Apple verliert Streit um iPad-Trademark in China

Volker Rißka
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Im wohl wichtigsten Markt für die Zukunft vieler Unternehmen, China, musste Apple eine Niederlage einstecken. Gegen die einheimische Firma Proview verlor der US-Gigant vor Gericht im Streit um den Begriff iPad und muss nun neben hohen Zahlungen wegen Copyright-Verletzungen einen anderen Weg für das eigene Tablet suchen.

Das kuriose dabei ist aber die eigentliche Entwicklung. Proview hatte die Bezeichnungen seit dem Jahr 2000/2001 registriert und über eine Tochterfirma in Taipei im Jahr 2009 an eine britische Firma verkauft, die wiederum diese an Apple veräußerten. Das Gericht in China kam zu dem Schluss, dass bereits der Verkauf über eine Tochterfirma an die Zwischenhändler aus Großbritannien für den chinesischen Markt nicht gültig war, weshalb alle nachfolgenden Geschäfte damit ungültig seien. Denn die taiwanische Tochtergesellschaft darf laut diesen Beschluss nicht die Patente des Mutterkonzerns Proview, der in China und nicht in Taiwan sitzt, veräußern.

Proview hat nach Anerkennung des Markennamens in China direkt Gegenklage erhoben und fordert 1,5 Milliarden US-Dollar für Copyright-Verletzungen, denn es gab bereits lange vor Apple ein Gerät von Proview unter der Bezeichnung „IPAD“ – wenn auch mit quasi keinem Erfolg auf dem Markt. Apple muss sich folglich mit der Firma einigen oder, wenn dieses ausbleibt, eine neue Bezeichnung für die Geräte in China in Erwägung ziehen.