund gerückt und wartet noch immer auf seine Fertigstellung... :(

Aber vielleicht gibt mir Deine "Bau-Doku" hier wieder den Anstoss, um das Ganze wieder voranzutreiben. ;)
 
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RogerWilco schrieb:
Die Platine ist somit empfindlich auf schlecht gefilterte/gewandelte Ströme.
Nicht wirklich. Es ist eigentlich ganz normal wenn man zwei verschiedene Stromkreisläufe hat, dass es zu Störungen kommt. Die beste Lösung hast du bereits erreicht indem du alles an einen Kreislauf am PC gehängt hast.

Ich freue mich auf die kommenden Updates und den fertigen Automaten. 😁👌
 
Sehr schönes Projekt.....es juckt mich in den Fingern. Hab eben mal bei TALENTEC gestöbert....nen 24er Bartop+Komponentensatz (alle Schalter usw. für 2) + Aufkleber für alles kostet 298 (ohne Versand).... geht also...Monitor und raspi4 liegen passend. Hier meine Frage: Wie passt denn ein mini-atx boardmit graka, Kühler und Netzteil in so ein Gehäuse? Denke wohl eher nicht.... reicht nicht auch ein raspi4 mit 4gb dafür? Den kann man ja locker im Gehäuse verbauen.... Oder aber man kauf auch nen Sockel, dadrin kann man die PC hardware ja leicht unterbringen....das kostet aber so einiges (Sockel +Aufkleber)..

Bin grad etwas unentschlossen...

P.S.: Freu mich schon auf deine Fortsetzung.....
 
🕹️Sanwa oder nicht Sanwa?

Sanwa oder nicht Sanwa, das ist hier die Frage? Oder: wer billig kauft, kauft zweimal?
Eine Frage mit der man sich bei der Konzeption seines Controll-Panles zwangsläufig beschäftigt ist die Frage welche Qualität und damit welche Hersteller man verbauen möchte.

Viele schwören auf die Originale wie z.B Sanwa (oder Zippy und viele mehr) und gerade im competitiven Fighting Bereich tunen auch viele ihre Fightpads mit entsprechenden Komponenten.

Aber ist da so ein gewaltiger Unterschied?
Gerade wenn man zum Fun und nicht competetive zockt?

Auch in den Arcades hatte ich weniger das Vergnügen an neuen Geräten zu spielen und die meisten Bestandsautomaten waren entsprechend „ausgelutscht“, „schwammig“ oder „unpräzise“.

Aufgrund dieser Überlegung hatte ich mich
Zunächst für günstige Modelle bei den Sticks entscheiden.
Diese gibt es meist für ca. 9-10€ und sie machen einen recht soliden Eindruck wie man auf den Bildern beim Controll-Panel sieht.

Allerdings fiel mir während der Testphasen und besonders wenn meine Kinder zockten eine relativ schwammige Präzision im 8-Way Modus auf. Gerade schräge Eingaben waren für die Kids schwer kofrekt zu treffen und das Feedback könnte besser sein.

Daher entschied ich mich doch nachteäglich originale Sticks von Sanwa (JLF-TP-8YT - 29€) zu erwerben und zu testen:

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Diese sind mit Mikroschaltern von Omron bestückt, die fast Kultstatus besitzen und schon im „legendären“ Competition Pro verbaut waren.

Im direkten vergleich erkennt man direkt Unterschiede bei Materialstärke, Wertigkeit und Verarbeitung. Auch die Feder und Führungen der Sanwa-Sticks ist deutlich härter und knackiger und die Genauigkeit bei Eingaben in der Schräge (8-Way Mode) ist um Welten besser!

Zum Vergleich: Links = Clone / Rechts = Original

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Fazit:
Die günstigen Modelle taten ihren Dienst und für das Geld war daran nichts verkehrt.
Wer nicht so feinfühlig in der Präzision ist kann auch hiermit viel Spaß haben.
Aber die originalen Sanwas sind einfach eine ganze Spur besser und ich hätte hier gleich zugreifen sollen!
 
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Huhu: lese gespannt mit....super Beitrag. Ich hab ne andere Lösung für das PC hardware und Platz im Bartop Problem gefunden. Ich hab noch nen Intel NUC von 2019 mit 32gb und ner 1tb SSD. Die Iris Graphics Plus 655 auf der i5-CPU sollte ja auch reichen, denke ich (zumindest im Vergleich zu nem Raspi4). Es juckt mich in den Fingern das Bartop zu bestellen...ein Weihnachtsgeschenk für mich...mal sehn.
 
Also aus der Hüfte geschossen würde ich sagen itx und mATX sollten in den Bartop passen. Eventuell müsste man bei mATX mit einem Riser für die GraKa nachhelfen und/oder den CPU kühler als AIO ausführen, dann hat man da mehr Flexibilität.
Ich kann die Tage mal messen bzw. einen alten MoBo Karton reinlegen.

Ein Pi4 dürfte allerdings für die meisten klassischen Systeme ausreichend sein.

PS: habe wie von lowrider vorgeschlagen ein Hutschienenetzteil ergattert.
Der Effekt/störton ist nicht ganz weg, aber bei ca. 3,5-4V für mich kaum wahrnehmbar. Es erinnert an frühere Aktivboxen die auch einen gewissen Leerlaufton hatten. Ich
Finde es passt aktuell ganz gut ins System und werde es so belassen,
Bis ich eine Lösung habe den Rechner in
Den Bartop oder eventuell einen Unterstand zu bekommen. Bilder Update ich oben im Entsorechenden Beitrag.
 
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Hab jetzt nicht alles gelesen. Wo ist das Display?
 
Steht im Eingangbeitrag:

https://www.prad.de/technische-daten/monitor-datenblatt/samsung-b2430l/

Wobei man bei einem LCD Bildschirm doch nicht so ohne weiteres eine sogenannte Lightgun anbinden kann, da diese doch mit dem Kathodenstrahl der klassischen Bildröhre synchronisiert.

Mich würde ein Projekt mit einem Vektormonitior sehr reizen, also keine Pixel, sondern echte Linien wie beim Oszilloskop... da gab es in den 1980ern etliche solcher Automaten wie der Klassiker Asteroids. Vermutlich gibt es da auch nichts neues fertig zu kaufen, sondern man muss irgendwo so einen Bildschirm gebraucht finden. Die meisten dürften mittlerweile alle entsorgt worden sein schätze ich.
 
An der Lightgun Sache bin ich aktuell dran.
Gibt ja diverse Lösungen und Ansätze für LCDs und ich warte auf mein Paket aus UK.
 
💾 Software

Da zum aktuellen Zeitpunkt von Technischer Seite alles funktioniert, wende ich mich der Softwareseite zu.
  • Betriebssystem (Win11)
  • Programme
  • MAME
  • Steam
  • Attract-Mode (Frontend)

💾 Betriebssystem
Da auf dem verwendeten PC sowieso eine Windowslizenz läuft und ich mit Linux nie wirklich warm geworden bin hatte ich mich zunächst für das vorhandene Windows10 entschieden.

Allerdings war die Neugier recht Groß ob auch Windows11 läuft (auch wenn kein TPM vorhanden ist) und da Microsoft das Update wohl einstellt, habe ich kurzerhand mit Rufus und der ISO-Datei von Microsoft einen USB-Stick zur Windows11 Installation ohne TPM und SecureBoot erstellt.

Win11 konnte ohne Probleme installiert werden, alle Treiber wurden über das Windowsupdate (optionale Updates) installiert und der Gerätemanger zeigt keine Fehler. Lediglich der Grafikkarten Treiber musste direkt bei nvidia direkt geladen werden.

Direkte Systemanmeldung:
Da das System zu über 90% ohne Tastatur und Maus genutzt werden soll, möchte ich das sich das System direkt hochfährt und ohne eine Passwort oder PIN Abfrage anmeldet.
Bei Windows11 kann dies auf etwas umständlichem Weg eingestellt werden:

Schritt 1: [Windows] + [R] und den Befehl „regedit“ eingeben.

Schritt 2: den Datei-Pfad „HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\WindowsNT\CurrentVersion\PasswordLess\Device“ suchen.

Schritt 3: DevicePasswordLessBuildVersion“ den Wert von „2“ auf „0“ stellen.

Schritt 4: [Windows] + [R]
und „netplwiz“ eingeben.

Schritt 5: Bei „Benutzer müssen Benutzernamen und Kennwort eingeben“ das Häkchen entfernen.

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Schritt 6: Zur Bestätigung das aktuelle Passwort eingeben und „OK“ klicken.


💾 Programme
Für weitere Installationen, Configurationen oder den laufenden Betrieb werden die folgenden Programme benötigt/verwendet:
👾 MAME:
Mame ist wohl der bekannteste und eventuell auch weitverbreiteste Arcade-Emulator. Da das Thema der Emulation sich oft sehr in rechtlichen Grauzonen bewegt klammere ich hier die generelle Einrichtung sowie BIOS und ROM-Files aus!

Ich möchte hier nur auf diverse „Tweaks“ oder Extras eingehen:

HLSL-Effects:
Mit Hilfe von HLSL kann man aufgrund von directX diverse Filter anwenden.
Durch diese gibt es die Möglichkeit das Bild eines CRT-Bildschirms zu simulieren, indem Scann-Lines, Flicker, gerundete Ecken und Verzerrungen hinzugefügt werden. Dieses Video zeigt die Einstellungen und Auswirkungen

Artworks:
Seit Version 0.107 werden Artworks für Bezels, marquees, Control Panels etc. Ünterstützt. Diese Artworks können sowohl die schwarzen Balken bei einer originalen 4:3 Auflösung ersetzen als auch Grafiken abbilden die früher nicht über den Game-Code gelöst wurden.
Hier ein Beispiel von Space-Invaders:
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👾 Steam
Steam bietet eine sehr große Vielfalt an Spielen und Collections die auch auf einem Arcade-Cabinet gespielt werden können. Gleichzeitig ist dies eine Möglichkeit noch legal Klassiker zu erwerben oder auch als Anlaufstelle für entsprechende Pinball-Games.

👾Attract-Mode
Attract-Mode ist das im Cabinet verwendete Front-End zur Auswahl und Präsentation der Spiele.
Es bietet über die erhältlichen Themes eine hohe Anpassbarkeit und durch die Anzeige von kurzen Videos, Fanarts, Logos, Marquees etc. kann die Präsentation sehr individuell gestaltet werden.

In meinem Fall wird das Nevato-Theme von Oryx-Arcade verwendet:
 
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🎨 Folierung & Design

Ursprünglich war der Plan das Cabinett mit einem eigenen Custom-Design auszustatten. Talentec hat dafür entsprechende Templates zum Download auf der Homepage.

Wie es aber oftmals so ist (und vorallem mit kleinen Kindern) fehlt manchmal die Zeit alles direkt umzusetzen. So ist aktuell einfach keine Zeit ein aufwändiges Design zu erstellen und da dies auch meine ersten Versuche in Sachen Folierung werden, habe ich mich ersteinmal für ein bereits vorhandenes Template-Design im MAME-Look entschieden:

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Um das ganze zu komplettieren wurde auch ein Foliensatz in schwarz bestellt, der die restlichen freien Flächen abdeckt:

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Für das aufbringen der Folie habe ich einen Folien-Rakel, ein Skalpell und eine Schere für den Zuschnitt benötigt.
Für mich als Laien war das aufbringen der Folie von einfach bis Anspruchsvoll (Monitor Bezel) aber jederzeit durchführbar. Jemand mit mehr Erfahrung hätte dies wahrscheinlich besser, sauberer und schneller hinbekommen, aber für die ersten Erfahrungen und Schritte bin ich mit dem Ergebnis zu Frieden.

Marquee und Speakerbar (Einfach):
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Heckpartie ( Einfach):
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Frontpanel (Einfach):
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Side-Panel Inside (Medium):
Das aufbringen war recht problemlos. Das nachschneiden der Außenkontur mit dem Skalpell erforderte jedoch etwas Übung
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Controll-Panel (Medium)
Leider hat die Ausrichtung nicht 100% geklappt. Hier kam zum ersten Mal die fehlende Erfahrung zum Vorschein. Durch die nicht ganz 100% genaue Ausrichtung sind an den Action-Buttons die blauen Ringe zu erkennen (werden eigentlich verdeckt) und die Joysticks sitzen nicht ganz mittig. Ich kann damit aber gut leben.
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Monitor Bezel (anspruchsvoll):
Das Monitor Glass zu folieren empfand ich als relativ schwierig. Die Folie ist groß und benötigt entweder einen entsprechenden mittigen außschnitt, oder es müssen entsprechende Bahnen geschnitten und sauber geklebt werden.
Ich hatte zuerst die 1.) Variante versucht aber mangels praktischer Erfahrung das Wellen beim schneiden nicht gut genug unterbunden (wellige Schnittkante) und beim Aufbringen hat sich das ganze super verzogen und war damit auch schief. 😡

Um das ganze zu retten habe ich dann mit dem Rest des mittigen Ausschnitts die 2. Variante durchgeführt, viel gemessen, ausgerichtet und 4 entsprechende Bahnen zurecht geschnitten und so bündig wie möglich verklebt:
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Das Ergebnis ist nicht perfekt aber deutlich besser als die 1. Variante.

Als kleines „Gimmick“ habe ich einen Atari-Typenschild Sticker bei Arcadeforge gefunden. Dieser wird am Heck des Automaten Platz finden:
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Side-Panel Outside (Medium):
Das aufbringen war recht problemlos. Das nachschneiden der Außenkontur mit dem Skalpell erforderte jedoch, wie bei der Innenseite etwas Übung:
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Hi @All,
Auf die letzten Meter des Jahres gibt es ein kleines zwischen Update. Die Feiertage waren was die Arcade angeht mal mehr mal weniger gefüllt:

E-Limitator:
Da es in manchen klassischen Arcade-Games zu Problemen kommt wenn man einen 8-Way Joystick verwendet (hakeln, ruckeln, kein Aktion, etc.) habe ich einen E-Limitator hier liegen. Diese filtert den Input z.B auf 4-Way, trotz eines mechanisch auf 8-Way eingestellten Joysticks. Dies erspart das öffnen des Automaten und das umständliche umstellen der Begrenzungsplatte.

Aktuell bin ich noch nicht dazu gekommen dies zu Testen da keine Anleitung der Platine bei liegt. Eine Antwort vom Händler wegen einem Manual steht noch aus.

ArcadePC Games:
Über die Feiertage habe ich mich auch mit „neueren“ Titeln bzw Systemen beschäftigt z.B. Tatio Type X, Sega Lindbergh, nesicaXlive etc.

Lightgun:
Mein Paket aus UK hat es endlich über den Kanal geschafft und wird aktuell implementiert
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Ambient-Light:
Aktuell spiele ich mit dem Gedanken mittels PhillipsHue oder Govee ein Ambilight einzubauen. Bin mir aber noch nicht ganz schlüssig
 
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