Call of Duty: Black Ops 2 im Test: Um Innovation bemüht
3/5Technik
Grafik
Auch in puncto Grafik bleibt Treyarch den Grundfesten der Marke „Call of Duty“ treu. Aus diesem Grund steht weniger eine technisch wegweisende, sondern vielmehr eine systemverträgliche, dabei aber noch gut aussehende Umsetzung im Vordergrund.
Genau das bekommt man auch geliefert. Zwar bewegt sich „Black Ops 2“ visuell noch auf Höhe der Zeit und kann in manchen Momenten dann doch mit netten Effekten überzeugen; für mehr als diesen Standard reicht es aber nicht, sodass man sagen muss: Die technische Umsetzung ist für den Herbst des Jahres 2012 schon grenzwertig.
Dafür läuft der Titel immerhin wie anvisiert sehr systemverträglich, sodass man kein absolutes High-End-System haben muss, um passabel spielen zu können. Auf unserem Testsystem waren dementsprechend unter maximalen Details und in einer Auflösung von 1920 x 1080 überwiegend 50 bis 60 Bilder pro Sekunde möglich, die nur in besonders fordernden Situationen merklich, aber noch verträglich einbrachen.
Alles wie erwartet also, in puncto Grafik und Technik? Nicht ganz, denn eines hat uns dann doch überrascht: Die relativ hohe Anzahl von Bugs und kleinen Fehlern. So kann es immer mal wieder vorkommen, dass Script-Trigger nicht richtig auslösen und man den letzten Wegpunkt laden muss, um voranzukommen. Noch auffälliger sind aber die breit gestreuten Clippingfehler, bei denen Objekte wie Fahrzeuge oder Pferde komplett im Untergrund versinken und sich nicht mehr bewegen können.
Diese Fehlerquellen können sich schließlich bedingen: Schon in der ersten Mission kann es passieren, dass der Truck dem man folgen soll im Sand der Steppe „versinkt“ – und so der nächste Trigger nicht ausgelöst werden kann. In dieser Hinsicht darf man definitiv mehr erwarten, sodass zu hoffen bleibt, dass Treyarch hier zeitnah nachbessert.
Sound- & Sprache
In Sachen „Sound- & Sprache“ gibt es dagegen fast nichts zu meckern. Hier besticht vor allem der überwiegend exzellente Soundtrack, der von elektronischen Klängen bis hin zu gängiger Action-Musik das komplette Repertoire zur gekonnten Untermalung zu bieten hat. Und auch die deutsche Sprachausgabe verdient sich über weite Strecken für überwiegend gut gewählte Hauptsprecher ein Lob, was ebenfalls der Spielatmosphäre zuträglich ist.
Etwas irritierend ist, dass BO 2 insgesamt sehr leise gepegelt ist und die Lautstärke obendrein sogar variiert, sodass es passieren kann, dass ein Dialog plötzlich deutlich leiser ist als die vorangegangenen. Auch in dieser Hinsicht hätte ein wenig mehr Sorgfalt gut getan!
KI & Steuerung
Die künstliche Intelligenz der Gegnerscharen ist erwartungsgemäß beschränkt. Wie immer dominiert hier das „Masse-statt-Klasse“-System, sodass es weniger die Güte, als vielmehr das schiere Aufkommen der Gegner ist, das den Spieler unter Druck setzen kann. Dies gilt allerdings auch nur für die fordernderen Schwierigkeitsgrade, da man schon unter „Soldat“ viel zu viele Treffer einstecken kann.
Doch auch in den höheren Stufen zeichnen sich die Gegner vor allem dadurch aus, dass sie noch häufiger Granaten werfen oder anderes schwere Gerät bedienen. Ansonsten wird man selten erleben, dass man clever flankiert oder aus einer Stellung herausgetrieben wird; und auch mit dem Deckungsuchen nimmt es das Kanonenfutter nicht so genau.
Die Steuerung gibt dagegen keinerlei Anlass zur Kritik. In dieser Hinsicht bietet BO 2 ebenfalls den Genre-Standard, der über die Maus-Tastatur-Kombination eine flüssige und intuitive Steuerung ermöglicht.