Windows zerschossen beim Versuch große Datenmengen zu kopieren

vobri

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Moin, ein Bekannter von mir hat sich eine neue rechner-interne Datengrab-Festplatte zugelegt. Nun wollte er eine Kopie seiner kompletten Datensicherung von einer externen USB-Festplatte auf dieses interne Datengrab schaufeln. Der ganze Vorgang sollte über Nacht laufen in einem Rutsch. Leider kam es dabei zu massiven Problemen. Zu kopieren waren etwa 2 TB in Form von ca. 950.000 Dateien. Bei früheren Versuchen viele Dateien zu kopieren kam es immer zu Abstürzen des Explorers. Diesmal lief die Kopieraktion zwar durch aber anschließend war der Rechner unbrauchbar.
Windows reagierte trotz neuem Kaltstart extremst träge und einige Funktionen wie Taskmanager, Systemsteuerung, Diensteverwaltung etc ließen sich gar nicht mehr aufrufen. Die Ursache konnte nicht gefunden werden. Systemwiederherstellung half nicht, selbst ein komplettes Neu-Aufsetzen half nur bedingt. Windows (10, 22H2) war dann zwar wieder bedienbar, reagierte aber immer noch etwas langsam und selbst im Leerlauf gab es dauerhaft eine 50% CPU-Last unbekannter Herkunft. Laut Taskmanager waren es der Prozesss "System" mit der ntoskrnl.exe und ein Diagnosedienst. Nach vielen Stunden und Versuchen - ein CMOS-Reset (Jumper setzen und Knopfzelle entfernen) und das UEFI neu einstellen plus Windows-Neuinstall hat dann nachhaltig geholfen wobei ich nicht verstehe wie das UEFI beeinflußt werden kann beim Kopieren........
Offenbar haben normale PCs mit Windows Probleme beim Kopieren sehr großer Datenmengen oder sind dafür nicht ausgelegt. Ok der betroffene Rechner ist ein Z97-System und schon etwas älter aber trotzdem..... Mich täten eure Erfahrungen interessieren das Kopieren sehr großer Datenmengen / sehr vieler kleiner Dateien betreffend und wie kann man das Problem lösen? Vorerst teilt mein Bekannter die Kopiervorgänge in kleinere einzele Lose auf. Ich selbst habe mal 350 GB / 60.000 Dateien in einem Rutsch kopiert und das ging noch ohne Probleme.
 
Was sagen Festplatten-/Datenträger-Analyseprogramme wie z.B. CDI zu allen beteiligten Datenträgern?
https://www.computerbase.de/downloads/systemtools/festplatten/crystaldiskinfo/

Ansonsten:
  • Kleinere Dateien ggf. vor einem solchen Kopieren in zip-Archive packen.
  • Schnelle Schnittstellen verwenden (USB 3.2 Gen1 oder Gen2, ggf. nachrüsten über PCIe-Erweiterungskarte).
  • Schnelle interne wie externe Datenträger verwenden, also SSDs.
  • Kopieren, nicht verschieben.
  • Ggf. Konflikttools/Drittanbieterprogramme wie Virenscanner abschalten; natürlich muss unabhängig davon sichergestellt werden, dass keine Malware im Spiel ist.
  • Ggf. alternativ/ergänzend Netzwerkspeicher mit entsprechend performanten Datenträgern/NÀS etc. verwenden.
 
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vobri schrieb:
Moin, ein Bekannter von mir hat sich eine neue rechner-interne Datengrab-Festplatte zugelegt.
Die neue Festplatte ist gleich groß, oder größer, als die externe Datengrabplatte?
 
Erste Antworten - die externe Platte hat 4 TB, war aber nur mit ca. 1,8 TB gefüllt. Die interne Zielfestplatte hat 2 TB, also ausreichend Platz - und die war fast neu, nur mal kurz in einem anderen PC im Einsatz. CDI war daher nicht im Einsatz, kann man aber noch nachholen. Für das Zielmedium wurde beim Windows-Defender eine Ausnahme erstellt, für die externe USB-Quellfestplatte aber vergessen. Und das interne 2 TB-Zielmedium ist - sorry - eine gewöhnliche SATA-SSD von Samsung. Virenscanner und Indexdienst hatte ich auch schon im Verdacht - wobei der Indexdienst doch so meine ich in der default-Einstellung nur ein bisserl was auf C:/ macht......
 
Dann auch mal den PC indizieren lassen, mit allen angeschlossenen HDD / SSD.
Wenn die externe nicht ständig angeklemmt ist, kann man die auch weglassen.
Indizierung.png
 
vobri schrieb:
gewöhnliche SATA-SSD von Samsun
zufaellig eine mit Q im namen? So QVO? 1 Mio Dateien sind nichts, was weh tut. Welche windows 10 version?

Was auch sein kann, ist dass du da ein Problem mit Strahlung hast. Waere nicht das erste Mal mit USB3 HDDs
 
Nein, keine QVO - eine normale 870 Evo https://geizhals.de/samsung-ssd-870-evo-2tb-mz-77e2t0b-a2458802.html Und ja die USB-Festplatte ist eine mit USB 3.0 und auch entsprechend (hinten) angeschlossen. Früher in Zeiten von Win XP oder 7 geisterte ja oft der Tip herum den Indexdienst ganz abzuschalten. Hab ich schon länger nicht mehr gemacht und mein Kumpel wohl auch nicht.

Mein Kumpel meinte auch er hätte früher schon - auf gänzlich anderer Hardware - Probs bekommen wenn Windows mehr als 200.000 Dateien kopieren soll. Mir scheint es eher so zu sein als wenn das System ab einem Punkt mit der Verwaltung der Kopieraufgaben überfordert wird
 
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Der Defender kann Kopieren unheimlich verlangsamen. Sollte man bei größeren Kopieraktionen ausschalten (Echtzeitprüfung). Beim Kopieren kann schließlich nichts infektiöses passieren.
Hattest du schon mal eine Datenträgerbereinigung durchgeführt, auf C: per Administrator gestartet?
So was wäre meine erste Tat.


Ein Neuaufsetzen ist meist überflüssig. man kann Windows in den Auslieferungszustand versetzen.

Und nein. Windows-Rechner haben nicht grundsätzlich Probleme beim Kopieren großer Datenmengen. Hier passiert gar nichts, außer dass die Kopierrate manchmal absackt. Manchmal ist deshalb (wegen dem Defender hauptsächlich und bei vielen kleinen Dateien) einfach mal Geduld gefragt.
Ich schätze, dass die Ursache der Defender war. Er hat im Nachhinein da irgendwas geprüft oder was auch immer, was die CPU-Last hervorgerufen hat.
 
vobri schrieb:
Offenbar haben normale PCs mit Windows Probleme beim Kopieren sehr großer Datenmengen oder sind dafür nicht ausgelegt.
Das kann ich nicht bestätigen. Meine normale Hardware und mein normales Windows11, hat damit keine Probleme.

Cu
redjack
 
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Habe vor paar Wochen erst noch 1,8 TB Daten von einer alten 2 TB WD HDD auf eine interne neue 2 TB WD HDD übertragen. Die Aktion war in paar Stunden erledigt. Die alte HDD hatte ich dabei in eine Salcar USB 3.0 Offline Klon Dockingstation mit eigenem 12V 3A Netzteil gesteckt.

Dein Freund hatte hoffentlich auch seine HDD in eine Box mit eigenem Netzteil gepackt und sich nicht allein auf das USB-Kabel für Datentransfer und Stromversorgung verlassen.

 
Donald Duck schrieb:
Ein Neuaufsetzen ist meist überflüssig. man kann Windows in den Auslieferungszustand versetzen.

Das haben wir versucht - nur mit einem teilweisen Erfolg. Komplettes Neuaufsetzen anschließend ebenso ohne Erfolg weil immer eine unerklärliche CPU-Last blieb auch im Leerlauf. Nur ein CMOS-Clear half mit nachfolgender Neuinstallation letztlich nachhaltig - was ich nicht wirklich verstehe. Defender wäre natürlich ein Verdächtiger....
@SuperHeinz- ja seine externe USB-Festplatte im 3,5" Format hat ein eigenes Netzteil
 
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Am besten in so einem Fall immer erst die Maßnahmen ergreifen, die am wenigsten Zeit benötigen und sehr schnell abhandelbar sind. Im Anschluss kann man sich ggf. immer noch den zeitaufwändigeren Prüfungen widmen. Sprich: Zuerst den Zustand der beteiligten Datenträger überprüfen, egal, wie neu oder alt sie jeweils sind. Jetzt mal unabhängig davon, ob die beteiligte(n) HDD(s) SMR oder CMR sind.

Mann kan den Kopiervorgang alternativ auch mal testweise vom Linux-Live-System aus starten, damit "erschlägt" man auf einmal mehrere mögliche Probleme wie Indizierungsdienst oder Virenscanner.
 
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Ich hatte die letzten Jahre egal ob 4te, 6te, oder 12te Intel Generation, niemals Probleme mit Datenmengen >als 3 TB, auf, oder von externen 6 GB Platten zu kopieren.
Auch sehe ich keinen direkten Zusammenhang zwischen fehlerhaften Kopiervorgängen und anschließenden Systemfehltverhalten.

Waren möglicherweise Viren, unerwünschte Programme oder etwas in der Richtung auf dem externen Laufwerk, die anschließend überwacht wurden?

Ich glaube eher an ein generelles Hardwareproblem, wie schlecht sitzende SATA/Spannungsversorgungs-Stecker, korrodierte Kontakte am Arbeitsspeicher/CPU Steckplatz o.ä., evtl. teildefekter Arbeitsspeicher usw.

Oder es wurde über einen per Zusatzchip angebundenen Controller kopiert und nicht über den des Chipsatzes (bzw. evtl. CPU angebundenen Anschluss).

Frag mal bei dem Bekannten nach, ob es sonstige Auffälligkeiten gegeben hat, bei einem so schwerwiegenden (Hardware) Problem, kann ich mir nicht vorstellen, daß es sonst keine Probleme, wie Abstürze, Hänger, Frezzes etc. pp. im normalen Beteieb (Büro, Internet...), als auch im Leistungsbereich (Games, Audio-videobearbeitung, Rendering...) gegeben hat.
 
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vobri schrieb:
ja seine externe USB-Festplatte im 3,5" Format hat ein eigenes Netzteil
Und was steckt noch so alles im PC (Netzteil, CPU, HD, Grafikkarte, RAM)?
Die BIOS Batterie ist noch voll?
Die Wärmeleitpaste der CPU wurde schon mal erneuert?

Welches Gehäuse wird verwandt?
Wie heißt der CPU-Kühler?
Wir der PC sehr warm?
 
Danke schonmal für die Zahlreichen Antworten. Es scheint also eher ein rechner-spezifisches Problem zu sein da hier offenbar genügend User auch große Datenmengen problemlos kopieren können unter Windows. Bisher soll die Kiste immer einwandfrei gelaufen sein aber Defekte - so es einer sein sollte - kommen ja mitunter plötzlich. Man kann also wohl doch nicht von einem generellen Windows-Problem ausgehen.

Auf einem Asus Prime Z97-P sind ein i7 4790k und 16 GB 1866er DDR3 RAM HyperX fury verbaut. Das Netzteil ist ein erst 4 Jahre altes RM650x von Corsair. Die Temps von CPU und Graka (Gigabyte GTX 1070) waren auch beim - eher gelegentlichen zocken - bisher immer im grünen Bereich sprich jeweils unter 70 Grad. Die Wärmeleitpaste und der CPU-Kühler von BeQuiet wurden vor ca. 3 Jahren mal erneuert. Die noch originale BIOS-Batterie war aber schon recht alt und wurde nun - nach dem Ereignis - erneuert. Hmm Probleme mit Kabeln und Kontakten wäre auch eine Idee welcher man nachgehen kann. Die SATA-Kabel-Stecker sitzen relativ lose auf dem Mainboard und wackeln merklich. Ob die große USB-Festplatte auf Viren gescannt wurde weis ich jetzt nicht, muss ich nachfragen......

 
Das prüfen der Platten bzw. SSDs mit CDI werden wir noch machen. Aber vermutlich war der Defender das Problem. Eine erneute und etwas kleinere Kopieraktion mit 650 GB / 150.000 Dateien bei temporär deaktiviertem Virenwächter lief zumindest einwandfrei durch......
 
vobri schrieb:
Aber vermutlich war der Defender das Problem. Eine erneute und etwas kleinere Kopieraktion mit 650 GB / 150.000 Dateien bei temporär deaktiviertem Virenwächter lief zumindest einwandfrei durch......
Ja, die Virenscanner sind manchmal ein arger Bremsklotz.
 
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