AMD-CPUs verschwinden vom Workstation-Markt

Volker Rißka
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Laut einem Blog-Eintrag bei den anerkannten Marktforschern von Jon Peddie Research (JPR) hat AMD seinen letzten OEM-Kunden im Workstation-Markt verloren. Damit muss sich der Konzern nach nur noch 0,1 Prozent Marktanteil in diesem Segment im dritten Quartal dieses Jahres (vorerst) geschlagen geben.

Während es im Grafik-Segment bei AMD sehr gut läuft und auch die Desktop-Prozessoren mehr Kundschaft finden, ist insbesondere das margenträchtige Server-Segment die wohl größte Baustelle des Unternehmens. In dem Untersegment des Server-Bereichs, der Workstations, hat AMD in den letzten Jahren, nach fast zehn Prozent bei den Dual-Sockel-Workstations im Jahr 2006, massiv an Marktanteilen verloren. Nachdem Hewlett Packard (HP) jetzt auch noch die letzten beiden Opteron-Workstation-Systeme aus dem Portfolio entfernt hat, sind nicht einmal mehr die 0,1 Prozent des letzten Quartals zu halten. Damit verschwinden die Prozessoren von AMD (vorerst) aus diesem speziellen Server-Segment.

Mit „Bulldozer“ könnte AMD ab der Mitte des kommenden Jahres jedoch auch wieder in diesen Markt einsteigen. Denn dieser wird laut JPR und anderen Analysten vom Umsatz sehr unterschätzt. Der Workstation-Markt erreicht natürlich nicht den Umsatz von klassischen Desktop-PCs oder Servern, mit 3,3 Millionen Einheiten sollen jedoch Gewinne von 8,2 Milliarden US-Dollar erzielt werden. Denn die Margen sind in diesem Bereich um ein Vielfaches höher als beispielsweise im Desktop-Bereich, in dem AMD derzeit hinsichtlich der Marktanteile am besten aufgestellt ist.

Dies weiß AMD aber auch, denn das Unternehmen hat mit neuen FirePro-Grafikkarten genau diesen Markt im Visier. Bei der Workstation-Grafik hält aber Nvidia aktuell 87 Prozent der Marktanteile und konnte unter anderem deshalb in den letzten Quartalszahlen erneut Gewinne vermelden, während AMD unter anderem wegen schrumpfenden Umsätzen bei der Grafik Verluste schreiben musste.

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