Symphony OS als Beta im Knoppix-Kleid

Michael Hass
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Ein völlig anderes Bedienkonzept als man es bisher von den Großen im Desktop-Markt gewohnt war, bietet ein Neuling im Linux-Markt. Jetzt ist die erste Beta-Version dieser Linux-Distribution auf Knoppix-Basis zum Download verfügbar.

Mit knappen 550 Megabyte Größe bietet die ISO-Image verfügbare Distribution eine komplett andere Arbeitsweise, als man es bisher von Windows über Mac oder im Linux-Bereich von GNOME oder KDE gewohnt war. Auch wenn vorzugsweise einige GNOME-Programme mitgeliefert werden, so gestaltet sich die Mezzo-Oberfläche doch zunächst gewöhnungsbedürftig.

Als erstes fällt einem auf, dass sich keine sogenannte Startleiste auf dem Schirm befindet. Symphony OS ersetzt diese durch vier Schaltflächen, die in den jeweiligen Ecken des Desktops eingenistet wurden. Dahinter verbergen sich zum einen der bekannte Papierkorb, Systemeinstellungen, Zugriff auf eigene Dateien im Home-Verzeichnis und zu guter Letzt eine Übersicht über alle im System gefundenen Partitionen der integrierten Festplatten. Somit ist nahezu alles abgedeckt, was das tägliche Benutzen eines Rechners komfortabel macht.

Die Ausstattung ist allerdings spartanisch. Hier wurde weniger auf Programmvielfalt wert gelegt, als auf eine abgerundete Mischung der beliebtesten Programme wie Mozillas Firefox und Thunderbird, Abiword und weitere. Es macht Spaß, die Live-CD einzulegen und ohne Eingriff ins System mal in eine solche Distribution hinein zu schnuppern.

Allzuviel sollte man aber nicht erwarten, denn noch ist Symphony OS mehr eine Designstudie im Präsentations-Stadium. Ob und inwieweit der Debian–Unterbau noch erneuert oder verändert wird, bleibt abzuwarten. Zumindest in der Sources-List findet sich schon namentlich Ubuntu, was eine Tendenz zu dieser Distribution zeigt. Die Auswahl von Knoppix als Präsentations-Plattform ist sicher nicht verkehrt, denn es soll ja auf so vielen Rechnern wie möglich anstandslos seine Kleider zeigen, aber dadurch wird eben nicht das Linux-mögliche präsentiert.

Da die Homepage von Symphony OS immer wieder unter der hohen Last der neugierigen Besucher leidet, bietet sich der Download über einen der Mirror an; vorzugsweise sei hier wieder einmal BitTorrent ans Herz gelegt.