Warum spackt Windows beim formatieren von USB-Sticks eigentlich so rum?

Blutschlumpf

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Hallo,

ich beobachte das schon seit Jahren und auch nicht erst seit Windows 7/10:
Man packt ein Image (Knoppix, Acronis oder was auch immer was nicht die Partitionen überschreibt) auf nen USB-Stick und will den später wieder unter Windows nutzen.
Leider lässt sich der Stick dann oft nicht mehr unter Windows formatieren oder partitionieren.

Mal ein Beispiel:
Ich nehme einen 0815 Intenso USB Stick, der kommt so an:
Code:
Disk /dev/sdc: 29.3 GiB, 31457280000 bytes, 61440000 sectors
Disk model: Speed Line     
Units: sectors of 1 * 512 = 512 bytes
Sector size (logical/physical): 512 bytes / 512 bytes
I/O size (minimum/optimal): 512 bytes / 512 bytes
Disklabel type: dos
Disk identifier: 0x4cb9b7e6

Device     Boot Start      End  Sectors  Size Id Type
/dev/sdc1         128 61439999 61439872 29.3G  b W95 FAT32

Jetzt packe ich da ein Drittimage drauf (irgendwas was neue Partitionen anlegt, in meinem Fall hier hab ich GRML draufgepackt.
Danach nimmt man den Stick, packt den an den Windows-Rechner, er wird als Laufwerk nicht mehr erkannt.
Nun schaut man im DiskManagement nach, löscht die Partitionen die da drauf sind und legt ne neue an.
Klappt natürlich nicht, löschen geht, Partition anlegen mag auch gehen, aber formatieren scheitert dann.

Also in nen Linux-Rechner gepackt, da alles gelöscht, ne neue Partition angelegt, mit FAT formatiert, testweise gemountet, alles tutti.
Rüber zu Windows, wird nicht erkannt, kann auch auch nicht neu formatiert werden.

Zurück zum Linux, Partition gelöscht und das Device direkt ohne Partition mit FAT formatiert.
Zurück zu Windows: Ein Wunder, es klappt (häte ich nicht erwartet).
Dann testweise mit NTFS formatiert, geht auch.
Den Stick an den Linux-Rechner gepackt, Schock:
Code:
Disk /dev/sdb: 29.3 GiB, 31457280000 bytes, 61440000 sectors
Disk model: Speed Line     
Units: sectors of 1 * 512 = 512 bytes
Sector size (logical/physical): 512 bytes / 512 bytes
I/O size (minimum/optimal): 512 bytes / 512 bytes
Disklabel type: dos
Disk identifier: 0x73736572

Device     Boot      Start        End    Sectors   Size Id Type
/dev/sdb1       1920221984 3736432267 1816210284   866G 72 unknown
/dev/sdb2       1936028192 3889681299 1953653108 931.6G 6c unknown
/dev/sdb3                0          0          0     0B  0 Empty
/dev/sdb4         27722122   27722568        447 223.5K  0 Empty

Partition table entries are not in disk order.

Was ist denn das bitte für eine Scheiße?
Also wieder plattgemacht und eine einzelne Partition Typ NTFS angelegt.

Zurück zum Windows, Partition formatiert.
Schaut dann in Ordnung aus:
Code:
Disk /dev/sdb: 29.3 GiB, 31457280000 bytes, 61440000 sectors
Disk model: Speed Line     
Units: sectors of 1 * 512 = 512 bytes
Sector size (logical/physical): 512 bytes / 512 bytes
I/O size (minimum/optimal): 512 bytes / 512 bytes
Disklabel type: dos
Disk identifier: 0x062d3e6e

Device     Boot Start      End  Sectors  Size Id Type
/dev/sdb1        2048 61439999 61437952 29.3G  7 HPFS/NTFS/exFAT


Sowas in der Richtung habe ich gefühlt grundsätzlich.
Hab ich da nen groben Denkfehler oder gibts da nen Trick?
Bin ich der Einzige, der Sticks mehrfach mit Images beschreibt und wieder unter Windows benutzen will?
Oder benutzen alle Menschen Dritt-Tools zum Formatieren? Wenn ja: welche? Google findet ja doch einige.
Wie bekomme ich eigentlich Startsektor 128 in die Partition rein (sofern ich kein Image vom Urzustand des Sticks habe und auch kein dd von nem anderen machen kann)? Zumindest fdisk erlaubt/setzt nichts unter 2048.
 
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Entweder hat das Board Probleme mit USB-Geräten im Allgemeinen, weil nicht stabil läuft oder der USB-Stick etc ... ist bereits ein wenig schwach auf der Brust ... hust.

Probleme mit schwachen USB-Ports hatte ich mit den alten Boards häufig aber seit ich jetzt mein
MSI X570 A-Pro habe läuft alles bestens ;-) Externe Tools laufen bei mir, wenn ich BS oder so etwas aufspielen möchte.
 
Win + X
Powershell auswählen
diskpart eingeben
list disk eingeben
select disk NUMMER eingeben (Liste vom Vorbefehl anschauen)
clean (killt alles auf dem Stick)
cre par pri
format fs=ntfs quick
active

Die Befehle lassen sich auf die ersten 3 Buchstaben abkürzen, falls sie eindeutig sind.

https://docs.microsoft.com/de-de/windows-server/administration/windows-commands/diskpart

So partitioniert und formatiert man unter Windows richtig, die Klickbunti Oberfläche ist für 08/15 Nutzer und daher DAU gerecht.
 
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Der Einzige bist Du nicht. ;)

Wenn ich solche Experimente wie Du gemacht habe, benutze ich diskpart um den kompletten Datentraeger von all dem Krams zu befreien. diskpart ist Bestandteil von Windows seit W7.

Was verstehst Du unter?

Blutschlumpf schrieb:
Zurück zum Linux, Partition gelöscht und das Device direkt ohne Partition mit FAT formatiert.

Da fehlt irgendwie was. FAT (ohne mindestens 16) wird nicht mehr benutzt.

Anyway.

Was ist eigentlich das Ziel Deines Sticks?
Mehrere Live-Distributionen darauf zu haben?
Wenn ja, schau Dir Ventoy an. Ein damit vorbereiteter Stick bootet unterstuetzte ISO direkt von ISO. Oder halt YUMI. Das entpackt solche ISO auf den Stick.
 
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Hi...

Blutschlumpf schrieb:
Bin ich der Einzige, der Sticks mehrfach mit Images beschreibt und wieder unter Windows benutzen will?
Kaum - ich mach' sowas auch, allerdings ohne solche beschriebenen Schwierigkeiten.
Da sowas doch auch oft von Sticks, die an anderen Linux-basierten Geräten (z.B. SAT-Receiver, TV, etc) eingerichtet wurden, bekannt ist, (hängt halt mit der Linux-Partitionsverwaltung zusammen, wobei die richtiger als die von Windoof funktioniert), benutz' ich zum "platt machen" der Sticks entweder immer diskpart oder laß das vom Drittanbieter-Tool (zumeist Rufus) automatisch erledigen.
Hatte da auch noch nie Probleme mit den USB-Ports...und ich hab' jede Menge von diesen Intenso-Sticks (z.B. Rainbow Line).
 
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Blutschlumpf schrieb:
in meinem Fall hier hab ich GRML draufgepackt.
Danach nimmt man den Stick, packt den an den Windows-Rechner, er wird als Laufwerk nicht mehr erkannt.
Wenn ich das richtig ergooglet habe, ist GRML ein Debian Live System und auch wenn ich dies nicht kenne, wo verwendet es mit ziemlicher Sicherheit ein Filesystem welches Windows nicht unterstützt und wahrscheinlich auch mehrere Partitionen.
Blutschlumpf schrieb:
Klappt natürlich nicht, löschen geht, Partition anlegen mag auch gehen, aber formatieren scheitert dann.
Es wäre hilfreich die genaue Fehlermeldung zu kennen.
Blutschlumpf schrieb:
Was ist denn das bitte für eine Scheiße?
Der Stick dürfte im Superfloppy Format angelegt worden sein, also ohne Partitionstabelle und nur mit einem Filesystem, dessen Metadaten dann hier fälschlich als Partitionstabelle interpretiert wurden.
Blutschlumpf schrieb:
Zurück zum Windows, Partition formatiert.
Formatieren bedeutet nur ein Filesystem auf eine Partition (oder bei Superfloppy direkt über das ganze Medium) zu erstellen, es ändert die Partitionierung aber nicht. Letzteres ist hier aber erfolgt, da nun ja offenbar eine Partitionstabelle vorhanden ist und die erste Partition wie bei Windows üblich bei 1024k anfängt.

Du solltest mehr über Partitionen und Filesysteme lernen um zu verstehen was passiert und was Du genau mit welchem Tool machst. Zwischen Win 7 und Win 10 gibt es auch Unterscheide was die Anzahl der möglichen Partitionen auf einem USB Stick angeht:
Vorher wurde meines Wissens bei USB Laufwerken nur eine Partition unterstützt, im Zweifel also nur die erste Partition angezeigt.
 
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Moin,

also Ich habe keine solchen Probleme. Ich denke nicht das es an Windows im allgemeinen liegt. Ich nutze auch eine ganze Batterie an USB Sticks. Ob Multiboot oder einfach Boot oder Daten etc. Diese lasssen sich meistens schon problemlos im Explorer formatieren. Funktioniert dies mal nicht ist Diskpart die beste Wahl. Habe festgestellt das Ich mit Diskpart bei solchen Aktionen auch meistens mehr Erfolg habe als unter Linux mit GPARTED.

MfG
 
Holt schrieb:
Du solltest mehr über Partitionen und Filesysteme lernen um zu verstehen was passiert und was Du genau mit welchem Tool machst. Zwischen Win 7 und Win 10 gibt es auch Unterscheide was die Anzahl der möglichen Partitionen auf einem USB Stick angeht: Vorher wurde meines Wissens bei USB Laufwerken nur eine Partition unterstützt, im Zweifel also nur die erste Partition angezeigt.

Vorher hat sich Windows strikt an das Removable Bit gehalten.
War es gesetzt also ein sogenannter Wechseldatenträger gings schlicht nicht mit 2 Partitiuonen und mehr.
Das hast du auch schön gesehen ob dein Stick unter den Festplatten auftauchte oder nicht.
Das Removable Bit kann man auch leider nicht einfach so um schreiben. Bei einigen gehts schon aber ist ziemlich aufwändig und bei anderen gehts schlicht nicht.

So als Szenraio wo das wichtig ist. Manche Fernseher wollen ihre Funktionen die mit Aufnahme zu tun haben nur auf Festplatten machen. Das funktioniert mit gesetztem Bit nicht.
 
Das einzige was mir des öfteren auffällt ist das Windows teilweise extreme Probleme mit Partitionen hat welche nicht mit den üblichen Windows-Dateisystemen formatiert sind. Die lassen sich dann in der GUI teils nicht einmal löschen.
Bin deswegen schon lange zu diskpart übergegangen bzw. wenn verfügbar einem linuxbasiertem System.
 
Probier mal Rufus oder einen anderen Rechner(Mainboard).
 
Wurde ja schon mal geschrieben, manche Sticks zicken einfach rum. Mit "clean" im Diskpart kommt man schon soweit, damit er per GUI wieder geht, aber wenn man dann schon drin ist kann man da natürlich sinnvollerweise gleich die primary partition erstellen und formatieren :)
 
USB Wechselspeichermedien sind in der Windows GUI auf 1 Partition limitiert.
Warum? Keine Ahnung. Vermutlich damit der DAU seine Sticks nicht kaputtpartioniert.
Ist meiner Meinung nach genauso dämlich wie die 32GB FAT32 Grenze.

Formatiere die Sticks einfach und Linux oder über Diskpart.
Oder partitioniere einfach schon per Diskpart.
 
Nutzerkennwort schrieb:
Entweder hat das Board Probleme mit USB-Geräten im Allgemeinen, weil nicht stabil läuft oder der USB-Stick etc ...
Hier geht es nicht um einen Rechner / ein Board, sondern um diverse in den lezten Jahren / Jahrzehnten.
Die Sticks laufen ja auch wunderbar, die Partitionierung und die Formatierung machen (in der Gui) Ärger.

Holt schrieb:
Formatieren bedeutet nur ein Filesystem auf eine Partition (oder bei Superfloppy direkt über das ganze Medium) zu erstellen, es ändert die Partitionierung aber nicht. Letzteres ist hier aber erfolgt, da nun ja offenbar eine Partitionstabelle vorhanden ist und die erste Partition wie bei Windows üblich bei 1024k anfängt.
Ich habe (wie geschrieben) unter Linux die Partition angelegt und die dann unter Windows formatiert.
 
Oben geht es etwas unter, daher kurz wiederholt: Wenn der Stick unter Windows "klemmt", nutze diskpart und lasse den Befehl clean auf ihn los.
Das war vor 10 Jahren schon mit unter Mac formatierten Sticks der Fall, siehe hier.

Holt hat ja schon ordentlich Erklärungen abgegeben, warum das der Fall ist. Ich hatte auch schon unter Linux erstellte Sticks mit mehreren Partitionen, Swap, bla, oder dass sich Sticks später unter Windows als Festplatte, Floppy oder CD-Laufwerk gezeigt haben.

Probiere beim nächsten mal einfach diskpart und clean. Und Daumen drücken.
 
Wirklich besser als über die Gui schaut das übrigens auch nicht aus. Habe mal ne gute Stunde getestet.
Ich packe folgendes Image auf den Stick (Falls es mal jemand nachspielen will):
https://download.grml.org/grml96-full_2020.06.iso

Proforma einmal Stick raus, Stick rein.

Code:
DISKPART> list disk

  Disk ###  Status         Size     Free     Dyn  Gpt
  --------  -------------  -------  -------  ---  ---
  Disk 0    Online         1863 GB  1024 KB        *
  Disk 1    Online           29 GB    29 GB

DISKPART> select disk 1

Disk 1 is now the selected disk.

DISKPART> clean

DiskPart has encountered an error: Access is denied.
See the System Event Log for more information.

DISKPART> create part pri

DiskPart succeeded in creating the specified partition.

DISKPART> list partition

  Partition ###  Type              Size     Offset
  -------------  ----------------  -------  -------
* Partition 1    Primary             29 GB  1024 KB

DISKPART> format fs=ntfs quick

DiskPart has encountered an error: The system cannot find the file specified.
See the System Event Log for more information.

DISKPART>

Im Log steht das hier zum "clean":
Cannot zero sectors on disk \\?\PhysicalDrive1. Error code: 5@0101000F
Und nichts zum "format".

Habe das ganze auf 2 komplett verschiedenen Rechnern (der aus der Sig mit Windows 10 20h1 und einem Dell Latititude mit Win10 1909) versucht, identisches Resultat.
Der Stick ist ein neuer Intenso Fastline 32GB.

Habe das dann nochmal mit einem ca. 10 Jahre alten 8GB Kingston Data Traveler getestet um ein HW-Problem des Sticks auszuschließen, natürlich auch auf beiden Rechnern.
Selbes Ergebnis in allen 4 Kombinationen.

diskpart lief immer mit Admin-Rechten.

Last but not least habe ich Windows 7 gestartet (auf nem 3. PC), da funktionierte es dann auf Anhieb und mit beiden Sticks.
 
Dafür habe ich Win32DiskImager benutzt.
 
Wenn Du den Stick mal wieder an einem Linux hast so nulle mal bitte die Partitiionstabelle mit

Code:
dd if=/dev/zero of=/dev/sd??? bs=8M count=256
Danach probier mal das diskpart ob jetzt das clean rennt.

BFF
 
Blutschlumpf schrieb:
Im Log steht das hier zum "clean":
Cannot zero sectors on disk \\?\PhysicalDrive1. Error code: 5@0101000F
Wo ist das Problem? Der Stick war vorher schon leer, damit kann clean auch keine Partitionierungsinformationen finden und dies daher auch nicht löschen. Nimm doch CLEAN ALL, dann wird alles mit 00 überschrieben oder spare Dir CLEAN, wenn diese Meldung kommt, weil es dann sowieso keine Partitionstabelle gibt die gelöscht werden könnte.

Wenn man ein ISO auf einen Stick packt, dann kann es ja nach dem verwendeten Tool natürlich die Partitionierung ändern, ebenso wenn man 3rd Tools für die Formatierung nutzt, wie z.B. das HP USB Format Tool.
 
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