Studie: Windows 10 wird sich in Rekordzeit durchsetzen

Tobias Reuter
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Studie: Windows 10 wird sich in Rekordzeit durchsetzen

Das Marktforschungsunternehmen Gartner prophezeit für Windows 10 eine rasche Verbreitung sowohl im Privat- als auch im Unternehmensbereich. Bis Januar 2017 wird jedes zweite Unternehmen laut Gartner mit dem Umstieg auf Windows 10 begonnen haben, das wäre ein Rekord. Auf ComputerBase nutzen mittlerweile 26 Prozent Windows 10.

Für den Enterprise-Markt erwarten wir eine wesentlich schnellere Implementierung von Windows 10 als mit dem aktuell noch weit verbreiteten Windows 7 vor sechs Jahren“, so Gartner-Analyst Stephen Kleynhans. Gründe für den zügigen Wechsel seien das bevorstehende Support-Ende von Windows 7 im Jahr 2020 und die hohe Kompatibilität mit Windows-7-Software und -Hardware. Auch der in der Geschäftswelt stetig steigende Bedarf an Tablets sowie Hybriden aus Tablet und Notebook soll den Wechsel auf Windows 10 antreiben. Viele Unternehmen planen für die erste Jahreshälfte 2016 Testphasen für den Einsatz von Windows 10, um ab der zweiten Jahreshälfte mehr und mehr Unternehmensrechner damit bestücken zu können, so Gartner. Im Jahr 2019 soll der Betriebssystemwechsel größtenteils abgeschlossen sein.

Auch für den Privatsektor erwartet Gartner eine schnelle Verbreitung von Windows 10. Als Faktoren dafür nennt Gartner die kostenlose Verfügbarkeit als Upgrade, den umfangreichen Support auch älterer Hard- und Software sowie die automatischen Over-the-Air-Upgrades.

Die Kritik bleibt außen vor

Microsofts zum Teil sehr aggressive Vorgehensweise beim Upgrade von Windows 7 oder Windows 8 auf Windows 10 erwähnen die Marktforscher hingegen nicht. So hatte der Konzern das Upgrade im Oktober – nach eigenen Aussagen versehentlich - als optionales Update am Patchday ausgeliefert und weist Anwender von Windows 7 und Windows 8 zunehmend auffälliger auf die neue Version des Betriebssystems hin. Um Anwendern, die dem Umstieg zustimmen, die Wartezeit bei der Installation zu verkürzen, laden die alten Betriebsysteme die benötigten Dateien ohne Vorwarnung bereits im Vorfeld herunter. Im Jahr 2016 soll Windows 10 ein empfohlenes Update für Windows 7 und Windows 8 werden. Wer diese Updates automatisch einspielen lässt, wird das neue Betriebssystem nach einer manuellen Bestätigung erhalten.

26 Prozent Anteil auf ComputerBase

Auf ComputerBase nutzen mittlerweile 26 Prozent der Anwender Windows 10. Nach Verfügbarkeit der Software Ende Juli wuchs der Anteil im August schnell von 1,7 auf 22,3 Prozent, im September und Oktober kamen jeweils zwei weitere Prozentpunkte hinzu. Der Aufstieg von Windows 10 hat Windows 8 prozentual stärker getroffen als Windows 7. Der Anteil von Windows 8 fiel von 22 auf 9 Prozent um mehr als die Hälfte, während Windows 7 mit 36 Prozent vorerst noch das Betriebssystem mit der größten Verbreitung unter den Lesern von ComputerBase bleibt. Die aktuelle Entwicklung fortgesetzt, dürfte die Wachablösung im Februar 2016 erfolgen. Dann könnte Windows 10 der Vormachtstellung von Windows 7 nach sechs Jahren ein Ende bereiten.

Anteile Betriebssysteme auf ComputerBase
01836547290Prozent 12/200104/200208/200212/200204/200308/200312/200304/200408/200412/200404/200508/200512/200504/200608/200612/200604/200708/200712/200704/200808/200812/200804/200908/200912/200904/201008/201012/201004/201108/201112/201104/201208/201212/201204/201308/201312/201304/201408/201412/201404/201508/2015

Mehr Notebooks mit Touch

Gartner hat außer für Windows 10 noch weitere IT-spezifische Prognosen veröffentlicht. Ab 2018 werde ein Drittel aller Notebooks mit Touch-Displays ausgestattet sein; durch optimierte Produktionsprozesse sollen die Preise für besagte Technik bis zur zweiten Jahreshälfte 2016 deutlich sinken. Zusammen mit dem auch für Touch-Bedienung ausgelegten Windows 10 werde der Markt für Touch-Notebooks immer attraktiver. Ob das auch für Deutschland gilt, ist fraglich. Laut Microsoft ist Deutschland das Industrieland mit dem geringsten Anteil an Touch-Displays im Handel.

Zudem erwartet Gartner, dass 30 Prozent aller Unternehmen ab 2018 mehr Geld für Displays als für PCs ausgeben. Grund dafür sei die zunehmende Forderung von Mitarbeitern nach größeren Bildschirmen. Das bewege mehr Unternehmen zum Display-Kauf als bisher, etwa um einzelne Arbeitsplätze mit mehreren Monitoren auszustatten. Die Wahl falle dabei häufig auf „höher auflösende Displays“.