Großbritannien droht Verlust zahlreicher Spiele-Entwickler

Patrick Bellmer
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Aufgrund einer veränderten Steuergesetzgebung droht Großbritannien der Verlust zahlreicher Entwickler-Studios und Publisher aus dem Spiele-Sektor. Davon geht zumindest der Verband der Spieleentwickler „The Independent Games Developers Association“ – kurz TIGA – aus.

Im vergangenen Juni wurde ein Entwurf, der eine Steuererleichterung für die Videospiele-Industrie vorsah, nicht verabschiedet. Nachdem der Verband der Entwickler diese Entscheidung schon im vergangenen Sommer kritisiert hatte, hat sich nun der Chef des weltgrößten Publishers Activision Blizzard – Bobby Kotick dieser Kritik angeschlossen.

Die Entscheidung sei ein großer Fehler gewesen, so Kotick gegenüber der Zeitung The Telegraph. Und weiter: „Es gibt so viele andere Orte, die die Spieleindustrie locken.“. Damit dürfte Kotick Überlegungen angedeutet haben, zumindest einen Teil der etwa 600 Arbeitsplätze zu verlagern. Neben China und Singapur gäbe es auch einige US-Bundesstaaten, die die Ansiedlung von Unternehmen aus der Branche steuerlich begünstigen würden.

Die Kritik ertönt zu einem passenden Moment. Derzeit ist die englische Regierung damit beschäftigt, neue Finanzierungsmöglichkeiten für den Staats-Haushalt auszuloten, unter anderem durch Veränderungen des Steuersystems. Und auch TIGA erneuerte in der Zwischenzeit die Forderung nach Subventionen für seine Mitglieder. Berechnungen des Verbandes zufolge könnten damit etwa 3.500 hochqualifizierte Arbeitsplätze gesichert werden, dazu kämen noch Vorteile für einige Studiengänge, die direkt oder indirekt von den Unternehmen profitieren würden.