Wireless-HDMI soll neuer Standard werden

Wolfgang Andermahr
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HDMI hat im häuslichen Multimedia-Bereich schon seit längerer Zeit die alten analogen Schnittstellen abgelöst. Kein neuer Fernseher kommt mehr ohne eine HDMI-Schnittstelle aus, sämtliche Blu-ray-Player haben welche, ebenso diverse neue DVD-Player, hochauflösende Set-Top-Boxen und noch so einige andere Komponenten.

Einen Nachteil hat HDMI allerdings noch: Man ist durchweg auf ein Kabel angewiesen, wodurch je nach Anzahl HDMI-fähiger Geräte ein Kabelsalat entstehen kann. Eine Lösung gibt es jedoch schon seit längerer Zeit, die auf den Namen WHDI (Wireless Home Digital Interface) hört und eine Wireless-Variante von HDMI darstellt, die von dem Unternehmen Amimom entwickelt worden ist. Was bis jetzt aber noch fehlte, war ein einheitlicher Standard, da sich in der jetzigen Form nur wenige Hersteller trauen, WHDI zu verwenden, da aufgrund des fehlenden Standards andere Geräte inkompatibel sein können.

Nun haben sich jedoch mehrere Branchenriesen zusammengeschlossen, darunter unter anderem Samsung sowie Sony, und sich entschlossen, einen einheitlichen Standard herauszubringen, an den sich zukünftige HDMI-Hardware zu richten hat, wenn die Datenübertragung drahtlos erfolgen soll. Als Technologie hat man sich für das oben schon erwähnte WHDI entschieden. Mit WHDI soll es möglich sein, eine komplette Wohnung mit Datensignalen zu versorgen. Dabei wird ein Sendegerät die Daten gleichzeitig an mehrere Empfangsgeräte schicken können. Eine Set-Top-Box kann so zum Beispiel mehrere Fernseher versorgen.

Im Laufe des kommenden Jahres sollen erste WHDI-Geräte im Handel erhältlich sein. Auch wenn der Preis noch nicht gesichert ist, kann man laut Noam Geri, Mitbegründer von Amimon, damit rechnen, dass die Komponente durch WHDI etwa 100 US-Dollar teurer werden als mit herkömmlicher HDMI-Technologie.