AMD Fiji: Weitere Details zur Radeon R9 Fury X, Fury und Nano

Volker Rißka
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AMD Fiji: Weitere Details zur Radeon R9 Fury X, Fury und Nano
Bild: AMD

Parallel zum offiziellen Start der Radeon-300-Serie gibt AMD auch weitere Details zur neuen High-End-Grafikkartenserie bekannt, die in der kommenden Woche als Radeon R9 Fury X debütiert. Mitte Juli folgt der leicht abgespeckte Ableger Fury, später im Sommer dann die auf Effizienz ausgelegte Nano.

Die Fury-Familie

Die Basis für die gesamte neue High-End-Familie Fury ist der Fiji-Chip. Dieser fasst auf 596 mm² 8,9 Milliarden Transistoren und wird ausschließlich von TSMC im 28-nm-HP-Verfahren gefertigt. Der Grafikchip basiert auf der dritten Generation der Graphics Core Next, die auch bei dem im letzten Jahr vorgestellten Tonga-Chip und der neuen Carrizo-APU zum Einsatz kommt. Im Vollausbau bietet Fiji maximal 64 CUs, was 4.096 Shadern, 256 Texture Units und 64 ROPs gleichkommt.

AMD Radeon R9 Fury: Fiji-Blockdiagramm
AMD Radeon R9 Fury: Fiji-Blockdiagramm (Bild: AMD)

Auf dem gleichen Package, das insgesamt 1.011 mm² groß ist, sind 4 GByte High-Bandwidth-Memory (HBM) verbaut. Vier Chips mit je einem Gigabyte Kapazität sind über ein 1.024-Bit-Interface mit dem Grafikchip verbunden, in Summe ergibt dies ein 4.096 Bit breites Speicherinterface, das bei Taktraten von 500 MHz eine Bandbreite von 512 GByte/s bereitstellt.

Fiji-Chip mittig mit HBM auf gleichem Package
Fiji-Chip mittig mit HBM auf gleichem Package (Bild: AMD)

Der besagte Fiji-Chip kommt bei der Radeon R9 Fury X im Vollausbau zum Einsatz, die am 14. Juli folgende Fury wird eine leicht abgespeckte Version des Chips einsetzen. Die Fury wird anders als die Fury X auch in Custom-Designs von Board-Partnern angeboten werden. Die dritte Grafikkarte, die Fury Nano, wird einen noch deutlich abgespeckteren Chip bei weiterhin voller Speicherausstattung von 4 GByte bieten und mit strengem Binning, d.h. striktem Aussortieren nach Chipgüte, auf Effizienz getrimmt sein. So nennt AMD für die Nano-Karte eine „Typical Board Power“ von nur noch 175 Watt, bei Fury X sind es 275 Watt. Für die Radeon R9 Fury liegen noch keine Angaben vor.

Dem Thema Kühlung kommt bei der Fiji-Serie eine wichtige Bedeutung zu. Das Flaggschiff wird auf einen All-in-One-Wasserkühler vertrauen, der laut AMD bei geringeren GPU-Temperaturen sehr leise sein soll. Dadurch soll sich die Karte auch für Overclocking eignen. Die von AMD festgesetzte Temperaturgrenze des Fiji-Chips liegt bei 75 Grad. Weitere Details hierzu wird auch der in Kürze folgende ComputerBase-Test des neuen Flaggschiffs liefern.

Fury-X-Wasserkühlung und Stromversorgung
Fury-X-Wasserkühlung und Stromversorgung (Bild: AMD)
Fury-X-Wasserkühlung
Fury-X-Wasserkühlung (Bild: AMD)
AMD Radeon R9 (Fury) Nano
AMD Radeon R9 (Fury) Nano (Bild: AMD)

Die beiden unterhalb des Flaggschiffs angesiedelten Modelle werden traditionell via Luft gekühlt, wobei auch Fury mit einer Wasserkühlung ausgeliefert werden soll. Da bei der Fury Board-Partner eigene Designs anbieten dürfen, werden wie üblich unterschiedlichste Lösungen erwartet. Die kleine Nano soll ausschließlich mit Luft gekühlt werden. Ob Partner eigene Varianten der Nano anbieten dürfen, ist bisher nicht bekannt.

Angaben zur Leistung der neuen Fiji-Chips hat AMD zum heutigen Tage nicht genehmigt. Die Grafikkarte wird jedoch explizit mit 4K-Gaming beworben und der Preis der Fury X ist mit 649 US-Dollar identisch zur GeForce GTX 980 Ti. Damit ist die ungefähre Einordnung hinsichtlich der Leistung bereits klar erkennbar, in der Vergangenheit war AMD bei gleichem Preis wie der Mitbewerber aber oft etwas schneller. Ob dies auch in diesem Jahr stimmt, wird der ComputerBase-Test in der kommenden Woche zum offiziellen Marktstart am 24. Juni zeigen.

AMD Radeon R9 Fury X