AMD FX-8350 „Vishera“ im Test: Auferstanden aus Ruinen

Volker Rißka
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AMD FX-8350 „Vishera“ im Test: Auferstanden aus Ruinen

Einleitung

Das letzte Jahr endete für AMDs Prozessorsegment mit einem Schlag in die Magengrube, denn die „Bulldozer“-Architektur in Form des Desktop-Prozessors „Zambezi“ lag fernab der Erwartungen. Zu langsam, zu hoher Stromverbrauch und am Ende für das gebotene Komplettpaket auch noch zu teuer – damit musste sich das Flaggschiff FX-8150 vor fast exakt einem Jahr als Fazit zufrieden geben.

Mit dem FX-8350 will man aus diesen Ruinen emporsteigen. Die zweite Generation des Moduldesigns mit dem Codenamen „Piledriver“ packt einige der Problemfelder an, verpasst der Architektur hier und da weitere Optimierungen und bringt mehr Takt und einen niedrigeren Preis mit sich. Auf dem Papier klingt zunähst alles richtig gut – doch hohe Erwartungen brachten auch „Bulldozer“ seinerzeit zu Fall. Was heute aus diesen neuen Erwartungen geworden ist, zeigen die folgenden Seiten.

Neben AMD für den Prozessor geht der Dank an Asus für die Hauptplatine und den aktuellen BIOS-Support. Darüber hinaus danken wir dem Onlineshop Alternate für die Bereitstellung eines AMD FX-4170.

Überblick

Zum Einstieg möchten wir direkt auf den ersten Artikel zu „Trinity“ verweisen, schließlich haben wir dort bereits einen Blick auf die Änderungen der Architektur geworfen – die Grundlage bei den „Vishera“ ist schließlich das gleiche „Piledriver“-Modul in – je nach Prozessor – mehrfacher Ausführung.

Augenscheinlich tut sich im Vergleich zum „Zambezi“ aber erst einmal gar nichts: Der Aufbau des „Vishera“ entspricht komplett dem Vorgänger, auch bei den technischen Spezifikationen ändert sich mit 1,2 Milliarden Transistoren, die Globalfoundries in 32-nm-Fertigung auf 315 mm² Die-Fläche unterbringt, nichts. Es sind Fehlerkorrekturen und zusätzliche Optimierungen, die den Neuling gegenüber dem Vorgänger auszeichnen sollen, nicht brachiale Änderungen an der Architektur.

„Vishera“-Die-Shot
„Vishera“-Die-Shot

Auch bei der Infrastruktur bleibt alles beim Alten. Nach wie vor wird der Sockel AM3+ als Evolution des Sockel AM3 weitergeführt, die Speicherunterstützung verharrt bei DDR3-1866. Aufgrund dessen können bestehende Mainboards auf Basis der Chipsätze 990FX, 990X und 970 weiter genutzt werden. Theoretisch funktionieren auch Platinen mit Sockel AM3+ und den Chipsätzen der 800er Generation, hier obliegt der Support aber dem Hersteller, AMD gibt offiziell nur die 900er Serie für die neuen Prozessoren frei. Aufgrund der alten Plattform sind Dinge wie USB 3.0 und PCI Express 3.0 natürlich weiterhin nicht mit von der Partie.

Blockdiagramm
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